Kitapreis 2014 Auszeichnung beispielhafter Bauten von Kindertageseinrichtungen in Nordrhein-Westfalen



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Transkript:

Kitapreis 2014 Auszeichnung beispielhafter Bauten von en in Nordrhein-Westfalen

Grußwort Der Ausbau frühkindlicher Betreuungsangebote ist eine zentrale Aufgabe der Kinder- und Familienpolitik. Denn nicht nur die Art unseres familiären und gesellschaftlichen Zusammenlebens, sondern auch die Anforderungen der Arbeitswelt haben sich in den letzten Jahrzehnten verändert. Die bestmögliche Förderung unserer Kinder und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf kann daher nur gelingen, wenn ausreichend bedarfsgerechte und qualitativ hochwertige Betreuungsangebote bereitstehen. Seit 2010 hat die Landesregierung allein für den investiven Ausbau der frühkindlichen Betreuungsplätze 440 Millionen Euro bereitgestellt und den U3-Ausbau als gesamtgesellschaftliche Aufgabe gemeinsam mit Bund, Kommunen und Trägern erfolgreich weiter vorangetrieben. Dank der immensen Anstrengungen aller Beteiligten konnten überall im Land zahlreiche neue Betreuungsplätze in en und in Kindertagespflege geschaffen werden. Es ist gelungen, den Rechtsanspruch für ein- und zweijährige Kinder in Nordrhein-Westfalen erfolgreich umzusetzen. Viele Kinder verbringen immer früher immer mehr Zeit in der und die Kita ist für sie ein wesentlicher Erlebnis-, Orientierungs- und Erfahrungsraum. Kinder benötigen einen vertrauten Ort, der ihnen als sichere Basis dient. Kinder brauchen Räume, in denen sie sich ihren eigenen Weg bahnen dürfen. Räume, in dem sie ihre eigenen Erfahrungen sammeln können. Raum zum Spielen, Toben, Forschen und Experimentieren, Erzählen, Ausruhen, aus dem Fenster Sehen, Staunen, Kuscheln, Malen, Träumen, Tanzen, Singen und Theater spielen. Kinder lernen mit allen Sinnen. Dies bedeutet für die Raumgestaltung, dass Farbe, Licht, Akustik und Materialqualitäten die Sinne der Kinder anregen sollen. Gute Räume tragen ganz wesentlich zur Qualität der Arbeit einer bei. Bildung, Erziehung und Betreuung kann umso besser gelingen, wenn auch baulich bestmögliche Voraussetzungen geschaffen sind. Deshalb habe ich in Zusammenarbeit mit der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen 2014 erstmals den KITA-Preis ausgelobt, um aus der Vielzahl an realisierten Bauprojekten besonders beispielhafte Um-, Aus- oder Neubauten von en auszuzeichnen. Ich danke der Architektenkammer ganz herzlich für das Engagement und die gute Zusammenarbeit. Sehr herzlich danke ich auch allen Mitgliedern der unabhängigen Jury, die die anspruchsvolle Aufgabe hatte, aus 151 eingegangenen Bewerbungen Projekte auszuwählen, die baulich in besonders vorbildlicher Weise den hohen Ansprüchen an eine gelungene Lebens- und Bildungswelt für unsere Kinder Rechnung tragen. Die hohe Qualität und die bunte Vielfalt der eingegangen Bewerbungen haben die Auswahl alles andere als leicht gemacht. Ich freue mich, Ihnen mit dieser Broschüre die 17 mit dem KITA-Preis 2014 ausgezeichneten Kita-Projekte vorstellen zu können, die in besonders beispielhafter Weise architektonischen und pädagogischen Anspruch verbinden. Ihnen gratuliere ich sehr herzlich und danke allen en, die sich an diesem Wettbewerb beteiligt haben. Sie alle sind gute Beispiele für kindgerechte und architektonisch anspruchsvolle Kita-Bauten in NRW. Ihre Ute Schäfer Ministerin für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen 2

