Erfahrungsbericht University of Tennessee Knoxville

Transkript

1 Erfahrungsbericht University of Tennessee Knoxville Studiengang: International Business 3. Semester Zeitraum:

2 Vor dem Auslandssemester Die Entscheidung, dass ich ein Auslandssemester machen will stand für mich schon zu Beginn meines Studiums fest. Zum einen, weil es mich schon immer interessiert hat wie das Studienleben in anderen Ländern aussieht und zum anderen, weil es durch meinen Studiengang International Business für mich irgendwie dazu gehört. Ich wollte in die USA. Von den Programmen, die von der Studiengebühr befreit sind gab es zwei Auswahlmöglichkeiten. Zum einen die UT Knoxville und zum anderen die East Carolina University. Für Knoxville habe ich mich dann entschieden, weil ich von Mitstudenten, die schon dort gewesen sind, nur Positives darüber gehört habe. Mittlerweile bin ich sehr froh, dass ich mich so entschieden habe. Bevor es dann losgehen kann muss man einige Formalitäten erledigen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass man sich dafür genügend Zeit einplanen sollte, um sich am Ende unnötigen Stress zu ersparen. Ich würde empfehlen spätestens 6 Wochen davor, eher früher, damit zu beginnen. Es beginnt mit der Bewerbung beim International Office. Hier ist es wichtig, dass alle Bewerbungsunterlagen vollständig sind. Hier findet man alle notwendigen Informationen dazu. e_03_2013.pdf Wenn man dann einen Platz bekommen hat geht es daran sich um das Visum zu kümmern. Bei einem Austausch ist es das J1 Visum. Dieses gilt genau in dem Zeitraum, der auch auf dem D2019 Formular zu finden ist, das ihr von der UT bekommt. Nach dieser Zeit gibt es die so genannte grace period, das sind 30 Tage, die ihr danach noch berechtigt seid in den USA zu bleiben. Um das Visum zu bekommen braucht man einen Termin beim amerikanischen Konsulat, was sehr gut auch mal ein bis zwei Wochen dauern kann. Davor sind einige Formulare im Internet auszufüllen und Gebühren zu bezahlen. Auf der Internetseite vom amerikanischen Konsulat findet man eine Checkliste, was man zu dem Termin alles mitbringen muss. Danach kann es bis zu vier Wochen dauern bis das Visum fertig ist, ich hatte meines allerdings schon nach einer Woche, was bei den meisten Anderen auch der Fall war. Sind dann die Flüge noch gebucht kann es losgehen. Eine Sache, die mir und auch anderen in den Jahren davor immer wieder Probleme bereitet hat, war die Krankenversicherung. Die UT möchte, dass ihr deren Versicherung kauft. Das Problem ist, dass diese ca. 600$ kostet und die Leistungen nicht sehr gut sind. Deshalb empfiehlt es sich hier in Deutschland eine Krankenversicherung abzuschließen. Das Problem entstand dadurch, dass die UT eine exakte Bestätigung möchte über das, was die Versicherung abdeckt, damit die Voraussetzungen erfüllt sind, ansonsten wird eure Versicherung dort nicht anerkannt. Deshalb informiert euch ganz genau auf der Homepage des Student Health Centers welche Voraussetzungen es gibt (schreibt zur Not eine Mail dort hin) und bittet eure Versicherung euch genau darüber eine Bestätigung zu schreiben. Die Frau vom Health Center war sehr hartnäckig und es dauerte mehrere Wochen, bis sie bereit war unsere deutsche Versicherung zu akzeptieren.

3 (ohne Schleichwerbung machen zu wollen, die Allianz war eine der wenigen Versicherungen, die alles abgedeckt hatte.) Studieren an der UT Die Auswahl der Kurse an der UT trefft ihr noch vor Beginn in Absprache mit eurem Studiengangsleiter. Ich hatte belegt: Intermediate Finance Intermediate Macroeconomics Sales Force Management Intermediate Spanish Die Kurse könnt ihr euch im Kurskatalog der UT heraussuchen. Die Art der Vorlesungen sind vom Niveau her ähnlich der DHBW, jedoch sieht der Stundenplan viel entspannter aus. Ihr habt ein Fach 2-3 Mal pro Woche, allerdings geht die Vorlesungsdauer nur Minuten, so dass ihr auf jeden Fall viel Freizeit habt. Dann ist zu sagen, dass das Studiensystem in den USA nichts gemein hat mit dem deutschen. Während wir hier das ganze Semester Vorlesungen haben, um dann am Ende jeweils eine Klausur pro Fach zu schreiben, erinnert das System dort mich eher an meine Schulzeit zurück. Es werden mehrere Klausuren pro Semester geschrieben (2-3), was es einfacher macht zu lernen,

