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Simvastatin Teva 5 mg-filmtabletten 2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung 1 Filmtablette enthält 5 mg Simvastatin. Sonstiger Bestandteil: 1 Filmtablette enthält 76,63 mg Lactose-Monohydrat. Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1. 3. Darreichungsform Filmtablette. 5 mg: Gelbliche bis bräunliche, konvexe Standard-Filmtablette. Prägung 7152 auf der einen Seite und 93 auf der anderen. 10 mg: Hellrosa, ovale Filmtablette mit einer Bruchkerbe auf einer Seite. Die 10 mg, 20 mg, 40 mg und 80 mg Tabletten können in gleiche Dosen geteilt werden. 4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Anwendungsgebiete Hypercholesterinämie Zur Behandlung der primären Hypercholesterinämie und kombinierten Hyperlipidämie begleitend zu Diät, wenn das Ansprechen auf die Diät und andere nicht pharmakologische Maßnahmen (z.b. körperliches Training und Gewichtsabnahme) nicht ausreichend ist. Zur Behandlung der homozygoten familiären Hypercholesterinämie begleitend zu Diät und anderen lipidsenkenden Maßnahmen (z.b. LDL (low-density lipoprotein)-apherese) oder wenn solche Maßnahmen nicht geeignet sind. Kardiovaskuläre Prävention Zur Senkung kardiovaskulärer Mortalität und Morbidität bei Patienten mit manifester atherosklerotischer Herzerkrankung oder Diabetes mellitus, mit normalen oder erhöhten Cholesterinwerten, begleitend zur Korrektur anderer Risikofaktoren und kardioprotektiver Therapie (siehe Abschnitt 5.1). 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung Der Dosierungsbereich ist 5 mg bis 80 mg Simvastatin pro Tag, zum Einnehmen als Einzeldosis am Abend. Dosisanpassungen - falls erforderlich - sollten in Abständen von nicht weniger als 4 Wochen durchgeführt werden, bis zu einem Maximum von 80 mg Simvastatin einmal täglich als Einzeldosis am Abend. Die 80 mg-dosis/tag wird nur für Patienten mit schwerer Hypercholesterinämie und hohem Risiko kardiovaskulärer Komplikationen empfohlen, die ihr Behandlungsziel mit einer niedrigeren Dosis nicht erreicht haben und wenn zu erwarten ist, dass der Nutzen der Behandlung die potentiellen Risiken überwiegt (siehe Abschnitte 4.4. und 5.1.). Hypercholesterinämie Der Patient sollte eine geeignete cholesterinsenkende Diät erhalten, die er auch während der Therapie mit Simvastatin fortsetzen sollte. Die übliche Anfangsdosis beträgt 10 mg bis 20 mg einmal täglich als Einzeldosis am Abend. Patienten, deren LDL-Cholesterin stark gesenkt werden soll (mehr als 45%), können mit einer Dosis von 20 mg bis 40 mg einmal täglich als Einzeldosis am Abend beginnen. Dosisanpassungen - falls erforderlich - sollten wie oben beschrieben durchgeführt werden. Homozygote familiäre Hypercholesterinämie Basierend auf den Ergebnissen einer kontrollierten klinischen Studie, beträgt die empfohlene Dosis von Simvastatin 40 mg einmal täglich als Einzeldosis am Abend eingenommen oder 80 mg auf 3 Gaben pro Tag verteilt, d.h. 20 mg, 20 mg und 40 mg am Abend. Simvastatin sollte bei diesen Patienten begleitend zu anderen lipidsenkenden Maßnahmen (z.b. LDL-Apherese), oder wenn solche Maßnahmen nicht zur Verfügung stehen, angewendet werden. Kardiovaskuläre Prävention Die übliche Dosis von Simvastatin für Patienten mit hohem Risiko einer koronaren Herzerkrankung (mit oder ohne Hyperlipidämie) beträgt 20 mg bis 40 mg pro Tag als Einzeldosis am Abend. Die Therapie mit Simvastatin kann gleichzeitig mit Diät und körperlichem Training begonnen werden. Dosisanpassungen - falls erforderlich - sollten wie oben beschrieben durchgeführt werden. Begleittherapie Simvastatin ist allein oder in Kombination mit Gallensäuren-Komplexbildner wirksam. Die Einnahme sollte mindestens 2 Stunden vor oder mindestens 4 Stunden nach der Einnahme eines Gallensäuren-Komplexbildners erfolgen. Bei Patienten, die Ciclosporin, Danazol, Gemfibrozil oder andere Fibrate (außer Fenofibrat) gleichzeitig mit Simvastatin einnehmen, sollte eine Dosis von 10 mg Simvastatin pro Tag nicht überschritten werden. Bei Patienten, die Amiodaron oder Verapamil gleichzeitig mit Simvastatin einnehmen, sollte eine Dosis von 20 mg Simvastatin pro Tag nicht überschritten