Ein gepflegter und vor allem dichter Rasenteppich kann nur dann entstehen, wenn er sich regelmäßig erneuern kann. Durch die Trittbelastung sterben alte Gräser ab und müssen durch neue junge Gräser ersetzt werden. Der Rasen muß also ständig nachwachsen und dann wieder geschnitten werden, damit er sich regenerieren und erneuern kann. Nur so wird er den ständigen Belastungen im wahrsten Sinne des Wortes gewachsen sein. Düngung Kontinuierliches Wachstum der Gräser wird vor allem durch eine ausgewogene Nährstoffversorgung erreicht. 10 Dies ist gewährleistet durch den granulierten organischmineralischen Rasendünger, der die entzogenen Nährstoffe sofort ersetzt und durch seine nachhaltige Düngewirkung ein kontinuierliches Rasenwachstum ermöglicht. Anwendung Rasendünger je nach Nutzungsintensität im Frühjahr mit 40-60 g pro m 2 gleichmäßig ausbringen (Kastendüngerstreuer). Die zweite Düngung im Frühsommer mit der gleichen Menge sorgt dafür, dass die Gräser die Trockenperioden des Sommers besser überstehen, und verhindert die Ausbreitung von Moos und Unkraut. Rasenpflege zeigt Wirkung! Bewässerung Um eine ausreichend tiefe Durchwurzelung zu erzielen, sollte der Rasen grundsätzlich spatentief und durchdringend gewässert werden. Um ein gutes Wurzelwachstum zu erzielen, benötigt der Rasen je nach Witterung 15 bis 20 l Wasser pro m 2. Kürzere Beregnungsintervalle mit kleineren Wassermengen führen zu einem flachen Wurzelnetz mit geringer Scherfestigkeit und hoher Anfälligkeit in den Trockenperioden. Allgemeine Pflegetipps Die Entwicklung der Gräser wird vor allem behindert durch Rasenfilz, Moos und Unkräuter. Beim Vertikutieren, das vom Frühjahr bis zum Herbst durchgeführt werden kann, müssen die Vertikutiermesser die Grasnarbe in ein bis zwei cm Tiefe durchschneiden. Dabei sollte der Boden trocken, aber nicht hart sein. Für den Schnitt gilt die Faustregel, dass immer spätestens dann gemäht wird, wenn die Grashalme doppelt so hoch wie die Schnitthöhe, gewachsen sind. Die blaue Linie in der Grafik zeigt, wie hoch der jeweilige Rasentyp maximal wachsen soll, dagegen zeigt die rote Linie die Mindestwuchshöhe; tiefer darf in keinem Fall geschnitten werden. In Hitzeperioden kann höher geschnitten werden, um die Grasnarbe besser zu beschatten und um
Wasser zu sparen. Um Krankheiten zu vermeiden und die Keimung von Unkraut zu erschweren, sollte der Rasen mit 4-5 cm Halmlänge überwintern. Das Auftreten von Moos ist meist auf mangelhafte Nährstoffversorgung zurückzuführen. Unterernährter Rasen wird lückenhaft und gibt dem Moos so die Chance, sich ungehindert auszubreiten. Eine Schattenwirkung durch Bäume, Sträucher oder Gebäude begünstigt zusätzlich die Moosentwicklung. Bekämpfung Zur direkten Bekämpfung von Moos wird Moosvernichter mit Rasendünger eingesetzt. Dadurch wird gleichzeitig Stickstoff zugeführt, der die Gräser zu neuem Wuchs anregt und kleinere Kahlstellen sofort wieder schließt. Außerdem bekämpft ein spezieller Wirkstoff ganz gezielt das Moos im Rasen. Bei wiederholtem Auftreten von Moos müssen die Ursachen beseitigt werden. Bei schlechter Wasserdurchlässigkeit und Staunässe empfiehlt es sich, jährlich mit 100 g Hauert LawnSand vermooste Rasenflächen zu regenerieren. Zusätzlich sollte im Frühjahr und im Herbst bei nicht zu trockenem und harten Boden in Längs- und Querrichtung vertikutiert werden. Vor allem aber muss die Nährstoffversorgung des Rasens sichergestellt sein. Hierzu sind mindestens zwei, besser aber drei Düngungen mit Rasendünger Granulat pro Jahr vorzunehmen. Pflegetipps Moosvernichter mit Rasendünger wird am besten bei warmen, wüchsigen Wetter ausgebracht. Dabei wird bei feuchtem Boden die beste Wirkung erzielt. 48 Stunden nach der Anwendung wird beregnet; der Rasen sollte vorher möglichst nicht betreten werden. Frühestens am 4. Tag nach der Anwendung kann der nächste Rasenschnitt erfolgen. 11
Der Rasen als Blickfang des gepflegten Gartens UV Unkrautvernichter + Rasendünger Düngung und Unkrautbekämpfung in einem Arbeitsgang! Rasenunkräuter, wie Wegerich, Löwenzahn oder Weißklee treten vor allem in unterernährten, lückenhaften Rasenflächen auf. Werden die Pflegemaßnahmen wie Düngung, Schnitt und Bewässerung richtig durchgeführt, so ist kaum mit Unkraut zu rechnen. Vorhandenes Unkraut aber kann sich im Rasen leicht ausbreiten und die Rasengräser mehr und mehr verdrängen. Bekämpfung UV, gleichzeitig 12 Rasendünger und Unkrautvernichter, bekämpft wirkungsvoll die am meisten verbreiteten Rasenunkräuter, düngt aber zusätzlich den Rasen in einem Arbeitsgang, so dass entstandene Kahlstellen schnell geschlossen werden und der Rasen zu neuem, kräftigen Wuchs angeregt wird. Die beste Wirkung erzielt man bei einer Anwendung zwischen Mai und September bei warmen, wüchsigem Wetter. Die erste Gabe erfolgt im Frühjahr, jedoch nicht vor dem ersten Schnitt. Nach 6-8 Wochen ist bei Bedarf eine zweite Behandlung des Rasens mit UV möglich. Die unkrautbekämpfenden Wirkstoffe werden sowohl über die Wurzeln als auch über die Blätter der Unkräuter aufgenommen. Die beste Wirkung wird erzielt, wenn die Unkräuter bereits genügend Blattmasse gebildet haben, am besten also 3-4 Tage nach einem Rasenschnitt. Das Schnittgut muss vorher entfernt werden, der Rasen sollte feucht, am besten taunass sein. Danach sollte der Rasen mindestens 24 Stunden lang nicht bewässert werden. Der nächste Schnitt sollte frühestens 8 Tage nach dem Streuen erfolgen. UV ist mit der nötigen Aufwandmenge von 30 g je m 2 nicht bienengefährlich und hat keine Wasserschutzauflagen.
