O-Ton: Ich hab ihn immer bei mir. Ich habe Gott immer bei mir. Ich vergesse ihn ganz selten. Manchmal vergesse ich ihn, aber sehr, sehr, sehr selten.

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Transkript:

Die Evangelische Rundfunkbeauftragte beim WDR - Kaiserswerther Straße 450-40474 Düsseldorf TELEFON: 0211-41 55 81-0 FAX:0221-41 55 81-20 E- MAIL: buero@rundfunkreferat- nrw.de INTERNET: www.kirche- im- wdr.de Die Text- Rechte liegen bei den Autoren und beim Evangelischen Rundfunkreferat. Verwendung nur zum privaten Gebrauch! evangelisch: Das Geistliche Wort 08.01.2017 05:00 Uhr Sabine Steinwender Lieber Gott, du kennst meinen Weg Tangostar Nicole Nau O-Ton: Ich hab ihn immer bei mir. Ich habe Gott immer bei mir. Ich vergesse ihn ganz selten. Manchmal vergesse ich ihn, aber sehr, sehr, sehr selten. Autorin: erzählt Nicole Nau für viele die berühmteste Tango Tänzerin der Welt. Die große, schlanke Frau mit dem langen blonden Haar. Im Moment ist sie wieder auf Deutschlandtournee. Lächelt von den Plakaten und tanzt in ausverkauften Häusern. Die Haare streng zurückgebunden. Der Blick kühl manche sagen arrogant. Warum sie so erfolgreich ist - vielleicht hat es mit Gott zu tun: O-Ton: Es ist immer wieder meine Frage, warum passiert mir was, wo ich dann immer wieder vor diesem Moment stehe, wo ich als Mensch, als kleines Menschenwesen überhaupt nicht verstehe und dann auch sage: Lieber Gott, ich überlasse es dir. Du weißt, was du mit mir machst. Du kennst meinen Weg. Autorin: Sich Gott so sehr anzuvertrauen dass man sagt: Du weißt, wo es für mich hingehen soll das finde ich schon stark. Und Nicole Nau sagt das als eine, die auch sehr offen über das spricht, was sehr, sehr schwer war in ihrem Leben. So schwer, dass sie manchmal lieber tot als lebendig gewesen wäre. Und dennoch: Sie hat diesen Krisen einen Sinn abgerungen. Geschafft hat sie das auch, weil sie an Gott glaubt. Sehr fest, sehr stark. Musik: Tango Il ingeniero O-Ton: Mein Vater war Grafiker und Grafikerarbeiten, die enden immer sehr spät nachts. Ich habe ihn teilweise tagelang gar nicht gesehen und