werden (siehe Abschnitte 4.4 und 4.5). Dosierung bei Nierenfunktionsstörung Für Patienten mit mäßiger Nierenfunktionsstörung ist in der Regel keine Dosisanpassung erforderlich. Bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance unter 30 ml/min) sollte eine Dosierung über 10 mg pro Tag sorgfältig erwogen und, falls erforderlich, nur mit Vorsicht umgesetzt werden. Anwendung bei älteren Patienten Für ältere Patienten ist keine Dosisanpassung erforderlich. Anwendung bei Kindern und Jugendlichen (10-17 Jahre) Bei Kindern und Jugendlichen (Buben Tanner Stadium II und darüber und Mädchen, die zumindest ein Jahr nach der Me-narche sind, im Alter von 10 17 Jahren) mit heterozygoter familiärer Hypercholesterinämie beträgt die empfohlene Startdosis üblicherweise 10 mg einmal täglich am Abend. Kinder und Jugendliche sollten auf eine cholesterinsenkende Standarddiät gesetzt werden, bevor die Simvastatin-Behandlung begonnen wird. Diese Diät sollte während der Simvastatin-Behandlung beibehalten werden. Der empfohlene Dosisbereich beträgt 10-40 mg/tag; die empfohlene Maximaldosis beträgt 40 mg/tag. Die Dosen sollten gemäß dem empfohlenen Therapieziel entsprechend den pädiatrischen Behandlungsempfehlungen individuell festgelegt werden (siehe Abschnitte 4.4 und 5.1). Anpassungen sollten in Abständen von 4 Wochen oder mehr erfolgen. Die Erfahrung mit Simvastatin bei präpubertären Kindern ist begrenzt. 4.3 Gegenanzeigen Überempfindlichkeit gegen Simvastatin oder einen der sonstigen Bestandteile; Aktive Lebererkrankung oder unklare andauernde Erhöhung der Serum-Transaminasen; Schwangerschaft und Stillzeit (siehe Abschnitt 4.6); Gleichzeitige Anwendung von potenten CYP3A4-Inhibitoren (z.b. Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, HIV-Protease-Inhibitoren (z.b. Nelfinavir), Erythromycin, Clarithromycin, Telithromycin und Nefazodon) (siehe Abschnitt 4.5). 4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Myopathie/Rhabdomyolyse Wie andere HMG-CoA-Reduktase-Inhibitoren ruft Simvastatin fallweise eine Myopathie hervor, die sich als Muskelschmerzen, -empfindlichkeit oder - schwäche verbunden mit Erhöhungen der Kreatin-Phosphokinase (KPK) (> das Zehnfache des oberen Normwertes) äußert. Bisweilen manifestiert sich die Myopathie als Rhabdomyolyse mit oder ohne akutem Nierenversagen aufgrund von Myoglobinurie, sehr selten mit tödlichem Ausgang. Das Risiko einer Myopathie ist bei hoher HMG-CoA-Reduktase-Inhibitoraktivität im Plasma erhöht. Wie bei anderen HMG-CoA-Reduktase-Inhibitoren ist das Risiko einer Myopathie/Rhabdomyolyse dosisabhängig. In einer Datenbank zu klinischen Studien, wurden 41050 Patienten mit Simvastatin behandelt. 24747 Patienten (ca. 60%) erhielten die Behandlung über mindestens 4 Jahre. Die Inzidenz einer Myopathie lag bei ca. 0,02% bei 20 mg/ Tag, 0,08% bei 40 mg/tag und 0,53% bei 80 mg Simvastatin/Tag. Während dieser Studien wurden die Patienten sorgfältig überwacht und einige interagierende Arzneimittel waren ausgeschlossen. In einer klinischen Studie erhielten Patienten mit einem Myokardinfarkt in der Vorgeschichte 80 mg Simvastatin pro Tag (durchschnittliche Beobachtungsdauer 6,7 Jahre). Die Häufigkeit von Myopathien lag bei ca. 1,0% im Vergleich zu 0,02% bei Patienten unter 20 mg pro Tag. Etwa die Hälfte dieser Myopathiefälle ereignete sich im ersten Jahr der Behandlung. Die Häufigkeit von Myopathien in den folgenden Jahren lag jeweils bei ca. 0.1% (siehe 4.8 und 5.1). Messungen der Kreatin-Phosphokinase Die Kreatin-Phosphokinase (KPK) sollte nicht nach körperlicher Anstrengung oder bei Vorliegen anderer plausibler Ursachen für eine KPK-Erhöhung gemessen werden, da dies eine Interpretation der Werte erschwert. Wenn die Ausgangswerte der KPK signifikant erhöht sind (> das Fünffache des oberen Normwertes), sollte die Messung nach 5 7 Tagen wiederholt werden, um die Ergebnisse zu bestätigen. Vor Beginn der Therapie Alle Patienten, die auf Simvastatin eingestellt werden, oder deren Simvastatin-Dosis erhöht wird, sollten über das Risiko einer Myopathie aufgeklärt und aufgefordert werden, unklare Muskelschmerzen, -empfindlichkeit oder -schwäche umgehend mitzuteilen. Bei Patienten