Beijing Institute of Technology

Transkript

1 Erfahrungsbericht Auslandssemester Beijing Institute of Technology Wintersemester 2015/16 TUM-BWL Master Konstantin L. Maier

2 Einleitung Warum China China löste und löst immer noch auf mich in vielerlei Hinsicht eine Faszination aus. Zunächst einmal dadurch, dass es ein Land mit einer Kultur ist die dem was man in Deutschland und Europa gewöhnt ist diametral gegenübersteht. Dadurch stellt es zum einen eine besondere Herausforderung da in diesem Land zu leben und zum anderen biete es viele Möglichkeiten, um Erfahrungen zu sammeln die man in Europa nicht machen könnte. Darüber inaus bietet China speziell für Studenten der BWL viele Anknüpfungspunkte, vor allem dadurch, dass das Land ein immer wichtigerer Handelspartner von Deutschland wird. Ein weiter Grund für mich war die chinesische Sprache. Ich hatte bereits in Deutschland angefangen etwas Chinesisch zu lernen und wollte dies vor Ort weiter vertiefen. Studiendauer und Ort Das Auslandssemester am Beijing Institute of Technology ging von Anfang September 2015 bis Mitte Januar Jedoch waren meine Prüfungen alle bereits Anfang Dezember vorbei. Es gab jedoch auch Vorlesungen, die bis in den Januar gingen. Vorbereitung Flug Durch ein Stipendium von BayChina wurde mir der Flug vom Stipendium bezahlt. Insgesamt gibt es viele relativ günstige Flüge (um 500 EUR) vor allem mit den Arabischen Airlines. Anreise Vom Flughafen bin ich mit dem Taxi für ca. 100 Yuan direkt zum Campus der Uni gefahren. Gerade mit viel Gepäck ist das angenehmer als in der oft vollen U-Bahn zu fahren. Außerdem bekommt man so gleich einen guten ersten Eindruck von der Stadt. Universität Studienbedingungen Die Studienbedingungen waren im Vergleich zu Deutschland vom Niveau niedriger allerdings vom Betreuungsverhältnis viel besser. Kurse Insgesamt habe ich neben einem Sprachkurs noch drei weitere Kurse besucht die im Folgenden vorgestellt werden. Chinesisch Sprachkurs Der Sprachkurs fand zweimal in der Woche statt und ging jeweils 3 Stunden. Es wurde lediglich ein Anfänger Sprachkurs angeboten. Dieser war jedoch sehr unterhaltsam gestaltet. Jedoch für mich mit einigen Kenntnissen der Sprache zum Teil etwas langweilig. Insgesamt aber empfehlenswert.

3 Intercultural Management Prof. Meng Dieser Kurs lebt primär von Professor Meng und eher weniger vom Inhalt. Herr Meng hat einige Jahre in Deutschland gelebt und sehr enge Verbindungen dorthin. Dieser Fakt prägt den Kurs sehr stark. So ist quasi jedes Beispiel mit Bezug zu Deutschland, was natürlich für die Austauschstudenten aus Deutschland sehr interessant ist. Inhaltlich habe ich von diesem Kurs nicht so viel mitgenommen. Bewertet wurden am Ende eine Klausur und eine Präsentation bei der jede Gruppe den Merger von Daimler und Chrysler aus einer anderen Perspektive beleuchten sollte. Insgesamt war Intercultural Management meiner Meinung nach die beste Vorlesung die ich besucht habe und deshalb würde ich sie jedem empfehlen. Strategic Management Das Highlight dieses Kurses war für mich die Präsentation. Dabei hatte meine Gruppe das Thema Chinese Fastfood Companies in comparison to Western Fastfood companies. Der Unterricht an sich war eine eher chaotische Zusammenstellung aus Konzepten des Strategiemanagements. HR Management Auch in diesem Fach gab es neben einer Klausur eine Präsentation. Darüber hinaus musste man eine schriftliche Ausarbeitung der Präsentation abgeben. DA ich bereits Vorlesungen zu Human Ressources gehört hatte, war diese Vorlesung für mich nicht besonders interessant. Unterrichtssprache Alle von mir besuchten Kurse fanden auf Englisch statt. Betreuung vor Ort Verantwortlich für die Betreuung vor Ort war primär Ms. Summer. Sie war sehr herzlich und hat immer versucht zu helfen. Jedoch machte das ganze Auslandsbüro teilweise einen eher chaotischen Eindruck. Am Ende funktionierte aber meistens alles. Erfahrungen/ Probleme Die Wahl der Kurse war relativ chaotisch. Angefangen hat es damit, dass die Kursliste erst ein paar Tage nach dem Einschreibetag veröffentlicht worden ist. Aufgrund von mehr Studenten als geplant wurden zwei verschiedene Kurslisten verteilt. Somit konnte ein Teil der Studenten nur eine Auswahl an Kursen wählen und ein anderer Teil der Studenten aus allen Kursen wählen. Dies wurde jedoch nicht transparent angekündigt. Nach einigen Beschwerden war es dann doch möglich aus allen Kursen zu wählen. Unterkunft Wohnheim Liang Xiang Das BIT hat zwei große Standorte. Neben dem Hauptstandort im Univiertel Haidian gibt es einen weiteren Standort im Vorort von Beijing Liangxiang. Das Wohnheim in dem ich gewohnt habe befand ich in Liangxiang während alle Vorlesungen inkl. des Sprachkurses in Haidian stattgefunden haben. Das hatte den großen Nachteil, dass der Transfer vom Wohnheim zur Vorlesung immer sehr viel Zeit in Anspruch genommen hat (40 Minuten ohne Verkehr und 1,5 h bei Stau für einfache Strecke). Der Vorteil am

