Auslandssemester-Erfahrungsbericht WS 14/15. an der. Universidad Antonio de Nebrija Calle Pirineos, Madrid

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1 Auslandssemester-Erfahrungsbericht WS 14/15 an der Universidad Antonio de Nebrija Calle Pirineos, Madrid Ich erkläre mich damit einverstanden, dass meine Kontaktdaten sowie mein Erfahrungsbericht an interessierte potentielle Austauschstudierende weitergereicht werden darf.

2 1. Tipps zur Vorbereitung Der Bewerbungsprozess für diese Universität ist recht einfach. Ungefähr 8 Monate vor meinem Antritt habe ich mich beworben. Es werden nur der Bewerbungsbogen (Anlage A), Learning Agreement (Anlage B) und Motivationsschreiben (Anlage C) verlangt. Für diese Universität werden keine Spanischkenntnisse verlangt. Jedoch rate ich jedem vorher, entweder in Deutschland an der Hochschule, oder spätestens in Madrid vor Studienbeginn einen Spanischkurs zu belegen. Das macht das Leben in Madrid um einiges einfacher. Leider können die wenigsten Spanier Englisch, deswegen sind Grundkenntnisse auf jeden Fall von Vorteil. Ich persönlich habe einen Intensivkurs (Kostenpunkt 300,-) an der Universidad Antonio de Nebrija, 2 Wochen vor Studienbeginn absolviert. Montag bis Freitag von 8:30 15:00. Dieser Kurs hat mir das Leben in Madrid, vor allem zu Beginn wesentlich erleichtert. Nachdem man die Zusage erhalten hat, sendet man die Unterlagen inklusive Passfoto per Post nach Madrid. Es dauert eine Weile bis man eine Bestätigung bekommt. Danach kann man sich den Flug buchen. Ich habe mir damals nur ein ONE-Way Ticket gebucht, weil ich mir noch offen halten wollte, wann und wo ich nach Hause fliegen will. Es ist natürlich deutlich teurer als ein Hin und Rückflug. Bei Air Berlin darf man 23 Kg einchecken und 8 Kg Handgepäck mitnehmen. Auslands-Bafög habe ich damals nicht beantragt. Wenn ihr das tun wollt, müsst ihr wirklich früh dran sein.

3 Verschiedene Leute haben mir erzählt, dass sie es bereits 6 Monate vor Antritt beantragt haben. Ich habe mich damals schon von Deutschland aus um eine Wohnung gekümmert. Man kann aber auch wirklich vor Ort anfangen zu suchen, es gibt tausende Angebote in der Uni und überall hängen Inserate aus. Ein kleiner Tipp: Schaut euch lieber mehr Wohnungen zu Beginn an, viele waren im Nachhinein sehr unglücklich gleich die Erstbeste genommen zu haben. Über die Internetseite habe ich dann begonnen nach Zimmern zu suchen. Studentenwohnheime gibt es in Madrid auch. Die meisten Zimmer kosten zwischen Euro (ähnliche Verhältnisse wie in München). Zu der Miete kommen immer noch Gas, Strom und Wasserkosten dazu. Ich würde auf alle Fälle empfehlen ein Zimmer in Innenstadtnähe, also in der Nähe von der Metrostation Puerta de Sol, zu suchen, da man dann von da aus eigentlich alles fußläufig erreichen kann und auch abends immer gut nach Hause kommt. 2. Universität Die Universidad Nebrija ist im Gegensatz zu den anderen eine sehr kleine und private Universität, die in der Nähe von der Metrostation Francos Rodriguez liegt. Die Universität ist schon etwas älter, aber das Gebäude ist noch sehr gut erhalten und sieht sehr schön aus. Die Lage direkt am Casa de Campo ist für Pausen zwischen den Vorlesungen optimal.

4 Auch die Mitarbeiter/-innen im International Office waren sehr nett und immer hilfsbereit. Das International Office, bei dem du dich auch an deinem ersten Tag in der Uni melden musst, deinen Studentenausweis usw. abholen kannst, ist im 3. Stock der Fakultät. Am besten am Eingang nachfragen, denn ich habe auch sehr lange gesucht. Auch wenn ich im Vorfeld in vielen Erfahrungsberichten gelesen habe, dass die Studenten ihren Studentenausweis erst kurz vor der Abreise bzw. nie erhalten haben, hat das alles erstaunlich gut und schnell geklappt. Das Wintersemester hat dort am 15. September angefangen. Die Prüfungszeit war vom Dezember. Die Prüfungstermine waren, soweit ich mich erinnern kann, schon recht früh im Internet einsehbar, falls man rechtzeitig wegen des Rückfluges planen will. Leider gab es für uns keine Einführungsveranstaltung für Austauschstudenten oder ähnliches. 3. Freizeit Obwohl Madrid nicht am Meer liegt, gibt es sehr viele abwechslungsreiche Möglichkeiten für die Freizeitgestaltung, sodass dieser vermeintliche Nachteil sehr schnell vergessen ist. Neben den vielen interessanten Sehenswürdigkeiten, über die man sich am besten mit Hilfe von Reiseführern einen Überblick verschafft. Man sollte auf jeden Fall auch die zentrale Lage Madrids in Spanien nutzen. Mit Hilfe der recht günstigen Cercanías für nahe gelegene Städte und dem gut

