Evangelische Kirchengemeinde Dormagen Gemeindekonzeption

Ähnliche Dokumente
Gemeindekonzeption. der Evangelischen Kirchengemeinde Essen-Schonnebeck

Geschrieben von: Alfred Vaupel-Rathke Donnerstag, den 31. Oktober 2013 um 15:29 Uhr - Aktualisiert Donnerstag, den 31. Oktober 2013 um 15:40 Uhr

Evangelische Kirchengemeinden in Meerbusch

2. Wir wollen in unseren Stadtteilen präsent sein und unser Anliegen in der Öffentlichkeit bekannt machen.

Teil-Kirchgemeinde Ebikon

Satzung der Evangelischen Kirchengemeinde Greven

Satzung der Evangelischen Kirchengemeinde Bottrop

Leitbild. Protestantischen Gedächtniskirchengemeinde. der. Speyer. Christus spricht: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben.

Was macht eine Presbyterin? Was macht ein Presbyter?

Ordnung für die Konfirmandenarbeit. in der Ev.-luth. Michaelskirche Heiligenfelde

Menschen für die Kirchenpflege gewinnen Warum es sich lohnt, Kirchenpflegerin oder Kirchenpfleger zu werden

Gemeindekonzeption der Ev. Kirchengemeinde Gersweiler-Klarenthal

Seelsorgeeinheit Karlsruhe-Hardt. Leitbild. der katholischen Kindertagesstätten und Kindergärten

Satzung für das Diakonische Werk des Evangelischen Kirchenkreises Altenkirchen

Grundriss einer Gemeindekonzeption für evangelische Gemeinden im Rheinland

Leitbild der Evangelischen Brüdergemeinde Korntal

Rahmenvereinbarung für die ökumenische Partnerschaft. Katholische Kirchengemeinde. Limbach

Gemeinsame Grundlagen... nach 40 Jahren. Christusträger Bruderschaft Triefenstein - Ralligen - Kabul - Vanga

Vom 17. März 1998 (ABl. EKKPS S. 77)

A. Die Kirchengemeinde

44. Bekanntmachung der Neufassung der Grundordnung der Eva~igelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen Vom 2. Juli 2004

Ökumenisch Kirche sein. Ein Aufruf aus Anlass des Reformationsgedenkens 2017

Grundlage. 1. Wir bilden Gemeinschaft.

Ev. Kirchengemeinde Bad Nauheim. Gemeindeversammlung November 2010

Kirchensteuer und Kirchgeld

LEITEN IM PRESBYTERIUM

und Fachbereiche Vom 8. November 2004 (KABl S. 33) Änderungen Änderndes Recht Datum Fundstelle Geänderte Paragrafen 1 Änderung der Satzung

Rahmenvereinbarung für ökumenische Partnerschaften

Weihbischof Wilhelm Zimmermann. Ansprache im Gottesdienst der Antiochenisch-Orthodoxen Gemeinde Hl. Josef von Damaskus

Satzung der Ev. Kirchengemeinde Lengerich

SENIOREN KINDERK R GLAUBE FAMI LIEN. Gemeindeprofil. der Evangelischen Kirchengemeinde Bensheim-Auerbach und Hochstädten

Unser Leitbild. Caritasverband Rhein-Wied-Sieg e.v. Geschäftsstelle Neuwied

IN BERLIN-BRANDENBURG

Grußwort von Ortsvorsteher Hans Beser zum 50-jährigen Jubiläum der Christuskirche Ergenzingen am 16. Juni 2012

Gesamtkonzeption gemeindlicher Aufgaben

seit dem 1. Juli 2014 hat der Seelsorgebereich Neusser Süden keinen leitenden

Präambel. Ökumenische Gemeindepartnerschaft will Selbstgenügsamkeit überwinden und ökumenische Gemeinschaft verbindlich gestalten.

Kirchenordnung der Evangelischen Kirche von Westfalen 1953/1999, zuletzt geändert Grundartikel I.