mit Risikofaktoren für eine Rhabdomyolyse ist Vorsicht geboten. Um einen Ausgangswert als Referenz festzusetzen, sollten in folgenden Situationen vor Behandlungsbeginn Bestimmungen der KPK durchgeführt werden: ältere Patienten (>65 Jahre alt); weibliche Personen Nierenfunktionsstörung; unbehandelte Hypothyreose; hereditäre Muskelerkrankungen in der eigenen oder in der Familienanamnese; muskuläre Symptomatik unter Behandlung mit Statinen oder Fibraten in der Anamnese; Alkoholmissbrauch. In solchen Fällen werden eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung der Behandlung und eine klinische Überwachung der betroffenen Patienten empfohlen. Bei Patienten, bei denen bereits eine Myopathie unter Behandlung mit Fibraten oder Statinen aufgetreten ist, sollte die Behandlung mit einem anderen Arzneimittel dieser Klasse nur mit Vorsicht begonnen werden. Wenn die Ausgangswerte der KPK signifikant erhöht sind (>das Fünffache des oberen Normwertes), sollte nicht mit der Therapie begonnen werden. Im Behandlungsverlauf Wenn während der Behandlung mit einem Statin Muskelschmerzen, -schwäche oder Krämpfe auftreten, sollten die KPK-Werte bestimmt werden. Wenn diese Werte ohne körperliche Anstrengung signifikant erhöht sind (> das Fünffache des oberen Normwertes), ist die Therapie abzusetzen. Sollte die muskuläre Symptomatik schwerwiegend sein und das tägliche Leben beeinträchtigen, kann ein Absetzen der Behandlung in Erwägung gezogen werden, auch wenn die KPK-Werte weniger als auf das Fünffache des oberen Normwertes erhöht sind. Bei Verdachtsdiagnose einer Myopathie anderer Ursache sollte die Therapie abgesetzt werden. Wenn die Symptome verschwinden und die KPK-Werte auf den Ausgangswert zurückgehen, kann die erneute Behandlung mit diesem Statin oder mit einem alternativen Statin in der jeweils niedrigsten Dosis und bei engmaschiger Überwachung in Erwägung gezogen werden. Eine erhöhte Rate an Myopathien wurde bei Patienten beobachtet, die auf eine 80 mg-dosierung eingestellt waren (siehe Abschnitt 5.1.) Es wird empfohlen,

die CK-Werte regelmäßig zu überwachen, da dies bei der Identifizierung von Myopathien ohne klinische Symptome von Nutzen sein kann. Damit ist jedoch keine Sicherheit verbunden, dass eine solche Überwachung eine Myopathie verhindert. Die Therapie mit Simvastatin sollte einige Tage vor geplanten größeren chirurgischen Eingriffen sowie bei Eintritt eines akuten ernsten Krankheitsbildes bzw. der Notwendigkeit von chirurgischen Maßnahmen vorübergehend unterbrochen werden. Maßnahmen zur Verringerung des Myopathierisikos aufgrund von Arzneimittelwechselwirkungen (siehe Abschnitt 4.5) Das Risiko einer Myopathie und Rhabdomyolyse ist signifikant erhöht bei gleichzeitiger Anwendung von Simvastatin mit potenten Inhibitoren von CYP3A4 (wie z.b. Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Erythromycin, Clarithromycin, Telithromycin, HIV-Protease-Inhibitoren (z.b. Nelfinavir), Nefazodon) sowie mit Gemfibrozil, Ciclosporin und Danazol (siehe Abschnitt 4.2). Das Risiko einer Myopathie und Rhabdomyolyse ist ebenfalls erhöht bei gleichzeitiger Anwendung von anderen Fibraten oder bei gleichzeitiger Anwendung von Amiodaron oder Verapamil mit höheren Dosen von Simvastatin (siehe Abschnitte 4.2 und 4.5). Auch bei Kombination von Diltiazem und 80 mg Simvastatin/Tag besteht ein leicht erhöhtes Risiko. Das Risiko einer Myopathie einschließlich Rhabdomyolyse kann durch die gleichzeitige Verabreichung von Fusidinsäure mit Simvastatin erhöht sein (siehe Abschnitt 4.5). Folglich ist in Bezug auf CYP3A4-Inhibitoren eine gleichzeitige Anwendung von Simvastatin mit Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, HIV-Protease- Inhibitoren (z.b. Nelfinavir), Erythromycin, Clarithromycin, Telithromycin und Nefazodon kontraindiziert (siehe Abschnitte 4.3 und 4.5). Falls eine Behandlung mit Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Erythromycin, Clarithromycin oder Telithromycin unabdingbar ist, muss die Therapie mit Simvastatin während der Behandlungsdauer unterbrochen werden. Außerdem ist Vorsicht geboten, wenn Simvastatin mit bestimmten anderen weniger potenten CYP3A4-Inhibitoren kombiniert