Erfahrungsbericht über meinen Erasmus-Aufenthalt in Rennes (Frankreich)



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Transkript:

Erfahrungsbericht über meinen Erasmus-Aufenthalt in Rennes (Frankreich) Allgemeines und Bewerbung/Anmeldung Ich habe von Mitte Januar bis Mitte Mai 2013 ein Semester an der Université Rennes 2 in Frankreich studiert. Da ich Lehramt studiere, habe ich dort neben Französisch auch mein zweites Fach, Englisch, studiert. Alles in allem hat mir der Aufenthalt an der Uni in Rennes sehr gut gefallen. Ich habe die Zeit sehr genossen und kann allen die Uni in Rennes sehr empfehlen! Das Semester für uns Erasmus-Studenten war von Anfang an sehr gut organisiert. Meine Betreuungspersonen in Freiburg, Dr. Yvonne Stork und Svea Flämig vom Romanischen Seminar, waren sehr hilfsbereit und immer für alle Fragen offen. Die Anmelde- und Bewerbungsformalitäten für Erasmus waren nicht allzu aufwendig und wir wurden durch das Romanische Seminar in einer Infoveranstaltung zuvor schon gut auf alles vorbereitet. Auch die Uni in Rennes hat sich bald schon gemeldet mit ersten Informationen zum Einschreibeverfahren. In Rennes waren Madame Gwénaëlle Le Meur und Madame Susana Lopes Horta von den Relations Internationales für uns zuständig. Auch jene waren immer hilfsbereit und haben alle meine Fragen beantwortet (auch vorab per Mail). Diese beiden haben auch die Einführungswoche für uns internationale Studenten organisiert mit Begrüßungs- und Infoveranstaltungen. So gesehen wurden wir gut auf unseren Auslandsaufenthalt vorbereitet. Die einzige Sache, die meiner Meinung nach recht langsam verlief, war die Zulassung für das Studentenwohnheim. Dafür habe ich erst Mitte Dezember die Zusage bekommen. Das fand ich etwas spät, da ich am 10. Januar ja schon nach Rennes gefahren bin und somit auch keine Zeit mehr gehabt hätte nach Alternativen zu suchen. Studiensystem und belegte Veranstaltungen Meiner Meinung nach unterscheidet sich das französische Unisystem sehr von dem deutschen. Ich empfand es als sehr dozentenlastig und frontalunterrichtsgeprägt mit relativ wenig studentischer Aktivität in den Kursen. Es gibt Cours Magistrals (CM) und Travaux Dirigés (TD), wobei der CM eine Art Vorlesung ist und der TD eine Art Seminar oder Übung. Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass diese Unterscheidung nicht unbedingt bedeutet, dass in den TD die Studenten aktiv werden dürfen. In machen Kursen hat der Prof den gesamten TD lang durchgeredet und den Stoff vom CM noch mal vertieft. Der Leistungsnachweis kann entweder ein oder mehrere Contrôles continus während des Semesters sein, ein Contrôle terminal in der Prüfungswoche nach Ende der Vorlesungen oder ein Dossier (Hausarbeit) oder Essay. Welche Modalités de Contrôle ein bestimmter Kurs hat steht immer schon im Vorfeld fest und kann auf den Aushängen an den jeweiligen Seminaren eingesehen werden.

Meine Studienplanung, die ich in Deutschland aufgestellt habe, konnte ich nur zum Teil so in Frankreich umsetzen. Wir hatten die ersten zwei Uniwochen Zeit uns alle Kurse, die uns interessieren, anzuschauen und erst danach mussten wir uns definitiv entscheiden. Nachdem ich alle Kurse angeschaut habe, habe ich etwa die Hälfte meines ursprünglichen Learning Agreements noch mal umgeworfen. Ich habe letztendlich 3 Französisch-Kurse belegt: Littérature du XIX. siècle (4 ECTS) bei Steve Murphy (Département Lettres Modernes): Dieser Kurs bestand aus einem 1-stündigen CM und einem 1- stündigen TD, war recht interessant und behandelte vor allem die Poesie von Charles Baudelaire und Paul Verlaine. Leider war der Dozent sehr oft krank und so fiel der Kurs oft aus. Als Leistungsnachweis mussten wir ein Dossier über eine Gedichtsammlung und eine Gedichtinterpretation schreiben. Der Dozent war sehr freundlich, sehr kompetent und nachsichtig gegenüber den Erasmus-Studenten. Enseigner la civilisation à un public FLE (5ECTS) bei Hervé Salaün (Département Français Langue Etrangère): Der Kurs richtete sich an zukünftige Französischlehrer und untersucht wie man französische Landeskunde und interkulturelle Kompetenz vermitteln kann. Er bestand aus einem 1-stündigen CM, der leider etwas theoretisch und sprachlich sehr anspruchsvoll war und bei dem es für uns ausländische Studenten schwer war mitzuschreiben. Der 2-stündige TD dazu, der im 2-Wochen-Rhythmus stattfand, war dafür superinteressant und wir durften selbst aktiv werden. Die Klausur am Ende war zwar recht schwer, aber dennoch machbar. Alles in allem für Lehramtsstudenten empfehlenswert! Difficultés posées par la référence en FLE (5ECTS) bei Mathieu Plas (Département Français Langue Etrangère): Der Kurs richtete sich ebenfalls an zukünftige Französischlehrer und untersucht linguistische Phänomene der französischen Sprache in Bezug auf typische Fehlerquellen und Schwierigkeiten für Schüler, die diese Sprache lernen. Der Kurs bestand aus einem 1-stündigen CM und einem 1-stündigen TD und beinhaltete zwei Klausuren, eine nach der Hälfte des Semesters und eine am Ende. Mir hat der Kurs sehr gut gefallen. Für Lehramtsstudenten ebenfalls empfehlenswert! Dann habe ich noch 2 Englisch-Kurse gemacht: History of American Litterature (5ECTS) bei Florian Tréguer (Département Anglais): Der Kurs gab einen Überblick über die amerikanische Literaturgeschichte seit der Kolonialzeit bis heute und bestand nur aus einem 1-stündigen CM. Ich fand den Kurs sehr informativ und interessant, auch wenn die englische Sprachkompetenz des Dozenten zu wünschen übrig ließ. British Sociology since 1945 (5ECTS) bei David Haigron/Brendan Prendiville (Département Anglais): Der Kurs vermittelte englische Landeskunde bzgl. gesellschaftlichen Themen wie Familie, Religion, Politik, Wirtschaft, Ethnizität, Schulwesen, Gesundheitswesen, etc. Er bestand aus einem 1-stündigen CM und einem 1-stündigen TD mit einer abschließenden mündlichen Prüfung. Ich fand den Kurs sehr lehrreich und interessant. Absolut empfehlenswert!

