Einweihung des neuen Klärwerkes Ortenburg 1

Ähnliche Dokumente
Klärwerk Markt Bruckmühl EW. Ausbaugröße: Angeschlossen: ~ EW. Abwasseranfall: ~ m³/d

Nutzung bis 1984 in Berlin. Rieselfelder

50 Jahre Kläranlage Neustadt a.d.donau

P: osmotischer Druck [B]: Konzentration des gelösten Stoffes in mol/m 3 R: allgemeine Gaskonstante T: abs. Temperatur

Klärwerk Pforzheim 1

Kläranlage Weiten. Entsorgungsverband Saar, Tel / , Postfach , Saarbrücken,

Abwasser. Rundgang Kläranlage

Übersichtsplan. Ententeich. Legende 1 Regenbecken

Weg des Abwassers durch die Kläranlage Pforzheim

Die frischekur für Abwasser. Stadtentwässerung Hildesheim

Kläranlageverband Ellikon an der Thur. ARA Ellikon ELLIKON DINHARD WIESENDANGEN FRAUENFELD UESSLINGEN-BUCH GACHNANG RICKENBACH

Kläranlage Heinitz. Entsorgungsverband Saar, Tel , Postfach , Saarbrücken,

Erfahrungsbericht Trübwasserbehandlung Reinhalteverband Pinzgauer Saalachtal ARA Saalfelden

DER ABWASSERREINIGUNGSPROZESS IM KLÄRWERK HANNOVER-HERRENHAUSEN

Kläranlage Putzhagen. Impressum. Die Reise mit dem Flockenmännchen durch die. Herausgeber: Stadt Gütersloh Fachbereich Tiefbau. Kläranlage Putzhagen

Kläranlage Zermatt. Die grösste Membranbiologieanlage der Schweiz. im Interesse einer sauberen Vispa

Abwasserreinigung im Saarland

Anwendung der Kennzahlen auf nationaler Ebene

Kläranlage Asweiler-Eitzweiler. Entsorgungsverband Saar, Tel / , Postfach , Saarbrücken,

Kläranlage Dorf im Warndt. Entsorgungsverband Saar, Tel / , Postfach , Saarbrücken,

Kläranlage Hügelsheim

Kläranlage Fürweiler. Entsorgungsverband Saar, Tel / , Postfach , Saarbrücken,

Verfahrenstechnische und Energetische Sanierung der Kläranlage Bad Feilnbach

Wir klären alles! Alles klar?

Technische Möglichkeiten der Abwasserreinigung

Rotationssiebe. Modell RS 55. Modell RS 60 Modell RS 51. Modell RS 40 Modell RS 11

Biologische Kläranlage der Marktgemeinde Himberg

Übersichtsfoto

Trink- und Abwasserverband (TAV) Bourtanger Moor mit Sitz in Geeste-Varloh. Informationen über Trink- und Abwasser für Schulen

Abwasserbeseitigungswerk Pascal Nösel

Erläuterungsbericht zur Sanierung und Erweiterung. der Kläranlage Mayen (Stand August 2002)

die KLÄRANLAGE SBR KLÄRANLAGEN Vollbiologische Abwasserreinigung

Umrüstung von mechanischen Kleinkläranlagen zur biologischen Reinigung

Beantragung des wasserrechtlichen Bescheides bei der Bezirksregierung Neustadt.

Wasserwerk und Klärwerk

Anschluss der Kläranlage Hömberg an die Kläranlage Nassau

HUBER Sandabscheidesysteme

2AHBTU Abwasserreinigung Ortwin Ebert

Zweckverband Kläranlage Egg und Oetwil am See ARA ESSLINGEN

die KLÄRANLAGE Vollbiologische Abwasserreinigung für Neubau & Nachrüstung

DIE KLÄRANLAGE DAS ORIGINAL! SSB KLEINKLÄRANLAGE AQUATO STABI-KOM. Vollbiologische. Abwasserreinigung für. Neubau & Nachrüstung

die KLÄRANLAGE SENSATIONELL!!! NEU! Vollbiologische Abwasserreinigung für Neubau & Nachrüstung

Kläranlage Lebach. Entsorgungsverband Saar, Tel / , Postfach , Saarbrücken,

Alles klar? Informationen rund um die Kläranlage Völklingen ENTSORGUNGS VERBAND SAAR. Deine Umwelt. Dein Saarland. Dein EVS.

