Deutsch-jüdische Geschichte und Gegenwart in Erfurt Ein Projekt der Alten Synagoge und des Erinnerungsortes Topf & Söhne

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Transkript:

Deutsch-jüdische Geschichte und Gegenwart in Erfurt Ein Projekt der Alten Synagoge und des Erinnerungsortes Topf & Söhne

Deutsch-jüdische Geschichte und Gegenwart in Erfurt Ein Projekt der Alten Synagoge und des Erinnerungsortes Topf & Söhne Das Programm verbindet zwei historische Orte, deren authentische Überreste in besonderer Weise Vergangenheit und Gegenwart miteinander verknüpfen. Über die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit wollen wir den Blick für die Gefährdungen menschenrechtlicher und demokratischer Kultur in Gegenwart und Zukunft schärfen. Im Zentrum steht die Spurensuche an historischen Orten und originalen Objekten, die Zeugnis ablegen von der wechselvollen Geschichte der Juden in Erfurt. Durch den Blick auf die jüdische Geschichte der Stadt wird eine Reduktion auf ihre Opferrolle im Nationalsozialismus vermieden. Durch den Wechsel zwischen den Perspektiven der jüdischen Minderheit und der Mehrheitsgesellschaft wird das Thema in seiner Komplexität erfasst. 2 Toraschrein im ehemaligen Betsaal der Kleinen Synagoge Ausstellung Techniker der Endlösung in den ehemaligen Zeichensälen, Erinnerungsort Topf & Söhne

Jüdisches Leben im mittelalterlichen Erfurt In der Alten Synagoge lernen die Besucher/innen die Anfänge jüdischen Lebens in Erfurt kennen und erfahren vom nachbarschaftlichen Miteinander, das über Jahrzehnte Juden und Christen in Erfurt vereint zu haben scheint. Durch das Pogrom von 1349 werden jedoch der Antijudaismus des Mittelalters sowie die Feindbildkonstruktionen der christlichen Mehrheitsgesellschaft ins Bewusstsein gerufen. genutzt. Die Pest bot europaweit den Vorwand für Pogrome gegen Juden, so auch in Erfurt. Am 21. März 1349 wurde das blühende Gemeindeleben schlagartig zerstört. Die Synagoge wurde anschließend in ein Lagerhaus umgebaut. So erzählen die Umbauten, die noch heute am mittelalterlichen Mauerwerk ablesbar sind, von der Geschichte der Juden in Erfurt. Die Alte Synagoge ist die älteste bis zum Dach erhaltene Synagoge Mitteleuropas. Der Bau in der Nähe des Erfurter Rathauses geht auf das Jahr 1094 zurück. Die Synagoge wurde jedoch nur bis ins Jahr 1349 als Gotteshaus der ersten mittelalterlichen Gemeinde Der Erfurter Judeneid aus dem späten 12. Jahrhundert ist die älteste erhaltene Eidesformel in deutscher Sprache. Er ermöglichte Juden erstmals, sich vor einem städtischen Gericht zu verteidigen. Die Alte Synagoge spiegelt in ihrer Bau- und Nutzungsgeschichte Blüte und Vernichtung der ersten mittelalterlichen jüdischen Gemeinde Erfurts wider. 3

In der Alten Synagoge, als Gebäude selbst das wichtigste Exponat, werden mittelalterliche hebräische Handschriften der Gemeinde als Faksimile gezeigt. Ein Gold- und Silberfund, den ein jüdischer Händler während des Pogroms vergraben hatte, ist dort im Original zu sehen. Da der Besitzer, wie alle damals in Erfurt lebenden 900 Juden, während des Pogroms ums Leben kam, konnte er diese Kostbarkeiten nicht mehr bergen. 1998 zufällig bei Bauarbeiten entdeckt, gibt uns dieser Fund heute Auskunft über mittelalterliches Leben in Erfurt. nisse antijüdischer Einstellungen, etwa in Form von figurativem Schmuck an christlichen Sakralbauten, werden gezeigt. Außerdem werden weitere Orte jüdischen Lebens im mittelalterlichen Erfurt einbezogen. So etwa die Mikwe, der Standort der zweiten Synagoge oder die Stelle, an der sich der jüdische Friedhof befunden hat. Dieser thematische Abschnitt endet mit der Ausweisung der Juden aus Erfurt im Jahre 1453 durch den Stadtrat. Ein Stadtrundgang führt ins mittelalterliche Erfurt ein. Hier sind Glaube und Alltag ebenso Thema wie Beschränkungen in der Berufswahl für Juden. Zeug- 4 Hebräische Handschriften, wie die Erfurter Bibel, zeugen vom hochentwickelten Geistesleben der mittelalterlichen jüdischen Gemeinde. Der jüdische Hochzeitsring. Er trägt die hebräische Inschrift Masel Tow (Viel Glück!). Mittelalterliche Mikwe in der Kreuzgasse. Ein jüdisches Ritualbad gehört noch heute neben Synagoge und Friedhof zu den wichtigsten Einrichtungen einer jüdischen Gemeinde.

