BEGEISTERT FÜR TIERE

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Transkript:

BEGEISTERT FÜR TIERE

EIN THEMA, DAS UNS ALLE ANGEHT DIE ARTENVIELFALT MACHT UNSERE ERDE REICH. SIE BILDET DIE BASIS FÜR UNSERE ERNÄHRUNG, UNSERE GESUNDHEIT, UNSERE WIRTSCHAFT KURZ: FÜR UNSER GESAMTES WOHLERGEHEN. Dennoch bedrohen wir diese Vielfalt, indem wir Tierarten übermäßig bejagen oder natürliche Lebensräume zerstören. Viele Ökosysteme sind so komplex, dass schon das Aussterben einer einzigen Tierart das biologische Gleichgewicht stören und erhebliche Folgeschäden verursachen kann. Der Erhalt des natürlichen Artenreichtums ist daher eine Aufgabe, die uns alle angeht. Dabei merken wir in vielen Fällen nicht, dass wir ohne die Vielfalt des Lebens unsere eigene Existenz gefährden und unsere eigene Lebensqualität drastisch verschlechtern.

IN DEN VERGANGENEN JAHREN SPENDETE DER KÖLNER ZOO MEHR ALS 750.000 EURO FÜR DEN ARTENSCHUTZ. AKTIV FÜR DEN ARTENSCHUTZ NACHHALTIG UND VIELFÄLTIG: SO PRÄSENTIERT SICH DAS ARTENSCHUTZ ENGAGEMENT DES KÖLNER ZOOS. EINIGE PROJEKTE STEUERN WIR IN EIGENREGIE. BEI ANDEREN MASSNAHMEN UNTERSTÜTZEN WIR PARTNER ORGANISATIONEN MIT KNOW HOW UND/ODER GELDMITTELN. WIR VERKNÜPFEN JEDES NEUE GROSSBAUPROJEKT IM ZOO MIT EINEM PAS SENDEN NATURSCHUTZVORHABEN. MIT ZUWENDUNGEN FÜR UNSERE VERSCHIEDENEN PROJEKTE konnten wir allein zwischen 2010 und 2015 rund 750.000 Euro für den Artenschutz spenden. Aber auch vor Ort, im Rheinland, machen wir uns für den Artenschutz stark. Dabei kooperieren wir mit lokalen Organisationen wie dem NABU Köln. ALS WISSENSCHAFTLICH GEFÜHRTER ZOO ERFÜLLEN WIR ZAHLREI CHE AUFGABEN. Wir sind einerseits ein attraktiver Ort, um Unterhaltung, Spaß, Erholung und Bildung miteinander zu verbinden. Andererseits sind wir uns der Problematik des Artensterbens bewusst und deshalb in den vergangenen Jahren zu 4

