11.02.2016 Erfahrungsbericht Auslandssemester an der Napier University in Edinburgh im WS 15/16 Jan Leins Studiengang Unternehmensführung / Business Management an der Hochschule Heilbronn
1. Vorbereitung 1.1 Planung Da ich im Zuge meines Masterstudiums Unternehmensführung/Business Management noch einmal die Chance nutzen wollte ein Auslandssemester zu machen, beschäftigte ich mich bereits zu Beginn des ersten Semesters mit den verschiedenen Angeboten der Hochschule Heilbronn. Meine Wahl fiel schließlich auf die Edinburgh Napier University, da das Curriculum der Napier University perfekt zu meinen Studieninhalten passte und mich außerdem die schottische Lebensart, die historische Stadt Edinburgh sowie die tolle Landschaft Schottlands reizten. Nachdem meine Entscheidung getroffen war, kontaktierte ich das International Office, durchlief den Bewerbungsprozess und nahm schließlich die Kurswahl vor. Der Prozess verlief unkompliziert und schnell, ich wurde hierbei bestens von Frau Muth unterstützt. Da ein Auslandssemester an der Napier University im Master nicht unter den Schirm des Erasmusprogramms fällt, empfehle ich, frühzeitig nach alternativen Finanzierungsmöglichkeiten, wie bspw. Stipendien oder Auslands-Bafög, Ausschau zu halten. Aufgrund der hohen Studiengebühren sowie der relativ hohen Lebenshaltungskosten in Edinburgh war ich sehr froh über mein Stipendium und möchte mich an dieser Stelle nochmals herzlich bei der Christian- Bürkert-Stiftung für die finanzielle Unterstützung bedanken. 1.2 Unterkunft Eine Wohnungssuche von Deutschland aus ist oftmals nicht einfach. Ich persönlich hatte Glück, da ich eine Mietwohnung von einem Freund übernehmen konnte, der ein Semester zuvor in Edinburgh war. Zwar war die Wohnung relativ teuer (ca. 1400 Euro zu zweit), allerdings merkte ich recht schnell, dass die Mietpreise der Wohnungen in guter Lage preislich alle in diesem Bereich liegen. Solltet ihr nicht zufällig auch das Glück haben eine Wohnung übernehmen zu können, gibt es meiner Ansicht nach drei Möglichkeiten: 1. Nachdem ihr den Bewerbungsprozess für das Auslandssemester erfolgreich gemeistert und eine Zusage von der Napier University bekommen habt, könnt ihr euch auf einen Platz in einem der Studentenwohnheime bewerben. Einige Kommilitonen wohnten dort und waren größtenteils zufrieden, allerdings ist zu beachten, dass die Wohnheime nicht unbedingt günstiger sind als private Wohnungen. Meine Kollegen zahlten beispielsweise ca. 750 Euro pro Monat.
2. Ihr könnt von Deutschland aus eine private Unterkunft/Zimmer suchen, hierzu gibt es verschiedene Portale wie www.gumtree.com oder www.lettingweb.com. Außerdem gibt es in Facebook die öffentliche Gruppe Edinburgh Napier Students Flat Finder, in der Zimmer von Vermietern und Studenten angeboten werden. Unbedingt beachten: Hier besteht große Gefahr abgezockt zu werden! Immer wieder hört man von Studenten, die von Deutschland aus ein Zimmer für den entsprechenden Zeitraum gebucht und bereits eine Anzahlung geleistet hatten, in Edinburgh angekommen waren dann weder Vermieter noch Mietobjekt auffindbar und das Geld weg. Ich würde also abraten, im Vorfeld Geld an unbekannte Personen zu überweisen. (Obwohl ich auch einen Kollegen hatte bei dem dies gut ausging darauf würde ich allerdings nicht unbedingt vertrauen). 3. Da ich meine Wohnung erst eine Woche nach Semesterbeginn beziehen konnte, kam ich die ersten Tage in einem Hostel unter. Dort traf ich sehr viele angehende Studenten, die bereits zwei bis drei Wochen vor Start des Semesters gekommen waren um vor Ort eine Wohnung zu suchen. Dies bietet die Möglichkeit verschiedene Wohnungen zu besichtigen und minimiert natürlich das Risiko, abgezockt zu werden. Allerdings sollte man sich darüber im Klaren sein, dass es so kurzfristig sehr schwierig werden kann. So waren bei manchen Besichtigungen bis zu 20 Interessenten. Dies führte dazu, dass einige Studenten die ersten 5 6 Wochen im Hostel wohnten, bis Sie endlich etwas Passendes gefunden hatten. 