Vom 10. Dezember 1993 zuletzt geändert durch Artikel 13 des Gesetzes vom 3. Dezember 2013 (GBl. Nr. 17, S. 389) in Kraft getreten am 1.

HUBER Sandabscheidesysteme

Gewässerschutzbericht der Gemeinde Winkelhaid 2016

Das Klärwerk der Stadt Barsinghausen (Stadtentwässerung Barsinghausen) Vom Bau bis zur Funktion

Antwort 31 Die Fließgeschwindigkeit des Abwassers wird vermindert. Frage 31 Wodurch erreicht man im Sandfang, dass sich der Sand absetzt?

Dienstleistungen für r Mensch und Umwelt

1.1.2 Stand der Technik bei Ablaufgrenzwerten der Reinigungsleistung kommunaler ARA s der Größenklasse > EW 60

HUBER Lösungen für MBR Anwendungen

Praxisseminar zum Betrieb von kleinen Kläranlagen und SBR-Anlagen Potsdam, 25. Oktober 2018 Praxishinweise zum Betrieb von kleinen Kläranlagen

Wir vom Ruhrverband bewahren das Gut Wasser für die Menschen unserer Region.

Im Auftrag der Umwelt: > WIR KLÄREN DAS <

Das Abwasser der drei Gemeinden, Saanen, Gsteig und Lauenen gelangt über den Hauptkanal zur ARA Dorfrütti.

Umbau des Belüftungssystem Oktober November 2010

Jahresbericht ARA Esslingen

Persönliche Daten. Energieoptimierung von Kläranlagen. Henninger&PartnerGmbH. Henninger&PartnerGmbH. Ing. Christian Schiessl

Revision von Kläranlagen der 1990iger Jahren

Membrankläranlage Kaarst

STADTENTWÄSSERUNG MANNHEIM

Polnische Gemeinde investiert in Kleinkläranlagen

Die Abwasserreinigungsanlage ARA Rhein in Kürze

Samtgemeinde Sottrum. Bericht des Gewässerschutzbeauftragten für das Jahr Seite 1 von 8

HUBER CarbonWin -Verfahren

KAPITEL 8: ZUSAMMENFASSUNG ZUSAMMENFASSUNG

Entstanden im Rahmen des Integrativen Projekts 2012/13 des Geographischen Institutes der Universität Zürich. Wasser

Kläranlage Bliesen. Entsorgungsverband Saar, Tel / , Postfach , Saarbrücken,

Energetische Optimierung der Kläranlage Isselburg

Aktuelle EFRE-Projekte P-ReDesign Wiesental auf der Kläranlage Steinen des Abwasserverbands Mittleres Wiesental

Die Kläranlage Rheinberg Der Weg des Abwassers Schritt für Schritt. LINEG Verantwortung für die Umwelt

EBS MANNHEIM EIGENBETRIEB STADTENTWÄSSERUNG MANNHEIM

DELPHIN compact 4/D/1 für 4 EW (Reinigungsklasse D)

Kläranlage Dirmingen. Entsorgungsverband Saar, Tel , Postfach , Saarbrücken,

P R E S S E I N F O R M A T I O N. Saubere Flüsse durch effiziente Kläranlagen

Kläranlage Thailen. Entsorgungsverband Saar, Tel / , Postfach , Saarbrücken,

Protokoll für 2012 (auf Basis von Monatsmittelwerten) Blatt 1

VERBAND. Kläranlage Landwehrbach ~ NIERS~ und BST "Am Aermen Düwel" NIEDERLANDE

Kleinkläranlagen SSB -Verfahren AQUATO STABI-KOM. Vollbiologische Abwasserreinigung für Neubau und Nachrüstung