Vorwort Kinder sind unsere Zukunft und bedürfen der Zuwendung und Förderung. Dabei spielt die gebaute Umwelt eine besondere Rolle. Vor dem Hintergrund der sozialen Entwicklung, geänderter Lebensmodelle und steigender Anforderungen der Arbeitswelt an junge Familien wächst die Bedeutung der frühkindlichen Betreuung und Förderung stark an. Die Politik hat darauf reagiert. Seit dem Jahr 2013 hat in Deutschland jedes Kind unter drei Jahren einen gesetzlichen Anspruch auf einen Platz in einer. Eine zu bauen oder zeitgemäß zu sanieren, stellt für Architektinnen und Architekten eine anspruchsvolle Aufgabe dar, da hier nicht allein die Ansprüche des Einrichtungsträgers und die Bedürfnisse der kleinen Nutzer erfüllt werden müssen, sondern auch vielfältige bildungspädagogische Ansprüche zu beachten sind. Die Themen Inklusion und Barrierefreiheit sind weitere Aspekte; und nicht zuletzt gilt es auch, einen angemessenen Arbeitsplatz für die Erzieherinnen und Erzieher zu schaffen. Architektinnen und Architekten, Innenarchitekten, Landschaftsarchitekten und Stadtplaner können entscheidend dazu beitragen, zeitgemäße pädagogische Konzepte durch kreative und kompetente Planungen baulich umzusetzen. Daher freue ich mich besonders, dass wir den ersten Kitapreis NRW gemeinsam mit dem Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW ausloben konnten. Mit dieser Auszeichnung wollen wir die Bedeutung der Architekturqualität schon bei Bauten für die Kleinsten betonen. Insgesamt wurden 151 Projekte eingereicht. Diese hohe Zahl belegt zum einen das große Interesse der Betreiber und Bauherren, zum anderen aber auch die umfangreichen Leistungen unseres Berufsstandes in diesem speziellen Aufgabenfeld. Dies gilt in gleicher Weise für Neubauten wie für Baumaßnahmen im Bestand, die oftmals eine große Herausforderung für den Planer darstellen. Aus den vielen guten Projekten galt es, die besonders beispielhaften Vorhaben auszuzeichnen. Neben einer guten architektonischen Lösung waren auch pädagogische Konzepte, städtebauliche Fragen und eine kindgerechte Raumgestaltung zu betrachten. Ebenso wurden Aspekte der Nachhaltigkeit und Besonderheiten des Planungsprozesses berücksichtigt. Die unabhängige Jury unter Vorsitz von Prof. Thomas Zimmermann hatte eine anspruchsvolle Aufgabe zu bewältigen, deren Ergebnisse wir Ihnen in der Broschüre vorstellen möchten. Die Jury wählte nach intensiven Diskussionen 17 beispielgebende Beiträge aus, die richtungsweisend für die weitere Entwicklung der Architektur von en sein können. Mit dem Kitapreis NRW 2014 soll die Bedeutung von guter Architektur und ihr positiver Einfluss auf die Lern- und Lebenswelt von Kindern betont werden. Ich denke, die ausgezeichneten Bauwerke stellen für Projektträger und Bauherren eine Ermutigung dar und sind zugleich ein Appell an alle Verantwortlichen, der Entwicklung unserer Kinder einen angemessenen baulichen Rahmen und Raum zu geben. Es ist auch ein Ausdruck gesellschaftlicher Verantwortung, der baulichen Qualität von Anlagen für unsere Kleinsten besondere Beachtung zu schenken. Eine anregende Lektüre mit der spannenden Dokumentation des Kitapreis NRW 2014 wünscht Ihnen Ihr Ernst Uhing Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen 3

