Inhaltsverzeichnis: 1 Einleitung Seite Jugendlicher Widerstand im Dritten Reich ein grober Überblick Seite 2-4

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Inhaltsverzeichnis: 1.Einleitung 1 Einleitung Seite 2 1.2 Jugendlicher Widerstand im Dritten Reich ein grober Überblick Seite 2-4 2.Hauptteil 2.1 Jugendlicher Widerstand und nonkonformes Jugendverhalten in Düsseldorf Seite 4-6 2.2 Nonkonformes Jugendverhalten in der öffentlichen Darstellung am Beispiel der Kittelbachpiraten Seite 6-7 2.3 Verfolgung nonkonformer Jugendgruppen in Düsseldorf Seite 7 3. Schlussteil 3 Stellungsnahme und Bewertung Seite 8-9 4 Literaturliste Seite 9 5 Anhang Seite 9-11 6 Erklärung Seite 11 1

1.Einleitung Wer waren die Jugendlichen, die sich oppositionell gegenüber dem NS-Regime verhielten? Wie wurden sie verfolgt und wie wurde ihr Verhalten in der Presse dargestellt? Wie sah dies in Düsseldorf aus? Dies sind einige Fragen, die diese Arbeit versucht zu beantworten. Dabei muss erwähnt werden, dass dies nur im Rahmen dessen geschehen kann, was die offiziellen Vorgaben für diese Arbeit zulassen. Die Motivation zu dieser Arbeit war sehr vielfältig. So war es zum Einen sicherlich von Bedeutung, dass das Thema Nationalsozialismus in den Lehrplänen deutscher Schulen immer weniger Beachtung findet und das dass Subthema Jugend im Nationalsozialismus deswegen nur sehr kurz gelehrt werden kann, was zu einer Homogenisierung der Jugend als Staatsjugend führt. Auch ist die Beschäftigung mit dem Nationalsozialismus in Zeiten steigender Schlussstrich-Forderungen und steigender rechtsextremer Bestrebungen besonders wichtig. Die Motivation zur lokalen Betrachtung lag hierbei dem Interesse zu Grunde. Die Arbeit beginnt mit einem Überblick an jugendoppositionellem Verhalten im Dritten Reich, gibt einen Überblick solchem Verhaltens in Düsseldorf und stellt exemplarisch die Darstellung nicht-konformen Jugendverhaltens in Düsseldorf dar. Sie endet mit einer Bewertung und Stellungsnahme. 1.2 Jugendlicher Widerstand im Dritten Reich ein grober Überblick Neben den Edelweiß- bzw. Kittelbachpiraten in Düsseldorf die hier exemplarisch dargestellt werden, gab es noch eine Reihe weiterer Jugendgruppen, die in Opposition zum NS-Regime standen. Sie unterschieden sich sowohl in der Mitgliederstärke, der Widerstandspraxis, dem geographischen Schwerpunkt, ihrem Auftreten aber auch der Motivation des Widerstandes. So ist zum einen die Arbeiterjugend zu erwähnen, die sich in Gruppen wie dem Kommunistischen Jugendverband Deutschlands (KJVD) organisierte, welcher als Tochterorganisation der KPD im ganzen Reich aktiv war, aber (bei Betrachtung der 2

Mitgliedzahlen) in Berlin und Thüringen seinen Schwerpunkte hatte 1. Sein Widerstand war besonders offensiv und waghalsig, wie. z.b. durch Blitzdemonstrationen auf öffentlichen Plätzen und dem Abwerfen von Flugblättern in Kaufhäusern 2. Die Annahme, dass man öffentlich gegen das NS-Regime agieren könne wie noch zu Zeiten der Legalität führten zu zahlreichen Verhaftungswellen und ein weitgehendes Ausbluten des kommunistischen Jugendwiderstandes 3. Der KJVD hatte das Ziel den Faschismus durch die proletarische