Baggerbiss der neuen Reinigungsstufe

Kläranlage Peppenkum. Entsorgungsverband Saar, Tel / , Postfach , Saarbrücken,

Die Kläranlage Rheinhausen Der Weg des Abwassers Schritt für Schritt. LINEG Verantwortung für die Umwelt

DELPHIN container. Mobile Kläranlagen. DELPHIN Water Systems GmbH & Co. KG Die Experten für Festbett-Technologie

Jahresbericht ARA Gäu, Gunzgen

Umweltschutzbericht 2015

Probleme auf der Abwasserreinigungsanlage (ARA) durch ungenügende Baustellenentwässerung

Kläranlage Essen-Burgaltendorf

Diese Altanlage war, zwischenzeitlich erweitert und mehrmals renoviert, bis 1960 in Betrieb und wurde bis 1990 noch zur Regenwasserbehandlung genutzt.

Kleinkläranlagen. SSB -Verfahren AQUATO STABI-KOM. Vollbiologische Abwasserreinigung für Neubau und Nachrüstung

ClaroDry. ClaroDry. Innovative Umwelt Technologie. Kontinuierliche Schlammentwässerung & Niedertemperatur- (Klär)Schlammtrocknung

Bürgerversammlung Tagmersheim Studie zur Kläranlage Blossenau

Leistungsvergleich des DWA-Landesverbandes Nord 2014

carbon nitrogen phosphorus AirPrex - ein Verfahren zur Schlammoptimierung mit der Option der Phosphat-Rückgewinnung 25. Juni 2015

DELPHIN compact 6/C/1 für 6 EW (Reinigungsklasse C)

Erneuerung und Erweiterung der ARA Waldau in Cazis

Ein Rundgang. Abwasserreinigung in der arabern. Liebe Gäste

Kläranlage Bubach- Calmesweiler. Entsorgungsverband Saar, Tel , Postfach , Saarbrücken,

Transkript:

Einweihung des neuen Klärwerkes Ortenburg 1

Herausgeber: Auflage: Text: Fotos: Druck: Impressum: Broschüre zur Einweihung des neuen Klärwerkes Ortenburg am 9. September 2013 Markt Ortenburg 1.500 Exemplare Stefan Pletz und Josef Rehrl Gerhard Urmann, Josef Rehrl, Stefan Pletz, Josef Ortner (Titelbild u. Rückseite) Druckerei F. Gebeßler, Ortenburg 2

Die Entscheidungsträger 1. Reihe v.l.: Stefan Lang (2. Bürgermeister), Gerda Grimbs, Johann Halser (1. Bürgermeister), Annemarie Künzl, Dieter Langmeyer und Heinrich Stocker; 2. Reihe v.l.: Norbert Eizenhammer, Johann Kalhammer, Michael Straubinger jun., Walther Bauer, Alfons Niederhofer, Franz Diewald und Andreas Winterer (3. Bürgermeister); 3. Reihe v. l.: Bernhard Dobler, Dieter Lustinger, Ludwig Nothaft jun., Richard Langmeyer, Ralf Alex, Peter Stephan, Johann Wellner und Klaus Jeggle Nicht auf dem Foto befindet sich Susanne Weishäupl, nachdem sie erst nach dem Ausscheiden von Dieter Lustinger nachberufen wurde. 3