wird: Fluconazol, Ciclosporin, Verapamil, Diltiazem (siehe Abschnitte 4.2 und 4.5). Genuss von Grapefruitsaft sollte während der Behandlung mit Simvastatin vermieden werden. Bei gleichzeitiger Behandlung mit Ciclosporin, Danazol oder Gemfibrozil sollte eine Dosis von 10 mg Simvastatin pro Tag nicht überschritten werden. Die gleichzeitige Anwendung von Simvastatin und Gemfibrozil sollte vermieden werden, sofern nicht der Nutzen das erhöhte Risiko dieser Arzneimittel- Kombination überwiegt. Vor Gabe von anderen Fibraten (außer Fenofibrat), Ciclosporin oder Danazol mit 10 mg Simvastatin pro Tag sollte eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Analyse dieser Kombinationen erfolgen (siehe Abschnitte 4.2 und 4.5). Bei der Verordnung von Fenofibrat oder Niacin ( 1 g/tag) mit Simvastatin ist Vorsicht geboten, da jedes dieser Arzneimittel bei Monotherapie eine Myopathie verursachen kann. Die Kombination von Simvastatin in höheren Dosen als 20 mg pro Tag mit Amiodaron oder Verapamil sollte vermieden werden, sofern nicht der klinische Nutzen das erhöhte Risiko einer Myopathie überwiegt (siehe Abschnitte 4.2 und 4.5). Die Kombination von Simvastatin in höheren Dosen als 40 mg pro Tag mit Diltiazem oder Amlodipin ist zu vermeiden, außer der klinische Nutzen überwiegt das erhöhte Risiko für eine Myopathie (siehe Abschnitte 4.2 und 4.5). Selten standen Fälle von Myopathie/Rhabdomyolyse mit der gleichzeitigen Verabreichung eines HMG-CoA- Hemmers und Niacin (Nikotinsäure) in lipidmodifizierenden Dosen (( 1 g/tag) in Verbindung. Die alleinige Gabe jedes dieser Arzneimittel kann bereits eine Myopathie verursachen. Ärzte, die eine Kombinationstherapie mit Simvastatin und Niacin (Nikotinsäure) in lipidmodifizierenden Dosen (( 1 g/ Tag) bzw. Niacin-hältigen Arzneimitteln in Erwägung ziehen, müssen den möglichen Nutzen sorgfältig gegen die potentiellen Risiken abwägen und die Patienten hinsichtlich irgendwelcher subjektiver und objektiver Symptome wie Muskelschmerzen, -ziehen oder -schwäche sorgfältig überwachen, insbesondere während der ersten Behandlungsmonate und wenn die Dosis einer der Arzneimittel erhöht wird. In einer laufenden klinischen Endpunktstudie zeigte eine Zwischenanalyse einer unabhängigen Sicherheitskommission, dass die Myopathiehäufigkeit bei chinesischen Patienten unter Simvastatin 40 mg und Nikotinsäure/Laropiprant 2000 mg/40 mg höher als erwartet war. Daher ist Vorsicht geboten, wenn chinesische Patienten mit Simvastatin (insbesondere mit Dosen ab 40 mg) zusammen mit Niacin (Nikotinsäure) in lipidmodifizierenden Dosen (( 1g/Tag) oder anderen Niacin-hältigen Arzneimitteln behandelt werden. Da das Myopathierisiko unter Statinen dosisabhängig ist, wird die Anwendung von Simvastatin 80 mg mit Niacin (Nikotinsäure) in lipidmodifizierenden Dosen (( 1g/Tag) oder anderen Niacin-hältigen Arzneimitteln nicht für chinesische Patienten empfohlen. Es ist nicht bekannt, ob ein erhöhtes Myopathierisiko bei gemeinsamer Anwendung von Simvastatin zusammen mit Niacin (Nikotinsäure) in lipidmodifizierenden Dosen (( 1 g/ Tag) oder anderen niacinhältigen Arzneimitteln für andere asiatische Patienten besteht. Wenn sich eine Kombination als nötig erweist, müssen Patienten mit Fusidinsäure- und Simvastatin-Therapie engmaschig überwacht werden (siehe Abschnitt 4.5). Eine vorübergehende Einstellung der Simvastatin-Behandlung kann in Erwägung gezogen werden. Wirkungen auf die Leber Bei einigen erwachsenen Patienten, die Simvastatin erhielten, wurden in klinischen Studien persistierende Erhöhungen (auf mehr als den dreifachen oberen Normwert) der Serum-Transaminasen beobachtet. Nach Unterbrechung oder Beendigung der Therapie bei diesen Patienten, fielen die Transaminasen- Werte gewöhnlich wieder langsam auf die Ausgangswerte ab. Leberfunktionstests werden vor Beginn der Behandlung empfohlen und danach, wenn klinisch angezeigt. Bei Patienten, die auf eine Dosis von 80 mg eingestellt wurden, sollte eine zusätzliche Bestimmung vor der Dosiserhöhung, drei Monate nach Dosiserhöhung auf 80 mg und danach regelmäßig (z.b. halbjährlich) im ersten Behandlungsjahr erfolgen. Besondere Aufmerksamkeit sollte denjenigen