1. Klaus 2. Der Unfall

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Transkript:

1. Klaus Klaus war zehn Jahre alt und lebte mit seinen Eltern und vier Geschwistern in einer großen Stadt. In seiner Familie ging es immer fröhlich zu, obwohl sie sehr arm waren. Jeden Abend versammelten sie sich, um Gott für den Tag zu danken, ihre Bitten vorzutragen, ein Gesätz vom Rosenkranz zu beten und eine Stelle aus der Heiligen Schrift zu hören. Gemeinsam besprachen sie diese Stelle, segneten sich gegenseitig und zogen sich dann zurück. O wie sehr freute sich Klaus jeden Tag auf diese Zeit. Denn in der Schule lief es leider nicht so gut. Klaus hatte Schwierigkeiten mit dem Lernen. Auch seine Mitschüler hänselten ihn oft, weil er nicht so modisch gekleidet war wie sie. Doch Klaus wehrte sich nie. Er ließ alles über sich ergehen. Sicherlich tat es ihm im Herzen oft weh, wenn er verlacht wurde. Aber nie hörte man ein böses Wort, das über seine Lippen kam. Jeden Abend beim Gebet betete er für seine Klassenkameraden. Er wünschte sich so sehr, dass diese mehr über Jesus und sein Leben erfahren würden. Und eines Tages sollte sein Wunsch erfüllt werden. 2. Der Unfall Wie immer saß Klaus alleine auf dem Schulhof, während seine Klassenkameraden Fußball spielten. Klaus beobachtete das Treiben. Und dann geschah das Unfassbare. Hermann holte aus und der Ball flog mitten auf die Straße. Ohne auf den Verkehr zu achten, lief Hermann hinterher und übersah dabei ein sich näherndes Auto. Dieses erfasste ihn und Hermann lag bewegungslos auf der Straße. Klaus holte schnell die aufsichtführende Lehrkraft hinzu. Diese bestellte den Rettungswagen. In der Klasse war die Aufregung groß. Oh, der Hermann, das ist ja furchtbar, sagte Peter. Hoffentlich ist es nicht ganz so schlimm meinte Kurt. Und wenn er schon gestorben ist? So ging es hin und her, die Diskussion wurde immer heftiger. Klaus fasste all seinen Mut zusammen und sagte zu seinen Mitschülern: Mit diesen Diskussionen können wir Hermann auch nicht helfen. Ach, hast du etwa eine bessere Idee? fragte Linda. Ja habe ich. Alle schauten ihn erwartungsvoll an. Dann fragte Ingo: Und die wäre? Lasst uns für Hermann gemeinsam beten, damit Gott ihn beschützen möge. Einen kurzen Augenblick lang war es still in der Klasse. Dann meldete sich Florian: Meinst du, dass das hilft? Ja, das glaube ich. Okay, wir können es ja mal versuchen. Klaus freute sich. Zum ersten Mal hörten ihm seine Klassenkameraden zu. Und er begann zu beten: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Dann das Vater unser, das Ave Maria und das Ehre sei dem Vater. Während der Zeit wurde es in der Klasse merkwürdig still. Alle spürten eine Kraft in sich, die sie nicht kannten. Und Klaus hatte auf einmal gar keine Angst im Mittelpunkt zu stehen, weil er wusste, dass Jesus ja im Mittelpunkt

steht und er nur ein kleines Werkzeug für Jesus war. Dann begann die nächste Unterrichtsstunde. 3. Auf dem Schulhof Nach der Schulstunde kam Tobias auf dem Schulhof auf Klaus zu und sagte: Du Klaus, ich möchte mich bei dir entschuldigen. Ich war wirklich immer sehr gemein zu dir. Dein Gebet hat mir sehr gut gefallen und ich würde gerne mehr über Jesus erfahren. Wäre es möglich, dass ich dich mal besuchen komme und dass du mir dann einiges über deinen Glauben erzählst? Klaus traute seinen Ohren nicht. Gerade der Tobias kam zu ihm, der ihn sonst nur ausgeschimpft hat. Natürlich kannst du mich besuchen kommen. Ich würde mich sehr darüber freuen. Sag einfach, wann du Zeit hast. Oh, das ist schön. Wie wäre es morgen um 15 Uhr? Ja, geht in Ordnung. Ich erwarte dich. Prima, du erzählst mir dann etwas über Jesus und ich helfe dir bei den Matheaufgaben. Klaus konnte es kaum fassen. An diesem Tag ging er besonders fröhlich nach Hause. 4. Im Krankenhaus Nachmittags fasste Klaus den Entschluss, Hermann im Krankenhaus zu besuchen. Die Mutter gab ihm die Erlaubnis, segnete ihn mit Weihwasser und gab ihm ein paar selbstgebackene Plätzchen mit. Er fand Hermann auf der Station 1b. Da lag er in einem Bett und sah sehr müde aus. Guten Tag, Hermann. Ich wollte sehen, wie es dir geht. Klaus, du? fragte Hermann ungläubig, du kommst zu mir? Mir tut alles weh. Der Arm ist gebrochen. Außerdem habe ich eine leichte Gehirnerschütterung und viele Blutergüsse. Doch die Ärzte meinten, ich soll einen Schutzengel gehabt haben oder halt jemanden, der für mich betet. Da freue ich mich aber, dass nichts Schlimmeres passiert ist. Und die Ärzte haben bestimmt Recht mit ihrer Aussage, entgegnete Klaus. Meinst du? Das kann ich mir nicht vorstellen. Wer sollte für mich beten? In meiner Familie wird nicht gebetet. Meine Freunde beten auch nicht. Und sonst fällt mir niemand ein, der für mich beten könnte. Klaus wurde etwas verlegen, er errötete und senkte seinen Blick. Das sah Hermann und er fragte ihn: Doch wie ist das mit dir? Du glaubst doch an Gott. Betest du etwa auch für andere Menschen? Klaus sagte leise: Ja, natürlich bete ich für meine Mitmenschen. Er wartete darauf, dass Hermann ihn auslacht und verspottet, so wie es sonst auch immer geschah. Doch Hermann schaute ihn an, wurde ganz blass und sagte: Danke. Dann fragte er ihn: Wie kann es sein, dass du für mich betest? Ich war immer so gemein zu dir. Doch du hast dich nie