meine Mutter war alkoholkrank. Und wenn sie nicht diese ganz schlimmen Phasen hatte, in denen sie auch nur Stress und Streit und Chaos gemacht hat, hat sie geschlafen und das waren Momente, wo ich zu mir kommen konnte und in diesen Momenten bin ich zu Papas Plattensammlung gegangen und habe heimlich seine schwarzen kostbaren Scheiben aus den Hüllen geholt und sie aufgelegt und dazu getanzt. Autorin: Nicole Nau ist in Düsseldorf aufgewachsen, am Rheinufer, in bevorzugter Lage. Um die Alkoholkrankheit ihrer Mutter zu vertuschen, hat Nicole alles gegeben. Hat neben der Schule den Haushalt geführt, sich um die Mutter gekümmert und die Geschwister versorgt. Und wenn sie mal frei hatte, hat sie heimlich getanzt. O-Ton: Tanz hat eigentlich etwas, was befreit, aber dieser Tanz damals, den ich hatte als Kind, ich glaub da hab ich erst mal eine ganz große Schicht Traurigkeit weggearbeitet. Und Verzweiflung. Musik: Milonga de mis amores O-Ton: Ich habe mir glaube ich bei diesen Tänzen auch vorgestellt, dass ich diejenige bin, die stirbt. Ich merke es auch, es rührt mich an, es ist ein Gefühl über das ich eigentlich nie gesprochen habe - bis heute. Autorin: Nicole Nau fasst sich an den Hals, sie ist sichtlich bewegt. Wie schwer, wie unendlich schwer muss es für ein Kind sein, eine trinkende Mutter zu ertragen ich kann es mir nicht vorstellen. Ihre Jugend verbringt sie damit, den Schein nach außen aufrecht zu erhalten, so zu tun, als sei in ihrer Familie alles in Ordnung. Nach ihrem Abi - Anfang der 80ger - zieht sie dann aus. Studiert Grafikdesign in Düsseldorf und setzt sich mit Kunst auseinander - auf der Suche nach Möglichkeiten, sich auszudrücken. O-Ton: Weil es einfach in mir etwas gab, wo ich gefühlt habe, da ist etwas, wo ich hin möchte, wo ich hin muss. Da sind Emotionen in mir, die ich leben möchte und muss und wenn sie in mir sind, dann sind sie auch real, aber sie waren noch nicht Teil von meinem realen Leben, aber sie waren ja Teil von mir. Und es ging darum, diese Emotionen und diese Gefühle und diese Lebendigkeit in mir zu finden. Musik : Mozo Guapo Autorin: Eines Tages klebt der Tango an ihrem Absatz. Ein Flyer Werbung für einen Tango Kurs. Zu einer Zeit als niemand Tango tanzte. Nicole Nau geht hin.

Wird sehr schnell sehr gut. So gut, dass sie und ihr Tanzlehrer Shows tanzen. Die Kostüme entwirft sie selber. Und sie macht es bis heute. Mit viel Fantasie und Leidenschaft. Als sie hört, dass die Show Tango Argentino in Deutschland gastiert, steht für sie fest: Da muss ich hin. Zu dieser grandiosen Show, einer Mischung aus Tanz und Musik. O-Ton: Und als ich nach München gefahren bin, um diese Show zu sehen, und ich hab mich in die Reihe drei gesetzt, da war ich plötzlich mittendrin. Da gab es das, das, was ich gesucht habe, hat sich da vor meinen Augen abgespielt und das wollte ich erleben, das wollte ich selber zu meinem eigenen Leben machen. Autorin: Was sie nicht wusste, der Tänzer, der sie am meisten beeindruckt, ist der Mann, den sie später kennenlernen, lieben und heiraten wird. Luis Pereyra. O-Ton: Der Luis war ja damals der Tänzer, den ich auf der Bühne gesehen habe, den ich sehr bewundert habe, den ich am meisten bewundert habe. Zu dem Zeitpunkt war es noch die Kunst, in die ich mich verliebt hatte. Er schafft es ein Lebensgefühl da auf die Bühne zu stellen, das Menschen einfach mitreißt. Also, eine Atmosphäre, die Menschen lebendig fühlen lässt und das ist großartig. Musik: Tango7/4 Danzarin Autorin: Nicole Nau hatte ihn jetzt gefunden. Den Weg, den Gott ihr gezeigt hat. Auch wenn es schwer war, den Weg zu gehen. Sie fliegt Weihnachten 1988 für sechs Wochen nach Argentinien, in ihre Traumstadt, nach Buenos Aires: O-Ton: Als ich angekommen bin, war die Stadt weder glamourös, noch gab es Tango, noch waren die Männer so, wie ich sie mir vorgestellt habe. Das war natürlich eine Fantasiewelt, die sich da auf der Bühne gezeigt hat. Dann bin ich durch die Straßen und hab die Stadt erobert. Ich bin ja ein Mensch, der ja nicht loslässt. Ich bin ein Mensch, der nicht aufgibt und ich sag: Moment mal, wenn es das da auf der Bühne gegeben hat, dann muss es das hier auch geben. Irgendwo muss ich das finden können. Autorin: Am Ende der Zeit war sie so begeistert, dass sie sogar beschließt, nach Argentinien auszuwandern und Tänzerin zu werden. Für eine Frau mit Mitte 20 ohne Ausbildung im klassischen Tanz ein sehr harter und steiniger Weg. Zehn Jahre später lernt sie Luis Pereyra persönlich kennen 2002 - bei einer gemeinsamen Produktion. Die beiden verlieben sich. Ein Traum wird

