DAS HANDGELENK Im Überblick Im Alltag und im Berufsleben ist das Handgelenk vielleicht das wichtigste Gelenk überhaupt. Nicht nur in vielen handwerklichen Berufen, sondern auch beim Sport ist es Belastungen ausgesetzt und deshalb auch sehr verletzungsgefährdet. Im Folgenden stellen wir Ihnen die am häufigsten auftretenden Krankheitsbilder und Verletzungsmuster vor. Unser Ziel ist es, Sie mit den wesentlichen anatomischen Begriffen rund um dieses Gelenk vertraut zu machen, so dass Sie auf ein tiefer gehendes Gespräch mit dem Arzt vorbereitet sind oder auf diesem Weg mehr über die Grundzüge dieses Themas erfahren. Inhalt 1. Einführung. Anatomie und Physiologie. Die distale Radiusfraktur (der handgelenknahe Speichenbruch). Die Kahnbeinfraktur (Fraktur des Os scaphoideum) 5. Die Handgelenksarthrose 6. Das Karpaltunnel-Syndrom (KTS) 7. Die Sehnenscheidenentzündung (Tendovaginitis) 8. Wie wirken FUTURO Handgelenkbandagen? 1 5 1. Einführung Bei keinem anderen Körperteil werden so hohe Anforderungen an die Feinmotorik gestellt wie bei der Hand und dem Handgelenk. Sie haben buchstäblich die Finger überall drin, selbst bei einfachen handwerklichen Tätigkeiten. Dadurch sind die Hände und die Handgelenke erheblichen Verletzungsgefahren ausgesetzt, z. B. durch einen Sturz auf den ausgestreckten Arm. Chronische Überbelastungen, wie sie im Beruf und im Sport auftreten, können über die Jahre zu schmerzhaften Verschleißerscheinungen führen. Auf engstem Raum verlaufen im Bereich der Hand und des Handgelenks Sehnen, Nerven und Blutgefäße, so dass bereits kleinste Veränderungen oder Verletzungen spürbare Einschränkungen der Beweglichkeit zur Folge haben können. Durch eine Arthrose bedingte Veränderungen entstehen infolge von Knorpelschäden und Fehlstellungen der einzelnen Knochen zueinander, meistens als Folge von Frakturen. Ganz oben in dieser Kategorie steht der sehr 1
Ulna Radius häufige distale Speichenbruch (gewöhnlich durch einen Sturz auf den ausgestreckten Arm ein typischer Glatteisunfall!).. Anatomie und Physiologie Das Handgelenk setzt sich aus zwei Teilgelenken zusammen: auf der einen Seite verbindet es die beiden Unterarmknochen Speiche (Radius) und Elle (Ulna), auf der anderen Seite die vier Finger und den Daumen. Die beiden Teilgelenke werden untereinander durch die acht Handwurzelknochen verbunden, die wiederum durch einen straffen Kapselbandapparat verbunden und gehalten werden. Alle Handwurzelknochen sind an ihren Kontaktflächen mit Gelenkknorpel überzogen. Der Aufbau des Handgelenks erlaubt die Beugung (Flexion) und die Streckung (Extension) sowie das seitliche An- und Abspreizen (d.h., Seitwärtsbewegungen in Richtung der Speiche bzw. Elle).. Die distale Radiusfraktur (der handgelenknahe Speichenbruch) Die häufigste Unfallursache ist der Sturz auf den Unterarm bzw. das Handgelenk, das die einwirkenden Kräfte über die Handwurzelknochen (und deshalb insbesondere über das Kahnbein) auf das distale Ende der Speiche überträgt und so zum Bruch der Speiche führt. Anhaltende Schmerzen und eine offensichtliche Fehlstellung des Handgelenks sind typische Symptome eines distalen Speichenbruchs. Der Unfallhergang gibt bereits Hinweise auf eine Radiusfraktur. Der Patient klagt über Schmerzen im Bereich der Speiche und des Übergangs ins Handgelenk. Häufig ist auch eine deutlich erkennbare Fehlstellung des Handgelenks zu erkennen, wenn der Speichenbruch verschoben (disloziert) ist. Das Röntgenbild wird die bestätigen. Bestehen Schmerzen an typischer Stelle, ohne dass ein Bruch der Speiche vorliegt, könnte es sich um einen Kahnbeinbruch handeln. Die anderen Handwurzelknochen könnten ebenfalls Verletzungen aufweisen, die jedoch leicht übersehen werden, wenn nicht sorgfältig genug untersucht wird. Bei Vorliegen eines einfachen Speichenbruchs ohne Verschiebung der Bruchenden wird für ca. vier Wochen ein Unterarmgips angelegt. Ist der Bruch verschoben, muss er eingerichtet werden. In den meisten Fällen gelingt dies geschlossen, d. h. der Bruch wird in Narkose eingerichtet und ggf. durch Drähte, die durch die Haut in die Speiche gebohrt werden, fixiert. Anschließend wird am Unterarm ein Gipsverband angelegt. In manchen Fällen muss der gebrochene Knochen mit eine kleinen Platte stabilisiert werden.