Rahmenvereinbarung für ökumenische Partnerschaften

Satzung der Evangelischen Kirchengemeinde Ahlen

Satzung Für den Kirchenkreis Essen

Freie Gemeinde Apostolischer Christen e.v. Informationsblatt

Satzung der Evangelischen Kirchengemeinde Schloß Holte-Stukenbrock

Leitbild. der evangelischen Kindergärten in Geislingen/Steige

Wir haben den gleichen Geist! Predigt zum Ökum. Gottesdienst am Hohen Kreuz 2018

zwischen der Evangelischen Johanniskirchengemeinde Bonn-Duisdorf/Brüser Berg (Emmaus-Kirche),

Einführung von N.N. als Pfarrer der Seelsorgeeinheit XY (DD.MM.YYYY)

Konzeption der Gemeindearbeit der Evangelischen Kirchengemeinde Wolfhagen

KC Evangelische Religion Leitfrage: Nach dem Menschen fragen. Erwartete Kompetenzen. 1./2. Schuljahrgang 3./4 Schuljahrgang

Leitbild für den Kirchenkreis Oberhausen

Was wird aus dem Gottesdienst? Ältestentag im Kirchenkreis Oderland-Spree Fürstenwalde, 18.Februar 2017 Dr. Ilsabe Alpermann

Evangelische Kirchengemeinde Hardtberg

Gemeindekonzeption der Evangelischen Kirchengemeinden Ebersgöns und Oberkleen

Gesetz über die Beauftragung von Gemeindegliedern mit Aufgaben der öffentlichen Verkündigung (Predigtlektoren- und Prädikantengesetz),

Kirchengesetz über die Ordnung der diakonischen Arbeit in der Evangelischen Kirche im Rheinland (Diakoniegesetz)

KC Evangelische Religion Leitfrage: Nach dem Menschen fragen. Erwartete Kompetenzen. 1./2. Schuljahrgang 3./4 Schuljahrgang

Kleiner Gottesdienstführer

Operationalisierung. Unsere Praxis

2. Grundlegende Perspektiven

Kirche sein in bewegten Zeiten

Treten Sie ein! Willkommen in der Evangelischen Kirche

Rede zur Verabschiedung. von Pfarrer Georg-Peter Kreis. am 21. April 2013 um 14 Uhr. Grußwort des Oberbürgermeisters

Richtlinien für Altenpflegeheimseelsorge im Bereich der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz

Diakonie. Leitbild. Schleswig-Holstein. Diakonisches Werk. Schleswig-Holstein. Landesverband der Inneren Mission e.v.

Mit dieser Vereinbarung geben wir dem zwischen uns gewachsenen Miteinander einen verbindlichen Rahmen

Sonntagsgottesdienst in der Ev.-luth. Matthäuskirche Lehrte

Richtlinie der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Mecklenburg-Vorpommern

Leitziele unseres Handelns in den Gemeinden St. Johannes der Täufer, Leonberg und St. Michael, Höfingen-Gebersheim

L = Liturg(in) ; G = Gemeinde

Kirchengesetz über die Ordnung der Konfirmandenarbeit in der Evangelischen Kirche von Westfalen (Ordnung Konfirmandenarbeit GOKA )

Kirchengesetz über die Ordnung der Konfirmandenarbeit in der Evangelischen Kirche von Westfalen (Ordnung Konfirmandenarbeit GOKA )

Gottes Gnade genügt - 1 -

Satzung der Evangelischen Dietrich-Bonhoeffer-Kirchengemeinde Bielefeld

Leitbild der Kita St. Elisabeth

GLAUBE HOFFNUNG LIEBE

Vereinbarung für die ökumenische Partnerschaft zwischen

Diakonisches Selbstverständnis im Rauhen Haus

Gemeindekonzeption. Ev. Kirchengemeinde Korschenbroich Freiheitsstr. 13, Korschenbroich / , Fax Homepage:

In welchem Alter kann ich mein Kind zum Konfirmandenunterricht anmelden?

Kirchengesetz über die Ordnung der diakonischen Arbeit in der Evangelischen Kirche von Westfalen (Diakoniegesetz DiakonieG) 1

LEITBILD. Kloster Mengkofen. Kreuzschwestern Bayern. Provinz Europa Mitte

Kreisen Sie die Zahl ein, die Ihnen am ehesten angemessen erscheint.

Was glauben die, die glauben

Gemeindekonzeption. Emmaus-Kirche Brüser Berg Borsigalle Bonn. Matthäikirche Duisdorf Gutenbergstr Bonn

LeitbiLd evangelisch t. Johann

Leitsätze der Ehe- und Familienpastoral im Erzbistum Paderborn

Die Handlungsfelder EKHN

Richtlinien der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Schleswig-Holstein

Johannes-Diakonie Mosbach

Oberlausitz Glauben. Vertrauen. Leben. Damit Kirche vor Ort bleibt. Informationen zur Strukturreform 2019 im Kirchenbezirk Löbau-Zittau

Schulinternes Curriculum Katholische Religionslehre Qualifikationsphase Unterrichtsvorhaben in Q1: Wer ist Jesus? Eine Einführung in die Christologie