Patienten gelten, die erhöhte Serum-Transaminase-Werte entwickeln; bei diesen Patienten sollten die Messungen umgehend wiederholt und dann häufiger durchgeführt werden. Wenn die Transaminasenerhöhungen weiter fortschreiten, insbesondere wenn sie bis zum Dreifachen der oberen Normgrenze ansteigen und persistieren, sollte Simvastatin abgesetzt werden. Das Arzneimittel sollte mit Vorsicht bei Patienten eingesetzt werden, die in erheblichem Maße Alkohol zu sich nehmen. Wie bei anderen Lipidsenkern wurden unter der Therapie mit Simvastatin mäßige Erhöhungen der Serum-Transaminasen beobachtet (auf weniger als den dreifachen oberen Normwert). Diese Abweichungen traten bald nach Beginn der Therapie mit Simvastatin auf, waren häufig vorübergehend, nicht von Symptomen begleitet und ein Abbruch der Therapie war nicht erforderlich. Interstitielle Lungererkrankung Es wurde bei einigen Statinen einschließlich Simvastatin über Fälle von interstitieller Lungenerkrankung berichtet, vor allem bei Langzeitbehandlung (siehe Abschnitt 4.8). Dies kann sich in Merkmalen wie Dyspnoe, nicht-produktivem Husten und Verschlechterung des Allgemeinzustandes (Fatigue, Gewichtsverlust und Fieber) präsentieren. Wenn der Verdacht besteht, dass ein Patient eine interstitielle Lungenerkrankung entwickelt hat, muss die Statintherapie abgebrochen werden. Diabetes Mellitus Es gibt Hinweise darauf, dass die Arzneimittel aus der Klasse der Statine den Blutzuckerspiegel erhöhen und bei einigen Patienten, mit hohem Risiko für die Entwicklung eines Diabetes, Hyperglykämien verursachen, die eine Diabetesbehandlung erfordern. Die Verminderung des vaskulären Risikos durch Statine überwiegt jedoch dieses Risiko und dies sollte daher kein Grund für den Abbruch einer Statin-Behandlung sein. Risiko-Patienten (Nüchtern-Glukose von 5,6 bis 6,9 mmol/l, BMI>30kg/m 2, erhöhte Triglyceridwerte, Hypertonie) sind entsprechend der nationalen Richtlinien sowohl klinisch als auch biochemisch zu überwachen. Anwendung bei Kindern und Jugendlichen (10-17 Jahre) Die Sicherheit und Wirksamkeit von Simvastatin bei Patienten im Alter von 10-17 Jahren mit heterozygoter familiärer Hypercholesterinämie wurde in einer kontrollierten klinischen Studie bei männlichen Jugendlichen mit Tanner Stadium II und darüber und bei Mädchen, die zumindest ein Jahr nach der Menarche waren, evaluiert. Die mit Simvastatin behandelten Patienten hatten ein Nebenwirkungsprofil, das im Allgemeinen ähnlich dem von mit Placebo behandelten Patienten war. Dosen, die größer als 40 mg waren, wurden in dieser Population nicht untersucht. Bei dieser limitierten kontrollierten Studie kam es zu keiner nachweisbaren Wirkung auf das Wachstum oder die sexuelle Reifung bei den jugendlichen Buben oder Mädchen oder irgendeiner Wirkung auf die Länge des Menstruationszyklus bei den Mädchen (siehe Abschnitte 4.2, 4.8 und 5.1). Weibliche Jugendliche sollten während der Simvastatin-Therapie über geeignete kontrazeptive Methoden beraten werden (siehe Abschnitte 4.3 und 4.6). Bei Patienten im Alter von <18 Jahren wurde die Wirksamkeit und Sicherheit für Behandlungszeiträume von >48 Wochen Länge nicht untersucht, und Langzeitwirkungen auf den physischen, intellektuellen und sexuellen Reifungsprozess sind nicht bekannt. Simvastatin wurde nicht untersucht bei Patienten unter 10 Jahren, noch bei präpubertären Kindern und Mädchen vor der Menarche. Sonstige Bestandteile Dieses Arzneimittel enthält Lactose. Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lapp-Lactase-Mangel oder Glucose-Galactose- Malabsorption, sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen. 