Kunst auf dem Berg. Der Weg der Sinne. 6220 Schritte für die Seele. A 6136 Pill bei Schwaz, am Hochpillberg



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Transkript:

Kunst auf dem Berg Der Weg der Sinne 6220 Schritte für die Seele A 6136 Pill bei Schwaz, am Hochpillberg

Bewegend und sinnlich Sich und die Natur auf neue Art wahrnehmen Ein autofreier Wanderweg, der sich von den drei Hotels ausgehend durch die unberührte Natur schlängelt, war ein lange gehegter Wunsch der Hochpillberger. Es sollte eine geschlossene und nicht zu schwierige Runde für Jung und Alt sein. Und alle Sinne sollten miteingebunden werden, bewusstes Wahrnehmen und ein befreiendes Innehalten sollte sich dem Wanderer eröffnen. Ein Ziel war auch, möglichst viele alte Pfade in die Route einzubinden. Der ursprüngliche Loasweg bildet dabei das Kernstück des Weges. Die jüngere Langlaufloipe hat sich als Verbindung für einen Rundweg angeboten. Die Wege dazwischen legte Norbert Geisler, der rührige Wegebetreuer des Tourismusverbandes unter Anleitung von Gert van der Woude, einem holländischen Gartenarchitekten, mit viel Gespür an. 2

Die Fußsohle dient uns am Weg als Sensor. Fichtennadelboden, Gras, Bergwiese, Sumpf, Wurzeln, Kieselsteine, große Steine, weiches Moos, Gebirgswasser und Dümpel. Auf der Fußsohle sitzen Punkte für alle wichtigen Organe, mit der Sohle spüren wir, und die Energie kann in unseren Körper eindringen. Kalt, warm, hart, weich, rauh, glatt... All das kann tief empfunden werden. Aber auch flüchtige Empfindungen wie Tau, Dunst, Kühle im Sommerwald, angenehme Hitze an kühlen Tagen durch die Bewegung, Nebel, Stille, Rauschen, Vogelstimmen, Licht und Schatten können beim Wanderer viele Empfindungen auslösen. Eigene Kindheitserinnerungen werden wachgerufen und unsere Kinder können neue Empfindungen erfahren. An den Sohlen Kuhfladen spüren, durch den Schlamm latschen, den Kontakt zum Wasser in der Erde spüren. Über runde Steine durch das sprudelnde Gebirgswasser laufen, dann das wohlige Prickeln spüren und zum Abschluß eine Fußwaschung im naturklaren Gebirgswasser. Oder in Hängematten inmitten der Natur die Seele baumeln lassen. Als erstes sichtbares Zeichen am Weg der Sinne wurde eine Lärchenbrücke von Norbert Geisler errichtet. Sie führt in harmonischem Schwung über ein Biotop, das wir den Wanderern nicht vorenthalten wollten. Ein Bächlein rauscht durch eine unberührte Bergwiese. Die Schönheit und Naturbelassenheit kann sogar Stressgeplagte auf andere Gedanken bringen und inspirieren. Das zweite Merkmal für den Weg der 6220 Schritte spricht einen weiteren Sinn an, der tief in uns als Sehnsucht nach Kunst und Schönheit verankert ist. Im Einklang mit der Natur können dabei noch tiefere Empfindungen wachgerufen werden. Künstler erleben den Pfad und setzen ihre Zeichen. Interaktive Werke entstehen entlang des Rundwanderweges. Jedes Jahr beherbergen die drei Hotels am Hochpillberg drei Künstler für die Zeit ihres Schaffens. So entstehen neue Kunstwerke am Weg der Sinne und auch der Weg geht seinen Weg. Natur trifft Kultur. 3

1 Norbert Geisler Lärchenbrücke Norbert Geisler, Pillberg, 2003 Sponsor und Eigentümer: TVB Schwaz-Pill Nachdem 2003 der Weg geschaffen war, konnte das erste Projekt in Angriff genommen werden. Ein kleines Gebirgsbächlein rauscht durch eine Pflanzenwelt die seit mehr als 50 Jahren nicht von Menschenhand verändert wurde. Dieses einmalige Biotop einer Bergwiese sollte erhalten bleiben und doch von Wanderern bewundert werden können. So war die Idee einer Brücke darüber naheliegend. Norbert Geisler, der alle Wanderwege in der Region Schwaz und Pill betreut, konnte für den Brückenbau gewonnen werden. In kühnem Schwung entlang des natürlichen Hanges führt seine Brücke aus wasserabweisender Lärche über die Pflanzenwelt ans andere "Ufer". 4

