Vernichtungslager Auschwitz - Opfer - Täter - Hintergründe

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1 Vernichtungslager Auschwitz - Opfer - Täter - Hintergründe Seminar 6B0803 vom in der Internationalen Jugendbegegnungsstätte Oświęcim / Polen Die Internationale Jugendbegegnungsstätte (IJBS) entstand 1986 als Bildungseinrichtung Dank der Einsatzbereitschaft vieler Menschen und Institutionen aus Deutschland und Polen, die an dem Prozess der deutsch-polnischen Versöhnung und des christlich-jüdischen Dialogs beteiligt waren. Leiterin und Beauftragte des Bayerischen Seminars für Politik e.v.: Juliane Braun, Dozentin, Nürnberg Referentin: Andrea Hinkelmann Zielgruppe: offene Ausschreibung Lernziele: Auseinandersetzung mit dem Holocaust an Hand des Besuchs der Gedenkstätte im größten Vernichtungslager des deutschen Nationalsozialismus. Vertiefung u. a. durch Hintergrundinformationen über den Stand der Holocaustforschung und Gespräche mit Zeitzeugen (angefragt). Abschließend soll über den aktuellen Stand der deutsch-polnischen Beziehungen informiert werden. Vorläufiger Seminarablauf : Aufgrund der langen Anfahrt sowie der Situation der wenigen Zeitzeugen, die noch für Gespräche mit Gruppen zur Verfügung stehen, können sich einzelne Themenblöcke oder Seminarzeiten verschieben. Wir bitten um Ihr Verständnis für kurzfristige Änderungen, die immer im Sinne der größtmöglichen Erfahrung für die Teilnehmenden vorgenommen werden Uhr Uhr Samstag, Abfahrt mit dem Bus in München Abfahrt mit dem Bus in Nürnberg Während der Fahrt: Fernsehfilm: Dokumentation der BBC über Auschwitz Während der Mittagspause: Vorstellung der Teilnehmenden untereinander Uhr Ankunft in der Begegnungsstätte, Zimmer beziehen, Abendessen Uhr Uhr Uhr Uhr Begrüßung, Vorstellung des Seminarablaufs Abfrage der Erwartungen Vorbereitung der kommenden Tage (Juliane Braun) Gruppe wählt aus fakultativen Themenblöcken die Wahlthemen 1 (für Montagvormittag) und 2 (für Dienstagabend) (Beispiele, können aus der Gruppe ergänzt werden) Kommandant von Auschwitz die Autobiografie von Rudolph Höß Die Geschichte von Otto Schwerdt, KZ-Überlebender aus Regensburg (mit Film) Die Aufarbeitung der Holocaust-Verbrechen in der BRD: Der Frankfurter

2 Auschwitz-Prozess 1963 Nie wieder präventive Arbeit an Schulen und in der Gesellschaft heute Neue Gesichter: Antisemitismus und Rechtsextremismus heute Polen damals und heute Sonntag, Vorstellen des Angebotes zur individuellen Bearbeitung: Gruppengespräche zur Verarbeitung Einzelgespräche zur Verarbeitung Forschungsarbeit in der Bibliothek allein/in Kleingruppe Einzelbesuch der Länderausstellungen im Stammlager (nur nachmittags) Vorbereitung auf den Besuch des Stammlagers (Andrea Hinkelmann) In einem Gruppengespräch werden die Eindrücke des Abends reflektiert. Ein kurzer Input unter Rückgriff auf Fotografien der Museumsanlagen erläutert den Aufbau der Anlagen rund um das Stammlager. Ziel ist es, auf den Besuch einer Gedenkstätte, die gleichzeitig hochfrequentierte Touristenattraktion ist, vorzubereiten und die Basis für eine kritische Auseinandersetzung in Richtung Gedenkstättenpädagogik in den folgenden Tagen zu legen Uhr Uhr Uhr Uhr Spaziergang durch Oświęcim, (Freiwilliger der IJBS) Auschwitz steht als Name für einen schrecklichen Teil der Geschichte. Es ist aber auch eine Stadt, in der heute Menschen leben. Der gemeinsame Spaziergang führt durch den heutigen Ort mit Stationen an wichtigen Orten wie dem Rathaus, der ehem. Synagoge und dem Marktplatz, gibt einen Einblick in die Geschichte des Ortes vor dem Bau des Konzentrationslagers. Die Eindrücke geben Anstoß zur Diskussion über das heutige Leben der Einwohner von Oświęcim und ihren Umgang mit dem schweren Erbe des Konzentrationslagers und den Massen an "Touristen": Persönliche und nationale Erinnerungskulturen als Thema bieten einen Einstieg zu einer Auseinandersetzung mit dem Umgang mit dem Vernichtungslager Auschwitz. Einführung in die Geschichte und pädagogische Arbeit der IJBS, Vortrag mit Diskussion (Bildungsreferentin der IJBS) Uhr Mittagessen Uhr Gemeinsamer Fußweg zur Gedenkstätte Uhr Führung durch das Stammlager Auschwitz I (Guide der Gedenkstätte) Uhr Diskussion der Eindrücke des Vormittags und Vorbereitung auf den nächsten Tag Uhr (Juliane Braun) Ähnlich der Einführung in den Aufbau der Anlage des Stammlagers wird der Unterschied zum Außenlager Birkenau in einem Input dargestellt. Die Teilnehmenden sammeln ihre Eindrücke aus dem Stammlager in Partnerarbeit und formulieren Fragen und Diskussionspunkte, die sie für sich am nächsten Tag besonders bearbeiten wollen. Hierdurch soll eine bessere Verarbeitung des komplexen und belastenden Themas angeregt werden.

