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Transkript:

Historischer Abend in Sennestadt Die Glaubensartikel gestern und heute NAK Bielefeld-Sennestadt, 19. Juli 2010 M. Eberle 1

Inhalt Den Glauben bekennen historische Bekenntnisse Bekenntnisse in KAG und AcaM Weitere Entwicklung in den apostolischen Gemeinschaften Die alten (1992) und neuen (2010) Glaubensartikel im Vergleich Zusammenfassung 2

Teil I Den Glauben bekennen historische Bekenntnisse Georges Jansoone JoJan, Creative Commons by-sa 3

Warum den Glauben bekennen? In den ersten Jahrhunderten der christlichen Kirche entwickelten sich frühe Bekenntnisformen. Diese wurden z.b. bei der Taufe wiederholt und schrieben die absoluten Grundlagen des christlichen Glaubens fest. Die Gläubigen wurden auf diese Bekenntnisse getauft, mussten ihr persönliches Bekenntnis zu Jesus Christus durch diese Bekenntnisse bezeugen. Dies diente auch zur Identitätsstiftung. 4

Die frühen christlichen Bekenntnisse Wir wollen uns im Folgenden beispielhaft zwei frühe Glaubensbekenntnisse ansehen, auf die wir später noch zu sprechen kommen. Das Apostolikum oder apostolisches Glaubensbekenntnis geht in seinem Kern wohl auf die römische Gemeinde zurück und wurde in der vorliegenden Form seit dem 4. Jahrhundert in der westlichen Kirche verwendet. 5

Ein frühes Bekenntnis: Das Apostolicum (vor 4. Jhdt.) Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde. Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten. Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben. Amen. 6

Die frühen Bekenntnisse das Nicäno-Konstantinopolitanum Insbesondere in den ersten Jahrhunderten der Kirche wurde es nötig, den Glauben noch exakter zu fassen und klar zu definieren, was Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist ist. Frühe Konzilien in Nicea (325), Konstantinopel (381) und Chalcedon (451) führten zu einem neuen Text, der als Nicäno-Konstantinopolitanum bekannt ist. Dieser Text wurde und wird wie das Apostolicum in vielen christlichen Gemeinschaften im Gottesdienst verwendet. 7

Ein frühes Bekenntnis: Nicäno-Konstantinopolitanum (451) Wir glauben an den einen Gott, den Vater, den Allmächtigen, der alles geschaffen hat, Himmel und Erde, die sichtbare und die unsichtbare Welt. Und an den einen Herrn Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn, aus dem Vater geboren vor aller Zeit: Gott von Gott, Licht vom Licht, wahrer Gott vom wahren Gott, gezeugt, nicht geschaffen, eines Wesens mit dem Vater; durch ihn ist alles geschaffen. Für uns Menschen und zu unserem Heil ist er vom Himmel gekommen, hat Fleisch angenommen durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria und ist Mensch geworden. Er wurde für uns gekreuzigt unter Pontius Pilatus, hat gelitten und ist begraben worden, ist am dritten Tage auferstanden nach der Schrift und aufgefahren in den Himmel. Er sitzt zur Rechten des Vaters und wird wiederkommen in Herrlichkeit, zu richten die Lebenden und die Toten; seiner Herrschaft wird kein Ende sein. Wir glauben an den Heiligen Geist, der Herr ist und lebendig macht, der aus dem Vater (und dem Sohn) hervorgeht, der mit dem Vater und dem Sohn angebetet und verherrlicht wird, der gesprochen hat durch die Propheten, und die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche. Wir bekennen die eine Taufe zur Vergebung der Sünden. Wir erwarten die Auferstehung der Toten und das Leben der kommenden Welt. Amen. 8

Die frühen Bekenntnisse das Athanasianum Ein drittes Glaubensbekenntnis soll hier kurz erwähnt (aber nicht näher betrachtet) werden: Das Athanasianum. Dieses Bekenntnis ist das jüngste der drei großen altkirchlichen Bekenntnisse. Es findet sich in Texten des frühen 6. Jahrhunderts. Traditionell wurde es Athanasius von Alexandria (4. Jhdt.) zugeschrieben, dies lässt sich aber historisch nicht halten. Es handelt sich um vierzig ursprünglich lateinische Verse, die die Natur Gottes noch exakter fassen als die beiden vorhergehenden Bekenntnisse. 9