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Studien zu Wechselwirkungen wurden nur mit Erwachsenen durchgeführt. Pharmakodynamische Wechselwirkungen Wechselwirkungen mit lipidsenkenden Arzneimitteln, die bei Monotherapie eine Myopathie verursachen können Das Risiko einer Myopathie, einschließlich einer Rhabdomyolyse, ist während gleichzeitiger Gabe mit Fibraten und Niacin (Nikotinsäure; 1 g/tag) erhöht. Mit Gemfibrozil besteht außerdem eine pharmakokinetische Interaktion, die zu erhöhten Plasmakonzentrationen von Simvastatin führt (siehe unten "Pharmakokinetische Wechselwirkungen" sowie Abschnitte 4.2 und 4.4). Bei gleichzeitiger Gabe von Simvastatin und Fenofibrat gibt es keine Anzeichen dafür, dass das Myopathierisiko über die Summe der Risiken der jeweiligen Einzelwirkstoffe hinausgeht. Für andere Fibrate stehen keine adäquaten Daten zur Pharmakovigilanz oder Pharmakokinetik zur Verfügung. In seltenen Fällen standen Myopathie/Rhabdomyolyse mit der gleichzeitigen Einnahme von Simvastatin und Niacin in lipidmodifizierenden Dosen ( 1g/Tag) im Zusammenhang (siehe Abschnitt 4.4). Pharmakokinetische Wechselwirkungen Die Empfehlungen zur Verschreibung im Falle von Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst (weitere Informationen können in den Abschnitten 4.2, 4.3 und 4.4 gefunden werden): Arzneimittel-Wechselwirkungen, die das Risiko einer Myopathie und einer Rhabdomyolyse erhöhen. Arzneimittel Empfehlungen zur Verschreibung Potente CYP3A4 Inhibitoren z.b.: Itraconazol Ketoconazol Posaconazol Erythromycin Kontraindiziert mit Simvastatin. Clarithromycin Telithromycin HIV-Protease-Inhibitoren (z.b. Nelfinavir) Nefazodon Gemfibrozil Verbindung wird nicht empfohlen. Falls dennoch notwendig, eine tägliche Dosis von 10 mg Simvastatin nicht überschreiten. Ciclosporin Eine tägliche Dosis von 10 mg Simvastatin nicht überschreiten.

Danazol Andere Fibrate (außer Fenofibrat) Amiodaron Eine tägliche Dosis von 20 mg Simvastatin nicht überschreiten. Verapamil Diltiazem Eine tägliche Dosis von 40 mg Simvastatin nicht überschreiten. Amlodipin Fusidinsäure Patienten sollten engmaschig überwacht werden. Eine vorübergehende Einstellung der Simvastatin- Behandlung kann in Erwägung gezogen werden. Grapefruitsaft Der Genuss von Grapefruitsaft ist während der Behandlung mit Simvastatin zu vermeiden. Wirkungen anderer Arzneimittel auf Simvastatin Wechselwirkungen mit Hemmern von CYP3A4 Simvastatin ist ein Substrat von Cytochrom P450 3A4. Potente Inhibitoren von Cytochrom P450 3A4 erhöhen das Risiko einer Myopathie und Rhabdomyolyse durch Erhöhung der Konzentration der inhibitorischen Aktivität der HMG-CoA-Reduktase im Plasma während der Therapie mit Simvastatin. Zu diesen Inhibitoren zählen u.a. Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Erythromycin, Clarithromycin, Teli-thromycin, HIV-Protease-Inhibitoren (z.b. Nelfinavir) und Nefazodon. Die gleichzeitige Anwendung von Itraconazol führte zu einer mehr als zehnfachen Erhöhung der Exposition mit Simvastatin-Säure (dem aktivem Betahydroxysäure-Metabolit). Telithromycin führte zu einer elffachen Erhöhung der Exposition mit der Simvastatin-Säure. Eine gleichzeitige Anwendung von Simvastatin mit Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, HIV-Protease-Inhibitoren (z.b. Nelfinavir), Erythromycin, Clarithromycin, Telithromycin und Nefazodon ist daher kontraindiziert. Falls eine Behandlung mit Itraconazol, Ketoconazol, Posaconazol, Erythromycin, Clarithromycin oder Telithromycin unabdingbar ist, muss die Therapie mit Simvastatin während der Behandlungsdauer unterbrochen werden. Vorsicht ist geboten, wenn Simvastatin mit bestimmten anderen, weniger potenten CYP3A4-Inhibitoren kombiniert wird: Fluconazol, Ciclosporin, Verapamil, Diltiazem (siehe Abschnitte 4.2 und 4.4). Fluconazol Selten wurde bei gleichzeitiger Anwendung von Simvastatin und Fluconazol über Fälle von Rhabdomyolyse berichtet (siehe Abschnitt 4.4). Ciclosporin Das Risiko einer Myopathie/Rhabdomyolyse wird durch die gleichzeitige Anwendung von Ciclosporin, insbesondere mit höheren Simvastatin-Dosen, erhöht (siehe Abschnitte 4.2 und 4.4). Daher sollte eine Dosis von 10 mg Simvastatin pro Tag von Patienten, die gleichzeitig Ciclosporin erhalten, nicht überschritten werden. Obwohl der Mechanismus noch nicht vollständig geklärt ist, vergrößert Ciclosporin die AUC von HMG-CoA-Reduktasehemmern. Die Erhöhung der AUC der Simvastatin-Säure, ist vermutlich teilweise auf eine CYP3A4-Hemmung zurück zuführen. Danazol Die gleichzeitige Anwendung von Danazol mit hohen Simva-statin-Dosen erhöht das Risiko einer Myopathie und Rhabdomyolyse (siehe Abschnitte 4.2 und 4.4). Gemfibrozil Gemfibrozil erhöht die AUC der Simvastatin-Säure um das 