Heizen mit Strom in Goslar. Stefan Wenzel, Leiter des Sachgebietes Klimaschutz Umweltamt Düsseldorf. Umweltamt / Klimaschutz 1

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Transkript:

Heizen mit Strom 17.03.2016 in Goslar Stefan Wenzel, Leiter des Sachgebietes Klimaschutz Umweltamt Düsseldorf Umweltamt / Klimaschutz 1

Hintergrund - im Regierungsbezirk Düsseldorf sind 155.000 Elektroheizungen im Betrieb -> davon in Düsseldorf 16.000 Heizungen (Platz 7) - Seit 1995 ist ein Anstieg des Heizstromverbrauchs um 6% festzustellen. Dieser Anstieg ist allerdings vor allem auf den vermehrten Einsatz von elektrischen Wärmepumpen zurückzuführen (siehe Abb. 5-4). - Durch einen Austausch von Nachtspeicheröfen ist ein Einsparpotential an Primärenergie um 80 % möglich. [Quelle: BMU-geförderte Energieeffizienz- Studie des IZES ggmbh und des Bremer Energie Instituts (Stand 2004)] Umweltamt / Klimaschutz 2

4,3 % der Wohngebäude und 3,6 % der Wohnungen werden in Deutschland mit Strom beheizt. Quelle: Datenerhebung zur energetischen Qualität und zu den Modernisierungstrends im deutschen Wohngebäudebestand; Institut für Wohnen und Umwelt (IWU), 2010 Umweltamt / Klimaschutz 3

Wo finden sich die meisten Nachstromspeicherheizungen in Deutschland? Umweltamt / Klimaschutz 4

Zudem hat die Werbung für sparsame, kostengünstige, stylische und einfach zu installierende Direktheizungen zugenommen. Umweltamt / Klimaschutz 5

Werbeaussagen klingen verführerisch! Alt: Werbung aus 2013 Umweltamt / Klimaschutz 6

Alt: Werbung aus 2013-71 % Jahr 2006: angesetzter Nachtstromtarif: 11 Ct angesetzter Haushaltsstromtarif: 16,5 Ct Umweltamt / Klimaschutz 7

Werbung neu: Deutlich zurückhaltender! Kostenvergleich: 10.908 kw/h x 0,1474 Ct. Heizstrom = 1.608 /Jahr 6.407 kw7h x 0,2344 Ct. Haushaltsstrom = 1.502 / Jahr Folge: Optimierung / Modernisierung NSH wäre günstiger Umweltamt / Klimaschutz 8

Werbung neu: Deutlich zurückhaltender! Investition Heizung: 9.900 Investition PV-Anlage: rund 12.000 (bei 1.500 pro kw) Umweltamt / Klimaschutz 9

Nicht nachvollziehbare Darstellung! Keine seriöse Aussage! Umweltamt / Klimaschutz 10

Werbung zielt genau auf die Bedürfnisse der Kunden ab: Umweltamt / Klimaschutz 11

Forum HaustechnikDialog (2013) Habe im Dezember 2011 mein Haus (EFH, 108 qm) mit Infrarotheizungen ausstatten lassen. Mir wurde im Verkaufsgespräch als schlagendes Argument erzählt, dass ich mit einer monatlichen Abschlagszahlung von 130 Euro plus/minus locker hinkommen müsste! Zu dem Zeitpunkt hatte ich noch eine Nachtspeicherheizung und der Vorbesitzer hat im Monat über 250 Euro Abschlag zahlen müssen, damit die Nachzahlung nicht sein Konto sprengt! Das war der Hauptgrund, warum ich mich dann für die Infrarotheizung entschieden habe, denn der Verkäufer kam sehr glaubhaft rüber. Und die Werbung über die Einbauten bei Schöner Wohnen taten ihr Übriges noch dazu, dass ich dem Vertreter mein absolutes Vertrauen geschenkt habe. Jetzt im Juli bekam ich Post von EON! Mein Stromverbrauch entspricht dem einer 12-köpfigen Familie (!!!!), obwohl ich das Haus so gut wie alleine bewohne (zwei kleine Kinder). Ab sofort beträgt der Abschlag 320 Euro im Monat, circa 1400 Euro musste ich nun bereits nachzahlen! Wollte das System deshalb wieder zurückgeben... Ich kann jedem nur dringend raten, die Finger davon zu lassen!!! Leute, egal was man euch verspricht, schön rechnet, was auch immer, die Rechnung von EON ist ein Fakt, den man nicht weg diskutieren kann!!!! Und bezahlen muss die / der naive Käufer! Ein Bekannter von mir heizt mit Strom mit so einem Infrarot - Zeug, allerdings ein amerikanisches Fabrikat. Er hat etwa 170m² Wohnfläche und braucht etwa 30.000 kwh. Das wären bei uns dann etwa 6600! In Kanada wärs etwa ein viertel. Er hat aber so ein E- Werk, wo er sich den Strom selber macht. Sonst würde er auch mit Holz heizen. Heizen mit Strom? So ein Unfug! Umweltamt / Klimaschutz 12