Teil II Glaubensbekenntnisse in KAG und AcaM Taufstock der Kirche Gordon Square, London. John Salmon, Creative Commons by-sa 10

Bekenntnisse in den kath.ap. Gemeinden Die katholisch-apostolischen Gemeinden hatten kein eigenes Glaubensbekenntnis. Im Katechismus (der KAG) wird als Glaubensbekenntnis das Apostolikum gelehrt. In der Liturgie kommen in den verschiedenen Gottesdienstformen das Apostolicum oder das Nicäno- Konstantinopolitanum vor, außerdem ein weiteres, deutlich längeres Bekenntnis in Predigtform (Athanasianum). 11

Bekenntnisse in der allgemeinen christlichen apostolischen Mission Auch die AcaM hatte kein eigentliches Bekenntnis und berief sich auf die altkirchlichen Bekenntnisse: 2. Glaubens=Bekenntniß. Als Glaubens-Bekenntniß hält diese allgemeine, christliche, apostolische Gemeinschaft zunächst fest an dem geschriebenen Worte Gottes in den canonischen Büchern der ganzen Bibel, alten und neuen Testaments, und zwar in entschieden positiver Weise; sodann aber bekennt sie sich ebenso positiv zu den drei ältesten Glaubens-Bekenntnissen der allgemeinen christlichen Kirche: dem alten apostolischen, dem nicänischen und dem sog. athanasianischen Symbolum. (Statuten 1866) 12

Teil III Weitere Entwicklung in den apostolischen Gemeinschaften Wernfried Koch, NAK Bernburg. Foto von 1894. 13

Weitere Entwicklung In der apostolischen Gemeinde beginnt die Formulierung eines 10-Artikel-Bekenntnisses. Es soll eine derartige Fassung von Ap. Menkhoff von 1869 geben. Die von mir früheste nachweisbare Fassung datiert von 1890. Dort beschreibt der erste Artikel ebenfalls das Verhältnis zu den alten Bekenntnissen: Art. 1. Wir glauben an Gott, den Vater, Sohn und heil. Geist; sowie derselbe als dreieiniger Gott in den drei allgemeinen Glaubensbekenntnissen, dem Apostolischen, Athanasianischen und Nicäischen ausgedrückt ist. 14

Weitere Entwicklung Unter Stammapostel Niehaus entfiel die Berufung auf die alten Glaubensbekenntnisse. Stattdessen übernahm man eine an die neuapostolische Lehre angepaßte Fassung des Apostolicums (Art. 1-3), ergänzt durch spezielle Artikel, die die damalige Lehre beschrieben. (Art. 4-10) Speziell beim Kirchenverständnis gab es in dieser Zeit eine Änderung: Da man davon ausging, dass Kirche nur dort sein konnte, wo Apostel sind, wurde im Glaubensbekenntnis mit dem Begriff Kirche nur noch die NAK assoziiert, obwohl sich diesbezüglich im Wortlaut nichts Wesentliches änderte. 15

Teil IV Vergleich der alten und neuen Glaubensartikel Verlag Friedrich Bischoff, NAKI. 16

Ein Vergleich der alten (1992) und neuen (2010) Glaubensartikel 1. Glaubensartikel Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde. (früher: den allmächtigen Schöpfer Himmels und der Erden.) Sprachliche Neufassung, Betonung der einzelnen Eigenschaften Gottes. 17

Ein Vergleich der alten (1992) und neuen (2010) Glaubensartikel 2. Glaubensartikel Ich glaube an Jesus Christus, Gottes eingeborenen Sohn, unsern Herrn, der empfangen ist durch den (von dem) Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben, begraben, eingegangen in das Reich des Todes (der Entschlafenen), am dritten Tag auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten (rechten Hand) Gottes, des allmächtigen Vaters, von dort wird er wiederkommen. Hier wieder gewisse (Rück-)Anpassungen an das Apostolicum. 18

