ROMANTIK Eine gesamteuropäische Geistes- und Kunstepoche, die Ende des 18. Jahrhunderts begann und bis in die dreißiger Jahre des 19. Jahrhunderts andauerte Sie war in allen Künsten und in der Philosophie präsent Die Romantik war eine Gegenwelt zur Vernunft, also zur Aufklärung und Klassik
HISTORISCHE EINFLÜSSE die Ideen der französischen Revolution der geistige Nationalismus der Wiener Kongress Freiheit Gleichheit Brüderlichkeit zur Förderung der deutschen Einheit von Fichte beeinflusst später gegen die französische Herrschaft Wiederherstellung des Absolutismus Enttäuschung Flucht aus der Wirklichkeit Universalismus/ Universalpoesie Pantheismus
LITERARISCHE EINFLÜSSE Johann Wolfgang Goethes Wilhelm Meister William Shakespeares Werke Miguel de Cervantes Don Quichotte der Sturm und Drang das Gefühl die Freiheit die Natur das Genie
Themen der Romantik die Verherrlichung der Vergangenheit (Mittelalter) die Naturhuldigung- und verklärung das Irrationale (Traum, Sehnsucht, Unbewusstes, Dämonisches) der Mythos und das mythisch-religiöse die Volkspoesie
Stadien der Romantik FRÜHROMANTIK Zentrum: Jena Zeitschrift: das Athenäum philosophischer Charakter Stellt die theoretische Grundlage der Bewegung dar Die Frühromantiker beschäftigten sich mit philosophischen Forschungen Kunsttherorie der Romantik: Der Künstler ist ein Vermittler zwischen Gott und den Menschen, weil er Anteil am Göttlichen hat (Form und Sprache sind gehoben) SPÄTROMANTIK Zentren: Heidelberg Berlin Zeitung für Einsiedler stärker irrational und pittoresker Die Spätromantiker suchten Zuflucht in der Natur (beliebte Themen waren das Wandern, die Einsamkeit, die Mondnächte) Kunsttheorie der Spätromantik: Der Künstler muss die Kluft zwischen raffinierter Kultur und ungebildetem Volk überbrücken (einfachere Sprache und Formen)
Stadien der Romantik FRÜHROMANTIK Sehnsucht: das Verlangen nach einem hohen, unerreichbaren Ideal Kunstmärchen (Schöpfung des Künstlers) Beliebteste Gattungen: Hymnen Lieder Romane SPÄTROMANTIK Sehnsucht: Lust in die Ferne (geographisch oder historisch) zu ziehen Volksmärchen (aus der Tradition) Beliebteste Gattungen: Volkslieder Balladen Märchen Sagen
Poetik der Frühromantik Romantisieren Romantisieren ist nichts als eine qualitative Potenzierung. Indem ich dem Gemeinen einen hohen Sinn, dem Gewöhnlichen ein geheimnisvolles Aussehen, dem Bekannten die Würde des Unbekannten, dem Endlichen einen unendlichen Sinn gebe, so romantisiere ich es. (Novalis, Fragment 105)
Romantisieren bedeutet also: die Welt poetisieren die Welt mit anderen Augen sehen die Welt anders und intensiver erleben
Poetik der Frühromantik Universalpoesie Die romantische Poesie ist eine progressive Universalpoesie. Ihre Bestimmung ist nicht bloß, alle getrennten Gattungen der Poesie zu vereinigen und die Poesie und Prosa, Genialität und Kritik, Kunstpoesie und Naturpoesie bald mischen, bald verschmelzen, die Poesie lebendig und gesellig und das Leben und die Gesellschaft poetisch machen. Sie umfasst alles, was nur poetisch ist, vom größten Systeme der Kunst bis zu dem Seufzer, dem Kuss, den das dichtende Kind aushaucht in kunstlosem Gesang. (F. Schlegel, 116. Athenäum Fragment)
Universalpoesie bedeutet also: Ablehnung der traditionellen Gliederung in literarische Gattungen Streben nach einem Gesamtkunstwerk dass sie immer im Werden (progressiv) ist Fragmente absolute Freiheit des Dichters
Poetik der Frühromantik Die romantische Ironie Es handelt sich um die Einstellung des Dichters zum eigenen Werk. Der Dichter ist absolut frei, das Kunstwerk zu erschaffen oder es zu zerstören. Er kann dem Leser die erschaffene Welt als Wirklichkeit darstellen oder als Illusion zeigen.