Revolution und die Errichtung von Sowjetdeutschland zu überwinden 4. Weniger politisiert war die Swing-Jugend, die vor allem in Hamburg aktiv war. Ihr Verhalten lässt eher darauf schließen, dass man einen jugendkulturellen Lebensbereich abseits der Hitlerjugend schaffen wollte. Benannt ist diese Gruppe nach dem Swing, einer Musikrichtung, welche vom NS- Regime als undeutsch abgelehnt wurde. In einem 1941 als streng vertraulich! Nur für den Dienstgebrauch vom Reichsjugendführer herausgegebenen und vom Historiker A.Klönne zum ersten Mal der Öffentlichkeit zugänglich gemachten Dokument wird von einer Clique mit ausgesprochen kriminell-asozialem Charakter gesprochen, deren Verbrechen aus Sicht der Nationalsozialisten einzig darin bestand Swing zu hören. Weiterhin will die Polizei bei einer Veranstaltung 408 Personen festgenommen haben 5. Merkmale dieser Gruppe waren lange Haare, karierte Jacketts und das Anreden mit englischsprachigen Spitznamen. Die Swing-Jugend widersetzte sich damit dem offiziellen Jugendideal. Die Swingjugend war Reichsführer SS Heinrich Himmler ein Dorn im Auge, sodass er im Januar 1942 verlangte Rädelsführer der Swing-Jugend in Konzentrationslager einzusperren. 6 Ein nicht ganz eindeutiges Verhältnis zum Faschismus pflegten katholische Jugendliche, wie dem katholischen Jungmännerverband. Einerseits begrüßten die meisten offiziellen Vertreter der kirchlichen Jugendverbände die sogenannte Nationale Revolution 1933. 7 Andererseits kam es auch zu Anklagen gegen katholische Jugendführer, da die Gestapo sie verdächtigte mit Jungkommunisten zusammenzuarbeiten. 8 In München gab es eine Gruppe von Studenten 1 Vgl. Karl-Heinz-Jahnke, Jungkommunisten im Widerstandskampf gegen den Hitlerfaschismus, Berlin (Ost) 1977, S.45 2 Jürgen Zarusky, Jugendopposition, in: W.Benz/W.H.Pehle (Hrsg.), Lexikon des deutschen Widerstandes, Frankfurt a.m. 1994, S.99 3 Kurt Schilde, Widerstand von Jugendlichen, in: P.Steinbach/J.Tuchel (Hrsg.), Widerstand gegen die nationalsozialistische Diktatur 1933-1945, Bonn 2004, S.267 4 D.Peukert, Protest und Widerstand von Jugendlichen im Dritten Reich, in: Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.), Widerstand und Exil 1933-1945, Bonn 1986, S.84 5 Jugendkriminalität und Jugendopposition im NS-Staat: ein sozialgeschichtliches Dokument, Nachdruck von 1941, Arno Klönne, Münster 1981, S.132 6 Jürgen Zarusky, Jugendopposition, in: W.Benz/W.H.Pehle (Hrsg.), Lexikon des deutschen Widerstandes, Frankfurt a.m. 1994, S.110 7 D.Peukert, Protest und Widerstand von Jugendlichen im Dritten Reich, in: Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.), Widerstand und Exil 1933-1945, Bonn 1986, S.87 8 Ebenda S.89 3