Wirklichkeit. Endlich hat Nicole das Gefühl, anzukommen. Zu sich stehen zu können und geliebt zu werden. Seine Gefühle zu erkennen und zu ihnen zu stehen, ist schwer für ein Kind, das in seinen Gefühlen immer verunsichert wurde. O-Ton: Ich hab irgendwann mal als Jugendliche festgestellt, dass ich Hunger und Durst nicht auseinander halten konnte. Das hat ganz viel damit zu tun, dass man mir immer erzählt hat, das, was Du fühlst, stimmt nicht. Wenn ich gesagt hab: Die Mama trinkt wieder, jemand sagt mir nein, das stimmt nicht. Guck mal Deiner Mama geht es doch gut. Und ich sag : Nein, nein die trinkt wieder, kann man sich als Kind nicht auf seine Gefühle verlassen, wenn immer ein Erwachsener kommt und sagt: Das stimmt nicht, was Du sagst. Autorin: Die Liebe ihres Lebens gefunden zu haben, hat für Nicole Nau mit Gott zu tun. Die Liebe ist für sie ein Geschenk Gottes und sie behandelt sie mit größtem Respekt. Sie weiß, nicht allen ist so ein großes Glück gegönnt. O-Ton: Unser Leben findet ja in Gott statt. Das ist ja nicht abtrennbar von Gott, Also ist auch unsere Beziehung, eine Beziehung, die wir geschenkt bekommen haben. Da sind wir uns sehr bewusst. Also, so große Liebe geschenkt zu bekommen, das ist nicht selbstverständlich. Autorin: Wann die beiden wirklich mal Zeit für sich haben, ist mir ein Rätsel. Jedes Jahr haben sie zwei Shows, mit denen sie auf Tournee gehen. Und zu Hause- in Buenos Aires - ein eigenes Theater. Doch nicht nur der Tanz verbindet die beiden, auch der tiefe Glaube an Gott. Als sie sich das erste Mal trennen müssen, weil Nicole auf Tournee geht, schenkt Luis ihr ein Kreuz. Ein einfaches Blechkreuz, das sie seit diesem Tag trägt. O-Ton: Und Er hat mir mit diesem Kreuz das geschenkt, was uns am meisten bedeutet und hat das geschenkt, was uns verbindet. Jesus ist derjenige, der uns immer helfen wird; an den wir uns wenden mit allen Fragen im Leben. Musik: Jasmin Levy Sentir Corazon O-Ton: Es ist immer wieder meine Frage, warum passiert mir was, und dann sage: Lieber Gott, ich überlasse es dir. Du weißt, was du mit mir machst. Du kennst meinen Weg. Autorin: Sein Leben Gott zu überlassen, das sind große Worte, fromme

