Renate Haidinger Brustkrebs Deutschland e.v., München Übelkeit und Erbrechen aus Patientensicht
ribosepharm Satellitensymposium im Rahmen des DGHO-Kongresses 2005 Gut ist noch nicht gut genug Optimale antiemetische Therapie aus unterschiedlichen Perspektiven Übelkeit und Erbrechen aus Patientensicht 2.10.2005 Renate Haidinger 1. Vorsitzende brustkrebs-muenchen e.v. Brustkrebs Deutschland e.v.
Übersicht Die große Angst nach der Diagnose Wie ging es mir? Was bedeuten therapiebedingte Übelkeit und Erbrechen? Gott sei Dank gibt es Antiemetika Die Patientin als aktiver Teil der Therapie
Die große Angst nach der Diagnose Tod Schmerzen Übelkeit und Erbrechen Haarverlust Siechtum
Tod, Schmerzen, Siechtum Wir alle können der Patientin kein Versprechen abgeben, aber wir können ihr versichern, dass alles getan wird, um: die Erkrankung bestmöglich zu behandeln die Möglichkeiten der Schmerztherapie voll auszuschöpfen Siechtum durch Anwendung der vielen Therapiemöglichkeiten zu vermeiden
Haarverlust In der Presse haben viele Patientinnen gelesen, es gibt jetzt die Chemotherapie OHNE Haarverlust Wir alle wissen, fast immer unvermeidlich, daher 1. Verständnis zeigen für die Angst vor Haarverlust 2. Optionen aufzeigen für die Zeit ohne Haare (Perücke, Tücher, Hüte etc.) 3. Kontakt vermitteln zu Patientinnen, die ihre Haare wieder haben
Übelkeit und Erbrechen Therapiebedingte Übelkeit und Erbrechen sind mit keiner anderen Erfahrung vergleichbar, nicht mit: Magen-Darm-Infekt nicht vertragener Nahrung Seekrankheit
Wie ging es mir? Ich hatte Glück, denn ich bekam von Anfang an reichlich antiemetische Medikamente. Mir war drei Tage lang übel, aber ich musste mich NIE erbrechen. Erst jetzt weiß ich, wieviel das wert ist.
Einschätzung von Übelkeit und Erbrechen Steven M. Grunberg (Dept. of Medicine, Universitiy of Vermont) Untersuchte die Einschätzung von medizinischem Personal und Ärzten bzgl. Übelkeit und Erbrechen und verglich diese mit der Realität Cancer 2004, 100 2261-2268
Einschätzung von Übelkeit und Erbrechen Hoch emetogene Chemotherapie: Moderat emetogene Chemotherapie: % der Patienten % der Patienten 70 60 50 40 30 20 10 0 34 33 Akute Übelkeit 17 13 Akutes Erbrechen 39 62 Verzögerte Übelkeit 22 53 Verzögertes Erbrechen 70 60 50 40 30 20 10 0 24 37 Akute Übelkeit 13 13 Akutes Erbrechen 24 53 Verzögerte Übelkeit 15 28 Verzögertes Erbrechen Erwartung des Arztes/Schwester Realität des Patienten Grunberg, Cancer 2004, 100 2261-2268
Fazit der Grunberg-Untersuchung Ärzte und Krankenschwestern unterschätzten in hohem Maße die Inzidenz von verzögerter Übelkeit und Erbrechen, Sowohl bei hoch emetogener CTx als auch bei moderat emetogener CTx Auch bei nicht vorhandener akuten Nausea und Emesis, kann es zu einer verzögerten Nausea und Emesis kommen!
Erfahrungsbeispiele (1) aus www.medizin-forum.de -Brustkrebs Gestern erste FEC Chemo, die ersten Stunden waren prima. Doch dann ging es los. Seit gestern Abend kotz ich mir die Seele aus dem Leib, aber noch schlimmer ist für mich diese fürchterliche Übelkeit. Das Mittelchen vom Doc (XXXXXX) hilft auch nicht.
Erfahrungsbeispiele (2) aus www.medizin-forum.de -Brustkrebs Mir ging es nach meiner ersten Chemo genau wie dir. Lag nur im Bett und habe meinen Eimer umarmt. Ganze 3 Tage lang, ich wollte einfach nicht mehr. Dann hat mir mein HNO, bei dem ich auch noch in Behandlung war, geraten ich soll mir doch im Krankenhaus XXXXXXX verschreiben lassen (die Ärzte machen das ungern, da es sehr teuer ist) und
Antiemese Prophylaxe geht VOR Therapie Bitte von Anfang an eine gute antiemetische Versorgung anbieten. Die Patientin darauf hinweisen, dass es noch weitere Mittel gibt sie muss es aber sagen. Die Kosten müssen zweitrangig sein.
Die Patientin k. Sich die Seele aus dem Leib Versichern Sie der Patientin, dass es weitere gute und auch neue Mittel gibt. Jeder Chemozyklus verläuft anders, der nächste muss nicht zwangsläufig wieder so schlimm sein. Beteiligen Sie Ihre Patientin am Geschehen. Besser: die grauenvolle Erfahrung der Patientin von Anfang an ersparen!
Unterstützung Zeigen Sie Verständnis dafür, dass auch die Patientin aktiv sein möchte Das stärkt das Vertrauensverhältnis Geben Sie ihr Hilfestellungen wie, aber die Maßnahmen sollten natürlich nicht die eigentliche Therapie stören und sie sollten nicht extrem teuer sein
Die Patientin als aktiver Part Unterbreiten Sie Vorschläge, was die Patientin tun kann, z.b. Zitronengrasöl oder Lavendelöl in eine Duftlampe geben Aufguss mit frischem Ingwer trinken KEINE Lieblingsspeisen essen
Nützliche, weitere Tipps Fordern Sie Ihre Patientinnen auf: sich Inseln mit schönen Erinnerungen zu schaffen, z.b. Urlaubsmitbringsel, Fotos denken Sie mehr an sich, gönnen Sie sich schöne Erlebnisse, Ablenkung, z.b. Singen, Tanzen, mit Freunden treffen, ruhige Pausen mit gutem Buch/guter Musik etc., also tun Sie Dinge, die Sie schon immer tun wollten
Was kann der Verein tun? Ein unabhängiges Forum bieten Informationen aufbereiten und anbieten Aufklären Auf die Verantwortung für den eigenen Körper hinweisen Mit anderen Organisationen zusammenarbeiten Einfluss auf die Gesundheitspolitik nehmen Fundraising Eines Tages: unabhängige Forschung fördern!!!
Neue Adresse Brustkrebs Deutschland e.v. im SaniPlus Gesundheitszentrum Charles-de-Gaulle-Str. 6 81737 München Tel.: 089-41 61 98 00 Fax: 089 41 61 98 01 info@dbkh.de www.dbkh.de
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