1,9-fache, möglicherweise aufgrund einer Hemmung des Glukoronidierungsweges (siehe Abschnitte 4.2 und 4.4). Amiodaron Das Risiko einer Myopathie/Rhabdomyolyse ist bei gleichzeitiger Anwendung von Amiodaron mit Simvastatin in höheren Dosen erhöht (siehe Abschnitt 4.4). In einer klinischen Studie wurde bei 6% der Patienten, die 80 mg Simvastatin und Amiodaron einnahmen, über eine Myopathie berichtet. Die Dosis von Simvastatin darf daher 20 mg pro Tag bei Kombination mit Amiodaron nicht überschreiten, außer der klinische Nutzen überwiegt das erhöhte Risiko für eine Myopathie und Rhabdomyolyse. Calciumkanalblocker Verapamil Das Risiko einer Myopathie und Rhabdomyolyse ist bei gleichzeitiger Gabe von Verapamil mit Simvastatin 40 mg oder 80 mg erhöht (siehe Abschnitt 4.4). In einer pharmakokinetischen Studie führte eine gleichzeitige Anwendung mit Verapamil zu einer 2,3-fachen Erhöhung der Exposition mit der Simvastatin- Säure, was vermutlich teilweise auf eine CYP3A4-Hemmung zurückzuführen ist. Die Dosis von Simvastatin darf daher 20 mg pro Tag bei einer Kombination mit Verapamil nicht überschreiten, außer der klinische Nutzen überwiegt das erhöhte Risiko für eine Myopathie und Rhabdomyolyse. Diltiazem Das Risiko einer Myopathie und Rhabdomyolyse ist bei gleichzeitiger Gabe von Diltiazem mit Simvastatin 80 mg erhöht (siehe Abschnitt 4.4). Unter einer Dosierung von 40 mg Simvastatin wurde das Myopathierisiko nicht durch die gleichzeitige Einnahme mit Diltiazem erhöht (siehe Abschnitt 4.4). In einer pharmakokinetischen Studie führte die gleichzeitige Anwendung mit Diltiazem zu einer 2,7-fachen Erhöhung der Exposition mit der Simvastatin-Säure, was vermutlich teilweise auf eine CYP3A4-Hemmung zurückzuführen ist. Die Dosis von Simvastatin sollte daher 40 mg pro Tag bei Patienten, die gleichzeitig mit Diltiazem behandelt werden, nicht überschreiten, sofern nicht der klinische Nutzen das erhöhte Risiko einer Myopathie und Rhabdomyolyse überwiegt. Amlodipin Für Patienten unter Amlodipin, die gleichzeitig 80 mg Simvastatin erhielten, besteht ein erhöhtes Risiko für Myopathien. Das Risiko einer Myopathie war bei Patienten unter 40 mg Simvastatin durch die gleichzeitige Einnahme von Amlodipin nicht erhöht. In einer pharmakokinetischen Studie führte die gleichzeitige Anwendung von Amlodipin zu einer ca. 1,6-fachen Erhöhung der Exposition mit Simvastatinsäure. Die Dosis von Simvastatin darf daher 40 mg pro Tag bei einer Kombination mit Amlodipin nicht überschreiten, außer der klinische Nutzen überwiegt das erhöhte Risiko für eine Myopathie und Rhabdomyolyse. Niacin (Nicotinsäure) Seltenen standen Fälle von Myopathie/Rhabdomyolyse mit der gleichzeitigen Verabreichung von Simvastatin und Niacin (Nikotinsäure) in lipidmodifizierenden Dosen ( 1g/Tag) in Verbindung. In einer pharmakokinetischen Studie ergab die gleichzeitige Gabe einer Einzeldosis von 2 g Nikotinsäure mit verzögerter Wirkstofffreisetzung und Simvastatin 20 mg eine moderate Erhöhung der Fläche unter der Kurve (AUC) von Simvastatin und Simvastatinsäure sowie der C max der Plasmakonzentrationen von Simvastatinsäure. Fusidinsäure Das Risiko einer Myopathie kann durch die gleichzeitige Verabreichung von Fusidinsäure mit Statinen, einschließlich Simvastatin, erhöht sein. Einzelfälle von Rhabdomyolyse wurden unter Simvastatin berichtet. Eine vorübergehende Einstellung der Simvastatin-Behandlung kann in Erwägung gezogen werden. Patienten unter Fusidinsäure und Simvastatin sollten, wenn erforderlich, engmaschig überwacht werden (siehe Abschnitt 4.4). Colchicin Es liegen Berichte über Myopathie und Rhabdomyolyse bei gleichzeitiger Anwendung von Colchizin und Simvastatin bei Patienten mit Niereninsuffizienz vor. Enge klinische Überwachung der Patienten, die eine Kombination dieser Arzneimittel anwenden, wird empfohlen. Rifampizin Da Rifampicin ein potenter Induktor von CYP3A4 ist, kann es bei Patienten unter Dauertherapie mit Rifampicin (z.b. bei Behandlung einer Tuberkulose) zu einem Wirkungsverlust von Simvastatin kommen. In einer pharmakokinetischen Studie mit gesunden Probanden war unter gleichzeitiger Anwendung von Rifampicin die Fläche unter der