mit dem Namen Weiße Rose um die Geschwister Hans und Sophie Scholl. Ihr Widerstand beschränkte sich auf das Verbreiten von Flugblättern. In Aktionen der Weißen Rose kamen (...) bildungsbürgerliche und christliche Traditionen zum öffentlichen Ausdruck von moralischer Betroffenheit, grundsätzlicher Kritik an das NS-Regime und zu politischer Wirksamkeit. 9 Ein weiteres Lager jugendoppositioneller Gruppen bildet die sogenannte Bündische Jugend. Offiziell wurden so Jugendliche definiert, die sich einer vollständigen Integration in die Staatsjugendorganisation widersetzten und ein unkontrolliertes Freizeitleben favorisierten 10. Ihre Leitbilder von Freiheit ließen sich nicht mit dem Konzept der Nationalsozialisten vereinbaren. Ihren Ursprung hatte die Bündische Jugend in der sogenannten Wandervogel-Bewegung der Weimarer Republik. 11 In dem bereits weiter oben erwähnten offiziellen Bericht des Reichsjugendführers ist von einem scharfen Kampf der Hitler-Jugend gegen die Bündische Jugend [...] mit dem Ziel, sie nicht nur als Herd der politischen Zersetzung, sondern auch als Hauptgefahrenherd der homosexuellen Verseuchung der Jugend zu vernichten die Rede. 12 Zu diesem Spektrum können auch die Edelweiß bzw. Kittelbachpiraten gezählt werden, die später exemplarisch dargestellt werden. Eine allgemeine Aussage zur Agitation dieses Spektrums ist nicht möglich, da es jede Menge verschiedener Gruppen mit entsprechend unterschiedlichen Aktionsformen umfasst. Zum Abschluss muss erwähnt werden, dass dieser Text nur einen groben Überblick über das Widerstands und Protestverhalten Jugendlicher im Dritten Reich liefern kann, da der Schwerpunkt dieser Arbeit, wie bereits in der Einleitung erwähnt, woanders liegt. Für einen detaillierten Einblick sei deshalb auf die Fachliteratur verwiesen. 2.1Jugendlicher Widerstand und nonkonformes Jugendverhalten in Düsseldorf Auch in Düsseldorf gab es Jugendgruppen, die sich dem faschistischen Terror widersetzten. Auch hier hat man es wie im Rest des Reiches bei einer Auseinandersetzung mit dem Thema mit mehreren Gruppen zu tun. So existieren auch in Düsseldorf Berichte über Jugendgruppen aus der Arbeiterbewegung, welche den Faschismus ablehnten. Hier gab es ebenfalls den KJVD, welcher u.a., wie aus einem Interview mit Willy Kutz, einem ehemaligen Jungkommunisten, hervorgeht, einen Vervielfältigungsapparat zur Herstellung von 9 Ebenda S.92 10 Alfons Kenkmann, Wilde Jugend, Essen 1996, S.171 11 D.Peukert, Protest und Widerstand von Jugendlichen im Dritten Reich, in: Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.), Widerstand und Exil 1933-1945, Bonn 1986, S.86 12 Jugendkriminalität und Jugendopposition im NS-Staat: ein sozialgeschichtliches Dokument, Nachdruck von 1941, Arno Klönne, Münster 1981, S.99 4

Flugblättern sichergestellt hat. 13 So habe man u.a. Flugblätter über die Mauer der Glashütte geworfen. 14 Die kommunistische Jugend in Düsseldorf arbeitete auch mit anderen Nazigegnern und auch mit enttäuschten Mitgliedern der Hitlerjugend und der SA zusammen. So soll ein enttäuschter SA-Mann Kontakt zur kommunistischen Jugend gesucht haben, in dessen Wohnung 1933 Flugblätter gedruckt und an die einzelnen Gruppen verteilt worden seien. 15 Auch habe man mit der katholischen Jugend zusammengearbeitet. 16 Dies lässt sich mit dem überproportionalen Anteil an ArbeiterInnen erklären, durch den der Katholizismus in Düsseldorf geprägt war. 17 In Düsseldorf existierte zudem die Sozialistische Arbeiterjugend (SAJ), die Jugendorganisation der SPD. Von dieser Gruppe sind auch Zusammenkünfte mit der kommunistischen Jugend bekannt. 