Leitbild der Tageseinrichtungen für Kinder. der Katholischen Kirchengemeinde. Freiburg Nordwest

Kirchengesetz über die Ordnung der diakonischen Arbeit in der Evangelischen Kirche von Westfalen (Diakoniegesetz DiakonieG) 1

Pfarrei Liebfrauen Trier. Leitbild. der Kindertagesstätten der katholischen Kirchengemeinde Liebfrauen Trier

RAHMENVEREINBARUNG FÜR ÖKUMENISCHE PARTNERSCHAFTEN

Zielerklärung und Leitungsstruktur

06. November (24. Sonntag n. Trinitatis) 13. November (vorletzter Sonntag n. Trinitatis) Mittwoch, 16. November (Buß- und Bettag)

Transkript:

1 Evangelische Kirchengemeinde Dormagen Gemeindekonzeption

2 1. Grundlegendes... 3 1.1 Unser Selbstverständnis... 3 1.2 Unser Bekenntnis... 3 1.3 Die Grundorientierung unseres Handelns... 4 2. Die Situation... 4 2.1 Was uns herausfordert:... 4 2.2 Unser Auftrag... 4 2.2.1 Der Verkündigungsauftrag... 5 2.2.2 Wie bilden wir Gemeinschaft?... 5 3. Zur Gemeinde... 5 3.1. Leitung... 6 3.2 Gemeindegruppen... 6 3.3 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeinde... 6 3.3.1 Haupt- und nebenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter... 6 a) Pfarrer(in):... 6 b) Hauptamtliche MitarbeiterInnen... 7 3.3.2 Ehrenamtliche MitarbeiterInnen... 7 4. Struktur der Gemeinde... 7 4.1 Kirchen und Gemeindehäuser... 7 4.2 Die Finanzen... 8 4.3 Verkündigung... 8 4.3.1 Gottesdienst... 8 4.3.2 Kirchenmusikalische Arbeit... 9 4.3.3 Weitere Formen der Verkündigung... 9 4.4 Arbeit mit Kindern und Jugendlichen... 9 4.5 Diakonische Einrichtungen in der Gemeinde... 10 4.6 Öffentlichkeitsarbeit... 10 5. Fazit... 10 5.1 Bedeutung der Aufgabenstellung... 10 a) den pfarramtlichen Dienst:... 10 b) die Hauptamtlichen:... 10 c) die Ehrenamtlichen:... 10 d) Themen:... 11 6 Schluss... 11

Evangelische Kirchengemeinde Dormagen 3 Gemeindekonzeption Im Presbyterium einstimmig beschlossen xx.yy.2015. 1. Grundlegendes 1.1 Unser Selbstverständnis Die Evangelische Kirchengemeinde Dormagen versteht sich als Teil der weltweiten Kirche Jesu Christi. Ihre Geschichte leitet sich her von der Beauftragung der Jüngerinnen und Jünger durch den auferstandenen Herrn und deren Wesen sich an Wort und Wirken Jesu ausrichtet. Sie ist sich ihrer Wurzeln im jüdischen Glauben bewusst und weiß sich den jüdischen Gemeinden verbunden. Die Evangelische Kirchengemeinde Dormagen gehört zu den Kirchen der Reformation, und sie verbindet als unierte Gemeinde Elemente aus lutherischer und reformierter Tradition. Auf regionaler Ebene ist Dormagen Teil des Kirchenkreises Gladbach Neuss. Sie ist Teil der Evangelischen Kirche im Rheinland und damit auch Teil der Evangelischen Kirche in Deutschland. Über den Ökumenischen Rat der Kirchen ist sie mit den anderen christlichen Kirchen in der Welt verbunden. Die Gemeinde steht im Dialog mit Mitgliedern anderer Religionsgemeinschaften und den Nachbargemeinden. In Bereichen gemeinsamer Verantwortung ist sie zur Kooperation bereit. Wir wollen uns einsetzen für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung. Sie sucht der Stadt Bestes. (Jes 29.7) 1.2 Unser Bekenntnis Die Evangelische Kirchengemeinde Dormagen bekennt sich zu dem Dreieinigen Gott, wie er sich in der Geschichte des Volkes Israel und in Wort und Wirken Jesu Christi offenbart und in der Heiligen Schrift bezeugt hat. So wie das Volk Israel als das auserwählte Volk das besondere Eigentum Gottes ist, so ist die Kirche ebenfalls von Gott auserwählt und berufen. Sie achtet die Bekenntnisse und Bekenntnisschriften, in denen frühere Generationen den Glauben formuliert haben. Glauben muss in den aktuellen Fragestellungen unserer Zeit immer neu bedacht und entsprechend bezeugt werden. Die Kirche vertraut auf Gottes Willen, kein Geschöpf von seiner Liebe auszuschließen. Kirche ist auf dem Weg. Wir fühlen uns als unvollkommene aber dennoch hoffende Kirche. Wir sind zu einer Gemeinschaft berufen und stehen mit unseren Gaben in deren Dienst. Die Aufgaben des kirchlichen Lebens lassen sich mit den altkirchlichen Kennzeichen notae unterteilen: Lobpreis ( Eucharistia ) Gemeinschaft ( Koinonia ) Nächstenliebe ( Diakonia ) Zeugnis ( Martyria ).

