Vortrag Die Entwicklung des einheitlich sozialistischen Bildungssystems der DDR von 1949-1989 Lernen, lernen, nochmals lernen! Lenin
Die Entwicklung des einheitlich sozialistischen Bildungssystems der DDR von 1949 bis 1989 1. Einleitung 1.1 Begründung des fachlichen und methodischen Vorgehens 1.2 Begriffsdefinition 2. Struktur des Bildungssystems 2.1 Bildungsziele 2.2 Die Entwicklung des sozialistischen Bildungssystem der DDR 2.2.1 Neulehrer 2.2.2 Gesetz zur Demokratisierung der deutschen Schule - Schulgesetze 2.3 Vorschulerziehung - Kinderkrippen und -gärten 2.4 Schulen 2.4.1 Polytechnische Oberschule (POS) 2.4.2 Erweiterte Oberschule (EOS) 2.4.3 Sonder- und Spezialschulen 2.5 Studium 2.5.1. Universitäten und Hochschulen 2.5.2. Arbeiter- und- Bauern- Fakultäten (ABF) 3. Schaubild 4. Vergleich 5. Bewertung der Einführung des Wehrpflichtunterrichts (Margot Honecker) 6. Quellen- und Literaturverzeichnis
1.2 Begriffsdefinitionen Erziehung: Die Erziehung ist ein soziales Handeln, bei dem ein Erzieher mit zielgerichteten Handlungen eine dauerhafte Veränderung im Verhalten des Zöglings anstrebt, die bestimmten Erziehungszielen entsprechen. Ideologie: Die Ideologie bezeichnet allgemein eine Weltanschauung, ein Ideal oder ein System von Wertvorstellungen. Sozialismus: Sozialismus bezeichnet egalitäre, politische und ökonomische Theorien, die die Produktion und Verteilung von Leistungen unter gemeinschaftlicher oder staatlicher Lenkung befürworten. Monopol: Alleiniger Anspruch, alleiniges Vorrecht (z.b. eine Ware zu produzieren oder zu verkaufen) POS: Abkürzung für Polytechnische Oberschule EOS: Abkürzung für Erweiterte Oberschule Obligatorisch: Vorgeschrieben, verbindlich Marxistisch- leninistische Grundausbildung: Ausbildung und Vermittlung der Lehren/ Weltanschauungen von Karl Marx und Wladimir Lenin, die die DDR prägten und auf die sie beruhte
2.1 Bildungsziele Einheit von Bildung und Erziehung Nach Bildungsgesetz von 65: Heranbildung von allseitig und harmonisch entwickelten sozialistischen Persönlichkeiten politisch-ideologische Erziehung Hohe Allgemeinbildung Enge Verbindung zur Arbeitswelt polytechnischer Unterricht
2.2 Entwicklung des Bildungssystems Austausch der Lehrerschaft ( Neulehrer) Staat wurde Schulmonopol zugesichert Vorerst wurden alte Schulformen (Volksschule, Mittelschule, Gymnasium) beibehalten 1946- Gesetz der Demokratisierung der dt. Schule (4-stufige Schulstruktur) 1959- Gesetz über die sozialistische Entwicklung des Schulwesens Einführung eines einheitlichen Schultyps (POS) 1965- Gesetz über das einheitliche sozialistische Bildungssystem
2.3 Vorschulerziehung, Kinderkrippen- und gärten Staatlich gefördert Kindergärtnerinnen hatten einen eindeutig definierten Bildungsauftrag (Förderung d. Kinder bis zur Schulreife) Gezielte sozialistische Erziehung Vorschuleinrichtungen spielten eine große Rolle im Erziehungs- und Bildungssystem
2.4.1 Polytechnische Oberschule Einheitlicher Schultyp 10-klassig Verknüpfung von Theorie und Praxis enge Verbindung zur Arbeitswelt (s. Unterrichtstag in Produktion ) Schriftliche Abschlussprüfungen in Russisch, Deutsch, Mathe und einer Naturwissenschaft (Physik, Chemie oder Biologie) Abschluss berechtigte zur Aufnahme einer Berufsausbildung, sowie zum Studium Abschluss der POS entspricht in etwa der Mittleren Reife
2.4.1 Polytechnische Oberschule (POS) Proportionen des Unterrichts der 10- klassigen allgemeinbildenden Polytechnischen Oberschule (von 1988) Deutsche Sprache und Literatur Kunsterziehung/ Musik Gesellschaftlichwissenschaftlicher Unterricht Mathematik Naturwissenschaftlicher Unterricht Fremdsprachen Körpererziehung Polytechnischer Unterricht Quelle: 40 Jahre DDR - Staatliche Zentralverwaltung für Statistik, Mai 1989 Prozent 22,9 6,8 10,9 17,7 12,2 11,0 7,5 11,0 Unterrichtsfächer Deutsch Mathematik Musik Sport Schulgarten Heimatkunde Werken Zeichnen Russisch Biologie Geografie Geschichte Physik Chemie Staatsbürgerkunde Wehrerziehung Astronomie Polytechnischer Unterricht Einführung in die sozialistische Produktion Technisches Zeichnen Produktive Arbeit Fakultativer Unterricht (freiwillig) Nadelarbeit 2. Fremdsprache Ab Klasse 1 1 1 1 1-4 1-4 1-6 1-9 5 5 5 5 6 7 7 9 10 7 7-8 7 4-5 7
2.4.2 Erweiterte Oberschule Möglichkeit Abitur abzulegen Dauer: i.d.r. 2 Jahre Nach der POS, im Schnitt nur 2-3 Schüler einer JST an EOS Dass waren die Schüler mit a) den besten Leistungen oder b) besonderen Referenzen EOS- Platzvergabe Selektion staatstreuer künftiger Abiturienten
2.4.3 Spezialschulen Elitenförderung Ideal der Gleichheit Spezialklassen, einer POS oder EOS angeschlossen (z.b. Russischschulen, ab der 3.Klasse oder Kinder- und Jugendsportschulen (KJS)) Spezialschulen z.b. für Musik, Mathe, Naturwissenschaften etc. Wegen zusätzlichem Unterricht, hatten einige Spezialklassen auch eine 13. Klasse, sonst fließender Übergang zur Abiturphase an der EOS
2.5 Studium Feste Stundentafeln, die für alle Unis und Hochschulen verbindlich galten Obligatorische marxistisch- leninistische Grundausbildung Obligatorischer Zivildienst für Frauen/ Militärdienst für Männer in Form eines mehrwöchigen Lehrganges Prüfungen am Ende jedes Semesters In der Abschlussprüfung wurde unabhängig von der Fachwissenschaft Marxismus/Leninismus geprüft Studienplatzvergabe durch Arbeiter und Bauernmacht Leistungskriterien, sowie politische Aspekte spielten eine Rolle
2.5.2 Arbeiter- und Bauernfakultät (ABF) Gründung 1949 Erwerb der Hochschulreife Speziell für junge Arbeiter und Bauern, bzw. deren Kinder gezielte Förderung Aufgabe: geeignete Arbeiter und Bauern sollten entlassene/ geflohene NS- Beamten und die Angehörigen des Bürgertums in den gesellschaftlichen Leitpositionen ersetzen, für die eine Hochschulqualifikation unabdingbar ist 1963 wurde diese Aufgabe als gelöst erklärt Auflösung aller ABF