gewehrt, du hast nie geschimpft oder gar zurückgeschlagen. Warum nicht? Da erwiderte Klaus: Ich habe mir ein Beispiel an Jesus genommen, auch wenn es nicht immer ganz leicht für mich war. An Jesus? fragte Hermann was hat Jesus gemacht? Jesus hat sein Leben für uns dahingegeben. Als er verraten wurde, hat er sich nicht gewehrt, sondern für die Menschen gebetet. Das hört sich spannend an. Könntest du mir demnächst mehr über Jesus erzählen, wenn ich wieder gesund bin? Ich möchte vieles von ihm lernen. Ja gerne, sagte Klaus, doch nun ruhe dich aus, damit du schnell wieder gesund wirst. Ja, das mache ich. Könntest du mir denn noch einen Gefallen tun? bat Hermann, würdest du jetzt noch ein Gebet mit mir gemeinsam sprechen? Gerne erfüllte Klaus diesen Wunsch. Wie in der Schule am Vormittag fing er an: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen. Dann das Vater unser, das Ave Maria und das Ehre sei dem Vater. Auch Hermann wurde es ganz warm ums Herz. Dann verabschiedete sich Klaus und ging nach Hause. An diesem Abend hatte er beim Familiengebet eine große Danksagung zu machen. 5. Der nächste Tag Am nächsten Tag verlief zunächst alles so wie immer. Nach dem gemeinsamen Morgengebet und dem anschließenden Segen durch die Mutter, verließ Klaus das Haus, um zur Schule zu gehen. An der Straße wurde er schon von Tobias erwartet. Guten Morgen Klaus, sagte dieser lass uns gemeinsam zur Schule gehen. Wir haben doch den gleichen Weg. Guten Morgen, Tobias. Ja gerne. Als die beiden die Schule erreichten, schauten die anderen Schüler groß. Tobias hänselte doch den Klaus wo er nur konnte. Aber keiner traute sich etwas zu sagen. Nach der Schule machten sich die beiden auch gemeinsam auf den Heimweg. Um Punkt 15 Uhr schellte es dann bei Klaus an der Tür. Wie verabredet stand dort Tobias. Klaus ging mit ihm ins Wohnzimmer. Doch kaum saßen sie, da legte Tobias schon los. Er hatte so viele Fragen. Sag mal, wie ist das wenn du betest? Denkst du da an jemand bestimmtes? Ja, ich denke als erstes an Gott, meinen Vater und dann Tobias fiel ihm ins Wort: Wie an Gott deinen Vater. Ich habe auch einen Vater. Aber mein Vater heißt Heinz und ist 34 Jahre alt. Zu dem kann ich doch nicht beten. Jetzt musste Klaus lachen. Für ihn war das alles so selbstverständlich. Aber Tobias hatte scheinbar noch nie etwas mit dem Glauben zu tun gehabt. Und so erzählte er ihm: Ja, der Heinz ist dein Vater auf der Erde. Doch du hast auch einen himmlischen Vater, der dich unendlich liebt. Der himmlische Vater hat dich so lieb, wie dich auf Erden niemand lieben kann. Er hat dich erschaffen. Schon am Anbeginn der Welt hat er an dich gedacht und hat seinen Sohn für dich dahingegeben, damit du einst an seiner Herrlichkeit teilhaben kannst. Dein Vater auf der Erde hat dich zwar auch sehr lieb, aber er kann nicht immer bei dir sein. Gott dagegen ist immer bei dir. Und jetzt stell dir mal vor, da ist dein bester Freund bei dir und du kümmerst