. Die Kahnbeinfraktur (Fraktur des Os scaphoideum) Als klassischer Unfall ist auch hier der Sturz auf den Unterarm bzw. das Handgelenk zu nennen. Dabei werden die einwirkenden Kräfte auf das Kahnbein, einen der Handwurzelknochen, übertragen. Mit Röntgenaufnahmen des Handgelenks in vier Ebenen kann die eines Kahnbeinbruchs bestätigt werden. Der Verletzte klagt über Schmerzen auf der radialen Seite des Handgelenks, es kann eine geringfügige Schwellung vorliegen. Wenn mit der routinemäßig angefertigten Röntgenaufnahme ein Bruch der Speiche (siehe oben) ausgeschlossen werden kann, werden für den Nachweis eines Kahnbeinbruchs gezielte Röntgenaufnahmen in Ebenen (das so genannte Kahnbein-Quartett) empfohlen. Damit lässt sich ein Kahnbeinbruch feststellen bzw. ausschließen. Wird dieser übersehen, wächst der Knochen nicht richtig zusammen und ein an sich vermeidbarer chirurgischer Eingriff wird nötig. Zusätzlich kann ein MRT oder ein Knochenszintigramm für die sicherung notwendig sein. Der frische Kahnbeinbruch sollte konservativ behandelt werden, d.h. es wird für ca. zwölf Wochen ein Gipsverband angelegt. Danach ist zwingend eine Mobilisierung des Handgelenks mit intensiver Physiotherapie erforderlich. 5. Die Handgelenksarthrose Jahrelange Über- oder Fehlbelastung, Frakturen, z. B. ein Speichenbruch, oder Verrenkungen und Fehlstellungen der Handwurzelknochen können zur Schädigung der Gelenkknorpel führen. Oft diffuse, schlecht lokalisierbare Schmerzen im Handgelenk. Manchmal ist das Handgelenk geschwollen. Im Röntgenbild ist häufig eine Verschmälerung der Gelenkspalten im betroffenen Bereich zu erkennen. Im Anfangsstadium kommen konservative Behandlungsmaßnahmen infrage. Zunächst sind Schonung und Ruhigstellung die Therapie der Wahl. Antirheumatische Medikamente tragen ebenfalls zur Schmerzlinderung bei. In diesem Stadium sind handgelenksübergreifende Bandagen, die den Bewegungsspielraum des Handgelenks geringfügig einschränken bzw. extreme Gelenkbewegungen verhindern, ein fester Bestandteil der Therapie. Bei unzureichender Wirksamkeit dieser Maßnahmen werden andere Behandlungsmöglichkeiten, zum Beispiel auch handchirurgische Operationen, empfohlen.
