Dysphagie Prävalenz-Bedeutung-Diagnose-Therapie
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- Hermann Straub
- vor 7 Jahren
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Transkript
1 GESKES Zertifikationskurs 2014 Dysphagie Prävalenz-Bedeutung-Diagnose-Therapie Esther Thür Physiotherapie Nord 1+2
2 Inhalt Dysphagieformen Bedeutung Dysphagie Erkennen Behandlungsmöglichkeiten
3 Dysphagie 1. Schluckstörung 1. Eine Dysphagie, auch in der leichtesten Form einer eben wahrnehmbaren Behinderung, ist ein alarmierendes Symptom, das Abklärung verlangt. Pschyrembel
4 Dysphagieformen Zentral Neurologische Dysphagie Peripher Neurologische Dysphagie Mechanische Dysphagie
5 Merkmale bei Zentral Neurologischer Dysphagie Wahrnehmung Koordination Kognition Haltung, weitere motorische Probleme (Hemiparese)
6 Ursachen für zentral neurologische Dysphagie Hirninsult, v.a. mit Hirnstammläsionen ALS MS Parkinson Demenz Infektionen Tumore Schädelhirntrauma Iatrogene Ursachen (medikamentös)
7 Merkmale bei Peripher Neurologischer Dysphagie Funktionelles Problem der direkt betroffenen Hirnnerven Patienten adäquat Beispiele: Erkrankungen der Hirnnervenkerne und Hirnnerven z.b.guillain Barré Syndrom Erkrankungen des neuromuskulären Übergangs z.b. Myastenia Gravis
8 Merkmale bei Mechanischer Dysphagie Funktionelles Problem durch Läsionen von Strukturen im Mund-Rachen-Bereich z.t. Hirnnerven mitbetroffen nach operativen Eingriffen Meist vorübergehend Beispiele: Tumore (Pharynx, Larynx, Zunge, Kiefer) Nach Rekonstruktionen
9 Bedeutung Stroke: 42-76% mit Dysphagie (Katzan et al., 2003; Smith Hammond & Goldstein, 2006) 30-50% mit Aspiration Risikogruppe: Pat. nach NCH-Eingriffen 1/5-1/3 mit Komplikationen (Carnaby et al., 2006; Martino et al., 2000; Schroeder & Daniels, 2006) Korreliert mit schlechterem Outcome (Katzan et al., 2003; Robbins et al., 2007; Smithard et al., 1998; Wade & Hewer 1987)
10 Bedeutung 1/5 1/3 der Pat. mit Dysphagie erleiden Komplikationen wie: Pulmonaler Infekt Dehydrierung Mangelernährung
11 Bedeutung Korreliert mit schlechterem Outcome: Patienten bleiben länger hospitalisiert Benötigen mehr Hilfe beim Essen Werden eher ins Pflegeheim verlegt Haben eine höhere Mortalitätsrate bedeutet auch höhere Kosten...
12 Beteiligte Fachpersonen Arzt Pflege Angehörige Ergotherapie Patient Ernährungsberatung Physiotherapie Logopädie Hotellerie Sozialdienst
13 Erkennen und Behandeln von neurologisch bedingten Dysphagien Interdisziplinäre Aufgabe: Diagnostik Dysphagie-Screening Beurteilung durch FOTT-Therapeutin Interdisziplinär abgestimmte Massnahmen und Behandlung
14 Ablauf und Assessments MSA nach Perry Kriterien GUSS und Schluckabklärung durch FOTT-Therapeuten (Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Pflege) FEES (Fiberoptisch-Endoskopische-Evaluation des Schluckens) d. Phoniatrie Viedofluoroskopie
15 GUSS 1.Teil
16 Konsequenzen nach Beurteilungen Orale Nahrungsaufnahme Ja/Nein Empfehlung für Kostform und ergänzende Ernährung (MS, PEG, i.v.) Bedingungen für Essen und Mundhygiene Zu beachtende Risikofaktoren, Abbruchkriterien
17 Risikofaktoren (v.a. Patienten im Akutspital) Vigilanz reduziert oder schwankend Allgemeinzustand stark reduziert Schutzmechanismen insuffizient Haltungskontrolle ungenügend Trachealkanüle
18 Dysphagie Erkennen: Warnzeichen Stimme: verwaschen, belegt, schwach, heiser häufiges, insuffizientes Husten/Räuspern Gesichtsasymmetrie, fehlender Mundschluss Speichelmanagement: Drooling Zustand Lippen, Zunge, Mundschleimhaut Reaktionen bei Berührung/Mundpflege
19 Behandlungsansätze der FOTT Fazio-orale-Trakt-Therapie mehr als nur «Schlucken»
20 FOTT-Konzept Mundhygiene Atmung Stimmgebung Sprechen Posturale Kontrolle Nahrungsaufnahme (4 Phasen) Nonverbale Kommunikation Mimik /Gestik
21 Schlucken Essen Präorale Phase Orale Phase Pharyngeale Phase Oesophageale Phase
22 Präorale Phase Haltung Zuführen der Nahrung zum Mund (Hand-Mund-Augen-Koord.) Öffnen der Lippen und Unterkiefer Abbeissen oder Abnehmen des Bolus von Hand, Löffel/Gabel Sehen, Erkennen, Riechen der Nahrung Speichelproduktion und Schluckstimulation Appetit
23 Orale Phase Aufnahme von Nahrung in den Mundraum Kauen/Zerkleinern Vermischen mit Speichel Zentrieren der Nahrung und Bolusformung Bolustransport Schluckreflexauslösung
24 Pharyngeale und Oesophageale Phase Komplexe motorische Aktivität Schutz der Atemwege durch Glottisschluss Suffiziente Schutzmechanismen bei Aspiration von aussen keine Kontrolle oder Einfluss mehr nur noch durch Beobachtung und Nachkontrolle von Stimme und Mundhöhle FEES zur genauen Beurteilung dieser Phasen
25 Essen Ernährung Belastbarkeit Organisation/Zubereitung Wissen von Grundlagen
26 Ziel: Komplikationen vermeiden Ernährungsprotokoll Kostanpassung (Dysphagiemenus) Ergänzende Ernährung (MS, PEG, i.v.) Information (Pat. und Angehörige)
27 Interdisziplinäres Management! Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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