Als letztes habe ich noch den Sprachkurs am CIREFE, dem Centre Rennais d Etudes de Français pour Etrangers, mit 5 ECTS gemacht. Dieser bestand aus einem 2-stündigen Oral-Kurs und einem 2-stündigen Ecrit-Kurs in der Woche. Mein Oral-Kurs hat mir sehr gut gefallen, vor allem weil wir immer viel sprachlichen Austausch und Diskussion hatten und weil der Dozent sehr engagiert war. Der Ecrit- Kurs hat mir weniger gefallen, was aber auch hier vor allem an der Lehrperson lag. Dennoch würde ich den Erasmus-Studenten raten diesen Kurs, der gratis für ein Semester ist, zu belegen. Abschließend ist noch zu sagen, dass ich mit meinem Französichniveau aus der Uni in Deutschland gut den Vorlesungen in Frankreich folgen konnte. Wenn man sich dann vielleicht noch die Mitschriebe von einem Muttersprachler zur Klausurvorbereitung holt, dann ist es kein Problem die Prüfungen erfolgreich zu bestehen. Anreise Ich bin mit dem Zug nach Rennes gefahren. Von Straßburg aus gibt es eine tolle TGV-Direktverbindung nach Rennes, die nur fünfeinhalb Stunden dauert. Den Zug am besten über die SNCF-Seite buchen und vorher noch die Carte Jeune für 50 kaufen, mit der man bis zu 60% Reduktion auf den Normalpreis bekommt und welche sich alleine schon für die Hin-und Rückfahrt lohnt, aber auch für kleine Kurztrips am Wochenende! Einziges Manko: Der Zug fährt leider nur einmal pro Tag und zwar um 5.27 Uhr ab Strasbourg und 14.33 Uhr ab Rennes. Dafür ist der Preis echt günstig, wenn man früh bucht. Unterkunft Ich habe ein renoviertes Zimmer im Studentenwohnheim Villejean-Alsace direkt gegenüber der Uni bekommen. Die Lage ist perfekt und auch in die Stadt sind es nur 10 Minuten mit der Metro. Das Zimmer ist zwar relativ klein (9qm) und hat eine 1qm- Multifunktionskabine mit WC, Waschbecken und Dusche, dafür steht aber ein Kühlschrank im Zimmer und ist es sauber und sehr günstig (223 ). Wenn man noch bei der CAF (Caisse d allocations familiales) ein Wohngeld beantragt, welches man direkt am Empfang des Wohnheims machen kann, reduziert sich die Miete auf ca. 130! Im Wohnheim gibt es auch eine Gemeinschaftsküche mit Kochfeldern und Mikrowellen, wo man dann mit Geschirr, welches man sich aus Deutschland mitbringt oder günstig bei IKEA kauft, auch mal kochen kann. Ansonsten gibt es auch eine gute Mensa direkt neben dem Wohnheim, wo man unter der Woche für 3,10 essen kann. Mit den anderen Bewohnern aus meinem Stock hatte ich leider kaum Kontakt, was an der Anonymität dieser Art von Wohnheim liegt. Also für ein Semester ist das echt okay, aber für Studenten, die länger bleiben, würde ich empfehlen eine WG zu suchen.

