PORTFOLIO Katrin Huber
KATRIN HUBER geboren 1980 in Oberndorf bei Salzburg, aufgewachsen in Lengau, Oberösterreich lebt und arbeitet in Salzburg seit 2009 Freischaffende Künstlerin 2012 Diplom Mitbegründerin des Vereins: HUTZKE IG Kunst und Kulturprojekte 2002-12 Kunst- und Werkerziehung/ Lehramtsstudium an der Universität Mozarteum, Salzburg atelier Jahnstraße 18, 2005-12 Klasse Malerei bei Dieter Kleinpeter 5020 Salzburg 2002-05 Klasse Bildhauerei bei Rudolf Arnold mail mail.katrinhuber@gmail.com 2001-02 Meisterschule für Kommunikationsdesign, Linz web www.katrinhuber.at 1996-01 HTL für Grafik Design, Linz stipendien ausschreibungen preise 2012 Kunstankauf des Landes Salzburg August 2012 Auslandsstipendium (des Landes Salzburg) in Warschau, Polen Feb, März 2011 Auslandsstipendium (der Stadt Salzburg) in Frankfurt a.m., Deutschland 2010 Kunstankauf Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur Theodor Körner Preis Juni 2009 Auslandsstipendium (der Stadt Salzburg) in Vantaa, Finnland 2008 Finalistin des Ö1-Talente-Stipendiums seit 2008 Förderatelier des Landes Salzburg
2007 Erasmus-Stipendium an der Akademia Pedagogiczna, Klasse Malerei bei Piotr Jargusz, Krakau, Polen 2006 Freiplatz für die Sommerakademie, Eva Wagner, Salzburg 2005 StudentInnenstipendium für die Sommerakademie, Hubert Schmalix, Salzburg 2002 Preisträgerin des YOUKI (internationales Jugend Medien Festival) 2002 ausstellungen beteiligungen 2012 Kobieca nie-wrażliwość, Österreichisches Kulturforum, Warschau Kunstankäufe Salzburg 2010 2012, Galerie im Traklhaus, Salzburg 2011 Artists in Residence 2011, Atelier Frankfurt, Frankfurt am Main artists-in-residence, Galerien der Stadt Salzburg, Salzburg Übers Kreuz Mozarteum, Salzburg 2010 Echte Salzburger Weihnachtszipferl Aktion am Christkindlmarkt, Salzburg eine Auswahl, Galerie im KunstWerk, Salzburg keine Angst, wir filzen dich nicht!, galerie5020, Salzburg keine Angst, wir filzen dich nicht!, myymälä2-gallery, Helsinki 9 zeitgenössische Positionen, Deutschvilla, Strobl diesunddas Einzelausstellung, Galerie im KunstWerk, Salzburg 2009 Hier und Jetzt im Salzburger Kunstverein, Salzburg RaumZeit Kunst im Abbruchhaus, Salzburg was in mir steckt... Einzelausstellung, Galerie im KunstWerk, Salzburg 2008 Präsentation der FinalistInnen des Ö1-Talente-Stipendiums, MAK, Wien autoportret Einzelausstellung, Galerie Eboran, Salzburg grosskopfad Einzelausstellung, Galerie das Zimmer, Salzburg 2007 Ich ist eine Andere Einzelausstellung, Fronfeste, Neumarkt a. W. Salzburg Contemporary Painting Galerie 5020, Salzburg
EINBILD Mozarteum, Salzburg 2006 unge(s)tüm Ausstellung mit Stefan Kreiger, KHG, Salzburg warmupfest flm:riss, ArgeKultur, Salzburg Kunst und Wirklichkeit Zwergerlgartenpavillion, Salzburg mozmalerei_farbe bekennen Kunsthaus Nexus, Saalfelden 2005 grenzgänge Galerie Kandinsky, Wien 2004 film:riss -StudentInnenfilmfestival, Salzburg zum/beim Spiel Spielzeugmuseum, Salzburg
malerei Den malerischen Schwerpunkt meiner Arbeiten legte ich seit 2005 auf das Thema Selbstportrait. Dies zeigt sich in einem manchmal schon fast brutalen, ungeschönten aber auch immer wieder aufs Neue be- und hinterfragenden Umgang mit dem ich mich als Künstlerin dem eigenen Körper nähere. So werden scheinbare Schönheitsfehler wie ein Cut im Gesicht, stampfige Beine oder Speckfalten in meinen Bildern thematisiert und malerisch fokussiert. Auch die Frage nach der eigenen männlichen Seite sowie nach dem klassischen Frauen- und Rollenbild(nis) sind Themen die mich dabei beschäftigen. Diese