18 Eine weitere Gruppe bildete die sog. Bündische Jugend, welche in Düsseldorf gleich durch mehrere Gruppen vertreten war. Am bekanntesten waren [...] die Nerother, der Werwolf, die Kittelbach-Piraten sowie der katholische Quickborn, Teile der Sturmschar und die evangelischen Pfadfinder. 19 Des weiteren gab es in Düsseldorf viele Treffpunkte, wo noch viele lose Kontakte zwischen den einzelnen Gruppen stattfanden. 20 Wenn es um das nonkonforme Verhalten Jugendlicher in Düsseldorf geht, werden als Exempel häufig die sogenannten Edelweißpiraten erwähnt. Bei ihnen handelt es sich um eine Gruppe Jugendlicher, die sich anfangs nichts aus politischer Überzeugung zusammenfanden, sondern vielmehr um frei zu sein, was auch den romantischen Namen erklärt, wie ein ehemaliges Mitglied berichtet. 21 In Düsseldorf entwickelte sich bei dieser Gruppe mit der Zeit auch ein politisches Bewusstsein, was anhand der Zusammenarbeit mit der KPD 1940 oder 1941, wie weiter berichtet wird, deutlich wird. Ihre Motivation wird auch in einem an die geknechtete deutsche Jugend gerichteten Flugblatt deutlich, in dem es heißt: Deutsche Jugend, denke an deine alte goldene Zeit der Pfadfinder, [...] an die sonnigen Tage der Fahrten und Lager. Dieses ist euch heute versagt. Warum? Das heutige Nazi-Deutschland will euch in die Hitler-Jugend stecken, wo ihr militärisch und fachlich ausgebildet werdet im Marschieren, Schießen, Karten und 13 Wir wollten nicht untätig bleiben Willy Kutz berichtet über den Kommunistischen Jugendverband in: Erlebtes und Erlittenes, Düsseldorf 1993, S.188 14 Ebenda 15 Willy Kutz, Jugendliche trotzten den Terror, in: Karl Schabrod (Hrsg.), Widerstand gegen Flick und Florian, Frankfurt a.m. 1978, S.67 16 Ebenda S.68 17 Unmöglich sich zu entziehen?, Düsseldorf 1989, S.12 18 Wir wollten nicht untätig bleiben Willy Kutz berichtet über den Kommunistischen Jugendverband in: Erlebtes und Erlittenes, Düsseldorf 1993, S.189 19 Willy Kutz, Jugendliche trotzten den Terror, in: Karl Schabrod (Hrsg.), Widerstand gegen Flick und Florian, Frankfurt a.m. 1978, S.60 20 Ebenda S.61 21 Werner Heydn, Edelweißpiraten gegen den Hitlerkrieg, in Karl Schabrod (Hrsg.), Widerstand gegen Flick und Florian, Frankfurt a.m. 1978, S.174ff. 5

Geländekunde u.s.w. Das Ziel worauf dieses zurückgeht ist: Kanonenfutter für Hitlers unersättliche Machtgier. 22 Zwischen dieser Gruppe und der Hitler-Jugend kam es hin und wieder auch zu Auseinandersetzungen. So ist in einem Schreiben der NSDAP-Ortsgruppe Wersten an die NSDAP-Kreisleitung Düsseldorf vom 13.Juli 1943 mit dem Betreff Überfall auf einen Hitlerjungen die Rede von Edelweißpiraten, die einem Hitlerjungen das HJ- Abzeichen entrissen hätten. 23 Berührungspunkte gab es vor allem zu den sogenannten Kittelbachpiraten. So heißt es in einem Lagebericht der Gestapo Düsseldorf 1937, dass Edelweißpiraten zum Teil die Kleidung der Kittelbachpiraten tragen, deren Lieder singen und den selben Gruß hätten. 24 Wie die Verfolgung aussah und die Darstellung in der Öffentlichkeit wird im Nachfolgenden erarbeitet. 