Jüdische Emanzipation und Antisemitismus im 19. und 20. Jahrhundert Die Wiederansiedlung einer jüdischen Gemeinde zu Beginn des 19. Jahrhunderts ist Thema beim Besuch der Kleinen Synagoge. Im Anschluss werden im zweiten Stadtrundgang das Aufblühen der Gemeinde durch Gleichstellungsgesetze und die jüdische Emanzipation ebenso thematisiert wie die Anfänge eines rassistischen Antisemitismus und dessen Auswirkungen auf Politik und Gesellschaft im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert. Dulder beleuchtet. So wird der Besuch im Erinnerungsort Topf & Söhne Die Ofenbauer von Auschwitz vorbereitet und thematisch eingeleitet. Der Vernichtungswahn der Nationalsozialisten zerstörte das jüdische Leben in Deutschland und Europa fast vollständig. Antisemitismus, Verfolgung und Vernichtung werden aus der Perspektive der Mittäter, Mitwisser und Gemälde der Großen Synagoge, die 1884 geweiht und in der Pogromnacht 1938 zerstört wurde. Erfurter Wochenblatt, Echo Germania, Oktober 1927. Der Herausgeber Adolf Schmalix gewann mit seiner antisemitischen Großdeutschen Freiheitsbewegung in der Kommunalwahl 1929 die höchste Stimmenzahl aller Parteien. 5

Menschheitsverbrechen und Berufsalltag. Die Erfurter Firma Topf & Söhne Im Erinnerungsort Topf & Söhne wird am ehemaligen Firmensitz mitten in einem Wohn- und Gewerbegebiet erfahrbar, wie die Vernichtung der europäischen Juden in den Alltag der nationalsozialistischen Gesellschaft integriert war. Die Erfurter Firma Topf & Söhne, ursprünglich bekannt für ihre Pietät in Bezug auf Feuerbestattungsöfen, entwickelte und produzierte für die SS Verbrennungsanlagen, mit denen die Leichen der Ermordeten in den Konzentrations- und Vernichtungslagern beseitigt wurden. In Auschwitz-Birkenau stattete sie die Gaskammern mit Lüftungstechnik aus. Die Geschichte der Firma wirft Fragen nach der Mitwisser- und Mittäterschaft im Alltag des Nationalsozialismus auf. Deshalb fragt das Programm im Erinnerungsort bewusst nach den Biographien der Firmenchefs, Ingenieure, Kaufleute und Monteure. Die kritische Auseinandersetzung mit deren Entscheidungen und Handlungen ermöglicht ein Nachdenken darüber, wann und wie Menschen zu Mittätern werden können. Die Geschichte der Firma bietet so die Chance, auch in der Gegenwart die Verantwortung für die eigene Arbeit zu reflektieren. 6 Historische Zeichenmaschinen in der Ausstellung Techniker der Endlösung Auszug aus einer Notiz über ein Telefonat zwischen Topf & Söhne und der SS-Bauleitung Auschwitz, 17. Februar 1943