dich gar nicht um ihn. Das macht ihn natürlich traurig. Und genauso macht es ihn glücklich, wenn du an ihn denkst und ihn liebst. Ja, das kann ich verstehen entgegnete Tobias. Aber wo ist Gott denn in mir? Gott wohnt in deinem Herzen. Alle guten Gedanken, die du hast, sind ein Geschenk von ihm. Dafür sollten wir ihm eigentlich danken. Und immer, wenn du anderen Menschen eine Freude machst, dann machst du Gott gleichzeitig eine Freude, weil er ja in jedem Herzen lebt. Andersherum ist es natürlich auch so, dass er traurig ist, wenn wir nicht gut sind zu unseren Mitmenschen. Denn das tun wir dann auch Gott an. Ach jetzt verstehe ich auch dein Gebet, das du in der Schule gesprochen hast. Das hieß doch Vater unser. Und da haben wir dann gemeinsam zu unserem Vater gebetet, stimmt das? Ja, und noch mehr. Gott, unser Vater hat uns seinen Sohn Jesus geschenkt. Jesus ist also unser Bruder geworden und so dürfen wir mit ihm gemeinsam zu unserem Vater beten. Wow, daher hat sich das beten so gut angefühlt. Ich war beim Beten so glücklich und dachte mein Herz springt mir vor lauter Glück fast aus der Brust. Sag mal könnten wir das Gebet nicht noch einmal gemeinsam beten? Und dann möchte ich es mir gerne aufschreiben und auswendig lernen. Würdest du mir dabei helfen? Ja gerne. Dann lass uns gemeinsam beten und anschließend hole ich einen Schreibblock und Stifte und dann schreiben wir das Gebet auf. Gemeinsam begannen sie zu beten: Vater unser im Himmel.. Tobias war so glücklich, dass er am liebsten immer weiter gebetet hätte. Doch Klaus sagte ihm: Jetzt ist es 18 Uhr und deine Mutter erwartet dich. Den Eltern gegenüber sollen wir immer gehorsam sein. Aber das ist ein anderes Thema. Wenn du möchtest, können wir gerne darüber ein anderes Mal sprechen. Das würde jetzt viel zu lange dauern. Ja, du hast recht. Vielen Dank für alles. Morgen früh stehe ich wieder an der Straße, dann können wir gemeinsam zur Schule gehen. Vielleicht können wir dann unterwegs ein Gebet sprechen? - Ja, gerne sagte Klaus. Dann zog sich Tobias seine Jacke an und verabschiedete sich von Klaus. An diesem Abend dachten beide noch lange über das Gespräch nach. 6. Die Verabredung Wie verabredet wartete Tobias am nächsten Tag wieder auf Klaus. Gemeinsam gingen sie zur Schule und beteten unterwegs das Vater unser. An diesem Nachmittag wollten sie gemeinsam Hermann im Krankenhaus besuchen. Nach den Hausaufgaben, bei denen Tobias Klaus half, zogen die beiden los. Hermann schaute nicht schlecht, als er die beiden kommen sah. Damit hatte er nicht gerechnet. Nachdem man sich begrüßt hatte, fragte er nach, wie es sein könnte, dass Tobias auf einmal etwas mit Klaus unternähme. Da erzählte Tobias die ganze Geschichte, angefangen bei dem Gebet in der Schulklasse und auch von ihrem gestrigen Treffen. Da wurde Hermann neugierig und er sagte: Ich

möchte auch etwas über den Vater im Himmel erfahren, könnt ihr mir das nicht auch erzählen? Und schon ging es los. Die drei bemerkten gar nicht, wie schnell die Zeit verging. Auf einmal stand schon die Krankenschwester mit dem Abendbrot im Zimmer. Jetzt wird es Zeit, dass wir gehen, sagte Klaus unsere Eltern werden uns auch erwarten. Ja, es war schön etwas über Gott unseren himmlischen Vater zu erfahren. Könnten wir uns nicht öfters treffen, um darüber zu reden und auch zu beten? fragte Hermann. O ja, das werden wir demnächst machen, abgemacht. sagte Klaus. Morgen darf ich auch schon nach Hause. Vielleicht könnt ihr ja in der nächsten Woche zu mir kommen. Aber wir sehen uns ja am Montag in der Schule. Dann sprechen wir darüber. Tobias und Klaus verabschiedeten sich von Hermann und gingen nach Hause. Abends erzählte Klaus seiner Familie alles, was er an diesem Tag erlebt hatte. Seine Mutter sagte zu ihm: Dann vergiss nicht, Gott zu danken. Oh nein antwortete Klaus immer wenn wir über Gott sprechen, dann schicke ich kurze Stossgebete zu ihm, damit er durch mich spricht, oder ich sage ihm einfach dass ich ihn liebe. Dann lass uns jetzt die ganze Situation zu Gott tragen in einem gemeinsamen Gebet sagte der Vater. Und er betete: Lieber Gott, wir danken dir, dass du mit uns auf unserem Weg bist. Dir schenken wir alles: unsere Augen, unsere Ohren, unseren Mund, unsere Hände, unsere Füße und unser Herz. Du darfst uns gebrauchen, damit dein Name verherrlicht werde. Mach, dass immer mehr Menschen nach dir suchen und dass sie dann auch Menschen finden, die von deiner Liebe erzählen. Amen.