2 Wolfgang Völker Der Wächter Wolfgang Völker, Frankfurt, 2004 Sponsor und Eigentümer: Biohotel Grafenast Wolfgang Völker leitete im Biohotel Grafenast Bildhauer- Workshops. Dabei nahm der Wunsch nach einer Arbeit von Wolfgang Völker immer mehr Gestalt an. In dieser Zeit ließ Familie Unterlechner ihr gesamtes Grundstück nach Feng Shui durchleuchten. Es wurde das Umfeld vor dem Hotel nach diesen Erkenntnissen umgestaltet. Ein Wunsch des Feng-Shui-Meisters war eine massive Barriere in der Kurve, die zum Hoteleingang führt, damit die Energie zum Hotel und nicht den Abhang hinunter fließe. Da kam das Projekt von Wolfgang Völker gerade richtig. Wolfgang Völker: Schon beim Aussuchen im Steinbruch hatte dieser Stein eine kraftvolle und energetische Wirkung auf mich, die mich nicht mehr losließ. Durch meine Arbeit sollte der Grundcharakter des Steines nicht zerstört werden. Die Vorderseite symbolisiert einen Kopf. Das Auge des Kopfes ist mit Messing unterlegt Diese Arbeit ist dankenswerterweise von Arno Schneider, Goldschmied in Schwaz, ausgeführt worden. Die Rückseite ist so gut wie nicht bearbeitet. Es ist ausschließlich ein Labyrinth eingearbeitet, das Hansjörg Unterlechner im World Wide Web entdeckte. Es stammt ganz zufällig aus einer Kirche im Odenwald, aus meiner Gegend! 5

3 Othmar Wolf 49 Fundstücke Otmar Wolf, Innsbruck 2004, Sponsor-Eisen Orgler, Schwaz Die Tätigkeit des meditativen Suchens nach Fundstücken war für Otmar Wolf ein wichtiger Teil seiner Arbeit. Er bearbeitete manche der gefundenen Stücke, manche setzte er direkt als Abfall zu den Artefakten in eine spannungsvolle Beziehung. Otmar Wolf: 49 Fundstücke soll hinweisen, kann die Phantasie des Betrachters anregen. Jedes Ding ist ungewiß, könnte abfallen, andere werden dazu kommen. Wir haben es mit Dingen, Gegenständen zu tun, die entstanden, gebraucht wurden, verloren, weggeworfen, vergehen und sich verändern. Der kreative Geist spielt mit den Dingen, die er liebt. W für Westen = Wolf. O für Osten = Otma. Fundstücke auf Stahlrohrrahmen, 4.5 m lang, 3,3 m Höhe, mit 250 m Stahlseil befestigt. Gefunden in der Nähe oder am Weg der Sinne im Juli 2004. Für Freunde des Geistes, der Natur und der Kunst 6

4 Reinhold Neururer Sensomatrix-LED Reinhold Neururer, Tarrenz, 2004, Sponsor - Holz Frischeis, Kramsach Der Oberinntaler Künstler aus dem Ort der Dadaisten Max Ernst & Co. konzipierte eine Installation aus Lärchenholz, die Impulse der Natur veranschaulichen sollte. Er versuchte einen Brückenschlag zur Elektronik, die die Energieimpulse der Natur, die dem Boden entströmen, darstellen könnte. Reinhold Neururer: SEN/SOR <m.; -s, so/ren> MESSFÜHLER, GERÄT ZUM MESSEN PHYSIKALISCHER GRÖßEN (z.b. in der Atmosphäre, im Weltraum), die als Zahlenwerk über Funk weitergeleitet werden (<lat.sensus GEFÜHL ) MA/TRIX<f.; -,tri/zen od. Ma/tri/zes od. tri/ces> 1 <Anat.> MUTTERBODEN 1.1 Keimschicht der Haarzwiebel 1.2 Nagel- u. Krallenbett der Wirbeltiere 2 <Biol.> Hülle der Chromosomen 3<TV> Schaltung zur gleichzeitigen Steuerung von Helligkeit u. Farbsignalen 4 <Math.> SYSTEM VON GRÖßEN, DIE IN EINEM RECHTECKIGEN SCHEMA ANGEORDNET SIND; Sy Matrize(4) 5 <EDV> Punktraster (lat.,eigtl. Zuchttier, STAMMUTTER ) LED Abkürzung für englisch light emitting diode, LEUCHTDIODE; Luminiszenzdiode. 7

