einem Blumengarten auf der Fensterbank einem Wintergarten einer Blumenwanne im Wohnraum in Hydrokultur einzelnen Zimmerpflanzen in der Wohnung.

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Transkript:

Pflanzen im Wohnbereich Montfortstraße 9 A-6900 Bregenz T 05574 400-0 F 05574 400-602 www.diekammer.info office@lk-vbg.at Wer hat nicht gern seinen eigenen kleinen Garten im Wohnbereich, in seinen vier Wänden. Denn Grün ist Leben. Wir wollen nicht nur nach draußen in die Natur gehen und im Wald spazieren, wir wollen auch zu Hause mit lebenden Pflanzen umgeben sein, z.b. mit : einem Blumengarten auf der Fensterbank einem Wintergarten einer Blumenwanne im Wohnraum in Hydrokultur einzelnen Zimmerpflanzen in der Wohnung. Für alle bedeuten diese Pflanzen: etwas Lebendiges zu haben mehr Lebensqualität durch das Leben lernen für Kinder Raumaufteilung und Raumgestaltung Verbesserung der Luft und des Wohnklimas Höherer Lebensstandard Erinnerung an Urlaub, ferne Länder. Eine Untersuchung der NASA sagt aus, dass viele Pflanzen die Eigenschaften haben, giftige Dämpfe aus der Luft zu binden, aufzunehmen und umzuwandeln. Sie tragen dadurch auch zur Gesundheit der darin lebenden Menschen bei. Da es sich um Lebewesen handelt, müssen für die Pflanzen auch die nötigen Lebensbedingungen geschaffen werden oder vorhanden sein. Die Ansprüche richten sich direkt nach der Heimat unserer Zimmerpflanzen. Zimmerpflanzen sollen uns auch im Winter erfreuen. Dazu wurden sie ausgelesen und aus der ganzen Welt gesammelt. Die meisten können bei uns im Freien nicht überwintern. Ganz grob können wir die Zimmerpflanzen in zwei Gruppen einteilen: Pflanzen aus tropischen Regenwaldregionen Sie lieben das ganze Jahr hindurch annähernd gleiche Bedingungen Pflanzen aus Gegenden mit wechselnden Lebensbedingungen, z.b. Regen- und Trockenzeit, warme und kühle Phasen, kurze und lange Tage. Sie Stammen aus den gemäßigten Breitengraden (Mittelmeer, Südafrika, Mittelamerika, Australien), Gebirgen, Steppen und Wüsten. Erst wenn man diesen Rhythmus nachvollziehen kann, wird es ihnen bei uns gefallen. Dickfleischige Kakteen möchten im Winter kühle Temperaturen und absolute Trockenheit. Viele Kübelpflanzen überwintern auch besser kühl, sie sollten aber hin und wieder gegossen werden.