Forum HaustechnikDialog (2015) Umweltamt / Klimaschutz 13

Simulationsstudie Energieeffizienz von Elektroheizungen Thermische und Strömungstechnische Simulationen Erstellt von der ZWP- Ingenieur AG 2011/2012 im Auftrag der LH Düsseldorf Ziele: Vergleich der marktverfügbaren elektrischen Heizsysteme unter Berücksichtigung von - Komfort - Energie - und Kosten Umweltamt / Klimaschutz 14

Eckdaten Wohnzimmer mit zwei Außenwänden und einer Fenstertür-Kombination, Größe 25 m², Eckraum, Winterfall mit Außentemperatur von -10 C, Bestandsgebäude ohne offensichtliche Undichtigkeiten (n 50 von 6), Nachbarräume beheizt, Strömungssimulation mit undichter Schwelle der Fenstertür, Aufgabe: bei den verschiedenen Heizsystemen, muss ein vergleichbarer thermischer Komfort erreicht werden. Umweltamt / Klimaschutz 15

Untersuchungsgegenstand: Gerechnet wurden drei Dämmstandards nach der Düsseldorfer Gebäudetypologie 2010 für alle Heizungsvarianten. Für die Fenster wurde durchgängig ein U-Wert von 2,8 angesetzt. Ziegelmauerwerk Standard Vorkrieg 1919 1948 U-Wert: 1,57 W/m²K Leichtes Mauerwerk Bims/ o. Porenziegel Standard Nachkrieg bis zur 1. WSchV 1949 1978 U-Wert: 1,15 W/m²K Porenbeton / Hochlochziegel Standard: 2. WSchV 1984 1994 U-Wert: 0,60 W/m²K Umweltamt / Klimaschutz 16

untersuchte Heizungsvarianten: 1. Nachtspeicherheizung 2. Konvektor 3. Heizkörper 4. Strahlungsheizung 5. Fußbodenheizung (Wärmepumpen) Umweltamt / Klimaschutz 17

Im Rahmen der Komfortsimulation wurden unterschiedliche Formen der Wärmeabgabe eingesetzt: 6:= mit Ventilator, bodennahe Ausströmung; 7:= ohne Ventilator, nur thermische Konvektion Umweltamt / Klimaschutz 18

Umweltamt / Klimaschutz 19

Komfortbewertung DIN EN 15251/ DIN ISO 7730 Prozentsatz an Unzufriedenen (Percentage of Dissatisfied PPD) Kategorie III < 15% Kategorie II < 10% Kategorie I < 6% Umweltamt / Klimaschutz 20

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Ergebnisdarstellung: Beispiel Lufttemperatur Vorkriegsstandard Nachtspeicher Konvektor Heizkörper Umweltamt / Klimaschutz 22

Ergebnisdarstellung: Beispiel Lufttemperatur Vorkriegsstandard Strahlungsheizung 60% Flächenbedarf Heizung 3,4 m x 0,50 m Strahlungsheizung 80% veränderte Anordnung Umweltamt / Klimaschutz 23

Grüne und blaue Bereiche umhüllen den Raum, der von 10 % der Probanden als unbehaglich empfunden werden. Ergebnisdarstellung - Beispiel PPD 10% Unzufriedene Nachtspeicher Heizkörper Zu kalt! Strahlungsheizung 80% veränderte Anordnung Umweltamt / Klimaschutz 24

Zum Vergleich: Fußbodenheizung Standard: 2. WSchV. Bodentemperatur Lufttemperatur Strahlungstemperatur 10 % Unzufriedene Umweltamt / Klimaschutz 25

Simulationsstudie Energieeffizienz von Elektroheizungen Zusammenfassung der Ergebnisse der Komfortuntersuchung: grundsätzlich ist mit allen Systemen ein ausreichendes Komfortniveau erreichbar Lufttemperaturschichtung max. 26 C min. 19 C der Raum, der als zu kühl empfunden wird, vergrößert sich bei den Strahlungsheizungen (könnte sich bei einer Möblierung anders darstellen) Spitzen durch warme Oberflächen bauen sich schnell ab nur geringen Unterschiede der mittleren Oberflächentemperaturen der Raumoberflächen Unterschiede in unmittelbarer Umgebung der Heizung Unterschiede in der Heizleistung Umweltamt / Klimaschutz 26