5 Ursula Beiler Sterngarten Ursula Beiler, Silz, 2004 Sponsor: Holz Frischeis, Kramsach Die Oberinntaler Bildhauerin, Sculptress, zieht mit ihren Arbeiten sehr weite Kreise. Ihre Werke fügen sich nicht nur in ganz Österreich in unterschiedlichste Landschaften, sie überraschen auch in Deutschland, Italien, Korea, Australien und Neuseeland. Sie ist in allen Materialien zuhause, ihr bevorzugter Werkstoff ist aber Holz. Sie entwickelt mit der groben Motorsäge sehr feine Formen, es entstehen Arbeiten, die mit der Natur in Einklang schwingen. Auch ihr Sterngarten fügt sich in einmaliger Poesie in den Piller Gemeindewald. Die Sterne sind auf deren ursprüngliche, pure Form angelegt. Die schlankgeschnittenen Strahlen leuchten mit ihrer zartweißen Lasur schon von weitem, ihr Schnitt der Säge zeigt den interessanten Gegensatz zu den feingeschliffenem Rund der Sternenkörper. Der Sternengarten ist ein lebhaftes Zeichen eines aufgeweckten künstlerischen Wollens, das sich seinen Weg freigesägt hat. Die Bildhauerin steht mitten im Prozeß des Hervorbringens und lässt großzügig archaischen Formen ihren Lauf. Lärche bemalt, Durchmesser 280, 310, 350 cm. Stern so hell, Stern so klar, mache einen Wunsch mir wahr. 8

6 Großvaters Energiekreislauf Hansjörg Unterlechner, Pillberg, 2003-2004, Sponsor und Eigentümer: Biohotel Grafenast Ein Wasserboiler, vormals unter dem Hoteldach. Ein Heizkolben für diesen Boiler, vom Elektrizitätswerk des Großvaters Toni Unterlechner gespeist. Zusätzliche Boilerheizschlangen verbunden mit Heizschlangen vom alten Küchenherd. Kupferdrähte der Fernleitung E - Werk nach Grafenast. Der Boiler wurde in drei Teile zerschnitten, der kleinere Teil mit den Heizschlangen verbunden. Er symbolisiert das männliche Prinzip. Die zwei größeren Boilerteile und der elektrische Heizkolben als Blütenstempel stehen für das Weibliche. Kupferdrähte winden sich von den Heizschlangen hoch hinauf und im Bogen wieder zur weiblichen Urblüte hinunter. Die Drähte symbolisieren Samen, ihre Zahl ist die glückliche 8. Nicht alle Samen erreichen den Blütenstempel. Der hohe Bogen ist die Verbindung von männlich und weiblich, von Yin und Yang. Die Installation bildet das Südtor des Gartens. Süden ist ein Symbol für Feuer und Wärme damit schließt sich der Gedanke zu Großvaters Energiekreislauf. 9

7 A.R.T. Unterlechner Kugelbaumhaus A.R.T. Unterlechner, Pillberg, 2004 Sponsor und Eigentümer: Toni Unterlechner Toni Unterlechner hatte sich als Sommerprogramm vorgenommen, seinen Keller auszubauen- ein lang gehegter Wunsch seiner Frau. Aber es kam anders- nur ganz schnell ein Baumhaus für die Kinder, dann der Keller! Toni Unterlechner: Ein recht lustiges Projekt konnten wir im Rahmen des Kunstwanderweges verwirklichen. Auf einem zu fällenden Zirbenbaum bauten wir ein Kugelbaumhaus. Die Holzkugel ist mit biegsamem Sperrholz beplankt. Die dichte Haut bildet eine Bitumenbeschichtung mit rostenden Metallsplittern. Talseitig schwebe ich nun in meinem Büro durch das 6-teilige Fenster über dem Inntal bis nach Innsbruck! 10

8 Feng Shui Energie-Steinkreis Nach Feng Shui, 2004 Sponsor: TVB Silberregion-Karwendel Nachdem Feng-Shui bereits an einer Stelle des Pfades (Nr.2) eingeflossen ist, kam der Wunsch auf der kraftvollen Naunz-Alm, einen Energiesteinkreis zu errichten. Ein geschützter Platz, das Finden der richtigen Steine, die den 5 Elementen in Material, Farbe und Form entsprechen sollten, war eine Herausforderung. Es sollten auch Steine, die in der Gegend vorkommen, gewählt werden. Die fünf Wandlungsphasen Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser verkörpern alles, was in der Natur vorkommt. Sie stellen fünf Arten von Lebensenergie dar und können von Yin oder Yang geprägt sein. Um die Wirkung der Wandlungsphasen dieser fünf Energien = Elemente zu erfassen, ist es notwendig, sich von einer einseitig materiellen Sichtweise zu trennen. Bei den Wandlungsphasen sind vor allem die Entsprechungen von Bedeutung, wie Himmelsrichtung, Energiebewegung, Form, Farbe Muster und Materialbeschaffenheit. Die Zyklen der Schöpfung/Stärkung und der Schwächung finden sie beim Steinkreis auf Holztafeln, ebenso die Zuordnung nach den Himmelsrichtungen. Der rote, spitze Feuerstein im Süden ist leicht zu erkennen. Erden Sie sich in der Mitte oder bei einem, Ihnen sympathischen Element, indem Sie sich hinsetzen und verweilen. Sie werden Kräfte tanken. 11

