Aufgaben der Logopädie in der Anschlußheilbehandlung von Kopf-Hals. Hals-Tumoren
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- Helmuth Maurer
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1 Aufgaben der Logopädie in der Anschlußheilbehandlung von Kopf-Hals Hals-Tumoren Schwerpunkt Schluckstörung Diana Mehnert Logopädin
2 Bedeutung der Dysphagietherapie Der Zeitpunkt des Therapiebeginns ist von entscheidender Bedeutung. Je später der Therapiebeginn liegt, desto schlechter wurden die Therapieergebnisse. (Waters, Logemann,, et al in Dysphagia) Schluckergebnisse nach Radiotherapie waren deutlich besser, wenn bereits 14 Tage vor der Strahlentherapie mit der Übungsbehandlung begonnen wurde. (Kulbersh,, Rosenthal, et al in Laryngoscope) Gemeinsam mit kompensatorischen Maßnahmen gelingt eine Prävention von Schluckstörungen, die Zahl der relevanten Dysphagien nahm unter einer solchen Therapie ab. (Lazarus, Logemann 1996 in Laryngoscope und 2000 in Head Neck)
3 Therapieelemente Kennen lernen des physiologischen Schluckaktes Kennen lernen der Schutzmechanismen Haltungsaufbau Schluckmanöver Kopfwendemanöver Kopfhebeübung nach SHAKER
4 Therapieelemente Ernährungsberatung Beratung zur Mund- und Zahnpflege Manuelle Stimmtherapie Trachealkanülenmanagement Artikulationstraining
5 Schluckphasen oral pharyngeal ösophageal mal pro Tag. Über 50 Muskeln und Muskelgruppen sind am Schluckakt beteiligt.
6 Kontroll- und Schutzmechanismen Atem- Schluckkoordination Reinigen der Schluckstraße Räuspern Husten Würgen / Erbrechen Niesen
7 Nebenwirkungen der Tumorbehandlung Sensibilitätseinschränkung Änderung der motorischen Abläufe Abnahme der Schutzreflexe Geschmacksreduktion durch fehlenden Luftstrom durch die Nase nach Laryngektomie Mukositis Xerostomie Fibrosierung Narbenbildung
8 Haltungsaufbau Verdeutlichung des Zusammenhanges zwischen Körperhaltung und freier Beweglichkeit der Schluckmuskulatur M.geniohyoideus M.mylohyoideus Schluckbewegung Mundöffnung Mahlbewegung Hebung des Mundbodens
9 Schluckmanöver Mendelsohnmanöver Vor und während des Schluckens wird die Zunge mehrere Sekunden gegen g das Gaumendach gedrückt und der Kehlkopf wird willkürlich gehoben. Supraglottisches Schlucken Vor und während des Schluckens bewusstes Atemanhalten Nach dem Schlucken kurzes Husten Masako-Manöver Manöver Zungenspitze wird während des Schluckens zwischen den Zähnen gehalten. Führt zur Verbesserung der Retraktion der Zungenbasis und des Abschlusses der Pharynxhinterwand mit dem Zungengrund. Forciertes Schlucken Nach dem Schlucken kurzes Husten Während des Schluckens werden alle Muskeln des Körpers so fest wie w möglich angespannt.
10 Shakermanöver Kopfhebeübung im Liegen Kräftigungstraining der suprahyoidalen Muskulatur Unterstützung der Funktion des oberen Ösophagussphinkters Patient liegt auf harter Unterlage Anspannung der Zehen und gleichzeitiges heben des Kopfes für 30 Sekunden 30 Sekunden Pause Durchführung je 3 mal
11 Kopfwendemanöver Posturale Änderungen / Körperhaltung, Kopfposition Durch Änderung der Kopfposition, z.b. Kopf senken und/oder drehen können unbewegliche Räume im Pharynx verkleinert werden.
