Heimat im Herzen. - Lyrik - Jürgen Kohl

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Transkript:

Heimat im Herzen - Lyrik - Jürgen Kohl

Heimat im Herzen - Lyrik - Jürgen Kohl

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.de abrufbar. 2015 Jürgen Kohl Coverdesign: Spot Schmiede Lektorat, Korrektorat & Buchlayout: Bianca Karwatt www.lektorat-buchstabenpuzzle.de Herstellung und Verlag: Edition Trailer Spot Der Verlag, Aindling Taschenbuch ISBN: 978-3-946308-18-8

Apfelkuchentraum Ein Samstagmorgen meiner Kindheit, der Nebel hängt noch über m Land. Mein Vater werkelt schon im Garten und ich gehe ihm so gern zur Hand. Reife Äpfel in den alten Bäumen, der»rote Auerbacher«saftig rund, ein Apfeltraum aus meiner Heimat, hab den Geschmack noch heut im Mund. Kaum vom Baum, rasch in der Küche, denn dort wartet die Mutter schon, wird jetzt den Apfelkuchen backen, der uns wohl verdiente Lohn. Manchmal kann im Traum ich riechen, wie der Duft des Kuchens schmeckt, oft schon hat mich dies Aroma, dann vom Schlafe aufgeweckt. Doch vergangen sind die Zeiten, denn Streuobstgarten gibt s nicht mehr, muss von Mutters Kuchen träumen, und der Küchenherd bleibt leer. Heute graut aus alten Fotos, noch ein Kindheits Samstagsglück und dann kehrt das Bild vom Garten mit dem Apfelbaum zurück.

Der Geschmack von Mutters Kuchen, macht im Geist mich wieder jung, bin dann dankbar und erfreu mich gern am Segen der Erinnerung.

Abschiedsmond Noch steht der Mond dort am Firmament, doch bald wird ein Tag ganz neu erstehen, tief in der Seele die Traurigkeit brennt, meine Augen wollen den Morgen nicht sehen. Gestern ist weit und mit dir gegangen, nichts, nur noch Leere hab ich in mir, bin in der Nacht der Tränen gefangen, was Leben mir war, es ist nicht mehr hier. Wir sind wie heute und morgen gewesen, wenn einer nicht ist, kann der andre nicht sein, jetzt wird das heute im gestern verwesen, und morgen ist eine Sehnsucht allein. Noch steht der Mond dort am Firmament, und keine Sonne wagt sich nach vorn. Nacht und Tag sind bald schon getrennt, wann wird aus beiden mein Herz neu gebor n?

Dein Licht bist du Was wäre, wenn du Zufriedenheit fändest und deine Sorgen würden ganz klein? Was wäre, wenn du mit dem Glück dich verbändest und dein Herz wäre ewig und nimmer allein? Schau nicht nach anderen, such nur tief in dir, dort liegt dein Weg in der Seele verborgen, nicht in der Ferne, sondern gleich hier, erhört dich das Schicksal, wartet dein Morgen. Niemand kann wissen, was dich erfüllt, deinen Weg und dein Ziel kennen andere nicht. Nur aus dir selbst wird dein Hunger gestillt, für deine Zukunft bist du alleine das Licht.

Der Josef Auf einer Bank am Straßenrand, saß er mittags, auch bei Regen. Er war im ganzen Ort bekannt, nie um ein frohes Wort verlegen. Kinder liebten die Geschichten, die er gern mit ihnen teilte, er wusste vieles zu berichten, wenn man nur bei ihm verweilte. So manches junge Liebespaar, hat er dort sich küssen sehen und durfte oft am Traualtar, vorn beim Kirchendiener stehen. Die Alten sagten: Josef spinnt, dem hat der Krieg geschadet. Er meinte nur, er hätt als Kind wohl manches Mal zu heiß gebadet. Doch war ihm keine Sorge fremd, nichts konnt ihn überraschen. Was auch geschieht, das letzte Hemd, sprach er, hat keine Taschen. Gestern kam der Josef nicht, die Bank am Weg blieb leer, der Lungenkrebs löschte sein Licht, die letzte Nacht war schwer.

Er hat uns seine Kraft gegeben, dabei sein Los verschwiegen, die Bank, sie lässt ihn ewig leben, wird seinen Namen kriegen.

Der letzte Flug Am Himmel zieht große Kreise eine Taube auf ihre Weise, sucht nach dem Ziel ihrer Reise. Vor Tagen an fernen Gestaden, mit andern vom Wagen geladen, geschickt, um nach Hause zu finden, bei Sonne und stürmischen Winden, erreichte sie nun diesen Ort, die Heimat ist nicht mehr weit fort. Doch über der Taube ganz leise, ein Habicht beschaut ihre Kreise, dann endet ihr Sein und die Reise!

Der Eisvogel - König am Fluss Ich sah dich am Fluss, kleiner Vogel im Flug an der Steilufer Wand. Wie ein göttlicher Kuss, ich bekam nicht genug und blieb steh n wie gebannt. Du bist Farbe und Anmut, bist die Größe im Kleinen, Schnelligkeit und Gefühl. In Eleganz bist du sehr gut. Auch zwischen den Steinen, findest du stets dein Ziel. Könnt ich mit dir teilen, deine Tage, dein Glück, aber darf nicht verweilen, muss in den Alltag zurück. Doch das Bild deiner Schönheit kleiner König vom Fluss, bleibt im Herzen mir allzeit, wenn ich auch scheiden muss.

Du sein dürfen Der Abend zieht ins Land, die ersten Vögel schweigen, im bunten Lieder Reigen, wird s still nun in den Zweigen, am Himmel brennt ein rotes Band. Dort sinkt die Sonne nieder, und räumt dem Mond das Feld, der zum Wohl der Welt, der Nacht ihr Haus bestellt, der Tag kehrt morgen wieder. Im faden Lichte der Laternen, gehen Menschen nun nach Hause, das Tagwerk hat jetzt Pause, doch vor des Gastwirts Klause, sitzt man unter den Sternen. Hier trifft man sich zum Reden, und keiner bleibt allein, im hellen Kerzenschein, will man zusammen sein, ein jeder grüßt hier jeden. Der Abend bringt die Stunden, in denen wir genießen, wenn die Gedanken sprießen, wie Blumen auf den Wiesen, weil man sich selbst gefunden.

Du bist in deinem Herzen, fühlst dich froh und frei, was schmerzt ist einerlei, ach ging doch nie vorbei, die Zeit im Schein der Kerzen.

Glück auf der Heide Wächst ein Kraut dort auf der Heide, ist zart und schön wie Erika, blüht in lila-roter Freude, grünt das Land im ganzen Jahr. Wenn ein Wanderer dort schreitet, schenkt sie herben Duft zum Gruß, der ihn auf dem Weg begleitet, bis von der Heid er scheiden muss. Jener Duft lässt mich erbeben, denn ich fand die Liebe dort, trägt mich durch mein ganzes Leben, stets zurück zu diesem Ort. Bin so gerne in der Heide, wenn sie blüht, mit Erika und jene lila-rote Freude wurde Schicksal uns für wahr.