Gran Canaria 2012 und die Armee der Finsternis Nachdem wir dieses Jahr viele schöne Touren mit den Motorrädern unternommen haben, bricht jetzt die graue Jahreszeit herein und wir wollen dem trüben Wetter noch einmal für eine Woche entfliehen. Pünktlich hebt der Flieger vom Airport Hannover ab, voller Vorfreude genießen wir den Flug. Nach einem Zwischen Stop auf Fuerteventura heben wir wieder ab und landen eine halbe Stunde später auf der Insel Gran Canaria. Nach einer Stunde Fahrt im klimatisierten Reisebus treffen wir gegen 22 Uhr an unserer Hotelanlage ein. Der Parque Paraiso1 ist eine Bungalowanlage in einem sehr schön angelegten Garten und macht einen sehr gepflegten Eindruck. Nach Empfang des Schlüssels und der Verpflegungsbeutel (es ist mittlerweile fast 23.00 Uhr und wir hatten uns schon fast damit abgefunden erst zum Frühstück wieder etwas zu essen zu bekommen) laufen wir durch die Anlage zu unserem Bungalow. Ich öffne die Terrassentür und schalte das Licht an schön..alles super..
Erst beim Reinrollen der Koffer erblicke ich den großen Käfer auf der Küchenzeile der hektisch aufgeschreckt versucht das Weite zu suchen um schließlich in einer Spalte über dem Kühlschrank zu verschwinden. Aber nicht mit mir ein kurzer Ruck und der Kühlschrank ist aus der Küchenzeile hervorgezogen, mit einem Wasserglas versuche ich den seltsamen Käfer zu fangen, aber keine Chance Erst mit einem Handtuch befördere ich ihn unsanft auf den Fliesenboden wo er hilflos strampelnd auf dem Rücken liegenbleibt. In aller Ruhe lässt er sich jetzt beäugen, auch Katrin die zwischenzeitlich, wahrscheinlich wegen der besseren Aussicht auf einen Sessel gesprungen ist, schaut gespannt zu. Mit dem Glas befördere ich den ungebetenen Gast nach draußen, wo er in hohem Bogen davonfliegt. Am nächsten Tag erkunden wir die Anlage und machen es uns am Pool gemütlich bis wir um 10.00 Uhr zur obligatorischen Begrüßung und Informationsveranstaltung Richtung Rezeption gehen. Beim Blättern durch die Infomappe erblicke ich ein Bild unseres nächtlichen Besuchers, den ich so unsanft aus unserem Appartement geworfen habe La Cucaracha die braune Armee oder auch einfach Kakerlake genannt heimische Tierart vergleichbar mit der Stubenfliege in Deutschland nur halt größer Schon bei dem Wort Kakerlake stellen sich die Nackenhaare entgegen der normalen Wuchsrichtung auf na das kann ja spaßig werden..
Wir erkunden den Strand und stellen erstaunt fest, es gibt gar keine Bäume hier die Schatten spenden könnten um nicht gleich am ersten Tag als Brathähnchen zu enden erwerben wir unsere dritte Strandmuschel, die zwei anderen hängen zu Hause im Gartenhaus.aber diese muss wohl von ganz besonderer Qualität sein, zumindest lässt der Preis dies vermuten
Am späten Nachmittag brechen wir auf in Richtung Hotel, kommen jedoch nicht ohne einen Stop im besten Eiscafe an der Strandpromenade von Maspolamas vorbei. Nach dem Abendessen müssen wir uns erst mal ein wenig die Beine vertreten, zu viele leckere Sachen mussten wir am Buffet probieren. Wir laufen durch die Stadt und bei einem kühlen Bierchen beobachten wir das bunte Treiben auf dem Marktplatz.
Nach unserem ersten Zusammentreffen mit unseren unliebsamen Besuchern bin ich jetzt immer der erste im Bungalow, mittlerweile habe ich eine gute Technik die flinken Gesellen zu jagen, ein kurzer Kick mit dem Handtuch und sie liegen hilflos auf dem Rücken Das Wetter ist durchgängig warm und trocken, und so wir verbringen wir die Tage am Strand und genießen die Wärme. Mitte der Woche mieten wir uns ein Auto, für 35 EUR bekommen wir einen Citroen C3 und brechen auf zu einer Inselrundfahrt. Die Landschaft Gran Canarias ist sehr abwechslungsreich und reicht von wüstenähnlichen Dünenarealen bis hin zu fast 2000m hohen Gebirgsmassiven im Zentrum der Insel. Über endlose Serpentinen geht es in die Berge, oben angekommen besichtigen wir den erloschenen Vulkan und fahren weiter ins Tal der 1000 Palmen. In einem kleinen Restaurant essen wir zu Mittag. Die einheimische Küche ist auf alle Fälle empfehlenswert.
Den letzten Tag verbringen wir wieder am Strand, heute ist es so windig das wir es nicht schaffen die Strandmuschel aufzubauen. Nach ein paar Minuten sind die Handtücher kaum noch zu sehen, vom Winde verweht Aber die Wellen sind ein Traum, immer und immer wieder schmeißen wir uns den Wellen entgegen bis es Zeit wird den Weg zum Hotel anzutreten.
Natürlich müssen wir noch einen letzten Eisbecher vertilgen... Nach einem unspektakulären Rückflug sind wir wieder im kühlen nassen Deutschland, kaum zu glauben das wir gestern noch am Strand gelegen haben Die Woche war auf jeden Fall sehr schön, aber trotzdem eine Woche Pauschalurlaub reicht auch. Es ist kein Vergleich mit unseren so abwechslungsreichen Motorradurlauben.