Ein Vergleich der alten (1992) und neuen (2010) Glaubensartikel 3. Glaubensartikel Ich glaube an den Heiligen Geist, die eine, heilige, allgemeine und apostolische Kirche (eine heilige Apostolische Kirche), die Gemeinschaft (die Gemeinde) der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige (ein ewiges) Leben. Achtung! Hier verbirgt sich ein neues Verständnis von Kirche! 19

Was ist die Kirche? (1992) Fragen und Antworten (Nr. 167): Die Neuapostolische Kirche ist die Kirche Jesu Christi, gleich den apostolischen Gemeinden zur Zeit der ersten Apostel. Als das wieder aufgerichtete Erlösungswerk des Herrn wird sie vom Heiligen Geist regiert. Das bedeutet: Nur die NAK ist Kirche Christi, außerhalb ist nicht Kirche, auch nicht allgemeine oder christliche Kirche. 20

Das Neue Licht Schema vom letzten (dritten) Abend Haupt der Apostel, des Leibes Christi Die Apostel, in ihnen ist Christus Die Kirche Christi, Leib Christi (=Apostolische Gemeinde) Folie 21

Die konkrete Ausgestaltung - ein Bild der Kirche (ca. 1900? bis 1992) Apostel NAK = Kirche Christi Allgemeine Christenheit (kein Heil, keine Sakramente, kein Segen) Taufe Versiegelung Aufnahme 22

Ein Bild der Kirche (1835 und 2010) Apostel (Sollzustand) Apostel NAK, Teil der Kirche, Mustergemeinden (allumfassende) Kirche Christi, verwirft die Apostel, ist aber in der Lehre und Tradition der alten Apostel, also sind auch gewisse Elemente des Heils enthalten. Taufe Versiegelung 23

Konsequenzen aus dem neuen Kirchenverständnis Die Taufen anderer Konfessionen sind gültig. Die Abendmahlsfeiern anderer Konfessionen sind gültig, solange sie ein reines Gedächtnismahl darstellen (z.b. Reformierte Kirche). Die Gegenwart Christi im heiligen Abendmahl ist aber nur dort gegeben, wo ein von einem Apostel bevollmächtigtes Amt das Abendmahl feiert. Die Versiegelung kann selbstverständlich nach wie vor nur durch einen Apostel durchgeführt werden. 24

Ein Vergleich der alten (1992) und neuen (2010) Glaubensartikel 4. Glaubensartikel Ich glaube, dass der Herr Jesus seine Kirche regiert und dazu seine Apostel gesandt hat und noch sendet (durch lebende Apostel regiert bis zu seinem Wiederkommen, dass er seine Apostel gesandt hat und noch sendet) bis zu seinem Wiederkommen mit dem Auftrag zu lehren, in seinem Namen Sünden zu vergeben und mit Wasser und Heiligem (dem Heiligen) Geist zu taufen. Änderung in der Betonung: Jesus ist es, der regiert! Versiegelung: Heiliger Geist wirkt, aber wird als Gabe, nicht selbst weitergegeben. 25

Ein Vergleich der alten (1992) und neuen (2010) Glaubensartikel 5. Glaubensartikel Ich glaube, dass die von Gott für ein Amt Ausersehenen nur von Aposteln eingesetzt werden, und dass aus dem Apostelamt Vollmacht, Segnung und Heiligung zu ihrem Dienst hervorgehen. (Ich glaube, dass sämtliche Ämter in der Kirche Christi nur von Aposteln erwählt und in ihr Amt eingesetzt werden und dass aus dem Apostelamt Christi sämtliche Gaben und Kräfte hervorgehen müssen, auf dass, mit ihnen ausgerüstet, die Gemeinde ein lesbarer Brief Christi werde.) Umformulierung, zweiter Teil positiv formuliert, Nachsatz weggelassen. 26

Ein Vergleich der alten (1992) und neuen (2010) Glaubensartikel 6. Glaubensartikel Ich glaube, dass die Heilige Taufe mit Wasser der erste Schritt zur Erneuerung des Menschen im Heiligen Geist ist und dass dadurch der Täufling aufgenommen wird in die Gemeinschaft derer, die an Jesus Christus glauben und ihn als ihren Herrn bekennen. (Ich glaube, dass die Heilige Taufe mit Wasser ein Bestandteil der Wiedergeburt ist und der Täufling dadurch die Anwartschaft zur Empfangnahme des Heiligen Geistes erlangt. Sie ist ferner der Bund eines guten Gewissens mit Gott.) Neues Taufverständnis: Der Getaufte wird Christ und Teil der Kirche. 27