9 Margaretha Langer Natürliches Kunst-Harz Margaretha Langer, Kufstein, 2005 Sponsor: Sägewerk Hans Hauser, Schwaz Das Projekt der Kufsteiner Künstlerin stand von Anfang an in einer innigen Verbindung mit der Natur. Sie wolle aus Baumharz verschiedene Formen gießen. Aber woher sollte die benötigte Menge an Baumharz kommen? Margareta Langer: Pech, 7- teilig auf Lärchenstämmen, Sommer 2005. Durch seinen starken Geruch ist das Harz von Nadelbäumen einer der sinnlichsten Stoffe, die der Wald zu bieten hat. Was lag näher, als sich diesem faszinierenden Material auch auf der künstlerischen Ebene zu nähern. Auf vielen Wanderungen habe ich das Pech gesammelt, danach gekocht und in verschiedene Formen gegossen. So einfach wie das klingt, ist das allerdings nicht. Harz ist kein statisches Material. Es bewegt und verformt sich in der Wärme. Im Winter wird es spröde. Irgendwann wird es sich unter dem Lichteinfluss (UV-Strahlung) zersetzen.historisch gesehen hatte das Baumharz seit dem Urbeginn der Menschheit eine große Bedeutung, nicht nur wegen seiner hervorragenden Brenneigenschaften, sondern auch als Heißkleber und als Arzneimittel. Mein persönlicher Zugang liegt in meiner Kindheit, als meine Brüder zur Fackelherstellung Pech zu sammeln begannen. Das Kochen desselben war ein spannender und abenteuerlicher Akt. Bei Überhitzung hat es sich immer wieder selbst entzündet. Den Geruch von Harz verbinde ich mit Abenteuer und Freiheit. 12

10 Nora Schöpfer Zeiträume - Copendence Nora Schöpfer, Innsbruck, 2005 Sponsor: Wings of change, Fulpmes Nora Schöpfer: Seit 2002 installiere ich Fadenkörper vor allem im Freien aber auch in Räumen. Die aus Fäden oder Seilen in den Raum oder zwischen Bäume gespannten geometrischen Körper sind transparente, schwebend anmutende Kuben. Sie erscheinen fast so als sehe man nur einen Augenblick. Durch das schwebende, transparente und doch klar konstruierte Erscheinungsbild werden die Aspekte Zeit, Raum und Materie bewegt. Geometrische Leerräume thematisieren das Illusorische der Materie, die Vergänglichkeit, aber auch, durch das exakte Spannen zwischen den Punkten, welches die Voraussetzung für die Form der Körper bildet, die Interpendenz und Verbindung zwischen den Bezugssystemen und den Beziehungen selbst. Wenn bei Ihrem Rundgang Zeit und Raum zusammenpassen, werden Sie die Arbeit entdecken- auf das eiserne Hinweisschild am Wegesrand achten! Übrigens, Nora Schöpfer installierte auch im berühmten Giardino di Daniel Spoerri, dem Skulpturengarten Hic terminus haeret in der Toskana ihre geometrischen Leerräume. 13

Bürgermeistersteig Standorte alter Kellerjochweg Doppelsesselbahn Bruderwaldweg Sperrkette Kellerjochbahn 19 18 Einstieg 12 Liftstation Loipenweg 2 Sessellift Biomasseheizwerk Heilkräutergarten 7 Hotel Grafenast Webcam Bushaltestelle Hotel Hubertus 14 WEG DER 21/ I 1 Bach 16 6 22 4 Hotel Frieden 3 Hoferweg Bushaltestelle Parkplatz 20 Einst Barfussstrecke Fusswaschung 1 Norbert Geisler Lärchenbrücke 2 Wolfgang Völker Der Wächter 3 Othmar Wolf 49 Fundstücke 4 Reinhold Neururer Sensomatrix-LED 5 Ursula Beiler Sterngarten 6 H.J.Unterlehner Grossvaters Energiekreislauf 7 A.R.T. Unterlechner Kugelbaumhaus 8 Feng Shui Energie-Steinkreis 9 Margaretha Langer Natürliches Kunst-Harz 10 Nora Schöpfer Zeiträume Copendence 11 Rosemarie Sternagl Naturarchive I + II 14

Seele baumeln SINNE 20 Brunnen 13 Weggatter 8 Energiesteinkreis Wasserbassin Naunz Almen 17 ieg Barfussstrecke15 Labyrinth Hoferweg 5 10 21/ I V Loasweg 11 Weggatter Einstieg 9 Loassattel Loasweg Loas, Gamsstein, Gilfert Pillbergstrasse 12 HAKI- Hans Kirchmair Tor zu den 6 Sinnen 13 Matthias Pflug Dissidenten 14 Herbert Hackl Raum hören, Form sehen 15 Gernot Candolini Labyrinth auf der Kohlstatt 16 Johannes Haider Das Wort steht auf dem Berg 17 Wolfgang Wallner Worte UND Wege verbinden 18 Norbert Geisler Holzknechthütte 19 Patrick Baumüller CABRIO LAUDATIO 20 Alfred Bradler Der Wald I II 21 Wolfgang Hoffelner Waldklangsofa I VII 22 Gernot Ehrsam Große Metamorphose 15

