Predigt (Jes 55,1-5): Kanzelgruß: Gnade sei mit uns und Friede von Gott, unserem Vater und unserem Herrn Jesus Christus. Amen.

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Transkript:

Predigt (Jes 55,1-5): Kanzelgruß: Gnade sei mit uns und Friede von Gott, unserem Vater und unserem Herrn Jesus Christus. Amen. Ich lese Worte aus dem 55. Kapitel des Prophetenbuches Jesaja. Das ist zugleich der Predigttext: 1 Wohlan, alle, die ihr durstig seid, kommt her zum Wasser! Und die ihr kein Geld habt, kommt her, kauft und esst! Kommt her und kauft ohne Geld und umsonst Wein und Milch! 2 Warum zählt ihr Geld dar für das, was kein Brot ist, und sauren Verdienst für das, was nicht satt macht? Hört doch auf mich, so werdet ihr Gutes essen und euch am Köstlichen laben. 3 Neigt eure Ohren her und kommt her zu mir! Höret, so werdet ihr leben! Ich will mit euch einen ewigen Bund schließen, euch die beständigen Gnaden Davids zu geben. 4 Siehe, ich habe ihn den Völkern zum Zeugen bestellt, zum Fürsten für sie und zum Gebieter. 5 Siehe, du wirst Heiden rufen, die du nicht kennst, und Heiden, die dich nicht kennen, werden zu dir laufen um des HERRN willen, deines Gottes, und des Heiligen Israels, der dich herrlich gemacht hat. Liebe Gemeinde! Haben Sie noch die Worte aus dem Prophetenbuch Jesaja im Ohr? Woran erinnert Sie das? Also für mich ist das ganz klar: Da denke ich an so eine typische Marktszene mitten im Orient, auf dem Basar. Ich war zweimal in der Altstadt Jerusalem gewesen. Das ist jetzt schon was her, aber ich erinnere mich noch gut an die engen langen Gassen, wodurch man sich schlängeln musste und von allen möglichen Händlern von der Seite angequatscht wurde. Jeder pries seine Ware in den höchsten Tönen an und warf einem laut die letzten Angebote hinterher,

wenn man weiterging. Laut, geschäftig und schnell ging es zu. Das war Leben pur. Da pulsierte das Leben! Aber vielleicht muss man gar nicht in die Ferne schweifen. Man kennt das ja auch hierzulande. Gehen Sie mal hier über den Markt. Was für Angebote bekommt man da lauthals zu hören! Jeder versucht es noch zu toppen, zu überbieten. Die Marktschreier gibt es auch hier. Da muss man gar nicht so weit gehen. Manche nervt das, die lieber in Ruhe einkaufen wollen. Manche lieben das auch, weil es auch gute Laune und Lebensenergie ausstrahlt. Und ich bin auch davon überzeugt: Solche Marktschreier sind wichtig! Man muss sich gut vermarkten und auch was rausholen können. Da ist gute Show gefragt! Bühne frei für die Könner! Ich gehe davon aus, dass dieses selbstbewusste Marktgeschrei auch für unsere Predigten wichtig ist. Das wurde wahrscheinlich lange Zeit zu sehr vernachlässigt. Mein Bruder hat mir das vor Kurzem deutlich gemacht, warum er so gerne zu einem Pfarrkollegen in Bad Godesberg geht. Da sagte er zu mir: Klaus, der versteckt sich nicht so steif pastoral hinter einer Kladde und liest davon nur ab. Der hat nicht einen gebeugten Gang, wodurch er der Gemeinde signalisiert, dass er sich am liebsten verstecken möchte. Nein, der tritt selbstbewusst offen und frei auf. Das hat Charisma! Das hat Ausstrahlung und macht den Besuchern klar: Ich habe euch was zu sagen! Die Marktschreier tun es auch und wir Prediger können da sicher was von lernen. Gute Prediger benutzen auch solche Elemente, die in Szene setzen, und verwerfen das nicht grundsätzlich als was Falsches. Der Prediger hier, im 55. Kapitel des Prophetenbuches Jesaja tut das auch. Der stellt sich gleich wie ein Marktschreier in die Öffentlichkeit und haut die Botschaft Gottes volle Lotte raus! Er nimmt den Mund sehr voll in dem, was er sagt!