Ein Vergleich der alten (1992) und neuen (2010) Glaubensartikel 7. Glaubensartikel Ich glaube, dass das Heilige Abendmahl zum Gedächtnis an das einmal gebrachte, vollgültige Opfer, an das bittere Leiden und Sterben Christi, vom Herrn selbst eingesetzt ist. Der würdige Genuss des Heiligen Abendmahls verbürgt uns die Lebensgemeinschaft mit Christus Jesus, unserm Herrn. Es wird mit ungesäuertem Brot und Wein gefeiert; beides muss von einem vom Apostel bevollmächtigten Amtsträger ausgesondert (priesterlichen Amt der Kirche gesegnet) und gespendet werden. Anpassung an das neue Verständnis von Kirche. Das Amt des Spendenden ist nicht mehr wichtig, sondern der Auftrag dazu. 28

Ein Vergleich der alten (1992) und neuen (2010) Glaubensartikel 8. Glaubensartikel Ich glaube, dass die mit Wasser Getauften durch einen Apostel die Gabe des Heiligen Geistes empfangen müssen, um die Gotteskindschaft und die Voraussetzungen zur Erstlingsschaft zu erlangen. (Ich glaube, dass die mit Wasser Getauften durch einen Apostel zur Erlangung der Gotteskindschaft den Heiligen Geist empfangen müssen, wodurch sie als Glieder dem Leibe Christi eingefügt werden.) Ebenfalls neues Kirchenverständnis: Die Getauften sind bereits Glieder am Leib Christi, aber noch keine Gotteskinder bzw. Anwärter der Erstlingsschaft. 29

Ein Vergleich der alten (1992) und neuen (2010) Glaubensartikel 9. Glaubensartikel Ich glaube, dass der Herr Jesus so gewiss wiederkommen wird, wie er gen Himmel gefahren ist, und die Erstlinge aus den Toten und Lebenden, die auf sein Kommen hofften und zubereitet wurden, (Toten in Christo sowie die lebenden Brautseelen, die auf sein Kommen hofften und zubereitet wurden, verwandelt und) zu sich nimmt; dass er nach der Hochzeit im Himmel mit diesen auf die Erde zurückkommt, sein Friedensreich aufrichtet und sie mit ihm als königliche Priesterschaft (Könige und Priester) regieren. Nach Abschluss des Friedensreiches wird er das Endgericht halten (wo alle Seelen, die nicht an der Ersten Auferstehung teilhatten, ihr Teil empfangen, wie sie gehandelt haben, es sei gut oder böse.). Dann wird Gott einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen und bei seinem Volk wohnen. 30

Ein Vergleich der alten (1992) und neuen (2010) Glaubensartikel 10. Glaubensartikel Ich glaube, dass ich der weltlichen Obrigkeit zum Gehorsam verpflichtet bin, soweit nicht göttliche Gesetze dem entgegenstehen. Keine Änderungen. 31

Teil V Zusammenfassung 32

Noch ein paar Änderungen Apostolicum und Nicäno-Konstantinopolitanum sind ab jetzt verbindliche Lehrgrundlage und stehen hierarchisch grundsätzlich über unserem 10-Artikel-Bekenntnis: Unsere zehn Glaubensartikel sollen die altkirchlichen Bekenntnisse nicht ersetzen oder abmindern, sondern den neuapostolischen Glauben sachgemäß zur Sprache bringen. Die Artikel 1 bis 3 sind grundlegend ( ich glaube an ), die Artikel 4 bis 10 ergänzen diese ( ich glaube, dass ). 33

Zusammenfassung Es lohnt in jedem Fall, sich mit den Erläuterungen zu den zehn Artikeln des neuapostolischen Glaubensbekenntnisses zu befassen. Die hier aufgezeigten Änderungen dürften auch so im Katechismus enthalten sein. Wie immer könnt ihr diese Präsentation unter http://www.me1542.de/download.php herunterladen. Vielen Dank! 34