11 Rosemarie Sternagl Naturarchive I + II Rosemarie Sternagl, Schwaz, 2005 Sponsor: TVB Silberregion-Karwendel Rosemarie Sternagl ist mit dem Weg der Sinne ganz besonders verbunden. Sie steht Hansjörg Unterlechner mit ihrem profunden Wissen bei der Auswahl der Künstler entscheidend zur Seite. Auch ist es ihr gelungen, die Grundbesitzer entlang des Pfades von der Sinnhaftigkeit des Konzeptes zu überzeugen. In der Galerie am Berg im Biohotel Grafenast fand auch schon eine große Ausstellung ihrer plastischen Arbeiten statt. Rosemarie Sternagl: Natur-Archive I und II. 2 Betonstelen mit Tontäfelchen und Acrylfenster mit Naturalien. Archiv I - Auf den einbetonierten Terracottaplättchen sind Abdrücke von Naturalien, die ich auf meinen Streifzügen durch das Gebiet gesammelt habe. Diese selektive Bestandsaufnahme wurde einzementiert in die Säule. Diese Arbeit bezieht sich auf das (vergebliche) Anhalten der Zeit und dreht sich um das Thema Vergänglichkeit/Gedächtnis. Archiv II - mit Naturalien aus dem Gebiet. Diese sind auf die o.g. Abdrücke bezogen. Diese banalen Fundstücke in ihrer leisen, unaufdringlichen Schönheit sind wie in einem Schaufenster eingelassen und sind nun ER-INNER-UNG. Durch die Aufstellung am Waldrand und weil die Stelen aufeinander bezogen sind, sind es auch Tore an jenem Grenzgebiet. 16

12 HAKI- Hans Kirchmair Tor zu den 6 Sinnen Hans Kirchmair, Buch, 2006 Sponsor: Biohotel Grafenast Hans Kirchmair fand seine Ausbildung bei Künstlern fern von Akademien, und vor allem bei Naturvölkern. Er bekam Zugang zu ihren Ritualen, zu ihrer Mystik, die für ihn und den Ausdruck seiner Kunst eine besondere Bedeutung haben. Der zweite Zugang in seiner Kunst ist die Neugier, das Staunen können, das Entdecken von Verlorengegangenem und Neuem. Zwangsläufig tauchen daher die vier Elemente und die fünf Sinne in seinen Werken auf. Die Verbindung Ökologie- Mensch- Ökonomie spiegelt sich in seinen Arbeiten. Dieser Herausforderung stellte sich der Künstler auch am Weg der Sinne. Mehr sei nicht verraten! Haki: "Tor der sechs Sinne. In einer Zeit, wo man dem Menschen einredet, wie er zu denken, zu arbeiten und zu leben hat, möchte ich Abstand halten, meine Skulptur zu beschreiben. Dafür den Betrachter auffordern, selbst seine Sinne zu gebrauchen. Mich würden natürlich auch Rückmeldungen freuen. www.atelier-haki.at. Danke, Haki." 17

13 Matthias Pflug Dissidenten Matthias Pflug, Innsbruck, 2006 Sponsor: Tischlerei Hauser, Schwaz Matthias Pflug, ein Feldforscher, Videoperformer, Fotograf und Musiker, präsentierte seine Arbeit schon im Vorfeld als perfektes Modell im Maßstab 1:4. Der Künstler sieht in einem Dissidenten ein Streben nach Unabhängigkeit von Politik, was eine ungefärbtere Denkweise ermöglicht. Die dadurch gewonnene Freiheit schützt vor Irritationen, bringt der Natur näher und erlaubt Transparenz. Matthias Pflug: " ich beschäftige mich mit materie und struktur sowohl in abstrakter als auch in konkreter weise. Deren erscheinungsformen und veränderungen versuche ich mit hilfe der technik "fumage" festzuhalten. das aufbringen des russes auf das glas und die versiegelung ist eine arbeitsweise mit hoher konzentration. Es geht sehr schnell und trägt eine starke gestalterische komponente in sich, da dabei russverdichtung und russauftrag bestimmt werden. Es ist der entscheidende moment, indem ich unmittelbar erkenne, ob das werk mit dem konzept und den gedanken der umsetzung übereinstimmen. Bei der arbeit "dissidenten", die die möglichkeit bietet, bei ihr zu verweilen, um sich und die drei anwesenden zeitgeister, vor- und andersdenker zu spüren, in sich zu gehen, verwendete ich drei geschwärzte holzstelen, denen materie entnommen wurde. Die spuren der entnommenen "transformierten" materie halte ich auf glas fest." 18

