St. Markus Fensterbilder mit Erklärungen Die Buntglasfenster wurden von Ruth Müller-Engler, München, entworfen und angefertigt, die Bleiverglasung derselben erfolgte durch die Firma Hanold, Zirndorf. Die Fenster stellen, aufgebaut auf Farbsymbolen und stark stilisiert, Szenen aus dem Markus-Evangelium dar. Bei ihrer Betrachtung fällt die vorzugsweise Verwendung der Farben blau, violett, grün und grau auf. Schon in mittelalterlichen Kunstwerken haben diese Farben Symbolcharakter. Die Kenntnisse der Farbsymbolik ist bedeutsam für das Verständnis des auf den Fenstern Dargestellten. So steht die Farbe Violett für das Leid, die Farbe Blau für Wahrheit und Treue, aber auch die Schöpfermacht, die Farbe Grün für die Hoffnung auf Auferstehung und ewiges Leben, aber auch für das Böse, Gelb ist die Farbe der Sonne, des göttlichen Lichts, aber auch des Neides, Grau steht für das Menschliche, Weiß ist Sinnbild der Reinheit, der Unschuld, des Sieges, Rot ist die Farbe des himmlischen Glanzes, der Wärme und der Liebe. Im Folgenden eine kurz gefasste Deutung und Er klärung der Darstellungen, rechts von der Empore beginnend. Die Darstellungen zeigen, rechts von der Empore beginnend, verschiedene biblische Geschichten aus dem Markusevangelium. 1. Taufe Jesu durch Johannes den Täufer (Mark. 1; 9-11) 2. Berufung der Jünger am See Genezareth (Mark. 1; 16-20) 3. Gleichnis vom Senfkorn (Mark. 4; 30-32) 4. Jesus heilt einen Gichtbrüchigen (Mark. 2; 3-11) 5. Auferweckung Tochter des Jairus (Mark. 5; 22-23, 35-43) 6. Jesus heilt einen Besessenen (Mark. 9; 14-29) 7. Einzug in Jerusalem (Mark. 11; 1-11) 8. Judas verrät Jesus an die Pharisäer (Mark. 14; 10-11) 9. Das Abendmahl (Mark. 14; 17-25) 10. Gefangennahme im Garten Gethsemane (Mark. 14; 43-50) 11. Das Geschehen am Ölberg (Mark. 14; 26-30) 12. Kreuzestod Jesu (Mark. 15; 22-41) 13. Die Frauen vor dem Grab (Mark. 16; 1-8) 14. Die zweifelnden Jünger (Mark. 16; 11-13) 15. Himmelfahrt Jesu (Mark. 16; 19) 16. Ausgießung des heiligen Geistes (Mark. 16; 17) Ganz rechts der Evangelist Markus dargestellt als Löwe, der Erzähler der Geschichten und Kirchenpatron von St. Markus.
1 Taufe Jesu durch Johannes den Täufer (Mark. 1; 9-11) Jesus (hellviolett) kniet vor Johannes (blau-gelb; gelb drückt aus, dass Johannes Jesu neidet, dass er der Messias ist), um die Taufe zu empfangen. Das helle Rot am oberen Rand versinn bildlicht die Taube (... und sah, dass sich der Himmel auftat, und den Geist gleichwie eine Taube herabkommen auf ihn. ), die nach unten verlaufenden dunkelroten Farbgläser die Liebe Gottes, die mit Jesus in die Welt kommt. Die Farbe Grün deutet nicht nur den Jordan an, sondern auch die Hoffnung, die die Menschen mit dem Kommen Jesu verbinden.
2 Berufung der Jünger am See Genezareth (Mark. 1; 16-20) Jesus (hellviolett mit,,gelbem Kopf, Gelb steht für die Herrlichkeit des Menschensohnes) beruft die Jünger Johannes und Jakobus (die beiden kleinen blauen Blöcke) und Simon und Andreas (blauer, bzw. grauvioletter Block). Die schwarzen Striche deuten die Fischernetze an, aber auch die kommende Aufgabe der vier Männer (... ich will euch zu Menschenfischern machen. )
3 Gleichnis vom Senfkorn (Mark 4: 30.32) Im Gleichnis vom Senfkorn wird das Reich Gottes mit dem Senfbaum verglichen, der aus dem winzigen Senfkorn entsteht. Durch die Schöpferkraft (gelb, oben rechts) wächst das Senfkorn (unten links, braun) zu einem mächtig aufstrebenden Baum (nach oben strebende Gläser in großer Farbenvielfalt) neben dem Gottesreich.