Die Auslobung Ziele der Auszeichnung beispielhafter Bauten von en Das Land Nordrhein-Westfalen, vertreten durch das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport, vergab in Zusammenarbeit mit der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen erstmalig einen Preis zur Auszeichnung gelungener Bauten von en in Nordrhein-Westfalen. Das Verfahren richtete sich an alle Träger von en und alle Architekten/innen, Innenarchitekt/innen, Landschaftsarchitekt/innen und Stadtplaner/innen, die in gestalterischer und pädagogischer Hinsicht vorbildliche Neu- und Umbaumaßnahmen sowie Außenanlagen und Spielflächen von en realisiert haben. Ziel der Auszeichnung war es, die Bedeutung der Architekturqualität von Kitabauten herauszustellen und ihren positiven Einfluss auf die Lern- und Lebenswelt von Kindern zwischen null Jahren bis zum Schuleintritt zu betonen. Mit der Auszeichnung wird die Umsetzung von beispielhaften Planungen gewürdigt. Weiterhin soll der Vorbildcharakter der im Verfahren ausgezeichneten Bauten betont werden. Ausgezeichnete Kitabauten beeinflussen als gute Praxisbeispiele die Qualität von Baumaßnahmen an anderen Kitas. Sie erhöhen das Interesse für die Planung und Durchführung von Kitabauten bei Trägern, Kommunen und in der Öffentlichkeit. Sie motivieren zu einer interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen Architekten und Pädagogen bei der Planung und Gestaltung zukünftiger en. Gegenstand der Auszeichnung Es wurden Neubauobjekte, Maßnahmen an bestehenden Bauten und Außenanlagen von en prämiert, die den unten aufgeführten Bewertungskriterien in besonderer Weise entsprechen. Bedingung war, dass die Objekte in Nordrhein-Westfalen liegen und in dem Zeitraum zwischen dem 1. Januar 2008 und dem 9. Mai 2014 fertig gestellt wurden. Gegenstand der Auszeichnung waren Neubaumaßnahmen, Umbaumaßnahmen (auch im Gebäude) und Modernisierungen sowie Maßnahmen im Bereich der Außenanlagen von en. Teilnahmeberechtigung Um die Auszeichnung konnten sich Träger von en, Bauherren und Mitglieder einer Architektenkammer in gegenseitigem Einvernehmen bewerben. Die Bewerbung war auch Architekten/innen, Innenarchitekt/innen, Landschaftsarchitekt/innen und Stadtplaner/innen mit Wohnoder Geschäftssitz außerhalb von Nordrhein-Westfalen möglich; maßgeblich war der Standort des Objekts. Nicht teilnahmeberechtigt waren die an der Organisation des Auszeichnungsverfahrens beteiligten Personen, Mitglieder der Jury sowie deren Angehörige und Mitarbeiter/innen. Einzureichende Unterlagen Als Bewerbungsunterlagen waren für jedes Objekt erforderlich: Textliche Erläuterungen zum pädagogischen und architektonischen Konzept, Lageplan, zum Verständnis erforderliche und aussagefähige Plandarstellungen (Grundrisse, Schnitte, Ansichten, ggf. Darstellung besonderer Maßnahmen oder Ideen), Fotos des realisierten Objektes, Angaben zu Flächen und Herstellungskosten des Objektes, Teilnahmeerklärung mit der Benennung aller Beteiligten, Datenblatt mit einer Projekt-Kurzbeschreibung. Die Angaben waren auf einem Plakat im Hochformat DIN A0 darzustellen. Bewertungskriterien Die eingereichten Beiträge wurden hinsichtlich ihrer Vorbildlichkeit nach den folgenden Kriterien bewertet: Aufenthaltsqualität Elementarpädagogische Nutzungs- und Aufenthaltsqualität (z. B. Förderung der frühkindlichen Bildung, inklusive Nutzung, Atmosphäre, nachhaltige Wirkung auf die Pädagogik) Funktion (z. B. Nutzbarkeit, funktionale Grundrissstruktur, flexible Raumnutzungen, Barrierefreiheit) Gestaltungsqualität Städtebauliche Einbindung (z. B. Einfügung in den Stadtteil, Übernahme von Stadtteilfunktionen) Architekturqualität (z. B. Gestaltung, kindgerechter Maßstab, Dauerhaftigkeit, angemessene Materialien) Qualität des Innenraums (z. B. Belichtung, Farbgebung, angemessene Materialien, Möbel und Einbauten, einfache Pflege, flexible Nutzung) Qualität des Außenraums (z. B. Gestaltung, angemessene Materialien und Bepflanzung, leichte Pflege, Eignung für Kinder zwischen null Jahren bis zum Schuleintritt) Planungsqualität Qualität im Planungsprozess (z. B. geregeltes Wettbewerbsverfahren, systematische Erarbeitung von pädagogischen und architektonischen Zielen vor der planerischen Umsetzung, Einbeziehung von Mitarbeitenden, Eltern und Kindern) Wirtschaftlichkeit (z. B. Baukosten, Grundstücksausnutzung) Ökologie (z. B. ressourcenschonende Materialwahl, Energieeffizienz) Die vollständigen Bewerbungsunterlagen mussten bis zum 9. Mai 2014, 17.00 Uhr unter dem Stichwort Kita- Preis 2014 eingereicht werden. 4

Die Jury Preisgericht Dietmar Dieckmann Leiter der Zentralabteilung, Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW Barbara Eitner Innenarchitektin, null2elf Dischek I Eitner GbR, Ratingen MR Rainer Janssen Architekt, Experimenteller Wohnungsbau, Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen Prof. Dr. Christina Jasmund Fachbereich Sozialwesen, Hochschule Niederrhein, Mönchengladbach Rebekka Junge Landschaftsarchitektin, wbp Landschaftsarchitekten GmbH, Bochum Stadtdirektor Hartwig Schultheiß Architekt, Münster Ernst Uhing Architekt, Präsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen Prof. Rolf Egon Westerheide Architekt Stadtplaner, Lehrstuhl und Institut für Städtebau und Landesplanung der RWTH Aachen Prof. Thomas Zimmermann Architekt, raum z architekten gmbh, Frankfurt am Main (Vorsitz) Stellvertreter ohne Stimmrecht Michael Arns Architekt, Vizepräsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen Gabriele Mainz Architektin, Experimenteller Wohnungsbau, Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen Vorprüfung Ute Jansen Abteilung 3 Kinder und Jugend, Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW Vera Anton-Lappeneit Architektin, Architektenkammer NRW Herbert Lintz Abteilungsleiter Architektur und Technik, Architektenkammer NRW Jan Schüsseler Architekt, Architektenkammer NRW Iris Stosik Stadtplanerin, Architektenkammer NRW 5

