100 Jahre Minimax Minimax GmbH Industriestraße 10/12 D-23840 Bad Oldesloe Tel.: (0 45 31) 8 03-0 Fax: (0 45 31) 8 03-2 48 E-Mail: info@minimax.de www.minimax.de 100 Jahre Soviel ist sicher.
Holzschnitt: Minimax Werbung der 20er Jahre Einen Brand fühzeitig zu entdecken und schon im Entstehen zu löschen ist die Maxime effektiven Brandschutzes und zugleich die ebenso einfache wie erfolgreiche Geschäftsidee von Minimiax. Unser Ziel ist es, Leben zu bewahren, die Umwelt zu schützen, Sachwerte zu erhalten und Existenzen zu sichern. Seit jetzt 100 Jahren ist Minimax das deutsche Brandschutzunternehmen mit einer ereignisreichen und spannenden Entwicklung. Folgen Sie uns auf einen Spaziergang durch 100 Jahre Geschichte
Ohnmächtig zuzusehen und auf die Feuerwehr zu warten kostet oft lebensrettende Minuten. Um 1900 war der Gedanke, einen Brand selbst zu bekämpfen, in Deutschland jedoch noch geradezu revolutionär. Wilhelm Graaff war von der Idee eines handlichen Feuerlöschapparates für jedermann fasziniert. 1902 wurde mit ihrer Umsetzung die 100jährige Geschichte von Minimax begründet.
Unter tatkräftiger Mitarbeit des Ingenieures Hans Mikorey wurde 1902 das kaiserliche Patent angemeldet. 1903 kam der erste Minimax auf den Markt. Die Hauptbestandteile des ersten Minimax Feuerlöschers: Handarbeit
Anfangs ein Objekt des Staunens: der Minimax. Der Name entstammt einem Preisausschreiben der Mitarbeiter: Ein Minimum an Gewicht, Preis und Aufwand ein Maximum an Einfachheit und Leistungsfähigkeit. Nicht nur in Demonstrationen, sondern schon bald auch im Ernstfall bewies der Minimax, wie schnell man selbst ein Feuer löschen kann.
Schon das Unternehmens- Logo zeigte, wie s geht: Durch Aufstoßen auf den Fußboden wurde ein Perkusionsstift ins Innere getrieben, der eine mit Salzsäure gefüllte Glastube zersprengte. In der Natronlösung des Löschers entwickelte sich Kohlensäure, die durch ihren Druck (4-5 Atmosphären) die Löschflüssigkeit zur Düse trieb und herausspritzte: bis zu 12m weit und 8m hoch. Die Produktion der Spitztüte, wie man den ersten massenfähigen Feuerlöscher liebevoll nannte, lief nach kurzer Zeit am laufenden Band: 1904 noch 40.000 Stück, 1909 bereits 375.000.
Ob Holzschnitt, Zeichnung oder Malerei, ob Slogan, Lied oder Kurzgeschichte Minimax ließ sich von den verschiedensten Kunstrichtungen und bedeutenden Künstlern inspirieren und machte die Marke weltbekannt. Frühzeitig erkannte man bei Minimax den Wert der Propaganda, wie man damals die Reklame oder Werbung nannte. Der Spruch: Feuer breitet sich nicht aus, hast du Minimax im Haus wurde zum geflügelten Wort ebenso wie seine ironische Variante: Minimax ist großer Mist, wenn du nicht zu Hause bist
Auch die Feuerwehren wurden mit Minimax mobiler: z.b. auf dem Fahrrad, das schneller am Brandherd war als die schwerfälligen Feuerwehrspritzen. Neben der Spitztüte entstanden bald weitere Löscher für den Spezialbedarf, 1909 etwa der erste Autofeuerlöscher.
Das Jahrzehnt vor dem 1. Weltkrieg brachte Minimax großen Absatz, nicht zuletzt durch praktische Löscherfolge. Die Zahl der durch Minimax Apparate bewirkten Feuerlöschungen war beeindruckend: 1904: 376 Fälle 1907: 3.453 Fälle 1911: 6.004 Fälle Der Ausbruch des 1. Weltkrieges stoppte zunächst die Produktion im Neuruppiner Werk. Die Rohstoffe blieben aus, die Arbeiter wurden an die Front geschickt, das Auslandsgeschäft brach zusammen. 1915 schließlich produzierte man Granaten statt Spitztüten: täglich bis zu 1.200 Stück. 1916 lief auch die eigentliche Minimax Produktion wieder an.
Nach schweren Jahren infolge des 1. Weltkrieges brachten die 20er Jahre neuen Schwung mit der Idee, auch Privatkunden anzusprechen und dem Neuaufbau des Auslandsgeschäfts. Allein 1927 wurden 90.000 Apparate abgesetzt. Aus der GmbH wurde eine AG. Neu im Programm: Schaumlöscher, Gaslöscher, Eisenbahn- und Flugzeuglöscher. Bis zur Depression der nicht immer goldenen 20er Jahre war der Firmensitz eine der feinsten Adressen Deutschlands: Berlin, Unter den Linden 2, direkt am Brandenburger Tor.