Simulationsstudie Energieeffizienz von Elektroheizungen Zusammenfassung der Ergebnisse der Komfortuntersuchung hier Heizleistung: Normlast: bei homogen 20 C Innentemperatur Umweltamt / Klimaschutz 27

Normlast: Unter Standardbedingungen notwendige Heizleistung Umweltamt / Klimaschutz 28

Auf der Basis der Ergebnisse der Strömungssimulation zur erforderlichen Heizleistung der verschiedenen Heizsysteme ergibt sich für die verschiedenen Systeme die folgende Nutzwärmebedarfsprognose: Umweltamt / Klimaschutz 29

Simulationsstudie Energieeffizienz von Elektroheizungen Thermischen Simulation Zusammenfassung zum Stromverbrauch: Vorkrieg Nachkrieg 2. WSchtz VO I. II. III. Stromverbrauch Nachtspeicher ohne außentemperaturabhängige Beladung Stromverbrauch Nachtspeicher mit außentemperaturabhängige Beladung P Regler Stromverbrauch Nachtspeicher mit außentemperaturabhängige Beladung PID Regler optimiert 200.0 kwh/m² 162.8 kwh/m² 112.6 kwh/m² 177.3 kwh/m² 144.4 kwh/m² 99.8 kwh/m² 171.9 kwh/m² 139.9 kwh/m² 96.8 kwh/m² Stromverbrauch Konvektor - L/W WP 82.3 kwh/m² 67.4 kwh/m² 47.2 kwh/m² Stromverbrauch Konvektor - S/W WP 67.3 kwh/m² 55.1 kwh/m² 38.7 kwh/m² Stromverbrauch HK - L/W WP 81.5 kwh/m² 66.8 kwh/m² 46.8 kwh/m² Stromverbrauch HK - S/W WP 66.7 kwh/m² 54.6 kwh/m² 38.4 kwh/m² Strahlungsheizung niedrig 166.9 kwh/m² 135.9 kwh/m² 93.9 kwh/m² Strahlungsheizung hoch 166.9 kwh/m² 135.9 kwh/m² 93.9 kwh/m² Stromverbrauch FBH - L/W WP Stromverbrauch FBH - S/W WP JAZ Luftwärmepumpe: 2,2; Bodenwärmepumpe: 2,7 30.2 kwh/m² 23.7 kwh/m² Umweltamt / Klimaschutz 30

Ökonomische Analyse: Umweltamt / Klimaschutz 31

Umweltamt / Klimaschutz 32

Einheitlicher Stromtarif für alle Systeme (Wegfall Sondertarife für Wärmepumpen und Nachtstromspeicherheizungen) Umweltamt / Klimaschutz 33

Simulationsstudie Energieeffizienz von Elektroheizungen Fazit der Studie: Hohe Oberflächentemperaturen der direkten Strahlungsheizung sorgt für Unbehagen in der unmittelbaren Umgebung; direkte Strahlungsheizungen erfordern tatsächlich eine etwas geringere Heizleistung als konvektive Systeme; direkte Strahlungsheizungen benötigen bei gleichem thermischen Komfort mehr Platz der thermische Komfort ist dabei vergleichbar, aber nicht besser; solange Energieversorger einen Nachtstromtarif anbieten, erhöhen sich bei einem Umstieg auf eine direkte Strahlungsheizung die Stromkosten erheblich, da nur Direktstrom bezogen werden kann; eine signifikante Reduktion der Heizkosten lässt sich nur über die Stromnutzung im Wärmpumpenprinzip erreichen; Ein Wechsel des Heizsystems sollte im Vorfeld gut kalkuliert werden und auf die jeweiligen Lebensumstände des Nutzers angepasst sein. Umweltamt / Klimaschutz 34

Wie erfolgt nun die richtige Entscheidung? Checkliste der Betroffenen: Umweltamt / Klimaschutz 35

Ausstieg aus der Stromheizung: Kostenminimierung durch eine Verlegung der Heizleitungen in der Außendämmung möglich. Umweltamt / Klimaschutz 36

Variante 3: selten genutzte Räume (Abstellräume, Bad, Gästezimmer) mit Strahlungsheizungen ausstatten und in den restlichen Räumen ein effizientes neues Heizsystem verwenden. Variante 4: Austausch der alten Nachstromspeicherheizung durch eine effizientere Neue mit wettergeführten Regelungstechnik. Umweltamt / Klimaschutz 37

Kleininvestive Maßnahmen: (Wärmebedarf reduzieren, bessere Regelung) Umweltamt / Klimaschutz 38

Reihenfolge der Umsetzungsmaßnahme: Umweltamt / Klimaschutz 39

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Umweltamt / Klimaschutz 40