Bochum Neubau UniKids Ruhr-Universität Bochum UniKids Ruhr-Universität Bochum Universitätsstraße 150 44801 Bochum Fertigstellung 2011 Entwurfsverfasser Dipl.-Ing. Architekt Peter Wörmann Büro WÖRMANN ARCHITEKTEN GMBH, Ostbevern Weitere Projektbeteiligte Prof. Dipl.-Ing. (FH) Landschaftsarchitekt Thomas Fenner FSWLA Landschaftsarchitektur, Düsseldorf Träger Akademisches Förderungswerk, Bochum Bauherr Ruhr-Universität Bochum Fotograf Peter Wörmann Kurzbeschreibung Das Hanggrundstück liegt am Rande des Campus der Ruhr-Universität Bochum als Schnittstelle der Universitätsbauten zu der parkähnlichen Ruhrlandschaft und ist an das Verkehrssystem der Universität angebunden. Das Gebäude besteht aus einer Stahl-Holz-Tragkonstruktion mit heller Putzfassade und in Teilen aus einer Verkleidung aus Lärche. Die UniKids ist für 110 Kinder in sieben Gruppen ausgelegt und verfolgt ein pädagogisches Konzept von Prof. Schölmerich auf der Basis von Forschungsergebnissen der frühkindlichen Entwicklungspsychologie. Internationalität und eine bilinguale Gruppe gehören zum Konzept. Auszug Jurybewertung Das als Ergebnis eines Wettbewerbs entstandene Gebäude definiert sich über ein großformatiges Raster, das als Primärstruktur die einzelnen Funktionsbereiche in unterschiedlicher Geometrie und Kubatur aufnimmt. An der Schnittstelle der Universitätsbauten zu der parkähnlichen Ruhrtallandschaft gelegen, greift das konstruktive Grundgerüst die Architektur der Hochschule auf und stellt gleichzeitig den Übergang zur Landschaft her. Die Primärstruktur ermöglicht eine clusterförmige Anordnung der Räume, die sich um zentrale Gemeinschaftsbereiche gruppieren. Ihre kompositorische Gestaltung führt zu spannenden Raumabfolgen, gewährleistet aber gleichzeitig eine klare Orientierung. Die spielerische Haltung im Umgang mit geometrischen Formen und Farben spiegelt sich auch in der Gestaltung der Fassade wider, die durch den Ein- und Ausschub einzelner Elemente und verschiedenformatige Öffnungen gekennzeichnet ist. Im Außenbereich wird die bewegte Topografie geschickt zur Schaffung spannender, auf den kindlichen Bewegungsdrang ausgerichteter Spielflächen genutzt. 6

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Bonn Neubau Internationale Bonn Internationale Bonn Heussallee 30 53113 Bonn Fertigstellung 2013 Entwurfsverfasser Dr.-Ing. Architekt Martin Riehl Büro hirner & riehl architekten und stadtplaner bda GbR, München Weitere Projektbeteiligte Dipl.-Ing. Landschaftsarchitektin Doris Grabner grabner + huber landschaftsarchitekten partnerschaft, Freising Träger AWO Kreisverband Bonn/Rhein-Sieg e.v., Siegburg Bauherr Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, Bonn Fotograf Thomas Zwillinger, München 8 Kurzbeschreibung Die Internationale für Kinder von Mitarbeitern der Vereinten Nationen entstand im Zentrum Bonns im Inneren eines Karrees, das von gründerzeitlichen Gebäuden eingefasst ist und sich in der Nähe prominenter Gebäude von Architekten wie Egon Eiermann, Günther Behnisch und Sep Ruf befindet. Eine Brettsperrholzbauweise mit vorvergrauter Weißtannenfassade bildet die Konstruktion des Gebäudes im Passivhausstandard. Die internationale Kita verfügt über 120 Betreuungsplätze in acht Gruppen und verfolgt einen integrativen bzw. inklusiven Ansatz. Wesentliches Element ist die bilinguale Erziehung auf Deutsch und Englisch. Auszug Jurybewertung Das als Ergebnis eines Wettbewerbs entstandene Gebäude überzeugt mit großzügigem Raumangebot und komplexen Raumgefügen. Das ausgefeilte Erschließungskonzept besticht durch den nahezu vollständigen Verzicht auf Verkehrsflächen und die Schaffung multifunktionaler Nutzflächen von hoher Aufenthaltsqualität. Das Konzept der mittig zwischen die Gruppenräume geschalteten Funktionsbereiche erlaubt die Nutzung für U3- und Ü3-Betreuung ohne bauliche Veränderungen. Das Material Holz wird sowohl in der Tragkonstruktion als auch in sämtlichen Ausbaugewerken konsequent eingesetzt und sorgt für eine warme Anmutung der Innenräume, die nicht in rustikale Klischees verfällt. Die Jury lobt weiterhin die hohe Qualität der Detaillierung und das harmonische Farbkonzept. Mit seinen angenehm zurückhaltenden Proportionen fügt sich das Gebäude in seine prominente bauliche Umgebung wie selbstverständlich ein. Die Gestaltung der Außenanlagen und der Dachterrassen entspricht der qualitätvollen Architektur des Bauwerks. Spielterrasse Spielterrasse