Es gibt bei Gott Wasser und Brot, ja vielmehr noch Wein und Milch umsonst! Das ist nicht nur das Lebensnotwendige, sondern darüber hinaus das Köstliche, Lebensluxus! Es gibt das Leben in Hülle und Fülle und das gratis! Dazu müssen wir nix tun! Wir sollen leben - dauerhaft, ewig! Um es konkret biblischer zu sagen: Das, was damals Gott seinem geliebten David, dem Großkönig von Israel versprochen hat, das gilt jetzt allen, seiner ganzen Gemeinde! Und das wird man sehen, das wird einen ansprechen! Die Menschen von nah und ferne wird das anziehen! Das sind große Worte und man kann sich schon fragen: Ist das nicht bloß Marktgeschrei, wo nichts hinter steckt? Ist das bloß superschöne Verpackung, die blendet, aber der Inhalt der Ware ist ganz schön mager? Ich finde das überhaupt nicht so und ich möchte dem in meiner Predigt etwas genauer nachgehen. Der Prediger hier bietet nicht nur eine Ein-Mann-Show. Er will die Leute nicht blenden. Er ist vielmehr mit seiner Botschaft ganz nah am Alltagsgeschäft dran. Er ist sich im Klaren: Bei den Leuten zählt vor allem das liebe Geld. Da geht es um Zahlen. Das Leben von uns wird ja tatsächlich so oft, ja viel zu oft vermarktet. Unser Leben findet oft in steigenden und sinkenden Werten statt, aber zu wenig in Würde! Da zählen letztendlich allein die Zahlen! Ich weiß noch, wie ich in der Studentenzeit eine Studie gelesen habe, in der es um Zeitmanagement ging, wie man mehr effektive Lebensqualität gewinnen kann. Da stand doch tatsächlich, dass man drei Minuten morgens gewinnen kann, wenn man unter der Dusche pinkelt. Den Toilettengang kann man sich dadurch sparen. Ich will damit jetzt nicht sagen, dass man das jetzt so tun soll.

Und ach ja, im Pfarrhaus rühren die Verstopfungen in der Dusche sicherlich nicht daher, dann schon eher von meinen ehemals langen Haaren. Mal ein ernsthafteres Beispiel: Ich hörte vor Kurzem über eine Mutter, die ihre zwei Kinder, die anderthalb Jahre auseinander lagen, zusammen einschulte. Der Grund war einfach: Na, dann kann ich mir die vielen Elternabende sparen und alles zugleich in einem Abwasch erledigen. Da wurde ein Ding, was einem effektiv erschien, knallhart durchgezogen. Ich frage mich allerdings, ob das dem Kind selbst gut bekommt. Oder ein anderes Beispiel: Mir wurde in einem Seniorenheim untersagt, im Gedenkgottesdienst die Namen der Verstorbenen im Jahr zu nennen. Aus Sicht der Leitung würde das ja aufzeigen, wie viele Leute im Haus pro Jahr versterben und das mache sich nicht gut. Das wäre ein Imageschaden. Da zählen eben halt Zahlen anstatt das Leben, die Würde des einzelnen Menschen. Mich macht das schon nachdenklich, dass scheinbar Zahlen unser Leben so ausmachen. Mir kommt so ein Leben wie in einem Kaufhaus vor. Man geht schnell durch die Etagen und verschiedenen Bereiche. Man achtet gar nicht genau darauf, was da so alles steht, schnappt sich schnell die Sachen, die einem in s Auge springen, und geht schnell - schwupps - mit einem vollen Warenkorb raus. Was da so alles im Haus war, geschweige denn die Menschen interessieren da einen nicht. Die hat man schnell vergessen. Das ist doch ein Kommen und Gehen. Aber die Zahlen müssen stimmen. Da ist ja auch was dran. Ohne Zahlen und das liebe Geld im Haushalt geht s nicht. Aber wenn man allein darauf spekuliert, ja dann ist unser Leben total hohl und leer. Dann ist das Leben total oberflächlich ohne Tiefgang. Dann ist das gerade kein Leben in Fülle, sondern ohne jede Würde.

Die tolle Message von Jesaja hingegen lautet: Das Leben kann man nicht kaufen, so wie es bei uns oft im Alltagsgeschäft geschieht. Nein, das Leben ist vielmehr ein Geschenk! Das bekommst du von Gott geschenkt - umsonst, gratis! Mach dir das klar! Genieß es! Freu dich daran! Und freu dich letztendlich an Gott selbst, der das alles allein möglich macht! Ich vermute, es war nötig, dass das der Prediger damals der Exilsgemeinde, dem jüdischen Volk in der Fremde, im Land Babylon so voller Elan und Power zu rief. Das Volk war ja damals nach Babylon gefangen weggeführt worden. Vermutlich ging es ihnen in der Fremde gar nicht so schlecht. Mancher Wohlstand machte sich breit. Manche Häuser hatte man sich gebaut, die man so in seiner alten Heimat nicht hatte. Aber man vergaß darüber auch den Glauben an den lebendigen Gott. Das Leben wurde dadurch irgendwie oberflächlicher und leerer. Ich vermute, genau das war die Situation der Exilsgemeinde, in die hinein unser Prediger seine begeisternde Botschaft hinein ruft. Und ich vermute, genauso ist es noch heute. Ja, wir leben in Frieden, Freiheit und Wohlstand. Darüber können wir uns glücklich schätzen und dankbar sein. Das ist keine Selbstverständlichkeit angesichts der Hochwasserkatastrophen, die wir gerade haben. Aber leicht heben wir irdische Güter, das, was wir besitzen, Zahlen in den Himmel als mache das allein unser Leben aus. Das ist es aber nicht. Unser Leben ist ein wertvolles, nein würdevolles Geschenk von Gott! Ich möchte das an einem Beispiel deutlich machen, das ich jetzt an einem verlängerten Wochenende auf meiner geliebten Nordseeinsel Ameland erlebt habe. Ich bin noch nie im Frühsommer hochgefahren. Jetzt habe ich zum ersten Mal die Blütezeit und vor allem Brütezeit der Vögel miterlebt. Das war einfach wunderschön - das Leben in voller Pracht und Fülle! Da sah ich junge Schafe, die von ihrer Mutter gesäugt wurden.