Die meisten dieser Pflanzen genießen es, wenn Sie im Sommer an einem geschützten Platz im Freien stehen dürfen. Rechtzeitig vor dem Herbst kommen sie gesund und wohlernährt aus der Sommerfrische zurück. Die Wachstumsfaktoren Auf das Wachstum und die Entwicklung der Pflanzen wirken verschiedenen Faktoren ein. Zu den Wachstumsfaktoren gehören Luft, Licht, Temperatur, Wasser sowie Nährstoffe und die Erde. Der Faktor der im geringsten Maße vorhanden ist, ist ausschlaggebend für die Entwicklung der Pflanzen. Er kann nicht durch einen anderen reichlich gebotenen ersetzt werden. Es ist also zwecklos, stärkeres Wachstum durch reichliche Düngung erreichen zu wollen, wenn Wasser und Wärme oder das Licht in ungenügendem Maße vorhanden sind. Zwei Lebensläufe der Pflanze sind besonders wichtig: 1. Photosynthese (CO 2 -Assimilation) Durch die Wirkung des Blattgrüns wird Kohlendioxid aus der Luft und Wasser unter Einwirkung des Sonnenlichtes zu Zucker verbunden. Sauerstoff wird dabei frei. Es ist der einzige biologische Prozess, bei dem Sonnenenergie in Lebewesen gespeichert werden kann. Daraus bauen sich alle anderen Organismen und organischen Substanzen auf. 2. Die Atmung ist der umgekehrte Vorgang der Photosynthese. Unter Anwendung von Sauerstoff wird die gespeicherte Sonnenenergie in Lebensenergie umgewandelt. LICHT Je besser das Lichtangebot, desto besser ist die Pflanze ernährt. Erst ab 1000 Lux findet vegetatives Wachstum statt. In unseren Breitengraden haben wir besonders während der Wintermonate unter Lichtmangel zu leiden. Die Sonne steht tief und die Tage sind kurz. Die Wirkung des Lichtes erkennt man am Längenwachstum der Pflanzen. Genügend Licht verursacht gedrungenen Pflanzenwuchs kurz bleibende Internodien. Das Gewebe ist fest und die Blüten und Früchte sind kräftig. Werden Pflanzen zu dunkel gehalten, bilden sich lange Triebe aus, der Pflanzenkörper bleibt weich, die Pflanzen sind geschwächt und wird anfällig für Krankheiten. Rascher Wechsel von Dunkel an die Sonne kann Verbrennungen verursachen. Langsames Anpassen (Abhärten) ist notwendig! Die Lichtansprüche der Pflanzen sind so unterschiedlich, wie ihre Herkunft. Für den Blumenschmuck in Räumen werden die Pflanzen in drei Kategorien unterteilt: 1. Pflanzen mit hohen Lichtansprüchen Sie benötigen ca. 2500 5000 Lux. Dazu gehören zb Aphelandra, Beaucarnea, Kakteen, Croton, Coleus, Euphorbia, Hibiscus, Phoenix und Yucca. 2

2. Pflanzen mit mittleren Lichtansprüchen Sie benötigen etwa 1000 2500 Lux. Dazu gehören zb Anthurium, Asparagus, Begonien, Bromelien, Clivia, Cyperus, Hoya, Gardenia, Dieffenbachien, Dracaena marginata, Ficus-Arten, Nephrolepis, Usambaraveilchen, Sansevieria, Zamie 3. Pflanzen mit geringen Lichtansprüchen Sie benötigen 800 1000 Lux. Dazu gehören zb Aglaonema, Chamaedorea, Coryline, Dracaena dermensis, Dracaena fragrans, Fatshedera, Efeu, Philodendron, Scindapsus, Spatiphyllum, Syngonim, Schefflera Um ein Gefühl über die Lichtstärke zu bekommen, hier einige Beispiele von Lichtintensität: - helles Sonnenlicht in Freien 100.000 Lux - tiefer Schatten im Freien 10.000 Lux - Blumenfenster ganz an der Scheibe 10.000 Lux - Licht zum Lesen und Schreiben ausreichend 50 Lux Das durchs Fenster eindringende Licht verteilt sich im Raum strahlenförmig. Je größer der Abstand zum Fenster, desto geringer die Lichtintensität. 3