Internet und Telefon Internet gibt es im Wohnheim, allerdings nur per LAN-Verbindung, die manchmal etwas langsam war und abends leider oft überlastet war. Diese kostet 20 pro Monat und wird von der Kreditkarte abgebucht. Sonst gibt es auf dem gesamten Unicampus auch kostenloses WLAN über den Uni-Account. Für ein Prepaid-Mobiltelefon würde ich einen Vertrag bei Free machen. Dort gibt es ein unschlagbar günstiges und jederzeit kündbares Angebot für 2 monatlich plus einmalige 10 für die Sim-Karte. Damit hat man eine SMS-Flat ins französische Netz und zwei Stunden Anrufe frei ins französische Netz und sogar ins deutsche Festnetz. Ansonsten klappt Skypen auch ganz gut, vor allem morgens und vormittags. Öffentliche Verkehrsmittel in Rennes Die öffentlichen Verkehrsmittel in Rennes sind sehr gut. Es gibt es eine Metrostrecke, die die Uni mit der Innenstadt verbindet und die Metro fährt alle 2-4 Minuten. Außerdem gibt es noch ein gutes Busnetz, mit dem man in alle Ecken der Stadt kommt. Auch einen Nachtbus gibt es, der die ganze Nacht im maximal halbstündlichen Takt zwischen Wohnheim und Innenstadt pendelt. Tipp: Mit der Carte KorriGo, die man sich gratis an vielen Stellen in Rennes ausstellen lassen kann, bekommt man die Metro-/Buskarten günstiger! Damit kostet die 10er-Karte ca. 11 und die Monatskarte ca. 30. Konto Viele französische Banken, zum Beispiel die LCL, bieten ein kostenloses Konto für Studenten an, bei dem man auch noch eine Versicherung für das Zimmer fürs Wohnheim abschließen kann, was notwendig ist in Frankreich. Über die Kontoeröffnung gab es jedoch auch eine Infoveranstaltung in der von der Uni organisierten Einführungswoche. Das Konto ist auch notwendig für die CAF und auch für den Handyvertrag bei Free, welcher über einen automatischen Bankeinzug funktioniert. Ansonsten kann man auch fast überall mit der deutschen EC-Karte bezahlen und auch Geld abheben an den französischen Bankautomaten ist nicht allzu teuer. Kulturelles und Freizeit Kulturelles Rahmenprogramm für internationale Studenten wird in Rennes vom ESN organisiert, eine studentische Organisation, die regelmäßig ein kulturelles Wochenprogramm auf ihrer Facebook-Seite vorschlägt und auch oft günstige Ausflüge in die Umgebung von Rennes organisiert. Auch das Centre de mobilité internationale de Rennes bietet regelmäßig günstige organisierte Ausflüge in der Region und günstige Karten für verschiedene kulturelle Angebote wie Theater, Konzerte, Oper, etc. an. Ansonsten gibt es auch ein cooles Angebot beim SNCF, den Pass Bretagne, mit dem man am Samstag den ganzen Tag mit dem TER in der Bretagne herumfahren kann für 12. Das lohnt sich echt und man kann die nahe Umgebung von Rennes

besichtigen, z. B. Saint-Malo, Saint-Brieuc, Dinan, Dinard, Quimper, Auray oder Vannes, alles Städte sind, die ich sehr empfehlen kann! Wer in den Ferien Zeit hat und die Bretagne erkunden will, für den habe ich eine guten Tipp: Mietet euch ein Auto über die Online-Plattform www.drivy.com, eine super Seite auf der man günstig Autos von Privatpersonen für einen gewissen Zeitraum mieten kann. Im Preis ist sogar eine Versicherung inklusive! Also echt eine geniale Idee und ich kann aus Erfahrung sagen, dass das echt gut geklappt hat. Wer Sport machen will, für den kann ich das uniinterne Sportangebot des SIUAPS empfehlen, der eine große Bandbreite von Aktivitäten anbietet. Dafür muss man am Semesteranfang in den Kurs gehen und sich bei Trainer einschrieben und eine Carte Sport für 24 im Sekretariat des SIUAPS kaufen. Mit der Karte kann man unbegrenzt Sportkurse besuchen falls es genügend freie Plätze gibt. Ich habe zwei Kurse besucht (Fußball und Klettern) und beide haben echt Spaß gemacht! Ansonsten gibt es für die Nachteulen reichlich Bars und Pubs in der Innenstadt (nicht verpassen: die berüchtigte Rue de la Soif!) und gute Diskos (z. B. das Espace oder das Delicatessen), wo Mädels unter der Woche bis 1Uhr bzw. 1.30 Uhr sogar umsonst reinkommen, wenn keine Specials sind! Lebenshaltungskosten Die Lebenshaltungskosten sind vergleichbar mit Deutschland, vor allem die Preise in Bars, Cafés und Crêperien. Allerdings sind Lebensmittel im Supermarkt schon teurer als bei uns in Deutschland, sodass man hierfür mehr Geld einplanen muss. Es gibt günstige Hypermarchés, die jedoch oft am Stadtrand liegen und ohne Auto kaum zu erreichen sind. In der Stadt und am Wohnheim gibt es nur den Carrefour, der recht teuer ist. Auch für den täglichen Nahverkehr und Ausflüge am Wochenende geht ganz schön Geld drauf. Grob geschätzt würde ich sagen, dass man so um die 500 bis 600 pro Monat benötigt.