1.3 Die Grundorientierung unseres Handelns Wir orientieren uns am alt- und neutestamentlichen Doppelgebot der Liebe: Liebe zu Gott, zum Nächsten und zu uns selbst. 4 In den neueren Bekenntnissen und Lehrzeugnissen ist die demokratische Grundordnung wichtig. In der 3.Barmer These von 1934 z.b.: Die Christliche Kirche ist die Gemeinde von Brüdern (und Schwestern!), in der Jesus Christus in Wort und Sakrament durch den Heiligen Geist als der Herr gegenwärtig handelt. Und in der 4. Barmer These: Die verschiedenen Ämter der Kirche begründen keine Herrschaft der einen über die anderen, sondern die Ausübung des der ganzen Gemeinde anvertrauten und befohlenen Dienstes. Wir wollen Menschen ermutigen und stärken, Ausgrenzungen und Respektlosigkeit entgegenzutreten. 2. Die Situation 2.1 Was uns herausfordert: In den letzten Jahren erleben wir zunehmend, dass Menschen sich nicht solidarisch verhalten. Menschen sind weniger bereit, sich verbindlich zu engagieren. Anders als in früheren Zeiten bleiben Gruppen nicht mehr über lange Zeit stabil. Veränderungen vollziehen sich rasch. Beide, die Gesellschaft als ganze und das soziale Umfeld erscheinen segmentiert, zerlegt in Teilwelten, die jeweils den Anschein erwecken, als sei das Wichtigste für das Leben in ihnen und nur in ihnen zu finden. Wenn auch der Begriff ganzheitlich häufig vorkommt: er findet in der Lebenswirklichkeit kaum eine Entsprechung. Eine große Herausforderung stellen die virtuellen Welten dar, die uns immer mehr zur Heimat werden. Wie viele Stunden beschäftigen wir uns täglich mit den elektronischen, virtuellen Medien? Was bewegt uns dabei, und wie verändert sich unsere Wahrnehmung? Wie verändern die neuen Kommunikationsmittel und deren Schnelligkeit unser Verhalten? Was bedeutet das für uns im Umgang mit den Jugendlichen, die mit dieser Technik aufwachsen? Wie verarbeiten wir den immensen Informationszuwachs? Aber: Da viele Menschen aus finanziellen Gründen oder mangelnden Lernmöglichkeiten aus dieser digitalisierten Welt ausgeschlossen sind, entsteht hier eine Spaltung in unserer Gesellschaft. Die demographische Situation hat sich verändert: Menschen leben länger. Das bewirkt eine Zunahme des Anteils älterer Menschen in der Gesellschaft und in den Gemeinden. Mit der Abnahme finanzieller Möglichkeiten und in der Situation größerer Bedürftigkeit erleben ältere Menschen verstärkt Ängste des Ausgegrenztseins und der Unterversorgung. Neben der demographischen Verschiebung und tendenziell sinkenden Einnahmen aus Kirchensteuern nimmt auch die wirtschaftliche Entwicklung erheblichen Einfluss auf die finanziellen Möglichkeiten der Gemeinde. 2.2 Unser Auftrag Als Gemeindemitglieder wollen wir die Sache Jesu mittragen und den Auferstandenen in der Welt bezeugen. Dazu schaffen wir neue Treffpunkte in den Kirchen unserer Gemeinde. Wir

