ERASMUS Auslandssemester an der Universitat Politècnica de València

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1 ERASMUS Auslandssemester an der Universitat Politècnica de València im SS 2013 Anlage G Erfahrungsbericht 1

2 1. Bewerbungsprozedere der Partnerhochschule und Sprachkenntnisse Ich habe mich schon sehr früh 10 Monate im Voraus für ein Auslandssemester an der Univesidad Politecnica de Valencia, kurz UPV, beworben. Das ist zwar nicht zwingend notwendig, aber durchaus empfehlenswert, da die Plätze nach dem Prinzip First come, first served d.h. wer zuerst kommt mahlt zuerst, vergeben werden. Die Bewerbungsunterlagen A, B und C, die zu Beginn benötigt werden, sind auf der Seite der Hochschule München bzw. über Google schnell zu finden. Ich hatte anfangs Probleme mit der Anlage B, da ich noch nicht wusste welche Kurse ich an der UPV belegen werde. Hierzu sei gesagt, dass es relativ unwichtig ist im Voraus genau die Kurse einzutragen, die man dann auch belegt, denn über das Beiblatt zum Learning Agreement können die tatsächlichen Kurse, nach Beginn des Auslandssemesters ganz einfach ergänzt bzw. korrigiert werden. Nachdem man die Bestätigung des ERASMUS Platzes an der UPV von der HM erhalten hat, wird man von der UPV aufgefordert einige Bewerbungsunterlagen per Post zu schicken. Darüber, welche Unterlagen das sind, wird man rechtzeitig per informiert. Unteranderem gehört auch ein Spanisch Sprachnachweis A1 dazu. Ich würde allerdings empfehlen mindestens mit einem Level von A2, besser B1 nach Valencia zu gehen, weil man sich einerseits viel leichter tut, da die Auswahl an Vorlesungen auf Spanisch natürlich viel größer ist als derer auf Englisch und andererseits, da die Spanier im Allgemeinen kein Englisch sprechen wollen oder können und man einfach viel bessere Möglichkeiten hat in das Spanische Leben einzutauchen. Allerdings muss man auch dazu sagen, dass man während dem kompletten Aufenthalt im Bezug auf sozialen Kontakten gut mit Englisch durchkommt, da einfach unglaublich viele ERASMUS Studenten in der Stadt sind. 2. Kurswahl an der Partnerhochschule Die Kurswahl an der UPV ist wirklich eine Tortur, ich wurde nach 4 Wochen (!) aus einem englisch sprachigen Kurs an einer anderen Fakultät wieder rausgeworfen, obwohl ich schon intern im International Office der UPV dafür angemeldet war. Als Begründung hat man mir gesagt, der Kurs sei plötzlich überfüllt und deshalb können nur noch Studenten der eigenen Fakultät teilnehmen. Dadurch hatte ich Probleme noch einen anderen Kurs zu finden, da das Semester schon so weit fortgeschritten war. Die Vorlesungen sind nämlich so aufgebaut, dass sich die Noten meistens aus mehreren Teilen zusammensetzten. Diese sind z.b. Praktika, die eben schon ab der zweiten Vorlesungswoche anfangen können, Präsentationen Anlage G Erfahrungsbericht 2

3 und Zwischenklausuren. Letztendlich hab ich dann aber noch einen Platz in dem Kurs Energia Solar Fototermica an der ETSID bekommen. Die Vorlesung war auf Spanisch wodurch ich anfangs Probleme hatte dem Prof. zu folgen. Das ist aber im Laufe des Semesters besser geworden. Die anderen Kurse, die ich belegt habe waren Theory of Projects and Processes auf Englisch an der ETSII, welchen ich für Leute die Englische Kurse bevorzugen empfehlen kann, da der Prof. sehr nett und hilfsbereit war und er außerdem perfektes Englisch spricht, Sostenebilidad Energetica e Integracion de Energias Renovables en Edificios auf Spanisch an der ETSII und einen Spanisch A2 Sprach Kurs. Zur Anrechnung in München kann ich zum jetzigen Zeitpunkt leider noch nichts sagen. Habe allerdings vor die Kurse als WPM anrechnen zu lassen. 3. Anreise an die Partnerhochschule und Mobilität in der Stadt Ich bin mit Air Berlin von München nach Valencia mit Zwischenstopp in Palma geflogen. Der Flug hat 180 gekostet. Das ist eher teuer und es wäre auf jeden Fall günstiger wenn man entweder Hin und Rückflug zusammen bucht oder wenn man einfach früher bucht. Im Sommer kann man auch mit Lufthansa direkt, also ohne Zwischenstopp, fliegen. Die günstigste Variante ist es, mit Ryan Air von Memmingen nach Valencia zu fliegen. Ich habe auch Leute getroffen die mit dem Auto angereist sind, die sind aber von Wien ca. 25 Stunden gefahren. Man braucht eigentlich kein Auto in der Stadt, für Ausflüge ins Umland oder z.b. nach Andalusien ist es allerdings sehr praktisch. Die meisten Studenten in Valencia nutzen Valenbisi als Fortbewegungsmittel. Das ist ein Netzwerk von Fahrrädern, die man sich an vielen verschiedenen Stationen in der Stadt ausleihen kann und sie dann an einer anderen Station am Zielort wieder abstellen kann. Das klappt echt super und kostet nur 25 pro Jahr. Bezahlt wird per Kreditkarte. Ich habe vor dem Auslandsaufenthalt ein Cash Konto bei der DKB eröffnet. Das ist kostenlos und man kann auf der ganzen Welt gebührenfrei Geld abheben, an jedem beliebigen Bankautomaten. Anlage G Erfahrungsbericht 3