Nebenraum Gruppenraum Terrasse Schlafraum Nebenraum Nebenraum Büro Schlafraum Gruppenraum Nebenraum Gruppenraum Garderobe Schlafraum Wickelraum Eingangshalle Garderobe Gruppenraum Wickelraum Büro Leitung Terrasse Mensa Kinderwagenraum Schlafraum Spülraum Garderobe Personal Mehrzweckraum Küche Lager Lager Personalraum 9

Bonn Neubau Warschauer Straße Bonn Städtische und Familienzentrum Warschauer Straße 68 53117 Bonn Fertigstellung 2013 Entwurfsverfasser Dipl.-Ing. Architekt Rudolf Becker-Wahl Büro JBW ARCHITEKTEN JANSSEN + BECKER-WAHL, Köln Weitere Projektbeteiligte Dipl.-Ing. Landschaftsarchitekt Stefan Brückmann Dipl.-Ing. Landschaftsarchitektin Ulrike Platz die3 landschaftsarchitektur Brückmann + Platz GbR, Bonn Träger Bundesstadt Bonn Bauherr Bundesstadt Bonn Fotograf Idee Corporate Paul Stiefler, Köln 10 Kurzbeschreibung Die befindet sich in einem Wohnviertel in Bonn-Auersberg. Das Gebäude ist in Massivbauweise mit einem extensiv begrünten Flachdach erstellt. Die Kita Warschauer Straße verfügt über sechs Gruppen für insgesamt 105 Kinder, davon 45 integrative Plätze für Kinder über drei Jahren. Pädagogischer Schwerpunkt ist die Integration von Menschen aus verschiedenen Kulturen sowie die Förderung der Bewegung und der Sprache. Auszug Jurybewertung Der ruhig gestaltete, gestreckte Gebäuderiegel stellt eine überzeugende bauliche Geste an der Nahtstelle eines verdichteten Wohnviertels aus den siebziger Jahren zu der angrenzenden Reihenhausbebauung dar. Ebenso konsequent wie der städtebauliche Ansatz ist die Anwendung der Entwurfsprinzipien der Klassischen Moderne. Das Bauwerk besticht durch seine ausgewogenen Proportionen und klar gegliederten Fassaden. Der mit sparsamen, aber wirkungsvollen Einschnitten in die Großform akzentuierte Eingang überzeugt die Jury ebenso wir die eindeutige Zonierung des Grundrisses. Die großzügigen Fensteröffnungen sorgen in Verbindung mit den nach Norden orientierten Sheds und Oberlichtern in den Garderobennischen für eine helle, einladende Innenraumatmosphäre. Die Außenflächen sind sparsam möbliert, jedoch differenziert gestaltet und weisen einen hohen Spielwert auf.