Rasenneuanlage und Herbstdüngung Rasenneuanlage Grundsätzlich ist die Rasenansaat vom Frühjahr an bis in den Herbst möglich, wobei die Aussaat im Herbst mehrere Vorteile bietet. Zum einen ist die Gefahr einer Samenschädigung durch Frühfröste im Herbst geringer als die Gefahr von Spätfrösten im Frühjahr, zum anderen wird der Rasen im Herbst und im Winter ohnehin kaum betreten, was die Ansaatfläche weitgehendst schont. Bodenvorbereitung Zuerst muss der Boden tiefgründig, mindestens aber spatentief gelockert werden. Dabei werden Wurzelreste, Steine und Unkräuter entfernt. Ist der Boden zu schwer, so wird er am besten mit gewaschenem kalkfreiem Quarzsand abgemagert (5-10 l pro m 2 ). Bei zu leichtem, sandigen Boden werden ca. 200 g Rinderdung je m 2 zur Verbesserung des Humusspiegels eingearbeitet. Bei Unklarheit über die Bodenbeschaffenheit hilft die Bodenanalyse R1. Bei einem ph-wert unter 5,5 ist außerdem eine Gesundungskalkung mit kohlesaurem Naturkalk angezeigt. Nach der Bodenvorbereitung wird die Ansaatfläche grob eingeebnet. Zur Rasenneuanlage werden 2-3 Tage vor der Saat 60 g Rasen-Starter ca. 5 cm tief in die obere Bodenschicht eingearbeitet. Nach dieser Zeit hat sich der Boden soweit gesetzt, dass mit der Einsaat begonnen werden kann. Saat Um einen gleichmäßig dichten und strapazierfähigen Rasen zu erhalten, benötigt man pro m 2 20-25 g einer Rasensaatmischung. Je nach Anspruch können Zierrasen-, Gebrauchsrasen- oder Sportrasenmischungen eingesetzt werden. Das Saatgut lässt sich mit einem Kastendüngerstreuer am gleichmäßigsten verteilen. Das beste Ergebnis erzielt man durch eine leichte Streckung des Saatguts mit Sand, wobei man die Mischung kreuz und quer ausbringt. Anschließend wird das Saatgut 1-2 cm tief mit dem Rechen eingearbeitet, danach angetreten oder besser noch gewalzt. Die Ansaatfläche sollte nun trittfest sein. Man wässert danach vorsichtig mit etwa 5 l pro m 2. Durch ständiges Feuchthalten der Ansaatfläche keimt der Rasen bei entsprechender Witterung nach etwa 14 Tagen. Schnitt Der erste Schnitt erfolgt in der Regel 4-5 Wochen nach der Ansaat. Dabei sollte nicht tiefer als 6-8 cm geschnitten werden. Erst nach dem 3. oder 4. Schnitt ist die Rasenfläche normal belastbar. Die Schnitthöhe kann nur langsam auf 4 cm verringert werden. Schließlich wird der Schnitt entsprechend der zukünftigen Nutzungsart eingestellt. Herbstdüngung Eine Herbstdüngung sollte nicht vor Oktober vorgenommen werden. Als Faustregel gilt, dass die Bodentemperatur zum Zeitpunkt der Düngung dauerhaft unter + 10 betragen sollte, weil dann kein oberirdisches Wachstum mehr stattfindet, wohl aber die Wurzeln noch wachsen und Nahrung aufnehmen können. Das Ziel der Herbstdüngung ist es, den Rasen gekräftigt und gut gegen Krankheiten geschützt in den Winter gehen zu lassen, so dass er im Frühjahr, sobald sich der Boden erwärmt hat, rechtzeitig mit neuem Wachstum beginnt und seine Belastbarkeit von Anfang an sichergestellt ist. Zur Herbstdüngung werden pro m 2 30 g Herbst-Rasendünger gleichmäßig ausgebracht. Ein Einregnen ist nach der Herbstdüngung nicht erforderlich. 13
Pflegeplan Rasen Mähen Düngen Vertikutieren Besanden Regeneration vermooster Rasenflächen Unkrautbekämpfung Moosbekämpfung Bodenausgleich Ansaat Kalkung Bodenuntersuchung Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember Granulat 40 60 g/m 2 Granulat 40 60 g/m 2 Herbstrasendünger 30 g/m 2 gewaschener Quarzsand 2 3 kg/m 2 Hauert LawnSand 100 g/m 2 UV 30 g/m 2 MV 40 g/m 2 gewaschener Quarzsand Rasenstarter 60 g/m 2 Rasenstarter 60 g/m 2 Kohlensaurer Kalk 50 150 g/m 2 Kohlensaurer Kalk 50 150 g/m 2 Bodenanalyse R 1 Bodenanalyse R 1 32