Die frühen 30er Jahre brachten auch Minimax in die Krise. Erstmals wurden rote Zahlen geschrieben, der Gründer Wilhelm Graaf verstarb 1931, und selbst die Banken gerieten ins Stolpern. Um den Konkurs abzuwenden, folgte 1932 die Radikalkur: Entlassungen, Konzentration auf Kernkompetenzen, Reduzierung der Produktpalette, Fusion von Tochtergesellschaften und Aufgabe des teuren Verwaltungsgebäudes Unter den Linden.
In den Vorjahren des 2. Weltkrieges profitierte Minimax zunächst von Aufträgen aus der Wehrmacht, für den Luftschutz, das Automobilwesen und den Bergbau. Neu im Programm: Pulverlöscher und komplette Gaslöschanlagen für Schiffe. Der 2. Weltkrieg brachte erhebliche Produktionsumstellungen, zunächst wegen mangelnder Rohstoffe, dann wegen fehlender Arbeitskräfte. Frauen, Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter ersetzten die Männer, die von der Wehrmacht eingezogen wurden. Die Minimax GmbH hat sich als Tochtergesellschaft der Preussag AG an der Stiftungsinitiative der Deutschen Wirtschaft zur Entschädigung ehemaliger Zwangsarbeiter beteiligt.
Nach der Enteignung des unbeschädigten Werkes in Neuruppin 1946, dem Verlust der Auslandswerke und der durch Bomben zerstörten Verwaltung in Berlin fing man nach dem Krieg wieder einmal von vorn an: in Westdeutschland. An der Spitze des Minimax Konzerns stand nun die neugegründete Minimax AG in Stuttgart. Ab 1947 wurden wieder Feuerlöscher produziert und 1953 in Bad Urach die seinerzeit modernste Feuerlöscherfabrik der Bundesrepublik eingeweiht.
Ende der 50er Jahre führte der Wirtschaftsaufschwung auch bei Minimax zu steigender Nachfrage und zur Ausweitung der Produktpalette.
Direktmarketing in der jungen Bundesrepublik: Kundendienst auf Achse. Die Werbung nach dem Krieg wurde sachlicher: Produktdemonstrationen statt künstlerischer Reklame.
Vekehrsmittel waren und sind ein Geschäftsfeld für den Minimax Brandschutz. In den frühen 50er Jahren kamen bei der Deutschen Bundesbahn bereits automatische CO 2 -Löschanlagen von Minimax zum Einsatz. 1969 wurde ein weiteres Werk in Dettingen in Betrieb genommen, wo mobile Löschgeräte und Löschanlagen für Fahrzeuge gefertigt wurden.
Produkt-Demonstrationen der 60er Jahre: mal frech mal freundlich.
Bereits 1961 wurde zwischen der SFH, Selbsttätige Feuerlöschanlagen Hamburg, und Minimax ein Kooperationsvertrag geschlossen. 1969 wurden die beiden Unternehmen unter dem Dach der Preussag AG in die Minimax GmbH zusammengeführt. Die Spezialität: komplette Brandschutzlösungen aus einer Hand auch für ausgefallenste Objekte. Komplettlösungen z.b. für große Industrieobjekte verlangen ein umfassendes Know-how von der Planung über die Produktion und Installation bis zur Wartung.
1966 wurde der Grundstein für das Werk in Bad Oldesloe gelegt, heute Sitz der Gesellschaft. Von hier aus werden internationale Großprojekte geplant und realisiert, wie z.b. der Brandschutz für Kraftwerksanlagen. Historische Gebäude verdienen besondere Aufmerksamkeit beim Brandschutz. Auch das Reichstagsgebäude ist Minimax geschützt.
Umweltschutz spielt eine große Rolle bei Minimax. Umweltfreundlich sind deshalb auch die Löschmittel und -systeme, etwa Feinsprühlöschanlagen, die mit einem Minimum an Wasser ein Maximum an Löschwirkung erzielen. Komplexe Anlagen verlangen komplexe Löschsysteme aber eine einfache und schnelle Funktion. Brandschutz- Management ist eine wichtige Facette des Minimax Angebotes.
Es gibt immer was zu verbessern. Die Minimax Spezialisten arbeiten laufend an der Optimierung von Brandschutzlösungen. Im eigenen Brandhaus in Bad Oldesloe wird es Ernst: Neuentwicklungen oder Speziallösungen für individuelle Kundenwünsche werden getestet.
2002 feiert Minimax 100. Geburtstag. Heute arbeiten rund 4.000 Mitarbeiter weltweit mit dem gleichen Ziel: Brandschutz für Hütten und Paläste.