5 wünschen uns Anknüpfungspunkte mit Menschen in der Konfirmandenzeit oder im Kindergarten. Wir sollen die Botschaft zeitgemäß und menschennah auslegen. 2.2.1 Der Verkündigungsauftrag Der Verkündigungsauftrag steht im Matthäusevangelium (Kap.28, 18-20): Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Darum geht hin und macht zu Jüngern alle Völker: Tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie halten alles, was ich euch befohlen habe. 2.2.2 Wie bilden wir Gemeinschaft? In Angeboten wollen wir Lebensmodelle aufzeigen, wie sie dem christlichen Menschen- und Lebensverständnis entsprechen: Im Gottesdienst, in den unterschiedlichsten Lebens- und Lerngemeinschaften, in Gruppenangeboten und Glaubenskursen. Wir sehen es als unsere Aufgabe, uns immer wieder Gedanken zu machen, wie wir einladend und offen sein können. Ein Auftrag der Gemeinde ist die Diakonie, d.h. dass wir uns der Bedürfnisse der Menschen annehmen und handeln. Dabei ist diakonisches Handeln z.t. das Tun Einzelner, die aus sich selbst heraus handeln, es ist auch Dienst von Einzelnen, die dazu von Gemeinde und Kirche beauftragt werden. Die Evangelische Kirchengemeinde Dormagen ist Mitglied des Diakonischen Werkes im Rhein- Kreis Neuss. Das Evangelische Sozialwerk ist Träger der Kindertagesstätten, der Jugendzentren. Den Trägeranteil dieser Einrichtungen bringt die Kirchengemeinde auf. 3. Zur Gemeinde Die Evangelische Kirchengemeinde Dormagen liegt auf dem Stadtgebiet der Stadt Dormagen. Sie umfasst fünf Pfarrbezirke: Dormagen Mitte (V), Rheinfeld (I), Horrem/Stürzelberg (II), Zons (III) so-wie Hackenbroich/Delhoven (IV). Zur Gemeinde gehören knapp 10.000 Gemeindeglieder. Die Kirchengemeinde Dormagen ist nicht identisch mit der kommunalen Zugehörigkeit aller Orte, die zur Stadt Dormagen gehören. Die anderen Ortsteile von Dormagen gehören zur Kirchengemeinde Norf-Nievenheim. In der Stadt Dormagen leben ca. 65.000 Menschen. Konfessionell ist die Stadt katholisch dominiert. Die Bevölkerungsstruktur ist kleinstädtisch geprägt. Das Gemeindeleben ist in den verschiedenen Bezirken unterschiedlich. Jeder Bezirk hat klassische Gemeindegruppen und spezifische Angebote, die von allen genutzt werden können. Die Gemeinde wird als Teil des öffentlichen Lebens wahrgenommen, sie ist beteiligt an kommunalen Ereignissen und Veranstaltungen. Die ökumenischen Kontakte zur katholischen wie zur freikirchlichen Gemeinde gestalten sich in der Regel unkompliziert.

3.1. Leitung Das Presbyterium leitet die Kirchengemeinde im Sinne der Kirchenordnung. 6 Die Presbyterinnen und Presbyter werden über die verschiedenen Arbeitsfelder der Gemeinde in Kenntnis gesetzt. Das Presbyterium bildet Ausschüsse und Arbeitsgruppen,. Daneben bestehen Bezirkspresbyterien, die besonders die Gemeindearbeit im Pfarrbezirk behandeln. Die Vorbereitung der Presbyteriumssitzung geschieht im Hauptausschuss. Fachausschüsse und Arbeitsgruppen arbeiten Vorlagen aus. Die Überlegungen zur Struktur auf kreiskirchlicher Ebene und innerhalb der Gemeinde werden uns auch in Zukunft beschäftigen. 3.2 Gemeindegruppen Die Gemeindearbeit erfolgt bezirksbezogen. Wir wünschen uns darüber hinaus ein Gemeinschaftsbewusstsein und gesamtgemeindliche Verantwortung. Dazu dienen gemeinschaftliche Feste und besondere Gottesdienste. Eine Zuordnung der Verantwortlichkeiten für die vier Pfarrstellen orientiert sich an den Pfarrbezirken unter Beibehaltung der Verantwortung für die Gesamtgemeinde 3.3 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeinde 3.3.1 Haupt- und nebenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter a) Pfarrer(in): Der Beruf PfarrerIn ist Markenzeichen der Kirche. Ohne das protestantische Prinzip des Priester-tums aller Getauften und die presbyterial-synodale Ordnung herabwürdigen zu wollen, stellen die Pfarrerinnen und Pfarrer nach außen für die meisten Gemeindeglieder und die Öffentlichkeit den wichtigsten Bezugspunkt her. Das Presbyterium entschied sich 2009, die Pfarrstelle I (Rheinfeld 50% Dienstumfang) nicht wiederzubesetzen und mit den vorhandenen Pfarrstelleninhabern folgende Regelung des pfarramtlichen Dienstes vorzunehmen: Horrem und Stürzelberg bilden einen Bezirk. Bezirkspfarrer Fröhlich (100% Dienstumfang) betreut auch das Seniorenzentrum der Augustinnerinnen. Zons und das Seniorenzentrum Alloheim wird durch Pfarrerin Späth (50% Dienstumfang in der Gemeinde) betreut. Pfarrerin Späth ist durch den Kirchenkreis mit der Seelsorge im Kreiskrankenhaus beauftragt (50 % Dienstumfang). Der Pfarrbezirk Mitte und Rheinfeld werden von Pfarrer Picht (100% Dienstumfang) betreut. Die Pastoralarbeit in Rheinfeld übernimmt Pfarrer Picht. Schulgottesdienste in Mitte und Rheinfeld sowie Kinderbibeltag in Rheinfeld übernimmt Pfarrer Schiefelbein (100% Dienstumfang). Der Pfarrbezirk Hackenbroich/Delhoven wird von Pfarrer Schiefelbein betreut. Gottesdienste in diesem Bezirk werden in Delhoven gefeiert.