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Bonn Neubau Universitätsklinikum Bonn Kindertagesstätte Universitätsklinikum Bonn Sigmund-Freud-Straße 25 53127 Bonn Fertigstellung 2011 Entwurfsverfasser Dipl.-Ing. Architekt Günter Helten Büro HAHN HELTEN + ASSOZIIERTE, Aachen Weitere Projektbeteiligte Dipl.-Ing. Architekt Alexander Baumgarten Studio LCD Alexander Baumgarten, Köln Prof. Dipl.-Ing. Landschaftsarchitekt Norbert Kloeters 3+ Freiraumplaner, Aachen Dipl.-Ing. Innenarchitektin Anne Kloeters Innenarchitektur Anne Kloeters, Aachen Träger Universitätsklinikum Bonn Bauherr Universitätsklinikum Bonn Fotograf Elmar Wiedenhöver, Köln 12 Kurzbeschreibung Vor 37 Jahren wurde die Betriebskindertageseinrichtung am Universitätsklinikum Bonn mit 40 Plätzen eröffnet, seitdem ist sie stetig gewachsen. 2010 wurde die Kita mit einem Neubau für Kinder von null bis zehn Jahren von 100 auf 140 Plätze erweitert. Am Rande des Campusgeländes Venusberg gelegen, profitiert der Neubau von der direkten Waldnähe. Die erreicht man bequem über die vorhandene klinikinterne Straßenführung. Die zehnzügige besteht aus einem zweigeschossigen Nord/Süd-ausgerichteten Baukörper, der so geplant wurde, dass wechselnde Nutzungskonzepte möglich sind. Auszug Jurybewertung Als Kindertagesstätte mit zehn Gruppen weist das Bauwerk durch seinen klaren zweibündigen Grundriss sowie durch kompakte, multifunktionale Nebenräume der Gruppenbereiche eine überschaubare Zonierung auf und ermöglicht eine gute innenräumliche Orientierung. Die großzügigen Spielflure und die lichtdurchflutete zentrale Halle zeichnen sich durch eine angenehme Atmosphäre aus, die durch künstlerische Elemente und frische Farbakzente wirkungsvoll unterstützt wird. Die raumhohe Verglasung der Gruppenräume sorgt für eine klare Ausrichtung zur Außenspielfläche und zum Wald. Konsequenterweise besitzen alle Gruppenräume in beiden Geschossen unmittelbare Zugangsmöglichkeiten zum Freiraum. Fassaden und Innenräume sind vielfältig gegliedert und in Materialien unterschiedlicher Haptik und Textur ausgeführt. Auf diese Weise ergibt sich wie selbstverständlich eine der Bauaufgabe angemessene Kleinteiligkeit. Die Außenspielfläche reagiert durch ihre naturnahe Gestaltung subtil auf den umliegenden Wald und bietet umfangreiche Beschäftigungsmöglichkeiten.

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Bünde Erweiterung und Familienzentrum am Markt Baumhaus FamilienzentrumKindergarten am Markt Ev. Kleinkinderschule e.v. Heidkampstraße 5 32257 Bünde Fertigstellung 2012 Entwurfsverfasser Dipl.-Ing. (FH) Architektin Carolin Lauhoff Dipl.-Ing. (FH) Architekt Frank Lauhoff Büro Lauhoff Architekten, Bünde Träger Ev. Kleinkinderschule am Markt e.v., Bünde Bauherr Ev. Kleinkinderschule am Markt e.v., Bünde Fotograf Carolin Lauhoff, Bünde Kurzbeschreibung Die liegt zentral im Innenstadtbereich von Bünde. Eine Besonderheit ist der geschützte Baumbestand mit riesigen Eichen im Außengelände. Die mit insgesamt vier Gruppen benötigte zwei Schlafräume für eine Gruppe mit elf Kindern unter drei Jahren. Als Erweiterungsbau wurde ein Baumhaus geplant und umgesetzt. Diese ungewöhnliche Gebäudeform wurde gewählt, um sich dem heterogenen Gebäudekomplex anzupassen, die Höhenunterschiede aufzunehmen und nur wenig von der Fläche des Spielgeländes zu verbrauchen. Auszug Jurybewertung Ein Baumhaus ist der Traum eines jeden Kindes. Hier wurde er zur Aufwertung einer aus den siebziger Jahren formal und konstruktiv stimmig umgesetzt. Die verwinkelten Innenräume, die schräggestellten Stützen und die Holzverkleidung der Fassaden greifen die Idee kindlicher Spontanarchitektur abstrahierend auf und kontrastieren wirkungsvoll mit dem Bestand. Aufgrund der vielfältigen Spielmöglichkeiten sowie der gelungenen Anbindung an das Bestandsgebäude und den Außenraum wundert es nicht, dass der ursprünglich als Schlafmöglichkeit geplante Anbau mittlerweile auch als Spielhaus genutzt wird. 14