DIE ZOOS SIND ZU EINEM BEDEUTENDEN AKTEUR WELTWEITER NATUR- UND ARTENSCHUTZINITIATIVEN GEWORDEN. WIE ZOOLOGISCHE GÄRTEN DIE BIOLOGISCHE VIELFALT SCHÜTZEN CHRISTOPHER LANDSBERG, THEO PAGEL Vorstand des Kölner Zoos einem bedeutenden Akteur weltweiter Natur- und Artenschutzinitiativen geworden. Über nationale Verbände wie den Verband der Zoologischen Gärten (VdZ) und international aktive und vernetzte Organisationen wie dem Europäischen Zooverband (EAZA) oder dem Weltverband der Zoos und Aquarien (WAZA) stimmen wir unsere Maßnahmen und Initiativen wirkungsvoll untereinander ab. IM FOKUS UNSERER ARBEIT STEHT DIE NACHZUCHT BEDROHTER TIERARTEN UNTER ARTGEMÄSSEN HALTUNGSBEDINGUNGEN. Dabei werden für mehr als 1.000 verschiedene Arten weltweit Zuchtprogramme koordiniert und Zuchtbücher geführt. Nahezu die Hälfte der so gemanagten Tierarten steht als gefährdet auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN). Ziel ist es, für genetisch variable und überlebensfähige Bestände zu sorgen und nach Möglichkeit Tiere zur Auswilderung bereitzustellen. Aufgrund dieses Engagements der Zoos weltweit konnten Tierarten wie Wisente, Kalifornische Kondore, Przewalskipferde und Säbelantilopen vor dem Aussterben bewahrt werden. DARÜBER HINAUS SIND WIR AUCH IN DER FORSCHUNG AKTIV und kooperieren mit der Universität zu Köln und weiteren Forschungsinstitutionen. Ein Großteil des Wissens über Wildtiere stammt aus der Forschungsarbeit an diesen Tieren in menschlicher Obhut. Ohne dieses Engagement würden wir heute viel weniger über die Biologie von Tieren wissen, nicht nur in Tiergärten, sondern auch im Freiland. WELTWEIT UNTERSTÜTZEN ZOOS HUNDERTE VON ARTEN SCHUTZPROJEKTEN und helfen bei der Bewahrung natürlicher Lebensräume. Sie geben dafür jährlich rund MILLIONEN US-DOLLAR aus. Zoos unterstützen diese Projekte aber nicht nur finanziell. Mitarbeiter und Angestellte der Zoologischen Gärten sind direkt vor Ort aktiv und stellen ihre Erfahrung und ihr Know-how zur Verfügung. NICHT ZULETZT MACHEN ES SICH MODERNE ZOOS ZUR AUFGABE, ihre jährlich weltweit mehr als 700 Millionen Besucher davon mehr als 65 Millionen allein in Deutschland für den Arten- und Umweltschutz zu begeistern. Denn Zoos sind für viele Menschen oftmals die einzige Möglichkeit, Wildtiere hautnah erleben zu können. Und wer einmal Tiger, Elefanten oder Nashörner aus nächster Nähe betrachtet hat, kann anschließend sehr viel besser nachvollziehen, wieso der Schutz von Natur und Tieren so wichtig für uns ist. 5

DER EUROPÄISCHE ZOOVERBAND ZEICH- NETE DAS PROJEKT IN VIETNAM 2006 MIT DEM EAZA-AWARD AUS. SELBST INITIATIVE ERGREIFEN DER KÖLNER ZOO FÜHRT IN UNTERSCHIEDLICHEN REGIONEN DER ERDE EIGENE NATURSCHUTZPROJEKTE DURCH. BEISPIELHAFT DAFÜR STEHT DIE 1999 AUFGENOMMENE ARBEIT IN VIETNAM, DIE SICH ZUNÄCHST AUF DIE REGION PHONG NHA KE BANG IM ZENTRUM DES LANDES FOKUSSIERTE. MITTLERWEILE ERSTRECKT SIE SICH AUF VIELE WEITERE REGIONEN IN VIETNAM UND ZUSÄTZLICH AUCH LAOS. VIETNAM BEHERBERGT EINE AUSSERGEWÖHNLICHE VIELFALT AN SELTENEN UND BEDROHTEN TIEREN, wie Hatinh-Languren oder Kleideraffen. Einige sind erst kürzlich entdeckt worden, wie der Riesenmuntjak und das Saola-Rind. In Phongh Nha-Ke Bang, wo diese Arten zu finden sind, hat der Kölner Zoo den Aufbau einer Auffangstation für konfiszierte Wildtiere und ein Waldschutzprogramm mit initiiert. So konnten wirkungsvolle Maßnahmen gegen Wilderer ergriffen werden, die die Hauptbedrohung für die Tiere des Nationalparks darstellen. Der Kölner Zoo finanzierte zwei Projekt-Manager, die das Nationalparkteam vor Ort unterstützten. Das internationale Forscherteam um Dr. Thomas Ziegler, Kurator im Kölner Zoo, entdeckte allein in diesem Nationalpark 15 neue Wirbeltierarten. Der Europäische Zooverband zeichnete das Projekt 2006 mit dem EAZA-Award aus. 2013 wurde das Projekt an die Nationalparkverwaltung übergeben. MITTLERWEILE ERSTRECKT SICH DAS ENGAGEMENT DES KÖLNER ZOOS AUF MEHRERE PROJEKTE IN VIETNAM UND LAOS. Das Hauptaugenmerk in Vietnam liegt auf der Me Linh Biodiversitätsstation nördlich von Hanoi. Hier werden seltene Amphibien und Reptilien erforscht und nachgezüchtet sowie konfiszierte Tiere aufgenommen und gepflegt. Dabei leistet der Zoo wichtige Unterstützung bei Planung und Bau der Anlagen sowie durch Schulung der Mitarbeiter. Auch Schulklassen haben in der am Waldrand gelegenen Station vielfältige Möglichkeiten, die Biodiversität ihrer Heimat hautnah zu erleben. DARÜBER HINAUS UNTERSTÜTZT DER KÖLNER ZOO WEITERE AUF FANGSTATIONEN IM LAND, hilft Zoos wie dem Saigon Zoo und ist auch in der Biodiversitätsforschung sowie der Lehre an den Universitäten in Hanoi und Ho Chi Minh City tätig. 6

