Advents- und Weihnachtszeit im deutschsprachigen Raum Advent (lateinisch adventus) bedeutet Ankunft. Die Adventszeit ist die Zeit der Vorbereitung und Erwartung der Ankunft Christi. Der 1. Advent ist der 4. Sonntag vor dem 25. Dezember. Für die Adventszeit wird ein Adventskranz aus Tannenzweigen gebunden, auf dem 4 Kerzen angebracht werden. Das Licht der Kerzen ist ein Symbol für Hoffnung und die Abwehr des Bösen, und es vertreibt die Dunkelheit. Zur Adventszeit sind die Straßen der Städte hell beleuchtet. Überall hängen Lichterketten und bunter Schmuck. In den Fenstern hängen Sterne und andere Figuren aus Papier. Und aus vielen Küchen kommt ein schöner Duft. Die Menschen fangen an, Weihnachtsplätzchen und besondere Weihnachtskuchen zu backen. Glühwein
Viele Kinder haben auch einen Adventskalender. Für jeden der 24 Tage im Dezember bis zum Weihnachtstag findet man ein Stückchen Schokolade oder etwas anderes hinter kleinen Türen. Am 6. Dezember feiert man in Deutschland den Nikolaustag, den Gedenktag für den Bischof Nikolaus von Myra, der im 4. Jahrhundert lebte und sich besonders um die Kinder gekümmert hat. Schon am Vorabend stellen die Mädchen und Jungen ihre Stiefel und Schuhe vor die Türe. Sie möchten, dass der Nikolaus sie mit Süßigkeiten und Obst füllt. Abends kommt dann auch manchmal der Nikolaus, angezogen mit einem weiten Mantel und einer Bischofsmütze, selber ins Haus, oder er geht durch die Stadt. Er hat immer eine Rute für die bösen Kinder bei sich und einen Sack voller kleiner Geschenke für die lieben Kinder. Aus einem großen Buch liest er ihnen vor, was sie für gute und böse Dinge getan haben, und er verteilt kleine Geschenke. Manchmal wird der Nikolaus auch von einem Helfer begleitet, dem Knecht Ruprecht. Weihnachten das ist eine Zeit des Jahres, die die Menschen immer wieder verzaubert. Weihnachten ist das bedeutendste Familienfest in Deutschland. Ab Anfang Dezember riecht es auf vielen Strassen weihnachtlich. Weihnachtsmärkte werden aufgeschlagen, Christbäume aufgestellt und geschmückt. Am Höhepunkt der Weihnachtszeit, dem Heiligen Abend, versammeln sich viele Familien unter dem Christbaum und feiern.
Weihnachtsmarkt in Erfurt Der Abend vor dem Weihnachtstag ist der Heilige Abend (24.12.). Viele Menschen gehen an diesem Abend zum Gottesdienst in die Kirche. Dort singt man Lieder und hört die Weihnachtsgeschichte aus der Bibel. Manchmal spielen die Kinder auch ein "Krippenspiel", in dem die Weihnachtsgeschichte dargestellt wird. Nach dem Gottesdienst ist es Zeit für die Geschenke, die vorher unter den Weihnachtsbaum gelegt worden sind. Abgeschlossen wird der Heilige Abend oft mit einem gemeinsamen Essen, aber am Weihnachtstag (25.12.) und am 2. Weihnachtstag (26.12.) geht das Feiern dann weiter. Die Hausfrauen machen etwas besonders Gutes zu essen, häufig Karpfen, Gans oder einen leckeren Braten und selbst gebackenen Kuchen. Am 31.12. ist der Silvestertag. Man feiert in fröhlicher Runde, und um 24 Uhr wünscht man sich ein frohes neues Jahr oder stößt bei einem Glas Sekt mit einem Prost Neujahr an. Man
sieht oft ein buntes Feuerwerk. Viele hoffen auf alte Glückssymbole, wie das Hufeisen, das vierblättrige Kleeblatt das Glücksschwein oder den Schornsteinfeger. Silvesterfeuerwerk in Frankfurt Der 1. Januar, Neujahrstag ist ein Feiertag, man feiert das neue Jahr im Voraus, in der Hoffnung, dass es glücklich verlaufen wird. Da viele an das Motto glauben "wie das neue Jahr beginnt, so wird das ganze Jahr", haben sich unterschiedliche Bräuche entwickelt: so wünscht man sich zum Beispiel oft "einen guten Rutsch" ins neue Jahr, und man isst bestimmte Speisen (z.b. Schweinefleisch, Sauerkraut oder Linsensuppe). Wien begrüßt das neue Jahr mit einem großen Fest auf dem Stephansplatz und in der ganzen Innenstadt. Um Mitternacht wird der Walzer An der schönen blauen Donau von Johann Strauß dem Jüngeren gespielt, an Kiosken wird Sekt ausgeschenkt, Feuerwerksraketen sausen durch die Luft. Am Vormittag überträgt der Österreichische Rundfunk (ORF) im Radio und Fernsehen das Neujahrkonzert der Wiener Philharmoniker aus dem Großen Musikvereinssaal, das weltweit übernommen wird.
Goldener Saal des Musikvereinsgebäudes, in dem das Neujahrskonzert stattfindet Zu Ehren der Heiligen Drei Könige wird am 6. Januar in den katholischen Bundesländern Deutschlands, in Österreich und der Schweiz das Dreikönigsfest gefeiert. Die heiligen 3 Könige, Kaspar, Melchior und Balthasar sind nach der Bibel 3 Könige oder Weise, die aus dem Morgenland nach Betlehem kamen, geleitet vom Stern von Betlehem, um das neugeborene Jesuskind zu finden. Sie bringen ihm ihre Geschenke: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Sternsinger in Österreich (1898) Schon seit dem 16. Jahrhundert gibt es an diesem Tag die Sternsinger. Damals zogen die Schulkinder mit ihrem Lehrer von Haus zu Haus. Sie sangen den Menschen von der Geburt
und dem Leben von Christus vor. Zum Dank erhielten sie kleine Geschenke, wie zum Beispiel Nüsse oder Äpfel.