14 Herbert Hackl Raum hören, Form sehen Herbert Hackl, Wien, 2006 Sponsor: Sparkasse Schwaz Herbert Hackl beschäftigt sich nach seinen Pariser Jahren neben der bildenden Kunst sehr intensiv mit Yoga. Der Künstler schuf seine Arbeit aus Plexiglasrohren und Nirostastahl ganz spontan für den Weg der Sinne. Er traf bereits in Wien umfangreiche Vorbereitungen, um die Skulptur noch im Spätherbst in Grafenast vollenden zu können. Die drei Ohrenpaare drehen sich schon bei leichtem Wind, sie hören in den Raum, sie lassen durch ihre exponierte Position weiten Raum entstehen. Herbert Hackl: "Vom Raum des Hörens. Der leisen inneren Stimme Gehör schenken. Sich gehörig sein. Der Raum ist allumfassend, in dem sich das Licht erweisen kann. Bewußtsein des äußeren Raumes, Bewußtsein des inneren Raumes. Ein Raum, ein Bewußtsein. Jeder und Alles ist ICH, ist Mittelpunkt." 19

15 Gernot Candolini Labyrinth auf der Kohlstatt Gernot Candoloni, Innsbruck, 2007 Sponsor: TVB Silberregion Karwendel Ein Herzenswunsch für den Weg der Sinne geht 2007 in Erfüllung, ein Labyrinth aus liegenden Baumstämmen ist entstanden- halb im Hochwald und halb auf einer Lichtung, einer ehemaligen Kohlstätte der Familie Josef Kreidl. Gernot Candolini hat das Labyrinth, dem knidischen Typus ähnlich, harmonisch in die Landschaft eingefügt, Norbert Geisler hat es bravourös mit 340 Laufmetern Rundholz verwirklicht. Candolini: " Labyrinthe sind nicht nur ein Schmuckstück für die Augen oder ein Rätsel für den Geist. Sie sind ein Gleichnis für den Lebensweg des Menschen. Ungeachtet aller Schleifen und Wendungen führt das Labyrinth stets zur Mitte. Es lädt uns ein, sich auf den Weg zu machen und sich selbst näher zu kommen. Das Labyrinth weiß um den Weg des Menschen. Es ist wie ein Bild unserer Reise durch die Zeit. Nur auf dem Weg lernen wir das Leben zu nehmen, wie es ist." 20

16 Johannes Haider Das Wort steht auf dem Berg Johannes Haider, NN-fabrik, Oslip, 2007 Sponsor: Ernst Derfeser, Vomp Der Satz ist eine 18 m lange, 75 cm hohe und 15 cm blockstarke Skulptur aus Betonbuchstaben. Der formal-ästhetische Reiz besteht einerseits im Wörtlichnehmen der sprachlichen Aussage, andererseits im Kontrast zwischen Natur und Kunst, dem Grün oder Weiß der Landschaft und dem Grau des Betons. Es ist eine poetische Skulptur, die sich selbst interpretiert. Der kunsthistorische und literarische Kontext ist die konkrete Poesie. Diese wird durch die Betonplastik Johannes Haiders aus der Zweidimensionalität in die Drei dimensionali tät transferiert, gewinnt durch die Räumlichkeit eine zusätzliche Dimension. Sie vermag auch zu provozieren, indem sie den Widerspruch zwischen dem Wirken der Natur und menschlichem Schaffen explizit zur Sprache bringt. Die Skulptur versteht sich von selbst. Jeder der sie wahrnimmt, kann sie ohne fachwissenschaftlichen Kommentar verstehen. Haider ist mit diesem Objekt etwas Wesent liches gelungen: Kunsttheorie und praktische Umsetzung eines Kunstwerkes zu vereinigen. 21

17 Wolfgang Wallner Worte UND Wege verbinden Wolfgang Wallner, Hall, 2008 Sponsor: Biohotel Grafenast, Pill Durch die versetzte Bemalung der Bäume ist es nur direkt vom Weg aus möglich, das Wortbild zu erkennen. Damit wird dieser Punkt ohne spezielle Bezeichnung mit Wichtigkeit und Funktion versehen. Das dargestellte Wort als kopulative Konjunktion, verbindet Wörter, Wortgruppen und Sätze miteinander. Damit hat es im Bereich der Sprache eine ähnliche Funktion von Wegen, die im geographischen Kontext Örtlichkeiten miteinander verbinden. Der genau bestimmte Ort der Betrachtung bezeichnet in dieser Übersetzung den Platz des Wortes im Satzbau. Wo hingegen eine falsche Perspektive, sprich ein Wort am falschen Platz im Satzgefüge zu Unverständnis, am falschen Ort zu Nichterkennen führt. WORTE und KUNST und WEGE verbinden. 22

