Erfahrungsbericht über mein Auslandssemester an der University of West Florida in Pensacola

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1 Erfahrungsbericht über mein Auslandssemester an der University of West Florida in Pensacola Die University of West Florida (UWF) liegt in Pensacola, einer eher kleineren Stadt rund 3 Stunden von New Orleans entfernt. Die Universität liegt am Stadtrand rund Minuten mit dem Auto von Downtown entfernt. Pensacola Beach mit seinem wunderschönen Strand ist innerhalb einer rund 35-minütigen Autofahrt zu erreichen, aber jederzeit einen Besuch wert ;-) Vorbereitungen Mit den Vorbereitungen für das Auslandssemester sollte man auf jeden Fall ca. 1 Jahr vor Anfang des Semesters beginnen. In meinem Fall war der Bewerbungsschluss der 30. September 2014, um dann ab August 2015 an der UWF zu studieren. Am besten informiert man sich frühzeitig auf der Homepage sowie direkt im International Office der Universität Ulm. Wichtig ist es alle wichtigen Fristen für die verschiedenen Bewerbungsschritte im Auge zu behalten. Wer in die USA möchte, sollte zudem schon vor der Bewerbung den TOEFL-Test absolviert haben. Beim Thema Wohnen steht man vor der Entscheidung, ob man lieber auf dem Campus oder außerhalb wohnen möchte. Ich persönlich habe mich dafür entschieden auf dem Campus zu wohnen und würde es jederzeit wieder so machen. Es ist mit rund 3000 $ zwar nicht gerade günstig, aber man hat den Vorteil dass man sich nach der Bewerbung für die Unterkunft um nichts mehr kümmern muss. Des Weiteren wohnen die meisten Internationals auf dem Campus und man kommt sehr schnell mit vielen Leuten in Kontakt. Für mich persönlich war es auf jeden Fall eine super Erfahrung so viele Menschen aus verschiedensten Ländern kennen zu lernen. Ein weiterer Punkt ist, dass

2 man ohne Auto schnell aufgeschmissen ist, wenn man nicht auf dem Campus wohnt, da das Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln in Pensacola leider nicht allzu groß ist. Man ist sehr häufig, insbesondere abends, auf Taxen angewiesen. Generell zu empfehlen sind die beiden Wohnheime Village East und Village West, da man hier sein eigenes Zimmer hat und dort die meisten der Internationals wohnen. Ich habe im Wohnheim Village East in einem 4er Appartement gewohnt mit 2 Bädern und einem Gemeinschaftsraum mit Küche. Dabei hatte jeder von uns sein eigenes Zimmer, was nicht in allen Wohnheimen auf dem Campus der Fall ist. Zu beachten ist, dass die Zimmer nur mit Bett, Schrank, Schreibtisch und Stuhl ausgestattet sind, was bedeutet dass man zu Semesterbeginn erst einmal sämtliche Gegenstände wie Bettzeug aber auch die Einrichtung der Küche besorgen muss. Bei der Suche nach einer geeigneten Versicherung mussten die anderen Nominierten der Universität Ulm und ich leider feststellen dass die Anforderungen der UWF an ausländische Versicherungen so hoch waren, dass wir trotz umfangreicher Suche keine passende deutsche Versicherung gefunden haben. Deshalb mussten wir letztendlich die Versicherung der amerikanischen Hochschule nehmen, welche vergleichsweise (ca. 550 $) relativ teuer war. Ein weiterer wichtiger und vor allem sehr aufwendiger Bestandteil der Organisation des Semesters war der Visumsantrag. Man sollte sich, wenn man seine Zusage hat und seinen Flug gebucht hat, relativ schnell um einen Botschaftstermin (Frankfurt, Berlin oder München) kümmern. Das Ausfüllen des Onlineantrags ist teilweise sehr mühsam und nimmt etwas Zeit in Anspruch. Der Visumstermin selber war in meinem Fall relativ entspannt. Man sollte aber auf jeden Fall alle erforderlichen Dokumente dabei haben um keine Probleme zu bekommen. Bei der Kurswahl sollte man beachten, dass die Vorlesungen im Vergleich zu deutschen Hochschulen meist deutlich kleiner sind. Deshalb sollte man sich so früh wie möglich über das Online Portal der UWF für die Kurse eintragen die man gerne belegen möchte. Die Kurse an amerikanischen Hochschulen unterscheiden sich zumeist etwas davon wie man es in Deutschland gewohnt ist. Meistens hat man nicht nur eine Abschlussklausur, sondern muss schon über das Semester verteilt mehrere kleinere Leistungsnachweise erbringen. Insgesamt ist das Niveau aber etwas niedriger als an deutschen Universitäten. Auch braucht man keine Angst davor zu haben Englisch zu sprechen. Man gewöhnt sich ziemlich schnell daran, auch wenn man es vor dem Semester nicht gewohnt war täglich vorwiegend Englisch zu reden.