3 Montag, Uhr Uhr Uhr Uhr Referat/Textinput/Filmbeitrag und Diskussion (Moderation: Andrea Hinkelmann) Wahlthema 1 (mögliche Wahlthemen siehe Samstagabend) Dokumentarfilm Die Chronik der Befreiung vom KL Auschwitz Film über Befreiung des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau Uhr Mittagessen Uhr Fahrt nach Birkenau Uhr - Führung durch das Lager Auschwitz II - Birkenau, Guide der Gedenkstätte Uhr Uhr Auswertung des Besuchs in Birkenau (Juliane Braun) Diskussion der Eindrücke des Besuchs in Birkenau und der Verarbeitung in der individuell genutzten Zeit im Plenum, unter Zuhilfenahme von Fotografien zur Verdeutlichung von Stimmungen. Dienstag, Uhr Vorbereitung Zeitzeugengespräch (Juliane Braun) Nach einer kurzen Morgenrunde gibt ein Input die Einführung für das Gespräch mit dem Zeitzeugen. Das Alter und die Sprache des Zeitzeugen machen es manchmal schwer, alle Details zu erfassen. Eine inhaltliche Vorbereitung erleichtert die Einordnung dessen, was später gesagt wird. Hierbei wird die Biographie in den historischen Kontext der Situation in Polen gebracht. Anschließend sammeln die Teilnehmenden Fragen für die Diskussion mit dem Zeitzeugen. (Alternativ: Falls uns kein Zeitzeuge als Gesprächspartner vermittelt werden kann besuchen wir die Kunstinstallation von Marian Kolodziej, einem Holocaust- Überlebenden, im Kloster Harmeze, dort ist eine kurze Einführung zur Ausstellung angedacht. Dieser Besuch würde bis 13 Uhr nachbesprochen werden.) Uhr Uhr Zeitzeugengespräch (angefragt) (Moderation: Juliane Braun) Mit anschließender Nachbereitung Uhr Mittagessen Uhr Uhr Gesprächsrunde oder Zeit zur individuellen Bearbeitung Die Informationen und die Konfrontation mit den Überresten der Vernichtungslager sind komplex und vielschichtig - die Verarbeitung benötigt Zeit, die individuell verschieden gestaltet werden muss, um auf die Geschichte der eigenen Familie, den persönlichen Hintergrund, eigene Interessen oder Erfahrungen eingehen zu können. Dazu trifft die Gruppe im Plenum Verabredungen, gemeinsam, in Kleingruppen oder im Einzelgespräch mit einem der Dozierenden zu arbeiten, und trennt sich dann für einige Zeit, um die

4 verschiedenen Angebote des Ortes (Bibliothek, Seminarräume, Park) zu Gesprächen, für Notizen oder Forschungsarbeit zu nutzen. Die Ergebnisse können anschließend im Plenum wieder aufgenommen oder weiter diskutiert werden. Angebot zur individuellen Bearbeitung: Gruppengespräche zur Verarbeitung Einzelgespräche zur Verarbeitung Forschungsarbeit in der Bibliothek allein/in Kleingruppe Einzelbesuch der Länderausstellungen im Stammlager (nur nachmittags) Inhalte zur Auswahl: Vertiefung bisheriger Seminareinheiten Recherche in den Dokumenten und Filmen der Gedenkstätte z. B. zu einzelnen Opferoder Tätergruppen Gedenkstättenpädagogik mit und ohne Zeitzeugen Uhr Auswertung Zeitzeugengesprächs Diskussion der Eindrücke (Moderation: Juliane Braun) Das Zusammentreffen mit einem Zeitzeugen und dessen Beschreibungen über die persönlichen Erfahrungen im Vernichtungslager verstärken die ohnehin starken Eindrücke, die der Besuch in Auschwitz hinterlässt. In einer Gruppendiskussion soll der Umgang damit erleichtert werden. Weitere Themen sind der Umgang mit Zeitzeugen sowie die pädagogische Aufklärungsarbeit in Deutschland unter dem Gesichtspunkt des "Aussterbens" der Zeitzeugen. (Alternativ: Falls uns kein Zeitzeuge als Gesprächspartner vermittelt werden kann würden wir aus den Wahlthemen "Die Geschichte von Otto Schwerdt, KZ-Überlebender aus Regensburg (mit Film)" in dieser Zeit anbieten und durch Diskussion nachbesprechen.) Uhr Uhr Referat/Textinput/Filmbeitrag und Diskussion (Moderation: Andrea Hinkelmann) Wahlthema 2 (mögliche Wahlthemen siehe Samstagabend) Mittwoch, Uhr Abschied aus Oświęcim, mündliche Seminarkritik Abreise aus der IJBS Uhr Uhr Besichtigung der Stadt Krakau, Guide in Krakau Eine historische Führung durch das "jüdische Viertel" mit Besuch einer Synagoge und des jüdischen Friedhofs bietet Einblick in das jüdische Leben der Stadt Krakau im Verlauf der Geschichte. Besonderer Schwerpunkt liegt weiterhin in der heutigen politischen Situation Polens und die wechselnden Beziehungen zu Deutschland im Lauf der Geschichte. Die Teilnehmenden sollen zum Abschluss der Studienfahrt das Gesehene aus Auschwitz einordnen können sowohl in den Kontext der polnischen Geschichte als auch in ein Bild des heutigen Polens, wozu eine moderne Stadt wie Krakau gehört Uhr Zeit zur freien Verfügung in Krakau (3h) (Vorschläge für Museen und Aktivitäten vor Ort)

5 Gemeinsames Abendessen in Krakau Uhr Abfahrt in Krakau schriftliche Seminarkritik Donnerstag, Uhr Uhr Ankunft in Nürnberg Ankunft in München