Mit Wachstumslampen ist es möglich, an Standorten mit schlechten Lichtverhältnissen die lebensnotwendige Lichtintensität bereitzustellen. Im Winter gehören Pflanzen wegen der geringen Lichtintensität ganz nahe zum Fenster. Ihr Gärtner informiert sie gerne. TEMPERATUR Jede Pflanzenart benötigt eine bestimmte Menge an Wärme, die nicht über- oder unterschritten werden darf. Nicht jede Lebensfunktion ist gleich stark von der Temperatur abhängig. Den richtigen Temperaturbereich Ihrer Pflanze erfragen Sie am besten beim Kauf. Der Gärtner unterscheidet zwischen Warmhaus-, Temperiertenhaus- und Kalthauspflanzen. 1. Warmhaus Der optimale Temperaturbereich liegt zwischen 18 C und 22 C. Hier fühlen sich besonders Usambaraveilchen, Gloxinien und einige Orchideen wohl 2. Temperiertenhaus Hier herrschen Temperaturen von 12 C bis 18 C vor. Viele Grünpflanzen fühlen sich in diesem Bereich am wohlsten. 3. Kalthaus Temperaturen zwischen 5 C und 12 C bieten Primeln, Azaleen, Calceolarien, Cinerarien, Zyklamen usw. idealen Raum. Das Kalthaus ist auch ein idealer Temperaturbereich für die Überwinterung von Kakteen und Kübelpflanzen. Die meisten Pflanzen vertragen auch eine Temperaturabsenkung über Nacht. Manche Pflanzen reagieren darauf mit vermehrtem Knopsenansatz. WASSER Krautige Pflanzen bestehen aus bis zu 95 % aus Wasser. Dabei wird der Großteil des aufgenommenen Wassers wieder durch Verdunstung an die Luft abgegeben und nur 2 % verbleiben zum Aufbau des Pflanzenkörpers. Das Wasser ist zugleich Transport- und Kühlmittel in der Pflanze. Der Wasserentzug der Pflanze aus dem Substrat steht mit der Nährstoffaufnahme im engen Zusammenhang. Ein hoher Wasserverbrauch der Pflanze ist jedoch nicht mit großer Nährstoffaufnahme und gutem Wachstum verbunden. Übersteigt der Wasserbedarf der Pflanzen den Wasservorrat im Boden, kommt es zu Wachstumsstockungen und Welke. Sinkt der Wassergehalt im Topf, steigt automatisch die Nährstoffkonzentration an. Das heißt, die jetzt hochkonzentrierten Nährstoffe können nicht mehr aufgenommen werden. Durch Welken der Blätter zeigt die Pflanze an, dass der Wasserhaushalt nicht dem Bedürfnis der Pflanze entspricht. Gießen Die Pflanzen stellen auch hier ganz unterschiedliche Ansprüche. Generell kann gesagt werden, dass Pflanzen mit dicken, fleischigen Blättern weniger Wasser benötigen, da ihre Blätter und Triebe die Flüssigkeit speichern. Dasselbe gilt für Pflanzen mit verdickten Stämmen, wie zb Kakteen. Wir diesen Pflanzen zu viel Wasser gegeben, können sie leicht faulen. 4

Pflanzen mit großen dünnen Blättern benötigen viel Wasser, denn sie verdunsten große Mengen durch die Blattoberfläche. Unser Leitungswasser weist in vielen Gegenden einen hohen Kalkgehalt auf und ist somit zu hart. Dieses Wasser ruft mit der Zeit schwerwiegende Veränderungen der Substrate hervor. Nach Möglichkeit sollte man für Zimmerpflanzen Regenwasser oder abgestandenes Wasser, möglichst in Zimmertemperatur, verwenden. Die Häufigkeit des Wässerns ist abhängig vom Standort, der Temperatur, dem Lichtangebot und dem Wachstum der Pflanze. Je wärmer eine Pflanze steht und je stärker sie wächst, umso größer ist ihr Wasserbedarf. Wenn gegossen wir, dann durchdringend, damit die Feuchtigkeit den ganzen Wurzelballen durchdringt. Überschüssiges Wasser ist jedoch anschließenden unbedingt aus dem Untersetzer oder Übertopf zu entfernen. Die meisten Pflanzen vertragen durchdringendes Wässern in größeren Zeitabständen viel besser, als wenn der Topfballen immer zu nass gehalten wird! Pflanzen in torfhältigen Substraten müssen mehr gegossen werden, als Pflanzen in humushaltigen Erden. Auch blühende Pflanzen benötigen in der Regel mehr Wasser wie Grünpflanzen. Immer muss man vor Augen haben, dass Pflanzenwurzeln auch Luft benötigen, sonst sterben sie ab. Bereits nach 15 Minuten Überflutung kann bei empfindlichen Wurzeln zum Absterben führen! LUFT Staub- und rußverschmutzte Luft überzieht die Blattfächen, verstopft die Spaltöffnungen der Blätter, mindert den Lichteinfall und verhindert dadurch die Atmung- und Assimilationstätigkeit der Pflanzen. Aus diesem Grund müssen verschmutzte Pflanzen von Zeit zu Zeit abgebraust werden. Im Sommer bietet sich ein Aufenthalt im Freien an einem Regentag an. Zu häufiger Einsatz von Blattglanzsprays wirkt eher negativ. Die Luftbewegung, Wind oder Zugluft, beeinflusst das Wachstum der Zimmerpflanzen negativ und sollte vermeiden werden. ERNÄHRUNG Eine ausreichende Versorgung der Pflanzen mit Nährstoffen ist von entscheidender Bedeutung für das Wachstum und die Entwicklung der Pflanzen. Wir unterscheiden zwischen den Haupt- und Mikronährstoffen, so genannten Spurenelementen. 5