Jüdisches Leben in Erfurt nach 1945 und Erfurter GeDenken 1933 45 Die Neue Synagoge wurde 1952 errichtet und blieb der einzige Synagogenneubau der DDR. Viele Juden reisten in den 1950er Jahren aus der DDR aus. Erst nach 1990 wuchs die jüdische Gemeinde durch Zuwanderung wieder an. Ein Besuch der Neuen Synagoge, der mit der Gemeinde abgestimmt werden muss, gibt Einblick in das aktuelle jüdische Leben in Erfurt. Die 1952 erbaute Neue Synagoge am Juri-Gagarin-Ring 16. Sie wurde am Standort der 1938 zerstörten Großen Synagoge errichtet. Der Arbeitskreis Erfurter GeDenken 1933 45 arbeitet die Schicksale deportierter und ermordeter Juden auf. Mit DenkNadeln an den ehemaligen Wohn- und Schaffensorten der Opfer (ähnlich den Stolpersteinen in anderen Städten) wird an die jüdischen Erfurter und den Verlust erinnert, den das nationalsozialistische Vernichtungsprogramm für die Stadt bedeutete. Einweihung der DenkNadel für Günther Beer auf dem Domplatz, November 2009. In der Mitte Wolfgang Nossen, Vorsitzender der Jüdischen Landesgemeinde. 7

Programmbeispiele 2-Tages-Programm 1.Tag Vormittag (10:00 bis 12:00 Uhr) Modul 1 Jüdisches Leben im mittelalterlichen Erfurt I Stadtführung Mittagessen in der Erfurter Altstadt (selbst organisiert) Nachmittag (13:00 bis 17:30 Uhr) Modul 2 Jüdisches Leben im mittelalterlichen Erfurt II Besuch der Alten Synagoge: Führung sowie Möglichkeit der selbstständigen Erkundung der Ausstellung Kaffeepause in der Kleinen Synagoge Modul 3 Jüdische Emanzipation und Antisemitismus im 19. und 20. Jahrhundert Besichtigung und Gespräch in der Kleinen Synagoge Stadtführung Abend (nach Absprache) Modul 4 Erfurter GeDenken 1933 1945 Gespräch mit den Initiatoren oder Jüdisches Leben in Erfurt nach 1945 Besichtigung der Neuen Synagoge mit Möglichkeit zum Gespräch, eventuell Besuch des Gottesdienstes 2. Tag Vormittag (10:00 bis 13:00 Uhr) Modul 5 Das Konzentrationslager Buchenwald Überblicksführung durch die Gedenkstätte Buchenwald Mittagessen im Museumscafé der Gedenkstätte Buchenwald oder des Erinnerungsortes Topf & Söhne (nach Voranmeldung) Nachmittag (15:00 bis 17:30 Uhr) Modul 6 Menschheitsverbrechen und Berufsalltag. Die Erfurter Firma Topf & Söhne Führung durch den Erinnerungsort Topf & Söhne mit Möglichkeit zur Diskussion und selbstständigen Erkundung der Ausstellung 8

1-Tages-Programm Vormittag (10:00 bis 12:00 Uhr) Modul 1 Jüdisches Leben im mittelalterlichen Erfurt Besuch der Alten Synagoge: Führung sowie Möglichkeit der selbstständigen Erkundung der Ausstellung Mittagessen in der Erfurter Altstadt (selbst organisiert) Nachmittag (13:00 bis 18:00 Uhr) Modul 2 Jüdische Emanzipation und Antisemitismus im 19. und 20. Jahrhundert Besichtigung der Kleinen Synagoge Stadtführung Kaffeepause im Erinnerungsort Topf & Söhne Modul 3 Menschheitsverbrechen und Berufsalltag. Die Erfurter Firma Topf & Söhne Führung durch den Erinnerungsort Topf & Söhne mit Möglichkeit zur Diskussion und selbstständigen Erkundung der Ausstellung Abend (nach Absprache) Modul 4 Erfurter GeDenken 1933 1945 Gespräch mit den Initiatoren oder Jüdisches Leben in Erfurt nach 1945 Besichtigung der Neuen Synagoge mit Möglichkeit zum Gespräch, eventuell Besuch des Gottesdienstes Eine Schulklasse bei einer Führung durch den Erinnerungsort, 2011 Öffentliche Führung an der Mikwe im Rahmen der Denkmalwoche im September 2011 9