4 Jesus heilt einen Gichtbrüchigen (Mark. 2; 3-11) 5 Auferweckung der Tochter des Jairus (Mark. 5; 22-23, 35-43) 6 Jesus heilt einen Besessenen (Mark. 9: 14-29) Die ersten drei Bilder sind figürlich nicht erfassbar, es handelt sich um auf reiner Farbsymbolik aufgebaute Darstellungen aus den Wundertaten Jesu: 4 5 6 Auffällig, die Farbpalette ist auf wenige Farben beschränkt: violett, blau, grün und grau. Die Wundergeschichten erzählen von Menschen, die in Not sind und Leid erdulden (violett). Sie setzen all ihre Hoffnung (grün) auf Jesus und seine gottgegebene Kraft (blau), die immer stärker in den Mittelpunkt rückt. Die Farbe grau verweist auf die menschlichen Unzulänglichkeiten, wie Streit und Eifersucht, die die Wundertaten Jesu auslösten.
7 Einzug in Jerusalem (Mark. 11; 1-11) Gut erkennbar die Häuser der Stadt (Schwarzlotmalerei). Der Weg des Leidens, der mit dem Einzug in Jerusalem seinen Anfang nimmt, ist als violetter Streifen dar-gestellt. Gott (blau) und die Jünger (grau) sind Begleiter auf diesem 8 Judas verrät Jesus an die Pharisäer (Mark. 14; 10-11) Judas (grün) liefert Jesus (violett) der Macht der Pharisäer (blau) aus.
9 Das Abendmahl (Mark. 14:17-25) Um den Abendmahltisch (grün) die Jünger (graue Blöcke), Johannes, der Lieblingsjünger, zu Jesus geneigt. Jesus (gelb), das Leid in sich tragend (der violette Keil deutet dies an). Auf dem Tisch das Brot (Schwarzlotmalerei) und in der rechten Tischecke der Abendmahlskelch (rot) 10 Gefangennahme im Garten Gethsemane (Mark. 14, 26-30) Der Garten Gethsemane (violett = Ort des Leidens) mit den drei Jüngern Petrus, Jakobus und Johannes (blaue Streifen rechts). Über dem Garten, dunkelblau dargestellt, die Nacht. Vom Garten Gethsemane zieht ein heller Streifen (Leidensweg) über den Ölberg (grün, rechts vom Garten Gethsemane) zum Richtplatz.
11 Das Geschehen am Ölberg Das Geschehen am Ölberg selbst wird ausgedrückt durch die Farben Violett (Jesus), Blau (Judas) und Grau (Häscher). 12 Kreuzestod Jesu (Mark. 15; 22-41) Im Zentrum das Kreuz, um das Kreuz die Menschen, die ihm die Treue gehalten haben (Mark. 15; 40-41), durch die Farbe Blau ausgedrückt. Das Violett über dem Kreuz erinnert an den leidenden Christus, der rotweiße Farbstreifen an Blut und Wasser, Hinweis auf die durch den Tod Jesu vollzogene Versöhnung Gott und der Welt. Das Grün drückt die Hoffnung auf Auferstehung aus und Jesu Triumph über Sünde und Tod.
13 Die Frauen vor dem Grab (Mark. 16; 1-8) Maria Magdalena, Maria, des Jakobus Mutter, und Salome (drei graue Blöcke mit,,gelben Köpfen ) vor dem Grab (blau). Das Grab ist,,gespalten. Das verweist darauf, dass die Auferstehung sich ereignet hat. Der Auferstandene selbst ist durch das helle Halbrund neben dem Grab angedeutet. 14 Die zweifelnden Jünger (Mark. 16; 11-13) Die Jünger (graue Säulen, begleitet von blau) werden gezeigt als Menschen, die ihrem Herren zwar treu ergeben sind, die aber die Kreuzigung und der Tod Jesu in große Angst versetzt hat und die nicht an seine Auferstehung glauben wollen.
15 Himmelfahrt Jesu (Mark. 16; 19) Die Erde (gelb) erstrahlt von der Herrlichkeit Jesu. Jesus selbst schwebt in einer Strahlenglorie (= nach oben strebende Farbstrahlen) in den Himmel. Das Lamm Gottes mit der Kreuzfahne nimmt das Thema noch einmal auf, es ist Sinn bild des geopferten und doch über den Tod siegreichen von Gott erhöhten Christus.
16 Ausgießung des Heiligen Geistes (Mark. 16; 17) Vom Himmel fallen Strahlen auf die Erde hernieder (Heiliger Geist) und entzündet die Herzen der Apostel (kleine rote Flammen): Mark. 16; 17 genauer Apostelgeschichte 2,1-4: Und es geschah schnell ein Brausen vom Himmel wie eines gewaltigen Windes... Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt, wie vom Feuer und sie wurden alle voll des Heiligen Geistes und fingen an zu predigen... Die Apostel (rechts, graue Blöcke mit,,blauen Köpfen ) tragen die Botschaft in die Welt.
Der Markuslöwe Ganz rechts der Evangelist Markus (Schwarzlotmalerei), dargestellt als Löwe, der Erzähler der Geschichten und Kirchenpatron von St. Markus.