Grundsätzlich sollten Pflanzen nur während der Vegetationszeit gedüngt werden. In der Winterruhe benötigen sie aufgrund des minimalen Wachstums keine Düngung. Flüssigdünger, die dem Gießwasser zugesetzt werden können, sind besonders einfach in der Anwendung. Die im Fachhandel erhältlichen Düngesalze sind meistens Volldünger, und haben die Nährstoffe im ausgeglichenen Verhältnis. Es befinden sich auch Dünger im Handel, die besonders die Blütenbildung anregen. Empfehlenswert ist, die Pflanzen in niedriger Konzentration dafür öfters zu düngen. Mit 5 10 g Dünger auf 10 l Wasser (entspricht einer Konzentration von 0,5 1 Promille) können die meisten Pflanzen während der Vegetationszeit bei jedem Geißen gedüngt werden. Nur bei salzempfindlichen Pflanzen, wie zb Farne, Bromelien, Orchideen usw. ist diese Düngemethode nicht anzuraten. Hier reicht es, in etwas größeren Zeitabständen zu düngen. Düngen Sie nur Pflanzen mit feuchtem Erdballen, um Verbrennungen der Wurzeln zu verhindern! Bei der Düngung ist darauf zu achten, dass Blätter und Blüten nicht benetzt werden, da es sonst zu Verbrennungen kommt, gerade Blüten sind sehr empfindlich. Auch mit Düngestäbchen, die in die Erde gesteckt werden, können die Pflanzen mit Nährstoffen versorgt werden. Im Fachhandel gibt es diese Düngestäbchen auch mit wasserlöslichem Pflanzenschutzmittel, sodass sie zugleich gegen Schädlinge wirken. Bei einer Überdosierung der Dünger sind Schäden an der Pflanze unvermeidbar. Es ist falsch zu glauben, viel hilft viel! SUBSTRAT Das Substrat ist für den Halt der Pflanze verantwortlich. Es dient als Puffer für Wasser und Nährstoffe. Durch das Bodenleben werden organische Stoffe mineralisiert und stehen somit der Pflanzen wieder als Nahrung in einer für sie aufnehmbaren Form zur Verfügung. Für die meisten Pflanzen kann eine normale Blumenerde verwendet werden. Diese soll auch gröbere Bestandteile enthalten, damit auch nach dem Gießen noch Luftporen im Wurzelbereich vorhanden sind. Manche Pflanzen benötigen Spezialerden. Azaleen und Erika benötigen zb saure Moorbeeterden mit einem niedrigen ph-wert. Kakteen und dickfleischige Gewächse lieben wasserdurchlässige Substrate, die einen hohen Sandanteil enthalten. UMTOPFEN Bei guter Nährstoffversorgung und reichlich Gießwasser wachsen die Pflanzen rasch heran. Besonders unsere Topfpflanzen, die in Ton- oder Plastiktöpfen stehen, haben das ihnen zur Verfügung stehende Substrat im Topf bald durchwurzelt. Die Wurzeln lagern sich eng an die Topfwand an und behindern sich gegenseitig im Wachstum. Diese Pflanzen sollten im Frühjahr in neue Pflanzgefäße umgetopft werden. Der neue Topf sollte etwa zwei bis drei Zentimeter größer sein als der bisherige. Die Pflanzenwurzeln werden leicht aufgelockert und in neues Substrat gesetzt. Durch kräftiges Anwässern erhalten die Wurzeln Kontakt zur Erde. Dann sollte in der ersten Zeit eher sparsam gegossen werden, damit die Wurzen von selbst aktiv werden. 6