2.2 Nonkonformes Jugendverhalten in der öffentlichen Darstellung am Beispiel der Kittelbachpiraten Wie die Jugendgruppe Kittelbachpiraten in der Presse dargestellt wurden, lässt ein Zeitungsartikel vom 16. Februar 1936, in dem es thematisch um eine gegen diese Gruppe stattgefundene Razzia und einen Prozess als Folge dieser geht, erahnen. Vor allem geben die sprachlichen Mittel einen Einblick darüber, wie die Darstellung ausgesehen hat. Vor der Analyse des Zeitungsartikels muss hierbei kurz der Prozess genannt werden, der Hauptthema des Artikels ist. In dem Prozess waren Mitglieder der Kittelbachpiraten wegen illegaler Wandertätigkeiten und dem Tragen verbotener Uniformen angeklagt. 25 Der Prozess fand am 13. Februar 1936 wegen Gefährdung der Staatssicherheit und Sittlichkeit unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Anwesend sein durften 3 Pressevertreter und 4 HJ-Funktionäre. Alle Angeklagten wurden in diesem Prozess dreiwöchigen und zweimonatigen Gefängnisstrafen verurteilt. 26 Anlässlich dieses Prozesses entstand nun der im Nachfolgenden auf Auffälligkeiten analysierte Zeitungsartikel der Rheinischen Landeszeitung vom 16.Februar 1936. Die erste Auffälligkeit besteht darin, dass diejenigen Kittelbachpiraten, die sich nach dem Verbot der Gruppe der HJ anschlossen, als gute Elemente gehuldigt werden und diejenigen, die sich einer Mitgliedschaft in der HJ verweigerten, als Grobzeug bezeichnet werden. Die Maßnahme der Polizei (Razzia) wird als gründlich das Handwerk zu legen bezeichnet. Bei den von der Polizei festgenommenen Mitgliedern handle es sich um eine 22 Siehe D.Peukert, Edelweißpiraten, Köln 1988, S.81 23 Ebenda S.97 24 Ebenda S.28ff. 25 Alfons Kenkmann, Wilde Jugend, Essen 1996, S.44 26 Ebenda S.46 6

offenbar von einer falschen Räuberromantik beseelte Kohorte. Außerdem handle es sich um irregeleitete junge Burschen. Knapp zwei Wochen später nach der Berichtserstattung ging beim Sondergericht eine am 28.Februar 1936 in Berlin aufgegebene, anonyme Postkarte ein. Hierin wird kommentiert: Deutsche Zeitungen mögen sich wohl dessen bewusst sein, welche Lächerlichkeiten bei deutschen Gerichten begangen werden, wenn solche Aussprüche aus dem Munde eines Gerichtsvorsitzenden an die Öffentlichkeit gelangen 27 Gemeint ist damit die auch im Zeitungsartikel zitierte Aussage des Richters, dass wenn die Angeklagten älter gewesen wären, Todesstrafe, lebenslängliches Zuchthaus oder hohe Zuchthausstrafen zu erwarten gewesen wären. 2.3 Verfolgung nonkonformer Jugendgruppen Neben der gesellschaftlichen Ausgrenzung hatten die hier erwähnten Jugendlichen auch mit staatlicher Verfolgung zu kämpfen. Vor allem hatten kommunistische Jugendliche unter der Verfolgung zu leiden, da sie als politische Feinde wahrgenommen wurden. Der Beginn der Verfolgung der bündischen Jugend in Düsseldorf war der Mai 1934, als die Gestapo anordnete, dass das öffentliche Führen oder Zeigen von Fahnen, Bannern und Wimpeln, [...] Tragen einheitlicher Kleidung und Abzeichen verboten sei. 28 Womit das Verhalten dieser Gruppen nun offiziell verboten war. Welchen Mitteln oppositionelle Jugendliche ausgesetzt waren, zeigt ein bereits oben erwähnter Bericht eines Jungkommunisten, in dem es heißt wir wurden von der Gestapo verhaftet und ins Polizeipräsidium