Erfahrungsbericht: Purdue University

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1 Erfahrungsbericht: Purdue University Studiengang: Wirtschaftsingenieurwesen Semester: 7 Aufenthalt:

2 1. Allgemeines Ich habe mich für ein Auslandssemester an der Purdue University in Indiana, USA entschieden, da ich die Chance hatte, als eine der ersten Studenten der Hochschule München an diesem Programm in den USA teilzunehmen. Der Campus war sehr beeindruckend und die Menschen sehr zuvorkommend und offen. Rückblickend bin ich sehr froh, mich für Purdue entschieden zu haben. 2. Vor dem Aufenthalt Bewerbung Wie für alle Non-EU Länder gilt auch für die Purdue University der Bewerbungsschluss für ein Wintersemester an der Partnerhochschule der 1. Dezember des Vorjahres. Bis dahin sollten alle Bewerbungsunterlagen zusammengestellt werden. Am meisten Aufwand stellte dabei der TOEFL-Test dar, für den man sich ausreichend vorbereiten sollte, damit man eine gute Punktzahl erreicht. Für Purdue war in diesem Fall eine Mindestanzahl von 79 Punkten zu erreichen. Der Test kostete ca Da das Austauschprogramm zwischen Purdue University und der HM auf die Fakultät 09 beschränkt war, hatte ich das Privileg ohne Interview oder weiteres Auswahlverfahren an der HM eine Zusage für den bevorstehenden Auslandsaufenthalt an der Purdue University zu erhalten. Im Frühjahr 2016 habe ich mit den Vorbereitungen begonnen. Visum Im April erhielten alle Studenten die offizielle Zusage der Purdue University. Mithilfe der Unterlagen, die ich von Purdue erhielt, konnte ich zeitnah einen Termin beim Konsulat zur Beantragung des Visums vereinbaren. Die Kosten beliefen sich dafür auf ca. $280. Versicherung Da sich die Krankenversicherung der Purdue University als vergleichbar teuer erwies, habe ich mich nach längerer Recherche für eine Krankenversicherung der HanseMerkur entschieden, welche den Anforderungen von Purdue entsprach und sich gleichzeitig als

3 günstiger erwies. Damit war jedoch ein zusätzlicher Aufwand verbunden, da ein sogenannter Waiver ausgefüllt werden musste. Dieser Aufwand war es mir jedoch wert, da ich so Geld für andere Dinge sparen konnte. Anreise Ende Mai haben eine Kommilitonin, welche ebenfalls ein Auslandssemester an der Purdue University verbringen sollte, und ich einen Flug von München nach Chicago für den 11. August 2016 gebucht. Nach einem viertätigen Aufenthalt in dieser beeindruckenden Stadt setzten wir unsere Reise zur Purdue University mit dem Greyhound Bus nach Lafayette, Indiana fort. Die Fahrt dauert ca. 2 Stunden, jedoch sollte die Zeitverschiebung beachtet werden, die zwischen Chicago und Lafayette herrscht. In Lafayette kamen wir an dem zentralen Busbahnhof an, von wo aus wir noch einmal mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu unserer Unterkunft fuhren. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind für Purdue Studenten kostenlos. Mit einem Shuttle-Service von Chicago O Hare Flughafen kann man sich für einen höheren Betrag das Umsteigen sparen. Diese Variante würde ich vor allem dann empfehlen, wenn man alleine reist und keinen Zwischenstopp in Chicago einlegt. 3. Während des Aufenthalts Ankunft Nach unserem viertägigen Aufenthalt in Chicago kamen wir an einen Montag, den 15. August 2016, am Campus in West Lafayette an. Dort haben wir erst einmal unsere Unterkunft bezogen, bevor es zur Einschreibung und Orientierung ging. Orientierung Ich habe mich für das sogenannte Boiler-Gold-Rush-Programm entschieden, ein einwöchiges Orientierungsprogramm für alle Erstsemester. Es war sehr interessant und hat sich gelohnt. Man hat sehr viel über die Geschichte von Purdue und den Campus gelernt und viele nette Menschen kennengelernt. Im Nachhinein würde ich jedoch empfehlen, ebenfalls an dem International-Boiler-Gold-Rush-Programm teilzunehmen, da dabei auch Studenten im gleichen Alter teilnehmen (die sogenannten amerikanischen Freshmen sind mit ihren 18 Jahren doch noch sehr jung).