4 1 6 5 6 2 3 3 7 8 ANDERE FÖRDERN DER KÖLNER ZOO STEUERT NICHT NUR EIGENE NATUR UND ARTENSCHUTZ PROJEKTE, SONDERN FÖRDERT AUCH DIE ARBEIT AUSGEWÄHLTER PARTNERORGANISATIONEN. SO WERDEN INZWISCHEN ÜBER 20 KLEINERE UND GRÖSSERE PROJEKTE IN AFRIKA, ASIEN, SÜDAMERIKA UND EUROPA AUF VIELFÄLTIGE WEISE UNTERSTÜTZT. 7

10 9 AUSWAHL UNSERER ARTENSCHUTZPROJEKTE 13 12 11 14 1 BIOTOPSCHUTZ / Belize 2 GROSSER AMEISENBÄR / Brasilien 3 MENSCH TIER KONFLIKTE / Swasiland 4 AMPHIBIENSCHUTZ / Köln 5 OKAPIS / Kongo 6 GORILLAS UND BONOBOS / Kongo 7 SCHWARZFUSSKATZE / Südafrika 8 LEMUREN UND VÖGEL / Madagaskar 9 PRZEWALSKIPFERDE / Asien, Ungarn 10 BIODIVERSITÄTSFORSCHUNG UND SCHUTZ / Vietnam, Laos 11 BÄRENSCHUTZ / Südostasien 12 PHILIPPINENKROKODIL / Philippinen 13 SINGVÖGEL / Indonesien 14 ELEFANTENSCHUTZ / Sri Lanka 15 BAUMKÄNGURU / Papua-Neuguinea 15 DABEI STELLEN WIR JÄHRLICH GELDMITTEL, PERSONAL UND MATE RIAL ZUR VERFÜGUNG und vermitteln unser Know-how zu Haltung, Zucht und Management bedrohter Tierarten. In Swasiland arbeiten wir zum Beispiel mit der örtlichen Naturschutzbehörde zusammen und unterstützen diese beim Bau von Dämmen und der Umsiedlung von Krokodilen oder Flusspferden, um zu vermeiden, dass die Tiere zu weit in Siedlungsräume vordringen. VOM AUSSTERBEN BEDROHTE TIERARTEN ERHALTEN UND WIEDER- AUSWILDERN IN EINIGEN FÄLLEN STELLT DER KÖLNER ZOO SOGAR SEINE TIERE DIREKT ZUR AUSWILDERUNG ZUR VERFÜGUNG. So konnten am Rhein geborene Przewalskipferde erfolgreich in China und der Mongolei ausgewildert werden. Diese Wildpferdart starb 1969 im Freiland aus. Dank der koordinierten Zucht, die vom Kölner Zoo gemanagt wird, und der gezielten Zusammenarbeit auch mit internationalen Partnern, leben heute wieder mehr als 500 wilde Pferde in der Mongolei und China und noch einmal ähnlich viele Tiere in großen Reservaten in Ungarn und Deutschland. FÜR DEN ÜBERAUS SELTENEN BALISTAR KANN DER KÖLNER ZOO AUF EINE ÄHNLICHE ERFOLGSGESCHICHTE ZURÜCKBLICKEN. Im Jahr 2011 wurden 20 Exemplare des Tropenvogels aus verschiedenen europäischen Haltungen in Köln zusammengeführt und anschließend an die balinesische Begawan Giri Foundation übergeben, die Nachzucht und Auswilderung übernahm. Weitere Überführungen von Balistar-Nachzuchten aus Zoologischen Gärten nach Indonesien sind in Planung, um den wild lebenden Bestand des schönen Singvogels langfristig zu sichern. 8