Herangehensweise an meine Bilder unterscheidet sich so vom mittlerweile der Vergangenheit zugeschriebenen, allerdings in der Kunstgeschichte nach wie vor präsenten Künstlerklischee, das vorwiegend einen männlichen Blick auf den weiblichen Körper zeigt(e). Das Verhältnis von Nähe und Distanz zu den Bildern und zu meiner eigenen Person spielt für mich dabei nicht nur in der Auswahl der Motive eine wichtige Rolle. So werden die Augen, als Identifikationsmittelpunkt oft geschlossen oder gar nicht gezeigt, um auch dem Betrachter ein Gefühl der Distanz zu vermitteln und durch die übermenschliche Größe der Bilder wird dieser Eindruck noch verstärkt, da sie im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr fassbar sind. Ebenfalls spielt die Bekleidung der Figuren auf meinen Bildern eine große Rolle, sie ist Teil einer Inszenierung, welche sich mit männlichen und weiblichen Blicken auf Körper auseinandersetzt und Interpretationsspielräume zulässt bzw. aufmacht. Und schließlich gehören für mich auch noch Dinge meines Alltages (wie Dosen, Handtaschen, Schuhe oder Tampons und Kondome), welche als eine Art Außengrenze meiner Person zu anderen Personen fungieren, mich so auch als Subjekt definieren und repräsentieren, zu meiner Welt der Selbstportraits. Die malerische Befragung des Selbst zeigt sich in meinen Bildern in einer fragmentarischen und verdichteten Weise. Der Entstehungsprozess spielt dabei eine bedeutende Rolle und wird in einigen Bildern als gemaltes Bild vorgeführt. Grobe Zeichnung, klare Flächen, starke Kontraste, präzis gemalte Partien durch die Mischung verschiedenster Strukturen und Malweisen stellt sich der Grad zwischen Zerfall und Zusammenhalt eines Bildes dar. Aber auch die Wahl des (oft sehr großen) Formates ist für meine Arbeit sehr wichtig, da dies für mich auch eine Auslotung räumlicher und körperlicher Grenzen bedeutet. Ein wichtiges Element in vielen Selbstportraits ist seit 2008 die Struktur des Netzes, welches z.b. in Form von Strumpfhosen den
Körper beschreibt aber als malerisches Element auch für sich alleine steht. Seit 2010 spielt die Umgebung eine immer größere Rolle, wobei nun auch im Hintergrund Netz oder Linie als Struktur auftaucht und so z.b. Architektur beschreibt. Neben den Selbstportraits beschäftige ich mich noch mit banalen Gegenständen meiner Umgebung, die in grob gemalter, aber mittels Perspektive in illusionistischer Weise die Unwirklichkeit der Realität vorführen. Die Malereien zeigen Gegenstände in einer bestimmten Raumsituation und sind im Geschehen eingebunden (z.b. auf den Boden gemalt), weshalb sie meist unauffällig bleiben oder fast untergehen. Durch einen Perspektivenwechsel des Betrachters wird das Bild als Illusion vorgeführt. netze und linien Das Netz als Struktur fasziniert mich seit einigen Jahren und findet sich in vielen meiner Bilder wieder. Netz als Symbol von verfestigten, in Form gebrachten Strukturen: Gegliedert, beengend, formbar - aber auch Verbindungsstück vernetzt. Im Kulturbunker in Frankfurt stieß ich auf eine vorherrschende Architektur, in der ich das Netz in erstarrter Form von Gittern und Linien vorfand. Diesen Teil der Architektur griff ich nun in meinen Arbeiten auf und verband sie mit meinen Netzen, die ich in meinen Selbstportraits meist als Form gebenden Teil der Kleidung einsetze. Den Kontrast von freien, in einem Strich durchgezogen Netzen und einer (er)starr(t)en Struktur von Gitterlinien empfinde ich dabei bezeichnend für die Organisation des Systems, in dem wir uns derzeit bewegen.