2. Edinburgh Napier University 2.1 Campus Ist die Wohnungssuche erst einmal abgeschlossen, kann man sich voll auf das Studium konzentrieren ;). Die Napier University hat drei verschieden Standorte in Edinburgh: den Craiglockhart-, den Merchiston- und den Sighthill-Campus. Da ich an der Business School war, hatte ich alle Veranstaltungen am Craiglockhart Campus. Dieser liegt etwas außerhalb, ist jedoch jederzeit problemlos mit dem Bus zu erreichen. Mit dem Campus und den Räumlichkeiten selbst war ich sehr zufrieden. Die Bibliothek ist gut ausgestattet und verfügt über eine silent area, buchbare Räume für Gruppenarbeiten sowie einige Computer. Zusätzlich gibt es einen großen, offenen Computerraum. Auf dem Campus befinden sich außerdem eine Mensa, ein Starbucks-Coffee sowie ein kleines Gym. Ein kurzes Video über den Craiglockhart Campus findet ihr hier: http://www.napier.ac.uk/about-us/our-location/our-campuses/craiglockhart
Craiglockhart Campus 2.2 Studium Das Studium in Schottland ist etwas anders als ich es von Deutschland gewohnt war. Insgesamt belegte ich nur drei Module und hatte daher nur zwei Tage pro Woche Vorlesung 3h pro Modul. Dies erscheint zunächst sehr wenig und vor allem in den ersten Monaten konnte ich die freie Zeit genießen jedoch wird dafür sehr viel Eigeninitiative, Research und Vorbereitungszeit gefordert. Die von mir besuchten Module waren Contemporary Human Resource Management, Intercultural Business Communication und Managing Innovation. Jedes Modul bestand aus zwei Prüfungsleistungen, in meinem Fall waren dies alles Hausarbeiten, plus eine Präsentation in Intercultural Business Communication. Die erste Prüfungsleistung ist eine Art mid-term und zählt zwischen 30 und 40 %, die zweite Prüfungsleistung macht den Rest der Note aus. Mit den Kursen war ich insgesamt zufrieden! Zwar fand ich nicht alle Vorlesungen spannend das ist aber natürlich Geschmackssache. Den Arbeitsaufwand würde ich als vergleichbar mit Deutschland einstufen, da es jedoch nur sehr wenige Präsenzstunden an der Universität gibt, lässt sich das Stresslevel je nach Motivation und persönlichem Ehrgeiz individuell steuern. Etwas schade war, dass die Business School dort einen speziellen flexible managed Masterstudiengang hat, in dem die Auslandstudenten weitgehen unter sich sind. Da in meinem Semester fast ausschließlich deutsche Studenten waren, kam der Kontakt zu schottischen/internationalen Studenten anfänglich etwas kurz. Nichtsdestotrotz waren wir eine tolle Gruppe und unternahmen viel gemeinsam.
3. Leben in Edinburgh Die Stadt Edinburgh war mir vom ersten Moment an sympathisch! Vom Flughafen an der Princess Street angekommen, erblickt man sofort das Edinburgh Castle, das der Stadt einen besonderen Charme verleiht. Natürlich gibt es weitere tolle Plätze und Sehenswürdigkeiten zu entdecken, unzählige Pubs und Bars auszuprobieren und außerdem tolle Landschaften, wie die schottischen Highlands, zu erkunden. Um euch einen besseren Eindruck zu vermitteln, anbei einige Fotos. Edinburgh Castle:
Calton Hill: Ein paar Eindrücke aus den Highlands, Isle of Skye:
4. Fazit Mein Studium und mein Leben in Edinburgh habe ich sehr genossen und konnte außerdem viele Freunde gewinnen, mit denen ich auch heute noch in Kontakt stehe. In den von mir besuchten Vorlesungen konnte ich neues Wissen gewinnen und neben meinen fachlichen auch meine sprachlichen Fähigkeiten verbessern. Von der Stadt Edinburgh und dem Land Schottland bin ich absolut begeistert! Ob Kultur und Geschichte, einzigartige Natur oder die bekannten Pub-Crawls durch die zahlreichen Bars in der Altstadt - hier kommt jeder auf seine Kosten. Ein Auslandssemester in Edinburgh kann ich also jedem empfehlen! Wagt den Schritt es lohnt sich!