VOR ORT ENGAGIERT ARTENSCHUTZ EIN THEMA, DAS NICHT NUR IN FERNEN LÄNDERN, SONDERN AUCH BEI UNS IM RHEINLAND VON GROSSER BEDEUTUNG IST. Der Kölner Zoo wird auch hier seiner Verantwortung gerecht. So haben Zoo-Mitarbeiter Teile der Feuchtgebiete am Weidenpescher Ginsterweg und am Nüssenberger Busch renaturiert. Beide Gebiete drohten nach und nach zu verlanden. Durch den Einsatz konnten die Areale als wichtige Rückzugsorte für seltene Amphibien wie Kammmolch, Kreuz- und Wechselkröte oder Vögel wie den Sumpfrohrsänger, die Nachtigall und den Gelbspötter erhalten werden. 9

NEUEM NACHSPÜREN ZUKUNFTSWEISEND UND PRAXISNAH: DIE WISSENSCHAFTLICHEN MITARBEITER DES KÖLNER ZOOS LEISTEN BEDEUTENDE UND INTERNATIONAL ANERKANNTE BEITRÄGE ZUM SCHUTZ DER ARTENVIELFALT. WISSENSCHAFTLER DES ZOOS GEHEN IN ZUSAMMENARBEIT MIT UNI VERSITÄTEN UND FORSCHUNGSEINRICHTUNGEN der Lebensweise bedrohter Tierarten auf den Grund und sammeln somit auch zentrale Erkenntnisse für deren Schutz und Erhalt. Sie leisten einen wichtigen Beitrag zur Erforschung der Diversität selbst, denn letztendlich kann man nur schützen, was man auch kennt. gemeinsam mit seinen vietnamesischen Partnern bereits über 100 neue Wirbeltierarten entdeckt. Die Funde erstrecken sich auf Vietnam und Laos und umfassen Frosch- und Schwanzlurche, Echsen, Schlangen und Säugetiere. Auch die Ökologie dieser Arten wird untersucht, um wirkungsvolle Schutzmaßnahmen planen und umsetzen zu können. Seit Beginn des Engagements des Kölner Zoos in Vietnam 1999 hat das Team um Dr. Thomas Ziegler, Kurator im Kölner Zoo, Dr. Alexander Sliwa, ebenfalls Kurator im Kölner Zoo, ist federführend in der Erforschung der Schwarzfußkatze. Hier ist eines 10

BEREITS MEHR ALS 100 TIERARTEN WURDEN DURCH MITARBEITER DES KÖLNER ZOOS IN VIETNAM UND LAOS NEU ENTDECKT. der Kernziele, die Bevölkerung Südafrikas über die Bedeutung der kleinsten afrikanischen Wildkatze aufzuklären und damit zu ihrem Erhalt beizutragen. Das Vorhaben ist eines der wenigen Projekte für eine kleine Wildkatzenart überhaupt, das langfristig und aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen heraus begleitet wird. AUCH BEIM SÜDAMERIKANISCHEN GROSSEN AMEISENBÄREN treiben Fachleute mit Unterstützung des Kölner Zoos die Wissenschaft maßgeblich voran. Der Große Ameisenbär gilt mittlerweile als gefährdet, in Uruguay und in Teilen Argentiniens ist er sogar ausgerottet. Grund ist die Rodung der riesigen Wald- und Graslandschaften, an deren Stelle Soja- und Zuckerrohrplantagen, Viehweiden und Baumschulen entstehen. Da der Ameisenbär im Freiland kaum erforscht ist, versucht eine unter anderen vom Kölner Zoo geförderte Doktorandin im Rahmen ihrer Promotionsarbeit herauszufinden, was der Ameisenbär zum Überleben braucht und mit welchen Schutzmaßnahmen die Koexistenz von Wirtschaft und Artenschutz verbessert werden kann. AUCH DIE VERHALTENSFORSCHUNG IN DEN ZOOS SELBST LEISTET EI NEN WICHTIGEN BEITRAG ZUM SCHUTZ VERSCHIEDENER TIERARTEN. Durch zahlreiche Forschungsarbeiten im Kölner Zoo und anderen wissenschaftlich geführten Partnerzoos konnten Erkenntnisse über die Tiere gewonnen werden, die in der Freilandforschung so nicht möglich gewesen wären. Mit diesem Wissen lassen sich Biologie und Lebensansprüche der Tiere in der Natur besser verstehen und damit Schutzmaßnahmen einleiten. 11