Da sah ich flauschige, kleine Entenkücken, die hinter ihren Entenmüttern herliefen. Einfach nur entzückend! Da hörte ich einen ohrenbetäubenden Lärm bei den Möwen auf den Sandbänken, wo man sich paarte und brütete. Das war Leben pur! In solchen schönen Urlaubsmomenten denke ich an Gott, meinen Schöpfer, der das alles möglich macht und schenkt! Und ich denke darüber hinaus an Gott, meinen Erlöser und Befreier in Jesus Christus, der es echt gut mit uns meint und uns von ganzem Herzen liebt! Im Glauben an Gott, an Jesus Christus merke ich: Hey, das Wunderschöne alles ist nicht dein Verdienst. Das kannst du dir nicht kaufen. Das bekommst du geschenkt! Das Leben ist letztendlich ein Geschenk. Darin zeigt sich die ewige Liebe Gottes, die Gott damals seinem Großkönig David versprochen hat und die er auch uns allen hier und heute verspricht. Daran merkt man übrigens: Diese Botschaft hat nicht nur Tiefgang, sondern auch Weite. Das kann man nicht verschlossen - fromm privatissime - für sich behalten. Das muss raus an die Öffentlichkeit. Ja, das hat Ausstrahlung und zieht Menschen von nah und fern an! Und ich glaube, das gilt auch für unsere Gemeinde. Ich habe das auch so bei Ihnen, liebe Frau Friedrich, in den vielen Taufgesprächen ohne und mit ihrem zukünftigen Mann und ihrer Patin ein Stück weit erlebt. Sie erzählten mir da offen und ehrlich, dass sie in der ehemaligen DDR gar nicht so offiziell im christlichen Glauben erzogen wurden, dass sie das aber immer ansprach und sie persönlich an einen Gott glaubten und wie selbstverständlich beteten, mit ihm redeten. Und Sie erzählten mir, wie Sie über die Welcome-

Gottesdienste und andere Veranstaltungen in unserer Gemeinde merkten: Ja, das hier ist mein Zuhause! Da will ich dazu gehören! Das hat mich natürlich sehr gefreut. Das hat mich auch irgendwie stolz gemacht, dass unsere Gemeinde anzieht und sich nicht verstecken muss. Aber vor allem hat es mich gefreut, dass nicht nur unsere Gemeinde, sondern letztendlich Gott dadurch so groß wird. Um es nochmals auf den Punkt zu bringen: Gott ist es letztendlich, der das alles möglich macht, der in Jesus Christus die Quelle unseres Lebens ist, der uns das Leben in seiner Fülle, so wie es ist, schenkt. Das ist etwas, was wir uns mit Zahlen und Werten nicht kaufen können. Nein, das ist ein Geschenk! Das hat Qualität und nicht nur Quantität! Und das ist etwas, was uns Gottes großes und offenes, weites Herz zeigt. Das höre ich Gottes laute und fröhliche Einladung nicht nur an einen einzelnen, sondern an uns alle: Hey, mach dir das neu bewusst! Vertrau darauf! Lass dich darauf neu ein! Lebe das im Alltag, an dem Ort, wo du stehst! Lass dich nicht unterkriegen und steh fröhlich zu deinem Glauben an mich, deinem Schöpfer und deinem Erlöser! Um nochmals mit den kräftigen und begeisternden Worten des Predigers aus dem Jesajabuch einzuladen: Wohlan, alle, die ihr durstig seid, kommt her zum Wasser! Und die ihr kein Geld habt, kommt her, kauft und esst! Kommt her und kauft ohne Geld und umsonst Wein und Milch! Warum zählt ihr Geld dar für das, was kein Brot ist, und sauren Verdienst für das, was nicht satt macht? Hört doch auf mich, so werdet ihr Gutes essen und euch am Köstlichen laben. Neigt eure Ohren her und kommt her zu mir! Höret, so werdet ihr leben! Ich will mit euch einen ewigen Bund schließen, euch die beständigen Gnaden Davids zu geben. Siehe, ich habe ihn den Völkern zum Zeugen bestellt, zum Fürsten für sie und zum Gebieter. Siehe, du wirst Heiden rufen, die du nicht kennst, und Heiden, die dich nicht

kennen, werden zu dir laufen um des HERRN willen, deines Gottes, und des Heiligen Israels, der dich herrlich gemacht hat. Amen. Kanzelsegen: Und der Friede Gottes, welcher höher ist als alle unsere Vernunft, er bewahre unsere Herzen und Sinne in Jesus Christus, unserem Herrn. Amen.