5 ausgebauten System von Reisebussen sind die meisten Städte sehr leicht und schnell zu erreichen. Ab und zu gibt es auch sehr günstige Angebote ein Auto zu mieten. Wenn man etwas mehr Zeit findet, kann ich eine Tour durch Andalusien sehr empfehlen. Sevilla ist meiner Meinung nach eine der schönsten Städte Spaniens. Nicht zu vergessen ist natürlich die große Auswahl an Tapas-Bars und Restaurants, die Madrid bietet. Das Nachtleben in Madrid ist einzigartig, und wird natürlich durch die vielen internationalen Studenten und den vielen Erasmuspartys sehr geprägt. Außerdem gibt es auf Facebook mittlerweile viele Erasmus Madrid-Gruppen, mit Hilfe derer man häufig vergünstigten Eintritt zu den typischen Erasmus-Parties bekommt und über Ausflüge informiert wird. 4. Kurswahl An der Universität werden einige Kurse auf Englisch angeboten. Da ich nur meine Wahlpflichtmodule geschrieben habe, hatte ich etwa 6 Kurse zur Auswahl. Die Kurse müssen bereits im Voraus gewählt werden. Das habe ich auch gemacht und meine Auswahl an die Universität gesendet und ebenfalls auf dem Learning Agreement angegeben. Da die Kursliste nicht aktuell war, konnte ich keinen meiner gewählten Kurse tatsächlich belegen. Also habe ich dann vor Ort erst endgültig meine Kurse gewählt. Ich habe mich für die Kurse The European Union, International Relations und

6 International Management entschieden und kann sie bis auf International Management eigentlich alle weiterempfehlen. Dieser Kurs war sehr zeitaufwendig und die Noten sind verhältnismäßig schlecht ausgefallen. Ausführliche Kursbeschreibungen zu den jeweiligen Fächern bekommt ihr dann vor Ort und habt auch 1-2 Tage Zeit euch in Ruhe Gedanken zu machen welche der Fächer ihr auswählen wollt. Das Niveau der Kurse und der daraus resultierende Lernaufwand sind meiner Meinung nach allerdings deutlich niedriger als bei uns an der Hochschule. Zusätzlich zu den drei Englisch Kursen musste man sich für ein Spanisch Kurs entscheiden, Level je nach Können. Das Niveau der Spanisch Kurse ist jedoch sehr niedrig, mit wenig Aufwand sind sehr gute Noten zu erzielen. Trotzdem denke ich, dass der Spanisch Kurs sehr wichtig war um sich in Madrid gut verständigen zu können. Die Kurse finden an 2 Tagen je 1 Stunde 20 Minuten statt. Freitag ist immer frei, was sehr angenehm für verlängerte Wochenendtrips ist. Die Noten der Fächer setzen sich wie folgt zusammen: 33% Anwesenheit, 33% Mitarbeit, 33% Prüfung. Es wird viel Mitarbeit und die Erledigung der Hausaufgaben erwartet. Hält man sich jedoch daran, kann man sehr gute Noten erreichen. Circa 80% der Austauschstudenten kommen aus Amerika, dadurch konnte ich meine Englischkenntnisse vor allem in der Verständigung deutlich verbessern.

7 5. Fazit Zum Abschluss kann ich nur sagen, dass das Auslandssemester eine großartige Erfahrung für mich war. Man lernt Menschen aus verschiedenen Kulturen kennen, knüpft neue Freundschaften und wird einfach viel selbstständiger. Zudem ist es heutzutage einfach super wichtig für die späteren Bewerbungen, da es meistens schon vorausgesetzt wird mindestens einmal im Ausland gewesen zu sein. Also ich kann nur jedem empfehlen sich aus seiner Komfortzone zu begeben und einmal etwas ganz neues auszuprobieren. Sicher gibt es öfter mal Tiefpunkte, aber das ist ganz normal. Ich würde mich auf jeden Fall wieder für Madrid entscheiden. Auch wenn es kein Meer gibt, hat diese Stadt einiges zu bieten.