Plasmakonzentrationskurve (AUC) für Simvastatin-Säure um 93% erniedrigt. Grapefruitsaft Grapefruitsaft hemmt Cytochrom P450 3A4. Der Genuss großer Mengen von Grapefruitsaft (über 1 Liter pro Tag) bei gleichzeitiger Anwendung von Simvastatin führte zu einer 7-fachen Erhöhung der Exposition mit der Simvastatinsäure. Der Genuss von 240 ml Grapefruitsaft am Morgen und die Einnahme von Simvastatin am Abend führten ebenso zu einer 1,9-fachen Erhöhung. Der Genuss von Grapefruitsaft sollte deshalb während der Therapie mit Simvastatin vermieden werden. Wirkungen von Simvastatin auf die Pharmakokinetik anderer Arzneimittel Simvastatin übt keine inhibitorische Wirkung auf Cytochrom P450 3A4 aus. Daher wird auch keine Wirkung von Simvastatin auf die Plasmakonzentrationen von über CYP 3A4 metabolisierten Wirkstoffen erwartet. Orale Antikoagulanzien In zwei klinischen Studien, von denen die eine mit gesunden Probanden, die andere mit Patienten mit Hypercholesterinämie durchgeführt wurde, führte Simvastatin 20 40 mg/ Tag zu einer moderaten Wirkungsverstärkung von Vitamin-K-Antagonisten (Cumarine); die Prothrombinzeit, angegeben in der International Normalised Ratio (INR), erhöhte sich bei den Probanden von 1,7 auf 1,8 und bei den Patienten von 2,6 auf 3,4. Es wurden sehr seltene Fälle von Erhöhungen der INR berichtet. Daher sollte bei Patienten, die Cumarin-Derivate einnehmen, die Prothrombinzeit vor einer Therapie mit Simvastatin und in der Anfangsphase der Behandlung häufig genug bestimmt werden, um sicherzustellen, dass sich keine signifikanten Veränderungen der Prothrombinzeit entwickeln. Nach Stabilisierung der Werte kann die Bestimmung der Prothrombinzeit in den Zeitabständen erfolgen, wie sie für Patienten unter Therapie mit Cumarin-Derivaten üblicherweise empfohlen werden. Wird die Dosis von Simvastatin geändert oder Simvastatin abgesetzt, sollte diese Vorgehensweise wiederholt werden. Die Therapie mit Simvastatin wurde nicht mit Blutungen oder Veränderungen der Prothrombinzeit bei Patienten, die keine Antikoagulanzien einnahmen, in Verbindung gebracht. 4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit Schwangerschaft Simvastatin ist während der Schwangerschaft kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3). Die Sicherheit von Simvastatin bei schwangeren Frauen wurde nicht untersucht. Mit Simvastatin wurden keine kontrollierten klinischen Studien mit schwangeren Frauen durchgeführt. Es liegen seltene Berichte über kongenitale Anomalien nach intrauteriner Exposition mit HMG-CoA-Reduktase-Inhibitoren vor. Eine Analyse von etwa 200 prospektiv untersuchten Schwangerschaften von Frauen, die Simvastatin oder einen anderen eng verwandten HMG-CoA- Reduktase-Inhibitor im ersten Trimenon der Schwangerschaft eingenommen hatten, zeigte jedoch eine Inzidenz für kongenitale Anomalien, die vergleichbar mit jener der Gesamtpopulation war. Diese Fallzahl war statistisch ausreichend, um eine Risikoerhöhung um das 2,5-fache oder mehr im Vergleich zu der für eine Gesamtpopulation erwarteten Inzidenz ausschließen zu können. Obwohl es keine Anzeichen dafür gibt, dass die Inzidenz kongenitaler Anomalien bei Kindern, deren Mütter Simvastatin oder einen anderen, eng verwandten HMG-CoA-Reduktase-Inhibitor eingenommen hatten, von der in der Gesamtpopulation beobachteten abweicht, kann eine Behandlung der Mutter mit Simvastatin beim Fetus die Spiegel der Mevalonsäure senken, welche als Vorstufe der Cholesterinsynthese eine Rolle spielt. Atherosklerose ist eine chronische Erkrankung und eine Unterbrechung lipidsenkender Therapien während einer Schwangerschaft sollte im Allgemeinen kaum Auswirkungen auf das mit der primären Hypercholesterinämie verbundene Langzeitrisiko haben. Simvastatin darf daher nicht von Frauen eingenommen werden, die schwanger sind, eine Schwangerschaft planen, oder vermuten schwanger zu sein. Die Behandlung mit Simvastatin muss unterbrochen werden, bis die Schwangerschaft beendet oder definitiv ausgeschlossen ist (siehe Abschnitt 4.3). Stillzeit Es ist nicht bekannt, ob Simvastatin oder seine Metaboliten in die menschliche Muttermilch übergehen. Da viele Arzneimittel in die menschliche Muttermilch