am heutigen Jürgensplatz gebracht. Hier wurden wir fast jede nacht von der Gestapo verhört. Das sah so aus, dass wir in den Keller getrieben wurden, wo die Schläger sofort mit den verschiedensten Gegenständen auf uns einschlugen 29. An selber Stelle heißt es, dass anlässlich kommunistischer Widerstandsaktionen die Gestapo verstärkt worden sei und es zum Einsatz von Spitzeln gekommen sei. Wie die Verfolgung Mitglieder der bündischen Jugend aussah, zeigt ebenfalls ein Interview eines Mitgliedes. Dort heißt es, anlässlich eines geplanten Treffens: An diesem Abend hatte die Gestapo uns aufgelauert, alle in Transportwagen in die Prinz-Georg-Straße gefahren, hatte allen eine Glatze geschnitten und selbst noch die Kopfhaut rasiert. 30 27 Ebenda S.48 28 Mann, Reinhard: Protest und Kontrolle im Dritten Reich, Frankfurt a.m. 1987, S.224 29 Wir wollten nicht untätig bleiben Willy Kutz berichtet über den Kommunistischen Jugendverband in: Erlebtes und Erlittenes, Düsseldorf 1993, S.189 30 Wir wollten einfach nur wie Jugendliche leben in Erlebtes und Erlittenes, Düsseldorf 1993, S.197 7

3. Stellungsnahme und Bewertung Illegal ist Diebstahl immer aber kann das Klauen von Lebensmitteln und Kleidung in bestimmten Fällen trotzdem legitim sein? Lassen sich Vandalismus und Prügeleien zwischen verfeindeten Jugendgruppen politisch rechtfertigen? So absurd diese Fragen heute klingen mögen, so sind sie im Umfeld eines totalitären Staates mit Ja zu beantworten. So beginnt ein Artikel mit dem Titel Jugendlicher Widerstand in der Tageszeitung Die Welt vom 16.Juni 2005. Zwar ist die Reduzierung jugendlichen Widerstandsverhalten auf Vandalismus, Diebstahl und Gewalt ebenso abzulehnen wie der Begriff totalitär, der die Singularität des deutschen Faschismus negiert, doch mit der Legitimierung von antiautoritärem Aufbegehren Jugendlicher in einem faschistischen Staat hat der Autor vollkommen recht. Der Begriff Widerstand ist in diesem Zusammenhang ebenfalls problematisch. Diese Problematik wird auch in wissenschaftlichen Abhandlungen aufgegriffen, weshalb in wissenschaftlichen Publikationen, die das selbe Verhalten wie der Zeitungsartikel meinen, häufig verwandte Begriffe wie z.b. nonkonform oder oppositionell Verwendung finden. In der Tat handelt ist es schwierig zu entscheiden, ab wann der Begriff Widerstand angebracht ist. Fängt der Widerstand dort an, wo man sich einer Integration verweigert? Beginnt Widerstand beim Verteilen von Flugblättern? Oder ist es erst Widerstand, wenn er bewaffnet ist? Auch stellt sich die Frage, ob ein inflationärer Gebrauch dieser Begrifflichkeit zu unverhältnismäßigen Anerkennungen und Ehrungen führt; was also überhaupt noch der Widerstand der Gruppe X, deren Mitglieder den Tod in Kauf nahmen gegenüber dem Widerstand der Jugendgruppe Y, dessen Mitglieder sich einer Mitgliedschaft der HJ aus freiheitlichen Gründen verweigerten Wert ist. Die Frage macht sich besonders am Beispiel der Jugend deutlich. Die kommunistische Jugend kann wohl noch zweifelsohne als widerständig charakterisiert werden, da sie ideologisch antifaschistisch war, was sich auch in ihren Flugblättern und dem permanenten Versuch