4 4. Unterkunft Ich habe mir die ersten 5 Nächte ein Bett im Purple Nest Hostel gebucht. Ich kenne zwar keine anderen Hostels in Valencia, aber diese Unterkunft haben definitiv die meisten ankommenden, ausländischen Studenten für die ersten Tage in der Stadt gewählt. Hier kann man schnell Kontakte zu anderen Personen, die in der gleichen Situation sind, knüpfen und sich auf Wohnungssuche machen. Das Wohnungsangebot ist enorm. Auf der Internetseite sind täglich neue Wohnungsanzeigen zu finden. Bei Interesse einfach anrufen und einen Besichtigungstermin, meist noch am gleichen Tag, ausmachen. Ich habe mich auf diese Weise nach 5 Tagen und 8 Besichtigungen für eine WG im Viertel Benimaclet entschieden, würde mir im Nachhinein aber eher eine Wohnung an der Blasco Ibañez oder näher am Strand nehmen. Wenn man, so wie ich, im Winter anreist sollte man sich auf jeden Fall warme Kleidung mitnehmen, da Heizungen in den Wohnungen eine absolute Seltenheit sind. Ich habe in einer WG mit 2 Spaniern und einer Engländerin zusammengewohnt. Hatte allerdings verhältnismäßig wenig Kontakt zu meinen Mitbewohnern. Für das Spanisch Lernen ist es aber durchaus ratsam nicht nur mit anderen ausländischen Studenten zusammenzuwohnen. 5. Freizeitgestaltung Ich glaube in keiner anderen Stadt in Europa wird so viel Geld mit ERASMUS Studenten gemacht wie in Valencia. Dadurch ist auch das Freizeitangebot sehr darauf ausgelegt. Man sollte sich auf jeden Fall in den zahlreichen ERASMUS Facebook Gruppen von Valencia anmelden, denn nahezu jede Party in den Clubs wird als ERASMUS Party ausgeschrieben und es gibt Gästelisten für die Clubs für die man sich in diesen Facebook Gruppen anmelden kann. Dann muss man keinen Eintritt bezahlen. Außerdem gibt es in der Stadt neben dem ESN von der UPV und UV(Universidad de Valencia) zwei weitere ERASMUS Organisationen, die günstige Ein oder Mehrtagesausflüge anbieten. In keinem anderen Land gibt es so viele Bars und Restaurants wie in Spanien, d.h. Ausgehmöglichkeiten ohne Ende.Auch Möglichkeiten zum Sport treiben findet man zahlreich. Am Besten auf dem Campus, dort gibt es Tennisplätze, Fußballplätze, ein Schwimmbad, ein Fitnessstudio usw. Oder man geht joggen in dem trockengelegten Flussbett der Turia oder am Strand. In den Sommermonaten ist der Strand natürlich der Treffpunkt für die meisten ausländischen Studenten, aber auch für die Spanier. Anlage G Erfahrungsbericht 4

5 6. Integration und Kontakt mit einheimischen Studenten, Kontakt zu anderen Austauschstudierenden Wie schon erwähnt hat man es wesentlich leichter Kontakt zu den Valencianern aufzubauen wenn man der Landessprache mächtig ist, also Castellano spricht. Aber auch sonst ist es relativ leicht mit Spaniern ins Gespräch zu kommen, vor allem im Nachtleben. Richtige Freundschaften zwischen Spaniern und ERASMUS Studenten waren meiner Erfahrung nach aber eher selten. Ich denke das liegt daran, dass die Leute in Valencia einfach schon so an die vielen ERASMUS Studenten in der Stadt gewohnt sind und daher wissen, dass diese ohnehin nur ein paar Monate da sind und dann wieder tausende neue kommen. Ausnahmen gibt es aber natürlich immer! Wesentlich leichter fällt die Kontaktaufnahme zu anderen Personen in der gleichen Situation. Man sollte sich nur rechtzeitig bewusst machen ob man unter sich bleiben will also unter anderen ERASMUS Studenten oder sogar nur Deutschen und dann nur Englisch oder Deutsch spricht oder ob man sich eben aktiv in den Alltag der Spanier integrieren will und somit die Landessprache besser erlernt. 7. Allgemeines Fazit Letztendlich kann ich jedem der offen und aufgeschlossen ist, gerne Kontakte zu Studenten aus der ganzen Welt knüpft und einfach eine unvergessliche Zeit in einer typischen spanischen Stadt erleben möchte, ein Auslandssemester in Valencia wärmstens empfehlen. Vom akademischen Erfolg sollte man sich in meinen Augen nicht allzu viel versprechen bzw. vornehmen aber auch die Uni und vor allem der Campus sind sehr schön und die Professoren im Allgemeinen sehr herzlich und hilfsbereit. Anlage G Erfahrungsbericht 5