Als Erde sollte das für die jeweilige Pflanzenart entsprechende Substrat verwendet werden. LÜFTEN Auf die Bedeutung der Luft für ein gesundes Pflanzenwachstum wurde schon hingewiesen. Grundsätzlich ist zu beachten: 1. Keine Pflanze verträgt Zugluft. Sie ist unbedingt zu vermeiden 2. Für frische Luft sind die meisten Pflanzen dankbar. Also öfter einmal das Fenster öffnen und frische Luft in Zimmer lassen. Vorsicht bei sehr kalten Temperaturen und plötzlichem, grellen Sonnenlicht. 3. Stehende trockene Luft hat vermehrt Schädlings- und Pilzbefall zur Folge. Abhilfe schafft lüften, sowie hin und wieder besprühen mit Wasser oder das Aufstellen eines Luftbefeuchters, vor allem im Winter in zentralgeheizten Räumen. PFLANZENSCHUTZ Der beste Pflanzenschutz besteht darin, den Pflanzen ideale Lebensbedingungen zu schaffen. Wenn man ihnen ihre Standortwünsche erfüllt, wachsen sie gut und haben auch reichlich Kraft, Pilzkrankheiten und Schädlingen Widerstand entgegenzusetzen. Doch so ein Satz ist leichter geschrieben, als in die Tat umgesetzt, sind doch viele unserer lieben und prächtigen Zimmerpflanzen tropischen Ursprungs. Sie lieben feuchtwarme Luft und würden öfter eine Dusche mit einem 25 C warmen Wasser freudig begrüßen. Vor allem im Winter behagt den Tropengewächsen so manches nicht: geringe Luftfeuchte, fehlendes Licht, falsche Temperatur. Ihre Anpassungsfähigkeit ist zwar groß, doch sind Grenzen gesetzt. Ganz besonders alle buntblättrigen Gewächse haben es schwer, denn ihren bunten oder weißen Blatteilen fehlt es an lebenswichtigen kraftgebendem Blattgrün, das ihnen nicht im gleichen Maße zur Verfügung steht wie den grünen Blattpflanzen. Um die Pflanzen nicht noch weiter durch Schädlinge und Krankheiten zu schwächen, heißt es, rechtzeitig den Anfängen zu wehren. Dazu ist es nötig, die Pflanzen regelmäßig auf Schädlingund Krankheitsbefall zu untersuchen. Einzeln auftretende Schädlinge sind leichter zu bekämpfen, als eine bereits einmarschierte 7

Invasion. Durch Abwaschen oder abklauben können Einzelschädlinge entfernt werden. Wenn mit Pilzkrankheiten befallene Blätter gleich im Anfangsstadium entfernt werden, vermindert man weitere Ansteckungsgefahren. Es gibt auch die Möglichkeit einer biologischen Bekämpfung durch Nützlingseinsatz. Natürliche Gegenspieler sind im Fachhandel erhältlich. Beim Gärtner erhalten Sie auch Rat und Hilfe, wie sie diese einsetzen können. Nur in äußersten Notfällen sollte im Wohnbereich zu den für die jeweiligen Schädlinge oder Krankheiten vorgesehenen chemischen Pflanzenschutzmitteln gegriffen werden. Die Gebrauchsanleitung ist dabei unbedingt zu beachten! Autoren: Ing. Gebhard Bechter Ing. Helmut Hohengartner Gtm. Edi Lex 8