4 Wohnheim in Liangxiang war, dass das Wohnheim komplett neu war und der Campus schön gestaltet ist (siehe Bild unten mit Blick vom Balkon des Zimmers an einem Tag ohne Smog). Wegen der Lage am Rand von Beijing gab es jedoch nicht annähernd so viel zu tun wie in der Innenstadt. Darüber hinaus musste man bis spätestens Mitternacht zurück im Wohnheim sein oder bis 6 Uhr morgens warten. Leben in Peking und in China Kontakte knüpfen Insgesamt ist meine Erfahrung, dass die Chinesen sehr interessiert sind mit Studenten aus dem Westen in Kontakt zu kommen. Oft erschwert es allerdings die Tatsache, dass die Kenntnisse der englischen Sprache nicht sehr weit verbreitet waren. Trotzdem war es leicht in Kontakt mit Chinesen zu kommen. Wirklich gute Freundschaften jedoch aufzubauen war schwer bis unmöglich. Die chinesischen Studenten veranstalteten auch oft Aktionen wie z.b. gemeinsamen Dumbling kochen (siehe Bild unten).

5 Sprache lernen/vertiefen Zum Lernen der chinesischen Sprache gibt es vermutlich keinen besseren Ort als Beijing. Es gibt zwar auch in Beijing einen bestimmten Dialekt, der jedoch deutlich schwächer als z.b. in Shanghai ist. Geld und Finanzen Die Lebenshaltungskosten sind insgesamt etwas geringer als in München/Deutschland. An Bargeld bin ich über eine Kreditkarte der ComDirect Bank gekommen, mit der man kostenlos überall Geld anheben kann. ATMs dafür gibt es quasi an jeder Straßenecke. Essen Für mich war das Essen eines der besten Aspekte des Auslandssemesters. Sowohl in der Mensa als auch bei den diversen Street-Food Ständen oder in Restaurants gab es immer wieder Neues zu entdecken. Einmal wurden wir sogar von chinesischen Kommilitonen zum Essen nach Hause eingeladen (siehe Bild unten). Fazit Zufriedenheit Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit dem Aufenthalt in Beijing und dem Studium am BIT. Jedoch würde ich es differenzieren nach dem Aufenthalt in Beijing und dem Erleben eines spannenden Landes der mir super gut gefallen hat auf der einen Seite und dem akademischen am BIT was mir weniger weitergeholfen hat auf der anderen Seite.

6 Tipps für künftige Studenten Nützliche Links / Quellen Gute Restaurants - DaDong für Beijing Duck (gibt verschiedene Restaurants die meist/immer sehr voll sind. Also entweder reservieren oder warten und viel Zeit mitbringen) - Charme Restaurant (Mein Lieblingsrestaurant gibt es auch in Shanghai) Bei weiteren Fragen koluma@gmail.com