7 An der Leitungs- und Gremienarbeit sind nach der Kirchenordnung die PfarrstelleninhaberInnen beteiligt. Das gilt für Presbyteriumssitzungen, Pfarrdienst- und Mitarbeiterbesprechungen wie auch für die Ausschussarbeit, für die sie beauftragt werden. Die Mitarbeit an besonderen Projekten ist mit den Kollegen/ Kolleginnen und mit dem Presbyterium abzusprechen, geschieht sie als Nebentätigkeit, ist sie zur Genehmigung vorzulegen. Im Presbyterium gibt es pro Pfarrbezirk vier Presbyter-Stellen, dazu kommt eine Mitarbeiterpresbyter-Stelle. b) Hauptamtliche MitarbeiterInnen Die Gemeinde beschäftigt KirchenmusikerInnen, Küster, Reinigungskräfte und Hausmeister in Beschäftigungsverhältnissen unterschiedlichen Umfangs. Das Gemeindeamt ist Außenstelle des Gemeinsamen Gemeindeamtes mit Sitz in Neuss. Die ehemals gemeindlichen Kindergärten, Jugendzentren sind in das Evangelische Sozialwerk ausgegliedert. Die Einrichtungen verstehen sich als evangelische Einrichtungen. 3.3.2 Ehrenamtliche MitarbeiterInnen In allen Bezirken wirken Menschen ehrenamtlich mit. Ihre Aktivität gilt es zu unterstützen und durch Anerkennung zu honorieren. Die Gemeinde befürwortet die Fortbildung der Ehrenamtlichen und trägt die Kosten. Ohne Ehrenamtliche wäre die Arbeit der Kirchengemeinde nicht möglich. Ehrenamtliche sind in allen Bereichen der Gemeinde tätig und sollten nach Möglichkeit nicht überfordert werden. 4. Struktur der Gemeinde 4.1 Kirchen und Gemeindehäuser Es werden in allen Bezirken erreichbare Angebote gemacht. Predigtstätten sind: Christuskirche Dormagen Lukaskirche Stürzelberg Friedenskirche Zons Matthäuskirche Delhoven Seniorenzentrum Markuskirche Das Presbyterium sorgt dafür, dass die Gemeinde mit ihren Angeboten an den bestehenden Gemeindezentren präsent ist und dass an den Predigtstätten Gottesdienste angeboten werden: In Horrem und in Hackenbroich kann durch gute Neu-Arrangements vor Ort die evangelische Präsenz erhalten bleiben. In Horrem ist dies vor allem durch die Zusammenarbeit mit dem Diakonischen Werk möglich. In Hackenbroich dient das Cafe Sowieso im Familienzentrum als Treffpunkt der Kirchengemeinde vor Ort. In Zons besteht das Angebot der Kinderkirche, in Stürzelberg findet monatlich ein Kinderbibeltag statt.