4 Kurswahl Die Kurswahl fand im Vorhinein im Juni statt. Da sich bei mir jedoch Interessenkonflikte ergaben, hat sich die Kurswahl Vorort noch einmal grundlegend geändert. Das stellte jedoch kein Problem dar. Man musste nur Kurse finden, die Kapazität haben und in den Stundenplan passen. Ich habe insgesamt 15 Credits und somit fünf Kurse belegt (Minimum ist 12 Credit) und konnte mir an der Hochschule München alle Kurse anrechnen lassen. Purdue MUAS Supply Chain Management Introduction to organizational computing Introduction to Software Development Concepts 2x AW-Fach / WPM Informationssysteme (in meinem Fall IT-Zweig: Datenbanken in Technik und Wirtschaft) Software Engineering 1 IT Project Management IT-Projektseminar 1 Principles of Technology Strategy Unternehmensplanung und Organisation Wohnen Bis Anfang Mai 2016 konnte man sich zwischen einer Unterkunft in einem der traditionellen Dorms auf dem Campus ( On-Campus ) oder einer Off-Campus Unterkunft entscheiden. In Fall der On-Campus -Lösung lebt man mit anderen Studenten zusammen in einer der Residence Halls und muss dazu auch einen sogenannten Meal plan buchen. Mit diesem kann man in den Dining Halls essen gehen. Vorteil bei dieser Variante ist es, dass man sich nicht weiter um eine Unterkunft kümmern muss. Man bewirbt sich und bekommt im Regelfall auch einen Platz. Der Aufwand ist somit minimal. Ich habe mich jedoch gegen die On- Campus -Lösung entschieden. Dies bedeutete zwar mehr Aufwand aber da ich lieber in einem Apartment mit eigenem Zimmer und einer Küche wohnen wollte, habe ich mich diesen Nachteil gerne in Kauf genommen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten ein Apartment zu finden. Mit der eigenen Purdue- Adresse, welche ich Mitte April/Anfang Mai erhielt, konnte ich mich bei dem sozialen

5 Netzwerk Facebook mit dieser adresse bei den internen Purdue Gruppen anmelden und mich auf die Suche nach einer Off-Campus Unterkunft machen. Mit ein bisschen Glück, konnte ich Mitte Juni einen Vertrag für ein Zimmer in einer Vierer- WG direkt auf dem Campus unterschreiben. Im Nachhinein bin ich sehr froh, dass ich mich für die Off-Campus Lösung entschieden habe, da meine Mitbewohner alle schon älter waren und wir mehr Gemeinsamkeiten finden konnten, als mit den jüngeren Studenten. Organisatorisches Bei Ankunft in Chicago habe ich eine Simkarte von Tracfone und einen passenden Prepaid- Tarifplan für mein Handy erworben. Das studentische WLAN-Netzwerk Eduroam funktioniert zudem auf dem ganzen Campus. Purdue besitzt einen wunderschönen Campus mit verschiedenen Einkaufsmöglichkeiten. Der nächste Walmart und andere Supermärkte sowie die Mall sind jedoch relativ weit entfernt. Öffentlichen Verkehrsmittel fahren überall hin, jedoch sind diese sehr unzuverlässig und es dauert lange bis man das Ziel erreicht. Ein Auto ist auf jeden Fall von Vorteil. Freizeitmöglichkeiten & Reisen Es gibt viele verschiedene Vereine, denen man beitreten kann. Zudem besitzt die Purdue University das legendäre CoRec ein Freizeit- und Sport Zentrum, das keine Wünsche offenlässt. Von den typischen Fitnessgeräten bis über Basketball, - Fußball-, Squash-, und Yogaplätzen und Schwimmhallen sowie einer riesigen Kletterwand, ist alles geboten. Bälle und Schläger können mit der PurdueID ausgeliehen werden. Die sogenannten GroupX Kurse runden das Programm mit verschiedenen Fitnesskursen ab. Dieses Programm kostet zusätzlich ca. $45 für das ganze Semester. Für Studenten über 21 Jahre gibt es verschiedene Bars und Clubs und es macht riesigen Spaß mit seinen neu gewonnen Freunden das College Leben dort zu feiern und viele neue Bekanntschaften zu machen. Auch das Reisen kam nicht zu kurz. Während der viertätigen October break ist eine Gruppe von 8 internationale Studenten nach Toronto gefahren. Um nach Kanada einzureisen, benötigt man jedoch eine Unterschrift des International Office, welches aber keinen großen Aufwand darstellt. Eine Autovermietung gibt es am Purdue Flughafen. Da das Semester Mitte Dezember zu Ende ist, ergibt es sich nach der so genannten Finals- Week, in der alle Prüfungen geschrieben werden, die Möglichkeit noch mehr von diesem beeindruckenden Land zu entdecken.

6 4. Fazit Zusammenfassend ist zusagen, dass es eine tolle und einzigartige Erfahrung war und ich sehr froh bin, mich für ein Auslandssemester an der Purdue University entschieden zu haben. Ich habe tolle Menschen kennengelernt, amerikanische Klischees an der eigenen Haut erfahren und eine super Zeit auf dem Campus verbracht. Ich habe sehr viel in den verschiedenen Kursen gelernt. Während des Semesters war es zeitweise auch sehr anstrengend, da man immer viele Hausaufgaben hatte und sehr viel von den Studenten erwartet wurde, aber der Spaß kam trotzdem nie zu kurz. Mit dem richtigen Zeitmanagement und einer Portion Gelassenheit sind auch die stressigeren Zeiten sehr gut zu meistern. Ich blicke sehr gerne auf diese tolle Zeit zurück und bin dankbar, diese Chance bekommen zu haben. Wer eine richtige amerikanische College Erfahrung machen möchte und sich von der Lage von Purdue nicht einschüchtern lässt, kann ich ein Auslandssemester an der Purdue University nur empfehlen.