Grußwort des Bayerischen Staatsministers für Umwelt und Gesundheit Der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen Wasser, Boden und Luft ist eine der großen Herausforderungen unserer Zeit. So gehört auch die Reinhaltung unserer Bäche, Flüsse und Seen zu den zentralen Anliegen bayerischer Umweltpolitik. Wenn heute 96,4 Prozent der bayerischen Bevölkerung an kommunale Kläranlagen angeschlossen sind, so verdanken wir dies den großen finanziellen Leistungen, die die Städte und Gemeinden sowie ihre Bürgerinnen und Bürger hier erbracht haben und weiter erbringen werden. Seit Beginn der 50er Jahre haben sie rund 34 Mrd. Euro in den Gewässerschutz investiert. Der Freistaat Bayern konnte sie dabei mit Zuschüssen von 8,7 Mrd. Euro unterstützen. Die großen Anstrengungen haben sich gelohnt. Die Kläranlagen reinigen das Abwasser auf hohem Niveau. 87 Prozent des Phosphors und 78 Prozent des Stickstoffs werden eliminiert. Drei Viertel der Fließgewässer weisen bezüglich der organischen Belastung einen guten bis sehr guten Zustand auf, alle bayerischen Seen haben Badegewässerqualität. Ein wichtiges Stück Lebensqualität! Mit dem für nun 11.000 Einwohnerwerte ausgebauten Klärwerk Blindham des Marktes Ortenburg wird das Abwasser nach dem neuesten Stand der Technik gereinigt. Davon profitieren neben dem Gewässer Wolfach nicht zuletzt der Markt Ortenburg und seine Bürger. Mit der Auflassung der Kläranlage Ortenburg und dem Anschluss an Blindham ist die Abwasserreinigung auf einen Betriebspunkt konzentriert und damit wirtschaftlicher zu betreiben. Darüber hinaus leistet der Markt Ortenburg mit der Errichtung einer modernen solaren Trocknungsanlage für Klärschlamm einen wesentlichen Beitrag zum vorsorgenden Verbraucherschutz. Im Namen der Bayerischen Staatsregierung und auch persönlich danke ich allen, die zum Gelingen dieses innovativen Projekts beigetragen haben. Dem Klärwerk in Blindham wünsche ich einen stets störungsfreien Betrieb im Dienst der Menschen und der Umwelt. Dr. Marcel Huber, MdL Bayerischer Staatsminister für Umwelt und Gesundheit 4

Grußwort des Ersten Bürgermeisters Nach zweijähriger Bauzeit hat der Markt Ortenburg sein bisher größtes und kostenträchtigstes Bauprojekt, die Ertüchtigung bzw. Erweiterung seiner Abwasseranlage fertiggestellt. Eine unumgängliche Maßnahme mit einem Kostenvolumen von annähernd 5 Millionen Euro. Da die Baukosten ohne staatliche Zuschüsse gestemmt werden müssen, ist es sehr erfreulich, dass die veranschlagten Kosten nicht überschritten werden. Die Fragen der Wasserversorgung und der Abwasserentsorgung zählen zu den wichtigsten Aufgaben und Herausforderungen einer Kommune. Eine funktionierende Abwasserbeseitigung ist nicht nur Umwelt- und Naturschutz, sondern auch die einzelnen Anwesen unserer Bürgerinnen und Bürger erfahren hierdurch eine wesentliche Aufwertung. Auch für eine weiterhin positive Gemeindeentwicklung ist die Abwasserbeseitigung von großer Wichtigkeit. Aus Liebe zur Heimat und Verantwortung für eine saubere Umwelt und Natur haben wir die Pflicht, unseren Nachkommen einen möglichst intakten Lebensraum zu übergeben! Mein Dank gilt heute allen, die zur Umsetzung und Realisierung dieses Bauwerks beigetragen haben: - den Kolleginnen und Kollegen des Marktgemeinderates für den Mut, die notwendigen Beschlüsse zu fassen - dem Wasserwirtschaftsamt Deggendorf mit den Mitarbeitern der Servicestelle Passau für das zur Verfügung gestellte Fachwissen - dem Planungsbüro R. Richter Ingenieur GmbH, besonders Herrn Josef Rehrl - den beauftragten Firmen mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern - den Mitarbeitern im Klärwerk, Herrn Eppner und Herrn Urmann sowie - unserer Gemeindeverwaltung, besonders Herrn Pletz und allen, die mit der Maßnahme betraut waren. Den Verantwortlichen der Marktgemeinde Ortenburg ist bewusst, dass diese unumgängliche Maßnahme mit einer großen finanziellen Belastung für alle Bürgerinnen und Bürger sowie Betriebe und Firmen verbunden ist. Aus diesem Grunde danke ich allen für das Verständnis im Hinblick auf die notwendigen Beitragszahlungen, die in diesem Zusammenhang unvermeidbar sind. Ortenburg hat Großes geleistet und ist für die Zukunft gerüstet! Johann Halser Erster Bürgermeister Markt Ortenburg 5