8 Dormagen-Mitte bietet seit einigen Jahren das Konzept der Kulturkirche an und die reihe 8 als kirchenmusikalischen Schwerpunkt. 4.2 Die Finanzen Um einen ausgeglichenen Haushalt zu erreichen, muss auch in Zukunft im Bereich Personal, Bauerhaltung und Bewirtschaftung eingespart werden. In der Vergangenheit wurden die Markuskirche und die Johanneskirche verkauft. Der Ort Horrem kann in dem dort entstandenen Seniorenzentrum der Diakonie die Räume nutzen. Der Ort Hackenbroich kann die Räume des Familienzentrums Am Chorbusch nutzen. Zum jetzigen Zeitpunkt verwaltet das Gemeindeamt in Neuss schon mehrere Gemeinden. In Zukunft soll eine weitergehende Zusammenarbeit für den gesamten Kirchenkreis angestrebt werden insbesondere unter dem Blickwinkel, finanzielle Einsparungen zu bewirken ( Verwaltungs- und Strukturreform ). Die Kirchengemeinde Dormagen hat ihren Haushalt schon auf NKF (Neues Kirchliches Finanzwesen) umgestellt, das für alle Kirchengemeinden des Kirchenkreises verpflichtend wird. Mitarbeiterinnen der Kindergärten, der Jugendzentren sind im Ev. Sozialwerk beschäftigt, das Träger dieser Einrichtungen ist. Wir vermieten Räumlichkeiten in den Gemeindezentren zu nicht gemeindlich genutzten Zeiten. Dabei soll der Charakter Kirche durchgängig beachtet werden. Andere Feiern, die einen Gottesdienst ersetzen sollen, sind nicht gestattet. (z.b. nichtkonfessionelle Beerdigungsfeiern) Finanz-Akquise wird in den Zentren Zons und Rheinfeld durch Patenschaften für die Betriebskosten der Gebäude getätigt. 4.3 Verkündigung Verkündigung geschieht durch Wort und Tat. Sie geschieht im Gottesdienst, in der Seelsorge und im diakonischen Handeln durch alle Gemeindemitglieder. 4.3.1 Gottesdienst Die sonn- und wochentägigen Gottesdienste und die Kindergottesdienste an den Predigtstellen werden von den vier GemeindepfarrerInnen und Prädikanten und Lektoren in gemeinsamer Verantwortung durchgeführt. Gleiches gilt für die Gottesdienste und Andachten im Kreiskrankenhaus und den Seniorenheimen. Der Gottesdienst ist als die zentrale Zusammenkunft zu verstehen. Die künftige Gestaltung des Gottesdienstplans muss von der personellen Besetzung auf der einen Seite wie auch von der Bedarfsnotwendigkeit auf der anderen Seite betrachtet werden. Das gottesdienstliche Spektrum ist in den vergangenen Jahren erweitert worden. Ziel ist es, über die so genannte Kerngemeinde hinaus Menschen zum Gottesdienst einzuladen. In der heutigen Situation treffen Menschen auch beim Gottesdienst eine Auswahl. Von daher ist es wichtig, Gottesdienste mit besonderem Charakter verstärkt öffentlich bekannt zu machen.

9 Gottesdienste mit lebensgeschichtlichem Bezug wie Tauferinnerungsgottesdienste oder Jubiläen sollen verstärkt angeboten werden, da diese von den Zielgruppen gerne wahrgenommen werden. Der Kindergottesdienst ist eine Möglichkeit, Kinder (und deren Familien) an den sonntäglichen Gottesdienst heranzuführen. 4.3.2 Kirchenmusikalische Arbeit Die Kirchenmusik ist Teil der Verkündigung. Damit gehört sie als unverzichtbarer Teil ins Gemeindeleben. Musik erreicht uns auf einer anderen Ebene als das gesprochene Wort. Das Evangelium kann so vertieft werden. Es gibt Chöre mit verschiedenen Profilen: in zwei Bezirken Kirchenchöre und an der Christuskirche die Dormagener Kantorei, die Gottesdienste und Konzerte gestalten. Es gibt mehrere Kinderchöre, die guten Zuspruch bekommen Die Christuskirche wird regelmäßig für Konzerte genutzt. Seit August 2007 gibt es mit der reihe 8 eine monatliche Konzertreihe, die das Profil der Christuskirche mitprägt. Daneben gibt es Konzerte speziell für Kinder und musikalische Angebote für Familien. Zu Pfingsten 2015 ist die neue Orgel in der Christuskirche eingeweiht. 4.3.3 Weitere Formen der Verkündigung Verkündigung geschieht darüber hinaus in vielfältiger Form: Seien es Andachten in Gemeindekreisen, Unterrichtstunden in Schulen, Angebote in der Erwachsenenbildung: die Gemeinde ist darauf bedacht, das Evangelium allen Menschen auszurichten. Amtshandlungen werden von den PfarrerInnen durchgeführt, nach Absprache und im Vertretungsfall auch durch Prädikanten. Die gleiche Regelung gilt für Gottesdienste und Andachten in Schulen und Altenheimen. Außerdem feiern wir meist in ökumenischer Verbundenheit- Gottesdienste zu verschiedenen Anlässen im Stadtgebiet (z.b. Schützenfest) Der Kirchliche Unterricht dauert fast zwei Jahre. Seit 2015 wird er experimentell in einem Jahr durchgeführt. Andere Gruppen, die sich überwiegend selbst leiten (z.b. Frauengruppen, Seniorenkreisen) werden durch die PfarrerInnen begleitet. Die PfarrerInnen bieten Seelsorge auch durch Hausbesuche an. Dabei muss der Bedarf an Seelsorge neu überdacht werden unter der Frage: Wie erreichen wir das einzelne Gemeindemitglied auch mit ehrenamtlichen Kräften (Geburtstagsbesuche, Besuche Neuzugezogener etc.)? 4.4 Arbeit mit Kindern und Jugendlichen Die Gemeinde ist sich ihrer besonderen Verantwortung gegenüber der heranwachsenden Generation bewusst, insbesondere sie mit den Grundlagen des christlichen Glaubens vertraut zu machen. Die Arbeit wird durch die Pfarrer begleitet, z. B. durch regelmäßige Gottesdienstgestaltung in Kindergärten und Schulen. Der Vorstand des Sozialwerks ist mehrheitlich mit Mitgliedern des Presbyteriums besetzt.