6. Das Karpaltunnel-Syndrom (KTS) Der Karpaltunnel wird auf der Streckseite des Handgelenks von den Handwurzelknochen, auf der Beugeseite von einem straffen und relativ wenig nachgiebigen, quer zwischen Daumenballen und Kleinfingerballen liegenden Faserband (Ligamentum transversum, Querband) gebildet. Durch diesen Tunnel verlaufen verschiedene Beugesehnen sowie der Nervus medianus (Mittelarmnerv), ein wichtiger sensibler und motorischer Nerv, der die Finger versorgt. Eine Verengung im Karpaltunnel verursacht Schmerzen in der Hand und Kribbeln oder Missempfindungen im Bereich der Finger. Am häufigsten liegen genetische Ursachen vor. Auch Schwellungen im Karpaltunnel aufgrund von rheumatischen Erkrankungen, bei Blutergüssen (Hämatomen) oder in der Schwangerschaft können den Nerv schädigen. Eine starke Beugung im Handgelenk kann das typische Kribbelgefühl auslösen. Typisch sind überwiegend nachts auftretende, schmerzhafte Missempfindungen an den Fingern (Kribbeln, pelziges Gefühl). Durch Schütteln und Reiben der Hand lassen sich die Beschwerden lindern. Der Bereich des Karpaltunnels auf der Beugeseite des Handgelenks ist empfindlich, bei starker Beugung des Handgelenks kann das typische Kribbeln ausgelöst werden. Anhand von Röntgenaufnahmen kann man knöcherne Veränderungen als Ursache ausschließen. Bei einer neurologischen Untersuchung kann man feststellen, ob die Beschwerden eventuell auch von der Halswirbelsäule ausstrahlen könnten. Das beste diagnostische Verfahren bei einem KTS ist die Elektromyographie (EMG). Mit einer Armschiene, die das Handgelenk und die Hand ruhig stellt, kann eine Schmerzlinderung erzielt werden. Diese Maßnahme wird insbesondere bei Schwangeren empfohlen, da die Beschwerden meistens direkt nach der Entbindung von selbst verschwinden. Ansonsten ist ein operativer Eingriff am besten geeignet, bei dem das Querband durchtrennt wird in den meisten Fällen verschwinden die Schmerzen schlagartig. 7. Die Sehnenscheidenentzündung (Tendovaginitis) Überanstrengungen oder ein stumpfes Trauma (etwa durch einen Schlag), aber auch entzündliche rheumatische Veränderungen lassen die Sehnenscheiden, die die Sehnen an vielen Stellen umhüllen, anschwellen. Sehnenscheidenentzündungen betreffen häufig die Sehnen, die Finger und Daumen strecken. Diese Sehnen befinden sich auf dem Handrücken.
Schmerzen auf dem Handrücken bzw. dem Handgelenksrücken bei Streckung der Finger. Die betroffenen Sehnenscheidenbereiche sind druckschmerzhaft, manchmal ist ein Reiben der Sehnen aneinander zu spüren. Ultraschall und eine Stoßwellentherapie können ebenso wie Bandagen und Schmerzmittel dabei helfen, die Symptome zu lindern. Ruhigstellung des Gelenks, ggf. sollte mit Eis gekühlt werden; vor allem darf das Gelenk nicht übermäßig beansprucht werden. Antirheumatische Medikamente können die Schmerzen rasch lindern. Ebenso können Ultraschall und eine Stoßwellentherapie wirksam sein. Empfohlen werden darüber hinaus Bandagen, die einen leichten Druck ausüben und das ganze Handgelenk stabilisieren. Führen all diese Maßnahmen nicht zum Erfolg, muss operiert werden. Dabei werden die entzündlich veränderten und verdickten Sehnenscheiden gespalten oder entfernt. Auch Injektionen können oft sehr heilsam sein. 8. Wie wirken FUTURO Handgelenkbandagen? Dank ihrer Anpassungsfähigkeit an die individuellen anatomischen Gegebenheiten und der Elastizität des Materials passen sich FUTURO Handgelenkbandagen sehr gut den anatomischen Konturen an. Sie üben einen leichten Druck auf die schmerzhaften Bereiche des betroffenen Gelenks aus und wirken etwas wärmend. FUTURO bietet für das Handgelenk zwei verschiede Typen von Bandagen an: 1. Bandagen, die auf der Beugeseite eine gelenkübergreifende Stütze oder Schiene enthalten, die das Gelenk ruhig stellen bzw. extreme Bewegungen verhindern. Diese Bandagen eignen sich zur Behandlung aller durch Arthrose oder andere Erkrankungen bedingten Schmerzzustände.. Elastische Bandagen, die das Handgelenk kreisförmig umfassen, vorzugsweise mit variabler Druckeinstellung, die das Gelenk stützen, ohne die Beweglichkeit einzuschränken. Diese Bandagen werden vorbeugend gerne beim Tennis und diversen anderen Ballsportarten getragen. FUTURO-Gelenkbandagen sollten bei frischen Gelenkverletzungen nicht ohne vorherige ärztliche Untersuchung angelegt werden. Entwickelt in Zusammenarbeit mit Fachärzten und Physiotherapeuten. 5