18 Norbert Geisler Holzknechthütte Norbert Geisler, Pillberg, 2008 Sponsor: Österreichische Bundesforste, Schwaz Schon länger schlummerte die Idee einer authentischen Holzknechthütte im Betreuer des Weges der Sinne. Und im Mai 2008 war es dann soweit- es lagen frisch gefällte Stämme im nahen Wald, Norbert Geisler konnte die Rinden in großen Stücken schälen und gerade pressen. Sie dienen als Dach. Das statische Gerüst wird aus den obersten Teilen der Stämme, aus dünnen Stangen, zusammengefügt. Moos im Inneren sorgt für die nötige Wärme und Geborgenheit an kalten Tagen. Auch die Feuerstelle, die ja hauptsächlich als Kochstelle dient (für das berühmte Muas ), macht die Hütte heimelig. Norbert Geisler konnte die gesamten Fertigkeiten zum Bau einer Hütte, die schon fast in Vergessenheit geraten sind, perfekt umsetzen und damit für uns bewahren. 23

19 Patrick Baumüller CABRIO LAUDATIO Patrick Baumüller, Wien, 2008 Sponsor: Sto a Bany, Münster Eine interaktive Skulptur im öffentlichen Erholungsraum- man erkennt eine Art Kanzel, welche in Richtung Wald zeigt. Es ist ein Speakerscorner mit spiegelnden Oberflächen, an der sich ein selbsternannter Redner festhalten kann. Die Sprechrichtung ist aber in Richtung Bäume, man steht mit dem Rücken zur Audienz. Das Spiegelmosaik vermittelt im Ruhezustand die mögliche Aura einer gelungenen Rede, bzw. verleiht der inszenierten Aktion einen gewissen Showcharakter, bei dem es bisweilen mehr um die Oberfläche, als um den Inhalt geht. Der Protagonist kann aber auch eine psychisch-seelische Reinigungswirkung am bereitgestellten Objekt festmachen, wenn er dies zu seinen Gunsten zu nutzen weiß. Der Speakerscorner wurde mit spektakulären Rednern eingeweiht, darunter auch der Schwazer Bürgermeister, Dr. Hans Lintner. Ein Umstand ist jedoch unwiderrufbar- man spricht in den Wald und so schallt es auch zurück. 24

20 Alfred Bradler Der Wald I II Alfred Bradler, Ulm, 2008 Sponsor: Carl Stahl, Gurt- und Bandweberei, Herbrechtingen Alfred Bradler zog seinen roten Faden bereits für eine Installation zur 100 Jahrfeier von Grafenast von der Natur bis zum Gründer, Toni Unterlechner. Am Weg der Sinne ist die gesamte Arbeit als eine Installation einschließlich der Markierungen zu verstehen und wird durch das Zusammenwirken der einzelnen Positionen zum Kunstwerk. Der Vorhang im Wald könnte das Geheimnisvolle des Waldes lüften. Er macht den Wald deutlicher sichtbar und erlebbar. Der Kahlschlag mit den geringelten Baumstrünken soll als Symbol für die Nutzung des Waldes stehen, aber auch die Verletzbarkeit des Waldes aufzeigen. Es kommen ästhetische Momente hinzu, die zueinander in Spannung stehen und gemeinsam die notwendige Kraft entwickeln- alles verbunden durch die Markierungen". 25

21 Wolfgang Hoffelner Waldklangsofa I VII Wolfgang Hoffelner, Wildon/Steiermark, 2009 Sponsor: holzbau natur, Innsbruck Wolfgang Hoffelners künstlerisches Schaffen ist von der Verbindung Material mit Ur-Ton geprägt. Er möchte unaufdringliche Sinnesreize für den Betrachter erlebbar machen. In diesem Sinne verwirklichte er sieben Klanginstallationen entlang des Weges der Sinne. Die erste Klangskulptur befindet sich bei der Lärchenbrücke, die weiteren Installationen sind an, bzw. in Baumstümpfen entlang des Weges zu finden. Das Herzstück der Chakren-Klanginstallation ist das WALDKLANGSOFA, welches speziell mit dem Herz-Chakren-Klang bestückt wurde, zweimal in Metall, einmal mit Akazienholz. Die einzelnen Chakren-Klänge sind römisch nummeriert, von I bis VII: I Wurzel-Chakra, Tageston 194,18 Hz II Bauch-Chakra, Synodischer Mondton 210,42 Hz III Solarplexus-Chakra, Sonnenton 126,22 Hz IV Herz-Chakra, Jahreston,Om 136,10 Hz V Hals-Chakra, Merkurton 141,27 Hz VI Stirn-Chakra, Venuston 221,23 Hz VII Scheitel-Chakra, Ton des platonischen Jahres 172,06 Hz 26