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Dinslaken Neubau Kath. Heilig Geist Katholischer Kindergarten Heilig Geist Friedenstraße 12 46539 Dinslaken-Hiesfeld Fertigstellung 2014 Entwurfsverfasser Dipl.-Ing. Architekt Holger Hölsken Büro Eling Architekten, Wesel Träger Kath. Kirchengemeinde St. Vincentius, Dinslaken Bauherr Kath. Kirchengemeinde St. Vincentius, Dinslaken Fotograf Fotostudio B, Eginhard Brandt, Wesel Kurzbeschreibung Die liegt in einem Wohngebiet im Ortsteil Hiesfeld in unmittelbarer Nähe zur Kirche und ist im Niedrigenergiestandard gebaut. Mit dem Entwurf wird die Siedlungsstruktur aufgenommen und die Kleinteiligkeit der Einrichtung wiedergegeben. Über den Gebäudeelementen liegt das große ordnende Dach. Die verfügt über vier Gruppeneinheiten mit 24 U3-Plätzen in behindertengerechter Ausstattung. Auszug Jurybewertung Das Projekt überzeugt durch seine städtebaulich sinnvolle, geschützte Lage in einem Wohngebiet und durch seine klare innere Zonierung. Der niedrige, gestreckte Baukörper ist durch seine lebhafte Klinkerfassade angenehm texturiert und wird durch regelmäßige Einschnitte wirkungsvoll gegliedert. Die Grundrisslösung ist mit ihrem eindeutig definierten Eingang und den hintereinandergeschalteten Gruppenbereichen straff organisiert, durch geometrische Einschübe, zwischengeschobene Spielkojen und differenziert gestaltete Verkehrsflächen aber dennoch kindgerecht. Die markanten Oberlichter ermöglichen eine großzügige natürliche Belichtung der innenliegenden Räume. Die Gruppenräume weisen mit ihrer raumhohen Verglasung und mit einfachen, aber wirkungsvollen Mitteln der Freiraumgestaltung klare Bezüge zum gartenartigen Außenspielbereich auf. 16

STRASSE E KRADER STER LEHMBRUCKSTRASSE SSE STRA IDER HNE EN SC RIEEM FRIEDENSTRASSE 17

Düsseldorf Neubau Luise-Nolte-Familienzentrum Düsseldorf Luise-Nolte-Familienzentrum Ev. Tageseinrichtung für Kinder Am Falder Am Falder 137 40589 Düsseldorf Fertigstellung 2012 Entwurfsverfasser Dipl.-Ing. Architekt Martin Ritz-Rahman Büro mrr architekten, Düsseldorf Weitere Projektbeteiligte Dipl.-Ing. (FH) Landschaftsarchitekt Frank Stüve freiraumplus Landschaftsarchitekten, Stüve - Hähnel GbR, Krefeld Träger Diakonie Düsseldorf Bauherr Diakonie Düsseldorf Fotograf Jens Kirchner, Düsseldorf Kurzbeschreibung Das Grundstück im Düsseldorfer Süden wurde ursprünglich von altem Baumbestand, einer wellenförmigen Geländeoberfläche und den Gebäuden der Jugendhilfe aus den 50er Jahren bestimmt. Durch die städtebauliche Anordnung des neuen Gebäuderiegels entlang der Straße Am Falder entsteht ein geschützter Innenbereich, der zur Außenspielfläche für die umgestaltet wurde. Neben der für insgesamt 74 Kinder im Alter von knapp fünf Monaten bis sechs Jahren befinden sich ein Elterncafé mit einem Veranstaltungsraum, eine Verwaltungsetage sowie das Fortbildungsinstitut der Diakonie Düsseldorf im Gebäude. Auszug Jurybewertung Der Neubau fügt sich aufgrund seiner Maßstäblichkeit, seiner subtilen Reaktion auf die Topografie und das monochrome Farbkonzept harmonisch in das Gebäudeensemble eines Kinderheims aus den fünfziger Jahren ein. Es entsteht eine überzeugende städtebauliche Figur, die den Straßenraum fasst und einen attraktiven geschützten Innenhof mit vielfältigen Spielmöglichkeiten umschließt. Die eigens für das Projekt entwickelten Fassaden zeichnen sich gleichermaßen durch ihre durchdachte Konstruktion und eine herausragende Qualität der Gestaltung aus. Durch die kleinteiligen, scheinbar zufällig angeordneten Öffnungen entsteht ein der Bauaufgabe höchst angemessener Eindruck spielerischer Leichtigkeit. Das klare Grundrisskonzept wird durch attraktive, gut nutzbare Verkehrsflächen zusätzlich aufgewertet. Die sorgfältige Detaillierung aller Bauteile wird bis zu den räumlichen Einbauten und der eigens für das Projekt entwickelten kindgerechten Möblierung konsequent fortgeführt. 18

Wand vorhanden (Trockenbau $OXSURÀO R 0,435 Handwaschbecken Kasse Wand vorhanden (Trockenbau Alu 6WlQGHUZHUN Tür vohanden Wand vorhanden (Trockenbau Alu 6WlQGHUZHUN E -01 - E 00 20 STG 16.75/28 raumhoch F 90 A raumhoch Container mit HR 41 x 80 x 591 (Trockenbau $OXSURÀO Wand vorhanden TN 100/04 Nische F BrH 1.167 19