ALTE HANDYS SAMMELN FÜR DEN SCHUTZ WILDER GORILLAS ALTE HANDYS SAMMELN FÜR DEN SCHUTZ WILDER GORILLAS ZOO RUFT ZUM MITMACHEN AUF ARTENSCHUTZ GEHT ALLE AN. GEMÄSS DIESEM MOTTO STÖSST DER KÖLNER ZOO IMMER WIEDER INITIATIVEN AN, BEI DENEN JEDER MITMACHEN KANN. BESONDERS ERFOLGREICH IST DIE AKTION HANDYS FÜR GORILLAS. Dabei werden Besucher und Freunde des Zoos aufgerufen, alte und nicht mehr genutzte Handys im Zoo abzugeben. Die gesammelten Geräte senden Zoo-Mitarbeiter zur Wiederverwertung weiter. Die Handys werden weiterverkauft oder zum Recycling gegeben, wobei wertvolle Rohstoffe wie Coltan zurückgewonnen werden. Ein Einsatz, der wild lebenden Gorillas und Bonobos zugutekommt. Denn der begehrte Rohstoff Coltan wird hauptsächlich in den tropischen Wäldern Zentralafrikas, dem natürlichen Lebensraum dieser Menschenaffen, abgebaut. Recycling-Initiati- ven wie die Handys für Gorillas -Aktion des Kölner Zoos tragen zum Erhalt dieser Wälder bei. Der Erlös aus den weitergegebenen Mobiltelefonen kommt dem Gorilla- und dem Bonoboschutz zugute. AUSSERDEM INFORMIERT DER KÖLNER ZOO seine jährlich mehr als eine Million Besucher an speziellen Infotagen über besonders bedrohte Tierarten und ihre Lebensräume. Dabei werden auch Spendengelder gesammelt und Maßnahmen vorgestellt, wie jeder Einzelne zum Schutz beitragen kann. Auch hier arbeiten wir mit lokalen und überregionalen Partnern wie dem NABU Köln oder dem WWF Deutschland zusammen. 12

KONSEQUENT HANDELN AUCH IM ALLTAG, BEI FÜTTERUNGEN ODER DEM STROMVERBRAUCH, SCHREIBT DER KÖLNER ZOO DAS THEMA NACHHALTIGKEIT GROSS. Als erster Tierpark in Deutschland füttert der Zoo seine Pinguine und Seelöwen mit FISCH, DER NACH DEN STRENGEN NACHHAL TIGKEITSKRITERIEN DES MARINE STEWARD SHIP COUNCIL (MSC) GEFANGEN WURDE. AUCH IN DER GASTRONOMIE DES KÖLNER ZOOS WIRD DAS THEMA NACHHALTIGKEIT VORGELEBT. MSC-zertifizierter Fisch, Fleisch aus tiergerechter Haltung und der Einkauf saisonaler und regionaler Produkte sind nur einige Beispiele hierfür. AUF KLIMA UND RESSOURCENSCHUTZ LEGT DER KÖLNER ZOO WERT. So erarbeiten die Mitarbeiter stetig neue Konzepte für mehr Energieeffizienz zum Beispiel durch den verstärkten Einsatz von Energiesparlampen und LEDs oder durch die Einführung von Photovoltaik. DER KÖLNER ZOO LEBT DAS THEMA NACHHALTIGKEIT SELBST VOR. EIN GROSSTEIL DER WARM UND TROPEN HÄUSER WIRD BEREITS HEUTE MIT UMWELT FREUNDLICHERER FERNWÄRME VERSORGT, die als Nebenprodukt bei der Stromerzeugung in Kraftwerken entsteht. Im Frühjahr 2016 wurde der Zoo im Rahmen des von der Stadt Köln initiierten Audits Ökoprofit zertifiziert. Hier wurden Energiesparpotenziale im Zoo identifiziert, um den Energieverbrauch zu senken und Geld einzusparen. Dieses kann anschließend in die Verbesserung der Tieranlagen und in die verschiedenen Artenschutzprojekte investiert werden. Der Zoo ist außerdem Partner des Kompetenzteams KlimaBildung Köln, ein Netzwerk von Vertretern aus Bildung, Stadt, Stadtwerken, Verbraucherschutz, freien Trägern und Experten, die Maßnahmen und Veranstaltungen zum klimafreundlichen Handeln anstoßen. Ein Beispiel ist der beliebte Klima Tag im Zoo. 13

