Hochmoderne Endoskopie-Technik ermöglicht Endoskopie auf höchstem Niveau in der Medizinischen Klinik des Diakonie Krankenhaus Seit Juni 2007 verfügt die Medizinische Klinik des Evangelischen Diakoniekrankenhauses über die derzeit modernste Technologie in der gastroenterologischen Endoskopie. Dabei wurden neue Technologien wie High Definition Television (HDTV) und narrow band imaging (NBI) in den klinischen Alltag eingeführt. Durch die Anschaffung eines kompletten neuen Arbeitsplatzes inklusive Endoskopie, Lichtquelle, Videoprozessor und Flachbildschirm wird eine bisher unerreichte Bildqualität erreicht. Mit einer vielfach höheren Auflösung als beim konventionellen Video-Endoskop und der jederzeit auf Knopfdruck verfügbaren NBI- Bildgebung können jetzt sogar Kapillarstrukturen und feinste Auffälligkeiten der Schleimhautoberfläche blitzschnell erfasst und minutiös inspiziert werden. Durch den deutlich verbesserten Nahfokus und den elektrischen Zoom erübrigt sich der Einsatz spezieller Zoom-Endoskope, die neuen Endoskope sind somit Spezialdiagnostik- Endoskope und Routinegeräte gleichermaßen. Weitere Neuerungen der Endoskope sind die 170 Grad-Weitwinkeloptik sowie die Verwendung von drei Lichtleitern, die zu einer hohen Abbildungsgenauigkeit führen und damit Untersuchungszeiten verkürzen sowie die Untersuchungseffizienz entscheidend erhöhen können. Die Vorteile der neuen Technologie werden nachfolgend nochmals im einzelnen erläutert. High Definition Television HDTV bietet eine besonders hohe Auflösung durch den Übergang auf 1080 Videozeilen im Vergleich zum herkömmlichen Fernsehbild mit 576 Zeilen. In der Endoskopie wird mit einer Auflösung von 1400 x 1080 Pixeln im sog. Zeilensprungverfahren gearbeitet und erzeugt damit brillante Bilder in einer vielfach höheren Auflösung als dies bisher technisch möglich war. Narrow band imaging NBI erhöht die Abbildungsintensität der morphologischen Struktur der Schleimhautoberfläche im Endoskopiebild und ist in der Lage, selbst feinste Kapillarverästelungen gegenüber dem umliegenden Gewebe zu kontrastieren. Es entstehen Bilder, die an die Färbetechniken, die sog. Chromo-Endoskopie erinnern. Die Einsatzmöglichkeiten von NBI werden in mehreren Studien derzeit gerade erst erschlossen und reichen derzeit von der Diagnostik von Ulzerationen über die Erkennung und Beurteilung von adenomatösen Strukturen bis hin zur gezielten Biopsie-Entnahme und Verlaufskontrollen nach Mukosektomie. Verbesserte Detail-Observation Die neuen Endoskope zeichnen sich gegenüber herkömmlichen Video-Endoskopen mit einem Nahfokus von 4 mm durch ein auf 2 mm reduzierten Nahfokus aus. Dadurch wird die Auflösung im Nahbereich extrem gesteigert und offenbart Details, die bisher nur der Zoom-Endoskopie vorbehalten waren. Im Unterschied zu Zoom-Endoskopen, bei denen die Tiefenschärfe im Zoom auf 2-3 mm begrenzt ist, hat die Hochleistungsoptik hier einen nahtlosen durchgängigen Schärfebereich von 2 mm bis 100 mm, d.h. das Bild bleibt in jeder Untersuchungssituation scharf.
Weitwinkeloptik Im Gegensatz zu herkömmlichen Coloskopen weisen die neuen Endoskope einen um 20% erweiterten Blickwinkel auf, so dass insbesondere im Randbereich des Bildes Auffälligkeiten der Schleimhaut auffallen. Solche, ansonsten manchmal durch Schleimhautfalten verdeckte Läsionen, können mit herkömmlichen Endoskopen nur durch zeitaufwendiges Abwinkeln des Distalendes dargestellt werden. Abschließend ist festzustellen, dass die neue Generation von Koloskopen über eine variabel einstellbare Steifigkeit des Einführungsteils verfügen, dadurch kann die Passage des Sigmas und der Vorschub ins Kolon transversum vereinfacht werden. Zusammengefasst unterstreicht das Evangelische Diakoniekrankenhaus durch die Anschaffung modernster Technologie im Bereich der Endoskopieabteilung seinen Schwerpunkt im Bereich Gastroenterologie bzw. Viszeralchirurgie. Die Investition erlaubt den endoskopisch tätigen Gastroenterologen die diagnostische Ausbeute (z.b. bei einer Koloskopie) noch zu steigern, gleichzeitig Untersuchungszeiten zu verkürzen und so die Untersuchungseffizienz entscheidend zu erhöhen. Die deutlich verbesserte Orientierungsmöglichkeit des Untersuchers führt dabei auch zu einer erhöhten Sicherheit bei allen therapeutischen interventionellen Maßnahmen, und liefert ggf. bei präoperativ durchgeführten Endoskopien zusätzliche wertvolle Informationen für den chirurgischen Kollegen. HDTV und NBI-Abbildungen HDTV: Barrett-Epithel der Speiseröhre
NBI: Barrett-Epithel der Speiseröhre HDTV: nach endoskopischer Schleimhautresektion
HDTV: Breitbasiger Polyp im Zwölffingerdarm