die Bevölkerung zu erreichen bemerkbar macht. Die bündische Jugend ist beim Versuch der Charakterisierung als heterogen zu betrachten. So kann die Zusammenarbeit der Edelweißpiraten mit dem kommunistischen Widerstand und die oben erwähnten Flugblätter auch ohne Probleme als widerständig bezeichnet werden. Doch, was ist mit bündischen Gruppen, die der HJ fernblieben, nur damit sie weiter wandern konnten? Hier wäre der Begriff völlig unangebracht. Viel wichtiger noch erscheint die Frage, wie der 8

Widerstand hinsichtlich der Effektivität gewertet wird. Dies lässt sich am Beispiel der Münchener Gruppe Weiße Rose verdeutlichen. Ist ihnen der Status als Widerstandsgruppe abzusprechen, weil ihre Texte zu philosophisch waren und somit kaum jemanden erreichen konnten? Oder ist ihre Motivation ausschlaggebend? Hinsichtlich der Tatsache, dass die absolute Mehrheit in Deutschland den Faschismus unterstützte ist wohl eher die Motivation lobenswert, also die zweite Frage zu bejahen. 4.Literaturliste Karl-Heinz-Jahnke, Jungkommunisten im Widerstandskampf gegen den Hitlerfaschismus, 1.Auflage, Berlin(Ost): Verlag Neues Leben, 1977 W.Benz/W.H.Pehle (Hrsg.), Lexikon des deutschen Widerstandes, 2.Auflage, Frankfurt a.m.: Fischer, 1994 P.Steinbach/J.Tuchel (Hrsg.), Widerstand gegen die nationalsozialistische Diktatur 1933-1945, 1.Auflage, Bonn: Schriftenreihe Bundeszentrale für politische Bildung, 2004 Bundeszentrale für politische Bildung (Hrsg.), Widerstand und Exil 1933-1945, 2.Auflage, Bonn: Schriftenreihe Bundeszentrale für politische Bildung, 1986 Arno Klönne, Jugendkriminalität und Jugendopposition im NS-Staat: ein sozialgeschichtliches Dokument, Nachdruck von 1941, 1.Auflage, Münster: Verlag Dr. Wilhelm Hopf, 1981 Alfons Kenkmann, Wilde Jugend, 1.Auflage, Essen: Klartext-Verlag, 1996 Landeshauptstadt Düsseldorf (Hrsg.), Erlebtes und Erlittenes, 1.Auflage, Düsseldorf Bund der Deutschen Katholischen Jugend Düsseldorf (Hrsg.), Unmöglich sich zu entziehen?, Düsseldorf 1989 9

Karl Schabrod (Hrsg.), Widerstand gegen Flick und Florian, 1.Auflage, Frankfurt a.m.: Röderberg Verlag, 1978 D.Peukert, Edelweißpiraten, 3.Auflage, Köln: Bund-Verlag, 1988 Mann, Reinhard: Protest und Kontrolle im Dritten Reich, 1.Auflage, Frankfurt a.m: Campus Verlag, 1987 Zeitungsartikel: - Jugendlicher Widerstand in: Die WELT, 16.06.2005 - Gefährliche Piratenspielerei in: Rheinische Landeszeitung, 16.02.1936 5.Anhang Zeitungsartikel Rheinische Landeszeitung 16.02.1936 Gefährliche Piraten-Spielerei Polizeiliche Razzia stellte 80 Kittelbach-Piraten / Jumbo` und Schwarze Hand vor dem Richter Am 6.Oktober vorigen Jahres unternahmen die Polizeibehörden von Krefeld und von Mörs eine größere Razzia auf dem sogenannten Wolfsberg bei Hüls. Es war bekannt geworden, dass eine größere Zahl von Kittelbach-Piraten eine Sonntagsfahrt zum Wolfsberg unternommen hatten. Wie erinnerlich, haben die Kittelbach-Piraten vor der Machtübernahme Seite an Seite mit unserer SA gegen die Kommune gekämpft. Nach der Machtübernahme wurde durch die Verordnung des Reichspräsidenten vom 28.2.1933 der Bund der Kittelbachpiraten aufgelöst. Die guten Elemente schlossen sich dann auch sofort der Hitlerjugend an. Das Grobzeug verharrte aber in Ablehnung zur Staatsjugend. Die Krefelder Polizei machte nun die Feststellung, dass sich besonders im Sommer vorigen Jahres die wilden Wandergruppen erneut zusammenschließen versuchten. Um ihnen einmal gründlich das Handwerk zu legen, war die polizeiliche Streife vom 6.Oktober angesetzt worden. In der 10