EINEN EIGENEN BEITRAG LEISTEN NAHRUNG UND ARZNEIMITTEL, WASSER UND ENERGIE: DIE NATUR IST DIE BASIS FÜR ALLES, WAS WIR MENSCHEN ZUM LEBEN BRAUCHEN. IM UMKEHR SCHLUSS BEDEUTET DIES, DASS UNSERE EXISTENZ UNTRENNBAR MIT DEM ERHALT INTAKTER ÖKOSYSTEME VERKNÜPFT IST. Diese zu schützen, muss deshalb oberste Priorität besitzen. Wer selber einen Beitrag zum Schutz der Natur und damit auch ihrem faszinierenden Artenreichtum leisten will, hat im Alltag viele verschiedene Möglichkeiten. Oftmals sind dafür nur kleine Änderungen im eigenen Konsumverhalten notwendig. > EGAL OB IN LEBENSMITTELN, WASCHPULVER ODER KOSMETIKA: IN ALL DIESEN PRODUKTEN IST PALMÖL ENTHALTEN, DIE ÖL PALMEN WERDEN AUF KOSTEN NATÜRLICHER REGENWÄLDER ANGEBAUT. GEBEN SIE DESHALB WAREN, DIE OHNE PALMÖL PRODUZIERT WERDEN, DEN VORZUG. Hier haben wir einige der wichtigsten Tipps zusammengestellt: > BEZIEHEN SIE HOLZ MÖGLICHST AUS REGIONALEM ANBAU. > NEHMEN SIE ELEKTROGERÄTE WIE FERNSEHER UND COMPU TER ÜBER NACHT ODER WÄHREND LÄNGERER ABWESENHEITEN EINFACH GANZ VOM STROM. > REDUZIEREN SIE IHREN PAPIERVERBRAUCH UND SCHÜTZEN SIE SO DIE WELTWEITEN WALDBESTÄNDE. > KAUFEN SIE FLEISCH AUS REGIONALER UND ARTGERECHTER ERZEUGUNG. > DIE ÜBERFISCHUNG DER MEERE IST EINES DER DRÄNGENDSTEN PROBLEME WELTWEIT. ACHTEN SIE DESHALB BEIM FISCHKAUF AUF DAS ZEICHEN DES MARINE STEWARDSHIP COUNCIL (MSC). > BEI DER HERSTELLUNG VIELER ELEKTROGERÄTE KOMMEN SEL TENE METALLE WIE COLTAN ZUM EINSATZ. GEBEN SIE ALTE ELEKTROGERÄTE, DIE SIE NICHT MEHR BENÖTIGEN, ZU SPEZIEL LEN RECYCLING UNTERNEHMEN. ALTE HANDYS KÖNNEN SIE DEM ZOO FÜR DEN GORILLASCHUTZ SPENDEN. 14

> AUCH MIT EINER SPENDE AN DEN KÖLNER ZOO KÖNNEN SIE AKTIV WERDEN. WIR FREUEN UNS ÜBER IHRE UNTER- STÜTZUNG! FÜR DEN ZOO ALLGEMEIN, FÜR EINES UNSERER ZAHLREICHEN ARTENSCHUTZPROJEKTE ODER INDEM SIE EINE PATENSCHAFT FÜR TIERE ODER PFLANZEN IM ZOO ÜBERNEHMEN. 15

KONTAKT Haben Sie Fragen zu unseren Artenschutzprojekten oder zu unserer Arbeit allgemein? Wollen Sie selbst einen finanziellen Beitrag leisten? Sprechen Sie uns gern jederzeit an, wenn Sie gemeinsam mit uns für die biologische Vielfalt aktiv werden wollen: > AG ZOOLOGISCHER GARTEN KÖLN, RIEHLER STRASSE 173, 50735 KÖLN > TEL. +49 (0) 221.77 85 100 > INFO@KOELNERZOO.DE Fotos: Rolf Schlosser, Alexander Sliwa, Andreas Welzel, Terry Whittaker, Thomas Ziegler

AG ZOOLOGISCHER GARTEN KÖLN Riehler Straße 173. 50735 Köln. info@koelnerzoo.de. Tel. +49 [0] 221. 77 85-100. Fax +49 [0] 221. 77 85-111 WWW.KOELNERZOO.DE