Krebs im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich K. Döring
DDR, 1965 : insges. 262 bösartige Tumoren Mundhöhle, Zunge und Speicheldrüsen
Patienten mit Tumoren an Lippe, Zunge, Mund, Gaumen sowie der Gesichtshaut (Tumorzentrum Zwickau und Chemnitz) Anzahl 1200 (m/w) Erkrankungen (absolut) 1000 800 männlich weiblich 600 400 200 0 ø95-02 2003 2004 2005 2006 2007 Jahr
Altersverteilung der Patienten mit Tumoren an Lippe, Zunge, Mund und Gaumen sowie der Gesichtshaut (Tumorzentrum Chemnitz und Zwickau) Anzahl. 1500 1000 männlich weiblich 500 0 > 85 80-84 75-79 70-74 65-69 60-64 55-59 50-54 45-49 40-44 35-39 30-34 25-29 20-24 15-19 10-14 Altersgruppe
Patienten mit malignen Tumoren der Mundhöhle (1985-2007) 70 60 50 40 30 20 Patientenzahlen Frauen Männer 10 0 1985 1988 1991 1994 1997 2000 2003 2006
Aufgaben der Tumorbehandlung Heilung des Tumorleidens Wiederherstellung von Gesichtsform und Funktionsstrukturen
Entscheidungskriterien bezüglich des Therapieweges lokal Größe Lokalisation Lymphknotenbeteiligung Metastasierung allgemein Gesundheitszustand und Alter des Patienten Motivation des Patienten Lebensgewohnheiten (Tabak- und Alkoholkonsum) Entscheidung über Therapie erfolgt nach intensiver Beratung zwischen Arzt und Patient
Randbeschaffenheit
Lymphknoten des Halses
Neck Dissection
Folgen der Tumorbehandlung Änderung des Aussehens Nase, Ohren, Augen, Wange Zunge, Zähne, Kiefer motorische Nervenfunktionen Verlust von Körper- und Sinnesfunktionen Schluckakt, Sprache Sehen, Riechen, Schmecken, Temperatur- und Berührungsempfindung Änderung der Zusammensetzung, Konsistenz und Menge des Speichels
Möglichkeiten der Wiederherstellung Körpereigenes Gewebe Knochentranplantation Knorpeltransplantation Lappenplastiken Hauttransplantation Fremdmaterial Prothese Epithese Zahnimplantate Gelenk-Endoprothese
Fallbeispiele
Unterlippenkarzinom
OP Ablauf Lippenkarzinom mit beidseitiger Halsausräumung
Ersatz von intraoralem Weichteilgewebe
malignes Melanom
Malignes Melanom Planum buccale
Oberkieferkarzinom
Oberkieferresektion mit Wangenaufklappung
Postoperativer Befund
retromolares Unterkieferkarzinom Temporalislappen
Unterkiefer/ Mundbodenkarzinom
Zungenkarzinom und Zungeresektion
Zungenkarzinom und Zungenresektion
Zungen-Mundbodenkarzinom
Mundbodenkarzinom
Knochenersatz
Rhabdomyosarkom des UK
Rhabdomyosarkom Unterkiefer retromolar
Unmittelbar postoperativer Befund
Abschlußbefund
Karzinom mit Ausbreitung in Ober- u. Unterkiefer
Zahnersatz durch Implantate
Implantat im Radialislappen
Implantat im Radialislappen
Implantat im Radialislappen
Implantat im Radialislappen
Implantat im Radialislappen
Epithetische Versorgung von Tumorpatienten
Orbitaepithese
Orbitaepithese
Orbitaepithese
Ohrersatz
Ohrersatz
Ohrersatz
Rezidivtumore Problematik: Tumorgrenzen schwer erfassbar Übersichtlichkeit häufig schlecht Übergang von Tumorrezidiv zu umgebendem Gewebe schwierig zu beurteilen Rekonstruktive Maßnahmen technisch noch komplizierter, da Spenderareale teilweise bereits aufgebraucht Chirurgische Maßnahmen im bereits bestrahlten Gewebe nur erschwert durchführbar
Inkurable Tumorbefunde
Oberkieferkarzinom
inkurabler Befund
Probleme bei der Behandlung von Tumorpatienten Heilung nicht immer möglich Palliativmaßnahmen Einstellung auf Analgetika (Schmerztherapie) Tumorreduktion (Bestrahlung, Abtragung) Sicherung der Atemfunktion durch Tracheotomie Sicherung der Ernährung durch Sonden (PEG) Patientenbetreuung durch Angehörige oder Mitarbeiter des Sozialdienstes sowie Krankenpfleger und Hospizdienste
Probleme bei der Behandlung von Tumorpatienten Betreuung geheilter Patienten regelmäßige Nachkontrollen zur Sicherung des Behandlungserfolges (Tumor-Dispensaire) Planung und Durchführung sekundärer Wiederherstellungsoperationen (Ästhetik, Körperfunktionen) Verlust des Arbeitsplatzes Integration in das gewohnte soziale Umfeld Psychische Belastung Angst vor Rezidiven Konflikt mit eigenem Aussehen Konflikt mit Verlust oder Verschlechterung der Körperfunktionen
Zusammenfassung Die Tumorentfernung und die Wiederherstellung von Körperstrukturen und funktionen sowie die Maßnahmen zur psychischen und sozialen Rehabilitation sind gleich wichtig und unerlässlich bei der Betreuung von Tumorpatienten. Nur unter der Berücksichtigung aller Aspekte gelingt es, Tumorpatienten zu heilen.