22 Gernot Ehrsam Große Metamorphose Gernot Ehrsam, Erfurt, 2010 Sponsor. Stadtgemeinde Schwaz Dreizehn Stelen aus Lärchenholz bilden einen Kreis von 10 Metern Durchmesser. Vier Stelen, die figürlich dargestellt sind, symbolisieren die westlichen Elemente: Wasser, Erde, Feuer und Luft. Neun Stelen, die abstrakt gestaltet sind, stehen zum großen Teil für die asiatischen Elemente: Wasser, Metall, Holz, Feuer und Erde. Der Kreis schließt sich allseitig eine Hangwiese wird zum Natur- Tempel, der Ort strahlt sakrale Kraft aus. Der Wanderer ist eingeladen, in die Mitte zu treten und mit allen Sinnen den symbolischen Formenwandel und die Symbiose der Elemente zu erleben. Zusätzlich befindet sich am oberen Teil des Weges der Sinne (zwischen Steinkreis und Schiabfahrt) die vierteilige Arbeit Blitzaste, die sich aus drei Kreuzen und einem Mobile zusammensetzt und thematisch wie auch räumlich in enger Beziehung zur Großen Metamorphose steht. 27

Gastfreundschaft am Weg der Sinne 28

HOTEL FRIEDEN 6136 - Pill, Pillbergstraße 200, Tel 05242/62329 www.hotel-frieden.at Gastfreundschaft, sich zu Hause fühlen. Wer ein tolles Panorama und ein sportlich-legeres Ambiente zu schätzen weiß und sich gerne mit kulinarischen Köstlichkeiten verwöhnen lässt, ist hier richtig, direkt am Weg der Sinne. BIO-HOTEL GRAFENAST 6136 - Pill, Am Hochpillberg, Tel 05242/63209 www.grafenast.at Über 100 Jahre Gastfreundschaft. Auf der Panoramaterrasse und im kuscheligen Holzhaus setzt sich der Weg der Sinne fort. Kehren Sie ein, genießen Sie den herrlichen Blick über das Tal, stärken Sie sich mit einer zünftigen, biologischen Jaus'n... ALPENHOF HUBERTUS 6136 - Pill, Pillbergstraße 191, Tel 05242/62472 www.alpenhof-hubertus.at Ankommen, wohlfühlen. Besser kann man das gemütliche Haus nicht beschreiben. Einzigartiger Alpenfernblick auf der Terrasse, mit einer Liegewiese und einem Spielplatz für die Kinder. 29

RZ_WegderSinne.qxp 05.06.2007 10:45 Seite 20 Beim Verfassen dieser Zeilen kam bei Beim Verfassen dieser Zeilen kam bei mir viel Freude auf. Es erfüllt mich mir viel Freude auf. Es erfüllt mich mit mit Stolz, was durch den Weg Stolz, der was Sinne durch schon den Weg alles der entstand Sinne und wieviel in dieser kurzen Zeit des Bestehens schon alles entstand schon bewegt und wieviel werden in dieser kurzen Zeit des Bestehens schon bewegt werden konnte. Mein konnte. Mein Dank gilt den teilnehmenden Künstlern, die mit viel Idealismus wertvolle Dank gilt den teilnehmenden Künstlern, die mit viel Idealismus und wertvolle feinsinnige und feinsinnige Arbeiten Arbeiten geschaffen geschaffen haben. Und ein ein besonderes Dankeschön besonderes auch Dankeschön die Grundbesitzer, auch an die Grundbesitzer, die die Aufstellung die dieder Kunstwerke Aufstellung der Kunstwerke auf ihren Grundstücken begrüßen auf ihren Grundstücken begrüßen und erlauben, an die Hotels am und erlauben, an die Hotels am Hochpillberg, die die Aufenthalte Hochpillberg, der Künstler die ermöglichten, die Aufenthalte an die Sponsoren, der Künstler die Materialien ermöglichten, zur an die Verfügung stellten, an den Tourismusverband Silberregion- Sponsoren, die Materialien zur Verfügung stellten, an den Tourismusverband Karwendel für seine Unterstützung und last but not least, an Silberregion-Karwendel Norbert Geisler, der den für Weg seine der Unterstützung Sinne mit sehr viel und Herzblut last but not least, an Norbert betreut. Geisler, der den Weg der Sinne mit sehr viel Herzblut betreut. Hansjörg Unterlechner Hansjörg Unterlechner Verein Weg der Sinne Hochpillberg Verein Weg der Sinne Hochpillberg Pillbergstraße 205 Pillbergstraße 205 6130 Pill Telefon +43 5242/63209 6136 Pill Telefon +43 5242/63209 Mit dem Regiobus Nr. 8 ( Pillberg) Mit dem Regiobus Nr. 8 ( Pillberg) von Schwaz und von Pill erreichbar von Schwaz und von Pill erreichbar Grafenast Sportzentrum ca. 10 km