Wünsche, eine Lebensaufgabe. Es wirklich zu tun, wenn es hart auf hart kommt ist schwer sehr schwer. Nicole Nau weiß, wovon sie redet. Natürlich wollte sie mit Luis Kinder haben. O-Ton: Und irgendwann ging dieses doofe Kleid nicht mehr zu und dann sind wir zum Frauenarzt gegangen und der saß da und sagte: Gucken sie doch mal hierher. Und da klopfte dann dieses wunderbare kleine Herz und ab dem Moment waren wir Papa und Mama. Autorin: Doch das Glück ist von kurzer Dauer. Bei der nächsten Untersuchung eröffnet ihnen der Arzt: O-Ton: Ich kann die Schwangerschaft nicht finden. Ich lass sie jetzt mal einen Moment alleine. Da ist nichts mehr. Und dieser Moment: Da ist nichts mehr, war vollkommen unakzeptabel, weil wir waren und sind schon Mama und Papa, weil das Kind war ja da. Das ist ja kein Irrtum gewesen. Das ist ja nicht weg. Autorin: Was folgt, ist ein Krankenhausaufenthalt und eine Reihe von Selbstvorwürfen. Wahrscheinlich habe sie zu viel getanzt, sich zu wenig geschont, zu lange mit dem Kinderwunsch gewartet. O-Ton: Dann kamen wir nach Hause und waren zwei Menschen, die sich ganz fremd waren. Und das hat sehr, sehr lange gedauert bis wir da rauskamen. Das Gefühl war: Unsere Ehe geht daran kaputt. Und dann hatten wir einen Vertrag. Wir mussten wieder trainieren. Und dieses uns wieder umarmen und anfassen und gemeinsam bewegen und etwas bewegen und wieder fühlen, weil man kann nicht tanzen, ohne zu fühlen, da hat der Tanz uns aus dieser Krise geholfen. Musik: Il ingeniero Autorin: Ein Jahr später wird Nicole wieder schwanger, doch auch dieses Kind wird nicht geboren. Was dann folgt sind Jahre, in denen sie unglaublich erfolgreich sind. Auf dem Höhepunkt ihrer Karriere angekommen, wird Nicole ein drittes Mal schwanger, aber auch dieses Kind stirbt in ihrem Bauch. Weil die Schwangerschaft jedoch schon so weit fortgeschritten ist, soll sie das Kind gebären. Sechs Wochen tanzt sie mit dem toten Kind im Bauch. Dann hat sie einen Tag frei und just an dem Tag bringt sie das tote Kind zur Welt. Eine furchtbare Geschichte. Trotz allem: Nicole Nau ist ihrem Gott dankbar: Sie sagt. Ich durfte dreimal Mutter sein, ich bin dreifache Mutter. Nur dass die Kinder bei Gott leben. Und :

Powered by TCPDF (www.tcpdf.org) O-Ton: Du hast doch unglaublich viel, was du machen darfst: Es ist ja nicht so, dass du nichts hast. Sei doch dankbar jetzt. Dein Plan, dein Lebensplan für den lieben Herrn da oben ist, dass du tanzt und andere Menschen froh machst und nicht dass du Kinder groß ziehst. Dann ist das eben so. Autorin: Alle drei Kinder haben Namen und alle drei Kinder sind zusammen. Sie haben einen Ort, wo sie sind, wo Fotos von ihnen im Mutterleib sind und anderes, was ihre Eltern mit ihnen verbinden. Denn: O-Ton: Mit dem Tod von unseren Kindern hat Luis gesagt, ich mach eine Kapelle, weil ich möchte gerne, dass sie bei uns sind, aber dass sie auch bei Gott sind, weil sie sind ja bei Gott. Und dann hat er ein kleines Häuschen gebaut, eine kleine Kapelle, wo wir hingehen können, wenn wir beten und wo wir auch mit unserer Familie zusammen sind. Also, wo sich alle wieder treffen. Autorin: Was mich bei Nicole Nau besonders beeindruckt ist, wie unglaublich eng Licht und Schatten zusammenhängen. Und dass man immer wieder aus dem Schatten heraustreten muss, um im Licht zu stehen. Dort wo Gott einen haben will. Zum Schatten Ja zu sagen, ihn anzunehmen und zu sagen: Gott, du bist da und kennst meinen Weg. Das ist schwer. Und: Es kann gelingen. Dass dies gelingen möge, wünsche ich Ihnen, liebe Hörerin und lieber Hörer. Ihre Sabine Steinwender-Schnitzius, Rundfunk-Pastorin aus Wuppertal. Musik: Liber Tango von Astor Piazzolla