4.5 Diakonische Einrichtungen in der Gemeinde Das diakonische Handeln der Gemeinde ist weit gefächert. Es erstreckt sich auf ehrenamtliches Engagement und auf professionelle Angebote. 10 Ehrenamtliche zu gewinnen ist eine ständige Aufgabe. Besuchsdienste für Senioren und Kranke, Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Betreuung von Hilfsbedürftigen wären wünschenswert. Das professionelle Handeln ist zum Teil ausgelagert in das Diakonische Werk im Rhein-Kreis Neuss. Hier gilt es zukünftig eine engere Zusammenarbeit zwischen Werk und Gemeinde zu intensivieren, so dass deutlicher wird, dass der Dienst ein Teil der Gemeindearbeit ist. Desweitern ist die Zusammenarbeit mit der Hospizbewegung Dormagen sinnvoll. 4.6 Öffentlichkeitsarbeit Im Gegensatz zu früheren Zeiten ist die Öffentlichkeitsarbeit wichtig, um auf die Gemeinde aufmerk-sam zu machen und Menschen einzuladen. Dies geschieht durch die Kirchenzeitung, das Internet und durch Veröffentlichungen in der Presse. Diese Möglichkeiten müssen verstärkt wahrgenommen werden. Darüber hinaus kann die Gemeinde auch auf Märkten oder kommunalen Veranstaltungen präsenter sein. Ein wichtiges Element der Öffentlichkeitsarbeit sind die Gemeindeglieder selber. Sie sind die besten Werbeträger für die Gemeinde und den Glauben. 5. Fazit Die Leitung der Gemeinde geht davon aus, dass mit dieser Situationsanalyse und den Zukunftsplanungen die Dienste in der Gemeinde aufrechterhalten werden können. 5.1 Bedeutung der Aufgabenstellung Die in der bisher gültigen Gemeindekonzeption 2009 erstellten Aufgaben gelten weiter fort für a) den pfarramtlichen Dienst: - verstärkter Austausch über die einzelnen Arbeitsgebiete - immer wieder neue Überlegungen zur Kommunikation des Evangeliums b) die Hauptamtlichen: - Weiterbildung auf dem bestehenden Niveau halten - Sicherung der Arbeitsplätze - Gemeindliche Anbindung stärken c) die Ehrenamtlichen: - Aktivierung von weiteren Mitarbeitern - Motivierung zu weiterem ehrenamtlichen Engagement - Eröffnung von Möglichkeiten auch zeitlich begrenzten Engagements - Würdigung der Ehrenamtlichen durch Hauptamtliche - Fortbildungsangebote weitergeben und zur Teilnahme motivieren

11 d) Themen: - Abendmahl mit Kindern - Gebet - Glaubenskurs - Dormagener Kinderbibel 6 Schluss Wie in den vergangenen Jahrzehnten wird die Evangelische Kirchengemeinde Dormagen auch in Zukunft sich den Aufgaben stellen, die vor ihr liegen. Der Umfang und die Form werden sich den sich verändernden Notwendigkeiten und Möglichkeiten anpassen.