Organisatorisches Methodik Das Projekt richtet sich an alle an jüdischer Geschichte Interessierten und wird auf unterschiedliche Zielgruppen spezifisch zugeschnitten. Für Schüler/ innen (ab 9. Klasse) und Studierende wird das Programm interaktiver und dialogischer aufgebaut, selbständige Arbeitsphasen wechseln sich mit angeleiteten ab. Die Besucher/innen begeben sich auf Spurensuche und befragen Schriftquellen und Sachzeugnisse quellenkritisch. Entsprechend den Interessen und Kompetenzen der Gruppen können die Module unterschiedlich kombiniert und deren Inhalte auch in erweiterter Form angeboten werden. In einem Vorgespräch beraten wir Sie gern, welche Module und Methoden für Sie am besten geeignet sind. Entstehende Kosten Entstehende Kosten je nach Programm und Gruppengröße: Eintritt in die Alte Synagoge Führungshonorare Alte Synagoge, Stadtrundgänge und Gedenkstätte Buchenwald Verpflegung (Mittag und Kaffee je nach Anmeldung) Informationen und Anmeldung Alte Synagoge Erfurt Julia Roos Tel. 0361/6 55 16 08 Stadtmünze 4/5, 99084 Erfurt altesynagoge.presse@erfurt.de Erinnerungsort Topf & Söhne - Die Ofenbauer von Auschwitz Rebekka Schubert Tel. 0361/6 55 16 82 Sorbenweg 7, 99099 Erfurt lernort.topfundsoehne@erfurt.de 10

Das Netzwerk Jüdisches Leben Erfurt besteht aus zahlreichen bedeutenden Zeugnissen jüdischer Geschichte, die dokumentieren, welche wichtige Rolle die jüdische Gemeinde Erfurts für die Entwicklung der Stadt gespielt hat. Alte Synagoge Erfurt Ausstellung Waagegasse 8 Mikwe (zur Alten Synagoge gehörend) Kreuzgasse Mittelalterlicher Jüdischer Friedhof Große Ackerhofsgasse Kleine Synagoge Erfurt Begegnungsstätte An der Stadtmünze 4 5 Alter Jüdischer Friedhof Cyriakstraße Neue Synagoge Erfurt Jüdische Landesgemeinde Thüringen Juri-Gagarin-Ring 16 Neuer Jüdischer Friedhof Werner-Seelenbinder- Str. 3 Bildungs- und Kulturzentrum der Jüdischen Landesgemeinde Juri-Gagarin-Ring 21 Cyriakstraße Biereyestr. Alfred-Hess-Straße Albrechtstr. Nordhäuser Straße Straße des Friedens Bergstr. Talstraße Moritzwallstr. Gr. Ackerhofg. Bonifaciusstraße Walkmühlstraße Steigerstraße Domplatz Johannesstr. Michaelisstr. Waageg. Schillerstraße Stauffenbergallee Krämerbr. Juri-Gagarin-Ring Löberstr. Arnstädter Str. Juri-Gagarin-Ring Bahnhofstr. Anger Johann-Sebastian-Bach-Straße Arnstädter Str. Schlach Hauptbhf. Stauffenbergallee Clara-Zetkin-Straße Leipziger Straße Weimarische Str. Sorbenweg Am Schwemmbach Erinnerungsort Topf & Söhne Die Ofenbauer von Auschwitz Sorbenweg 7 Martin-Andersen-Nexö-Str. Werner-Seelenbinder-Str. Käthe-Kollwitz-Str. Der Erinnerungsort Topf & Söhne zeigt die Mittäterschaft der Erfurter Firma am Völkermord an den europäischen Juden. 11

Impressum Stadtverwaltung Erfurt Alte Synagoge Erfurt An der Stadtmünze 4/5, 99084 Erfurt Erinnerungsort Topf & Söhne - Die Ofenbauer von Auschwitz Sorbenweg 7, 99099 Erfurt Text: Julia Roos, Rebekka Schubert, Dr. Annegret Schüle Fotos: Kastner Pichler Architekten, Papenfuss Atelier für Gestaltung, Peter Seidel, Stadtarchiv Erfurt, Stadt Erfurt, Thüringisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Mit freundlicher Unterstützung der www.juedisches-leben.erfurt.de www.topfundsoehne.de Gesamtrealisation: Kleine Arche Werbeagentur Gedruckt auf Recyclingpapier aus 100% Altpapier