Essen Neubau Miniapolis im ThyssenKrupp Quartier Kita Miniapolis DRK-BsE ThyssenKrupp Allee 11 45143 Essen Fertigstellung 2012 Entwurfsverfasser Dipl.-Ing. Architekt Frederik Jaspert Büro JSWD Architekten, Köln Weitere Projektbeteiligte Walter Grasmug Chaix & Morel et Associés, Paris Dipl.-Ing. Landschaftsarchitekt Andreas Kipar KLA kiparlandschaftsarchitekten, Duisburg / Mailand Träger DRK-BsE ggmbh, Düsseldorf Bauherr ThyssenKrupp AG, Essen Fotograf Thomas Lewandowski, Halle 20 Kurzbeschreibung Die Miniapolis befindet sich auf dem Campus von ThyssenKrupp in Essen. Hervorgegangen aus einem internationalen Realisierungswettbewerb im Jahr 2006, wurde bis 2010 der erste Bauabschnitt der neuen Hauptverwaltung des Technologiekonzerns auf dem innerstädtischen ehemaligen Industrie-Areal realisiert. Auf dem nun offenen und durchgrünten Campus entstand als erster Baustein des zweiten Bauabschnitts eine für rund 100 Kinder in sechs altersgemischten Gruppen. Das Betreuungsangebot steht den Mitarbeitern von ThyssenKrupp, aber auch anderen Familien aus Essen offen. Das Gebiet ist an den öffentlichen Nahverkehr angeschlossen und liegt in direkter Nachbarschaft zum Krupp-Park, der u. a. durch den Erdaushub des Quartiers modelliert wurde. Auszug Jurybewertung Auf dem weitläufigen Areal der neuen Hauptverwaltung wurde die Kita städtebaulich und funktional sinnvoll an einem von der großmaßstäblichen Bürobebauung abgerückten Standort in parkartigem Umfeld errichtet. Die Architektur des Bauwerks folgt dem Form- und Materialkanon der Hauptgebäude, zeigt jedoch durch die Fassadentextur und die Fenstergliederung eine der Bauaufgabe angemessene Kleinteiligkeit. Die klare Grundrissstruktur mit differenzierten Raumangeboten und sinnvoll genutzten Verkehrsflächen bildet die räumlichen Anforderungen der Reggio-Pädagogik überzeugend ab. Die Jury lobt insbesondere das zurückhaltende, harmonische Farbkonzept und die sauber detaillierten räumlichen Einbauten, die vielfältige Aus- und Durchblicke ermöglichen. Der ebenso sorgsam gestaltete Freiraum mit abwechslungsreichen Spiel- und Rückzugsbereichen unterstreicht die hohe Architekturqualität.

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Heiligenhaus Neubau Heiligenhaus Kinderhaus Heiligenhaus Rügenstraße 16 42579 Heiligenhaus Fertigstellung 2013 Entwurfsverfasser Dipl.-Ing. Architektin Bernadette Heiermann Büro HEIERMANN ARCHITEKTEN, Köln Träger Elementarhaus Plus gemeinnützige GmbH, Velbert Bauherr Pro Mobil e.v., Velbert Fotograf Severin Heiermann, Köln Kurzbeschreibung Die liegt am westlichen Rand von Heiligenhaus in Grün-Selbeck, einem neuen Wohnbauquartier, das seit 2010 auf der grünen Wiese entstanden ist. Die Umgebung ist geprägt von einer heterogenen Bebauung. Die Gebäudekonstruktion ist in Holzbauweise ausgeführt und unterschreitet die Anforderungen der EnEV um 30 %. Die Einrichtung ist dreizügig und verfolgt das Konzept der Inklusion. Damit soll die Individualität jedes einzelnen Kindes gefördert und beachtet werden. Alle Bereiche sind barrierefrei erschlossen. Auszug Jurybewertung Das in einem Neubaugebiet auf der grünen Wiese errichtete Projekt überzeugt durch die klare Gliederung der Baumasse in vier Baukörper mit flachen Pultdächern, die sich um einen kleinen Innenhof gruppieren. Die der Bauaufgabe höchst angemessene Verwendung des Materials Holz wird sowohl in der Tragkonstruktion als auch in den Ausbaugewerken überzeugend umgesetzt und sorgt für helle, freundliche Innenräume. Die einfache, jedoch gut proportionierte und maßstabsgerechte Gestaltung der Fassaden wird in der Innenausstattung konsequent fortgeführt. Die Jury hebt insbesondere die zahlreichen räumlichen Bezüge und Durchblickmöglichkeiten positiv hervor. Die räumlichen Anforderungen an die inklusive Betreuung wurden vorbildlich umgesetzt. Die Orientierung der Gruppenbereiche zum Freiraum ist ebenfalls überzeugend. Die Außenspielflächen sind großzügig und weisen mit ihrer sparsamen, aber hochwertigen Ausstattung eine hohe Spiel- und Aufenthaltsqualität auf. 22