was in mir steckt Neben meiner kontinuierlichen Arbeit an den Selbstportraits begann ich mich 2008 intensiver mit den Sujets von Tampons und Kondomen auseinanderzusetzen. Ich versuchte diese Alltagsgegenstände von meinem Blick auf das Selbstportrait zu lösen. Dabei begann ich nun den Tampon als Symbol für den weiblichen Zyklus, aber auch als Symbol der Überwindung von periodenbedingten Einschränkungen und das Kondom als Schnittstelle zwischen Mann und Frau bzw. als Symbol der Überwindung von sexuellen Einschränkungen zu betrachten. Beide Dinge erfüllen für mich einen bestimmten Zweck, welcher auf sehr direkte Art und Weise mit dem weiblichen Geschlecht zu tun hat, wobei das Kondom sich für mich aber auch hauptsächlich auf das männliche Geschlecht bezieht. Mit dieser Beschäftigung wollte ich aber weder den Geschlechtsakt noch den Akt des Menstruierens an sich illustrieren, viel wichtiger war mir dabei eine Verschiebung dieser Alltagsgegenstände zu erzeugen und so auf beiderlei Geschlecht zu verweisen. Auf der Suche nach anderen künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten fing ich nun an mich auch mit textilen Techniken auseinanderzusetzen. Ich versuchte, mich dem männlichen Part meines Themas mit der traditionell-weiblich zugeordneten Tätigkeit des Handarbeitens (Häkeln, Stricken) anzunähern. So entstanden die Objekte o.t.1 o.t.3 der Serie: zieh dich warm an, schatz! Die Verschiebung des ursprünglichen Zwecks der Gegenstände zeigt sich in diesen Arbeiten auf unterschiedlich subtilen Ebenen. Auch die Objekte o.t.1 und o.t.2 aus der Serie comfort, welche ich in Form von (Draht)Plastiken umsetzte funktionieren ähnlich. Und wenn man die Objekte schließlich miteinander vergleicht, zeigt es sich, dass der Umgang mit beiden Gegenständen bzw. Geschlechtern auf annähernd gleich ironisierende aber auch sehr brutale Weise erfolgt. Zeitgleich zu den Objekten begann ich auch malerisch an diesen Sujets zu arbeiten es folgte eine Serie von sehr femininen, kleinen Bildern. Dazu entstanden noch zwei Videotrickarbeiten mit dem Tampon als Protagonisten und eine Malerei welche einen überdimensionalen Tampon zeigt.
KEINE ANGST, WIR FILZEN DICH NICHT! ein österreichisch-finnisches Projekt von Katrin Huber, Maria Juen und Annu Kapulainen Fragebögen bilden die Grundlage der künstlerischen Auseinandersetzung. Das Hauptaugenmerk der Befragung liegt auf der männlichen Selbst/über/einschätzung. Die drei Künstlerinnen befragten 300 Männer (150 in Finnland, 150 in Österreich) und fertigten für jeden Teilnehmer einen Filzpenis an. Die Eigenschaften von Wolle und der Prozess des Filzens sind wichtige Komponenten des gesamten Projektes, da diese auf eine lange (weiblich konnotierte) Tradition in beiden Ländern zurückgreifen. Interviews und der Prozess des Filzens wurden filmisch dokumentiert. Dieses Video stellt sehr persönlichen Reaktionen, Aktionen und individuelle Aussagen den anonymisierten Fragebögen und Auswertungen gegenüber.
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