4 denn der Stoff ist für jede Klausur sehr überschaubar. Außerdem setzt sich die Note aus vielen verschiedenen Teilen zusammen. Hier zählen Anwesenheit, Papers, die ihr schreiben müsst und auch ein großer Teil Hausaufgaben, die meist online am Computer gemacht werden müssen. Die Sache mit den Hausaufgaben war der Teil, bei dem es mir persönlich am schwersten viel mich daran zu gewöhnen. Ein großer Vorteil ist allerdings, dass man sich dauerhaft mit dem Stoff beschäftigen muss, was mir gerade in Spanisch und Finance sehr viel gebracht hat und am Ende eine Menge Lernstress erspart hat. Leben auf dem Campus Alle internationalen Studenten sind in der Appartement Residence Hall Andy Holt untergebracht. Dort gibt es zwei Stockwerke, die explizit für die internationalen Studenten vorgesehen sind. Die Appartements sind zwar nicht besonders groß oder komfortabel jedoch reicht es völlig aus und mit ein bisschen Kreativität kann man sich die Wohnung doch sehr gemütlich einrichten. Ich habe mich die gesamte Zeit dort sehr wohl gefühlt. Es besteht aus Wohnzimmer, Küche, Bad und zwei Schlafzimmern, die jeweils von zwei Personen geteilt werden. Das heißt ihr wohnt zu viert in einer Wohnung. Meist waren es zwei Amerikaner und zwei internationale Studenten. In meinem Fall habe ich mit einem Amerikaner, einem Italiener und einem Iren zusammen gewohnt. Eine bunte Mischung also. Durch die vielen Aktivitäten des International House zu Beginn, wie ein Hiking Trip in die Smokey Mountains, ist unter den internationalen Studenten eine gute Gemeinschaft entstanden, die auch bis zum Ende gehalten hat. Ich kann sagen, dass ich dort einige sehr gute Freunde gefunden habe. Zum Campus ist zuerst eines zu sagen: Er ist riesig! Kein Vergleich zu dem, was wir aus Deutschland kennen. Er ist eine Stadt für sich mit eigenem Krankenhaus, unzähligen Sportanlagen, Geschäften und Restaurants. Freizeit Wie schon erwähnt bleibt euch bei dem relativ entspannten Stundenplan sehr viel Freizeit. Ihr könnt in eine der unzähligen Sportvereine eintreten, bei denen es kaum etwas nicht gibt. Es gibt sowohl Freials auch Hallenbad, eine Kletterhalle und ein Fitnessstudio direkt gegenüber von Andy Holt. Das alles könnt ihr als Studenten kostenfrei benutzen.

5 Was die Wochenendgestaltung angeht bietet die Cumberland Ave. oder auch Strip genannt alles, was man braucht. Einige Bars, Clubs und Restaurants, die alle gut zu Fuß vom Campus aus zu erreichen sind. Auch Downtown ist sehr zu empfehlen. Hier gibt es ebenfalls einige schöne Bars und Clubs, wenn man einmal Abwechslung vom Campusalltag braucht. Das Beste am Sommer und den Wochenenden waren für mich mit Abstand die einzigartigen Housepartys, auf die wir so gut wie jede Woche von amerikanischen Freunden eingeladen wurden. Ich sage nur so viel: Es ist mit nichts zu vergleichen, was man hier aus Deutschland kennt lasst euch überraschen;) Was ihr auf keinen Fall verpassen solltet ist ein Footballspiel der Tennessee Volunteers. Der Anblick, wenn Menschen in orange auf dem Weg zum Footballstadion sind ist überragend. Aber auch ein Besuch bei einem Volleyball, oder Basketballspiel ist es auf jeden Fall wert. Während des Semesters gibt es zwei verlängerte Wochenenden, an denen es sich anbietet zu reisen. Einmal 4 Tage über Fallbreak und einmal 4 Tage über Thanksgiving. Hier kann ich nur raten diese zu nutzen und das Land zu erkunden. Wenn man den Dozenten dann erklärt, dass man verreisen will wird es einem als internationaler Student auch mal verziehen, wenn man 1-2 Tage Vorlesungen verpasst;) Ich persönlich habe einen Trip nach Kalifornien gemacht und mir mit ein paar Freunden San Francisco und LA angeschaut und während Thanksgiving bin ich mit einem Freund nach New York geflogen. Beide Trips waren gigantisch und man hat erst einmal gemerkt, wie groß und wie unterschiedlich das Land ist.

6 Fazit Zum Abschluss möchte ich sagen, dass ich sehr froh bin das Auslandssemester gemacht zu haben. Ich habe sehr viele tolle Erfahrungen gemacht und Freunde aus der ganzen Welt gefunden. Zudem ist mein Englisch in dieser Zeit um einiges besser geworden. Falls ihr Fragen habt dürft ihr mir gerne eine Mail schicken. In diesem Sinne GO VOLS!