12 Patientenanleitung zur Mund- und Zahnpflege MUNDPFLEGE regelmäßiges Spülen z.b. mit Glandomed ZAHNPFLEGE Weiche Zahnbürste benutzen Vorsichtig Zahnseide benutzen Zahnbürste häufig wechseln Zahnbürste trocken lagern Milde fluorhaltige Zahnpasta nutzen Zahnprothesen ggf. nur zu den Mahlzeiten einsetzen Zahnstocher vermeiden
13 Patientenanleitung zur Ernährung Ernährung Speisen lange kochen. Möglichst kleine Stücke schneiden und dazu viel trinken. Nahrung lange kauen, um Speicheldrüsen anzuregen. Nahrung wenig würzen. Keine Säfte, Zitrusfrüchte, Alkohol, Nikotin.
14 Manuelle Stimmtherapie Mobilisierung der suprahyoidalen Muskulatur Verbesserung der Beweglichkeit im Bereich der Zunge als Grundlage für weitere Schluckmanöver. Lösung von Dystonien. Verbesserung des Bewegungsradius soll erreicht werden.
15 Manuelle Stimmtherapie Zungenbeinmobilisation: Entspannung der hypertonen Muskulatur im Bereich des Os hyoideum
16 Fazit Schluckstörungen können schwerwiegende Folgen für die Patienten haben. Um die Lebensqualität zu verbessern, bzw. zu erhalten sollte so früh wie möglich mit der Therapie begonnen werden.
17 DYSPHAGIE Nahrungsaufnahme ist nur unter schwierigen Bedingungen möglich und sehr schmerzhaft. Möglich sind unkontrolliertes Schlucken, Aspiration, nasale Regurgitation Unter-,, Fehlernährung Unausgewogener Flüssigkeitshaushalt Appetitlosigkeit Gewichtsverlust Soziale Isolation Bedingt durch Op`s wie Zungenteilresektion, Gaumensegelresektion, Defektdeckung mit Lumenverkleinerung des Pharynx,, Narbenbildung
18 BEGLEITERSCHEINUNGEN XEROSTOMIE Bekannteste und häufigste Folgeerkrankung der Strahlentherapie Tritt schon bei sehr geringer Strahlendosis auf Speichelproduktion der großen Speicheldrüsen kommt zum Erliegen Durch Mundtrockenheit ist das Schlucken äußerst schmerzhaft FIBROSIERUNG Der Fibrosierungsprozess kann noch Jahre nach Abschluss der Therapie beginnen.
19 BEGLEITERSCHEINUNGEN MUKOSITIS % der Bestrahlungspatienten haben diese Entzündung der Mundschleimhaut Führt in vielen Fällen zu posttherapeutischer Dysphagie Zäher, klebriger, übel riechender Schleim in Mund und Rachen Sekret korreliert mit Symptomen einer Regurgitation,, Erbrechen, Aspiration Vermehrt treten hartnäckige Mukosaulzerationen,, Narbenbildung, funktionelle Schäden auf Äußerst langwieriger Heilungsprozess Vernarbung und Dysfunktion in den betroffenen Gebieten ist möglich Kann u.u.. so schwerwiegend sein dass Therapie unterbrochen werden muss
20 PRÄORALE PHASE Willkürliche Vorbereitung zur Nahrungsaufnahme Zuführen der Nahrung zum Mund Sehen, riechen, erkennen der Nahrung Speichelproduktion und Schluckstimulation
21 Orale Phase Vorbereitung: Abbeißen, kauen, zerkleinern, schmecken, spüren der Nahrung Bolusbildung mit Hilfe des Speichels und der Zunge Transport: Boluszentrierung und Transport durch die Mundhöhle in den Rachen Triggerung der weiteren unwillkürlichen Abläufe am Gaumen und Zungengrund
22 Pharyngeale Phase Transport durch den Rachen Nach velopharyngealen Verschluss gelangt der Bolus durch eine schnelle kolbenartige Rückwärtsbewegung der Zunge in den Hypopharynx. Während des Schluckens verschließt der weiche Gaumen den Nasopharynx gegen den Oropharynx.
23 Pharyngeale Phase Kehlkopf bewegt sich nach vorne oben Dadurch passives Absinken der Epiglottis mit Kehlkopfverschluss Einengung und Einwärtsbewegung der Pharynxwände Einwärtsbewegung der Stimm- und Taschenenbänder Passives Öffnen des Musculus cricopharyngeus
24 Ösophageale Phase Nahrung wird unwillkürlich abwärts in den Magen befördert
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