3 Leben auf dem Campus Auf dem Campus ist eigentlich fast alles geboten was man braucht. Es gibt verschiedene Essensstände, sowie eine Mensa die von morgens bis abends geöffnet hat. Die Bibliothek bietet optimale Möglichkeiten für alle die nicht so gerne zuhause im eigenen Zimmer lernen wollen. Da die nächsten größeren Einkaufsläden (Target und Publix) zu Fuß um die 20 Minuten entfernt sind und um auf dem Campus mit seinen relativ großen Entfernungen zwischen den Wohnheimen und Vorlesungsgebäuden etwas flexibler zu sein, habe ich mir ein Fahrrad (ca 100 $ bei Walmart) gekauft. Auf dem Campus gibt es zwar einen Trolley aber um nicht ständig an die Fahrzeiten gebunden zu sein, habe ich mich für den Kauf entschieden und kann das absolut empfehlen. Auf dem Campus gibt es wie wahrscheinlich an jeder amerikanischen Universität ein großes Sportangebot. Ein Fitnessstudio inklusive Kletterwand, ein Hallenbad sowie Tennisplätze stehen für die Studenten zur Verfügung. Des Weiteren gibt es über das Semester verteilt verschiedene Freizeitaktivitäten wie Kanufahren, Wakeboarden, (Nacht-) Wanderungen oder Ausflüge an den Strand in Pensacola Beach. In Pensacola ist auch für das Nachtleben etwas geboten. Neben der Disko Seville gibt es zahlreiche Bars und Restaurants. Da im Seville jeden Donnerstag Studentenparty ist, welche immer gut besucht ist, sollte man seine Kurse wenn möglich so wählen, dass man freitags zumindest keine frühen Vorlesungen hat ;-) Es ist auf jeden Fall sinnvoll sich eine Florida ID (ca 40$) zu besorgen, um nicht immer seinen Reisepass dabei haben zu müssen. Alternativ kann man auch einen amerikanischen Führerschein machen, welche auch als ID anerkannt wird. Um den Führerschein zu bekommen muss man lediglich einen Theorietest machen, welcher mit ein bisschen Lernaufwand aber problemlos zu bestehen sein sollte. Für den Fall, dass während des Semesters irgendwelche Probleme oder Fragen auftreten, helfen die Mitarbeiter des International Office der UWF, allen voran Rachel Errington jederzeit weiter. Man wird stets sehr freundlich behandelt und hat nie das Gefühl irgendjemandem zur Last zu fallen.

4 Persönliche Erfahrung: Wer sich dazu entschließt ein Auslandssemester in Pensacola zu machen, sollte sich während der Zeit die Chance nicht nehmen lassen den ein oder anderen Roadtrip zu unternehmen. Wie bereits erwähnt ist Pensacola nur 3 Autostunden von New Orleans entfernt. Auch Atlanta (5h) und Tallahassee (3h) sind relativ nah gelegen und einen Besuch wert. Wenn man zumindest ein paar Tage Zeit hat lohnt sich auf alle Fälle auch ein Trip nach Orlando (6h) und vor allem natürlich nach Miami (10h) was mir persönlich am Besten gefallen hat. Ich habe die Menschen in Pensacola oder besser gesagt generell in den USA als sehr freundlich kennen gelernt. Auch ihre fast immer offene und zuvorkommende Art hat mir sehr gefallen und mich beeindruckt. Ich kann jedem nur empfehlen sich die Erfahrung eines Auslandssemester nicht entgehen zu lassen und denke dass ich mich persönlich in dieser Zeit mit all ihren Erfahrungen weiter entwickelt habe. Man erlebt in dieser Zeit viele besondere Momente und ich muss sagen dass ich mich in den USA sowie an der UWF jederzeit sehr wohl gefühlt habe. Es war eine super spannende Zeit und es war eine tolle Erfahrung so viele Menschen aus verschiedenen Ländern kennen zu lernen. Sehr besonders war es für mich auch ein traditionelles Thanksgiving bei einem amerikanischen Freund und seiner Familie zu erleben. Die Amerikaner sind allgemein sehr gastfreundlich. Alles in allem kann ich es jedem nur empfehlen ein oder besser zwei Semester in den USA zu leben und zu studieren. Dafür kann ich jedem der Interesse an einem Auslandssemester hat, die University of West Florida wärmstens ans Herz legen. Zum Abschluss möchte ich mich noch bei Frau Baur und dem Team des International Office in Ulm, sowie bei Rachel Errington und ihren Kolleginnen von der UWF für die Möglichkeit dieses Auslandssemesters sowie für die Hilfe bei der Planung und Organisation bedanken. Zusätzlich geht mein Dank an die Baden-Württemberg Stiftung,

5 die mich während meines Aufenthalts mit dem Baden-Württemberg Stipendium unterstützt hat.