typischen Kluft der Kittelbachpiraten, kurze Sommerhose, weißes Hemd, Koppel mit Totenkopfschloss, Totenkopfring, Porzellanklümpchen an der Hosenschnalle, Mutspfeife im Stiefelschaft, waren an die 80 jungen Burschen von 16 bis 25 Jahren auf Fahrt gezogen. Mitgenommen wurden Zeltbahnen zum Übernachten im Freien, Alkohol in rauen Mengen und... Mädchen. Mit Ahoi. Horridoh oder Hummel, Hummel hatten sie sich begrüßt und waren dann hinausgewandert zum Wolfsberg bei Hüls, wo biwakiert wurde. Als die Polizeibeamten eintrafen, fanden sie die meisten Piraten in stark angetrunkenem Zustand, die Mädchen in nicht wiederzugebender Verfassung. Die ganze, offenbar von einer falschen Räuberromantik beseelte Kohorte wurde von der Polizei gestellt. Etwa 70 dieser irregeleiteten jungen Burschen wurden dem ordentlichen Gericht in Krefeld zugeführt, da sie sich lediglich eines Verstoßes gegen 4 der Verordnung vom 28.2.1933 Tragen einer verbotenen Uniform schuldig gemacht hatten. Zehn weitere, darunter zwei Gruppenführer hatten sich aber heute vor dem Düsseldorfer Sondergericht zu verantworten, da ihnen außerdem ein Verstoß gegen die Verordnung des Reichspräsidenten Schutze von Staat und Partei vom 20.Dezember 1934 zur Last gelegt wird. In der unter Ausschluss der Öffentlichkeit Hauptverhandlung waren die Angeklagten, die alle Spitznamen wie Bobby, Jumbo, Sonny Boy, Schwarze Hand und ähnliche führten, geständig. Sie alle waren durchweg bereits durch die Polizei verwarnt und teilweise sogar bereits polizeilich wegen Zugehörigkeit oder Betätigung bei den verbotenen Kittelbachpiraten bestraft worden. Bobby und die Schwarze Hand waren Truppenführer. Sie haben eifrig für den Bund geworben und manchen wankelmütigen Jungen beeinflusst, der verbotenen Gruppe beizutreten. Die Schwarze Hand wurde zu zwei Monaten Gefängnis, Bobby zu einem Monat Gefängnis verurteilt. Die übrigen Piraten erhielten anstelle von je drei Wochen Gefängnis je 75 Mark Geldstrafe. Der Vorsitzende des Gerichts führte dabei aus, dass ganz andere Strafen zu erwarten gewesen wären, wenn die Angeklagten älter wären und sich eine wirksame zersetzende Tätigkeit gezeigt hätte. Dann wäre vom Oberreichsanwalt wegen Vorbereitung zum Hochverrat eingeschritten worden und Todesstrafe, lebenslängliches Zuchthaus oder hohe Zuchthausstrafen zu erwarten gewesen. Dies möge, so schloss der Vorsitzende des Sondergerichts, etwaigen anderen Sonderbündlern zur Warnung dienen. 6.Erklärung Hiermit erkläre ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne fremde Hilfe verfasst und keine anderen, als die im Literaturverzeichnis angegebenen Hilfsmittel 11

verwendet habe. Insbesondere versichere ich, dass ich alle sinngemäßen Übernahmen aus anderen Werken also solche kenntlich gemacht habe. Ort, Datum Unterschrift 12