Grußwort des Wasserwirtschaftsamtes Deggendorf Wasser ist Leben für uns Menschen und alle Lebewesen auf der Erde. Deshalb muss es besonders geschützt werden. Der Schutz des Grundwassers und der Gewässer als wichtiger Bestandteil des Naturhaushaltes ist für die Gesundheit der Bevölkerung, zum Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen und als Voraussetzung für wirtschaftliche Entwicklung unverzichtbar. Bereits vor über 2500 Jahren hat der griechische Philosoph Thales von Milet die Bedeutung des Wassers für alles irdische Leben erkannt, indem er sagte: Das Prinzip aller Dinge ist das Wasser; aus Wasser ist alles und ins Wasser kehrt alles zurück. An dieser Feststellung hat sich bis heute nichts geändert. Auch die Europäische Union hat mit der seit Dezember 2000 gültigen Wasserrahmenrichtlinie in allen Mitgliedsstaaten der EU einheitlich geltende Umweltziele für den Schutz des Grundwassers und der Oberflächengewässer aufgestellt und eine rechtliche Basis dafür geschaffen, wie das Wasser auf hohem Niveau zu schützen ist. Neben seiner generellen ökologischen Bedeutung dient Wasser unterschiedlichen Nutzungen, insbesondere der Versorgung zu Trink- und Gebrauchszwecken. Wo immer Wasser in Gebrauch genommen und dabei in seinen Eigenschaften verändert wird, entsteht Abwasser. Dörfer und Städte werden erst bewohnbar, wenn das dort anfallende Abwasser abfließen kann. Deshalb errichteten die Menschen bereits in frühen Kulturen technisch hochentwickelte Entwässerungssysteme. Auch wenn das Wissen und das Verständnis für eine geordnete Abwasserbeseitigung vorübergehend verloren ging, so lassen sich heute die Erfolge der jahrzehntelangen bayerischen Gewässerschutzpolitik, die sich durch den gezielten Ausbau kommunaler und industriell-gewerblicher Abwasseranlagen sowie durch eine Vielzahl flankierender Maßnahmen eingestellt haben, an unseren Bächen, Flüssen und Seen erkennen. Einen ganz wesentlichen Anteil an diesem Erfolg haben die bayerischen Kommunen, die wie die Marktgemeinde Ortenburg viel Geld in die Abwasserentsorgung investiert haben. Möglich ist eine optimale Abwasserreinigung nur mit modernen Klärverfahren und vor allem mit ausreichend vorhandenem und geschultem Personal. Eine dauerhaft gute Reinigungsleistung ist nur mit engagiertem Klärwerkspersonal möglich. Der Klärwärter von heute muss eine Mischung aus Elektriker, Installateur, Biologe, Chemiker und Computerspezialist sein. Ich bin überzeugt, der Markt Ortenburg verfügt über das entsprechende Personal, das während der langen Umbauphase unter schwierigsten Bedingungen den Betrieb aufrecht erhalten hat und dem deshalb mein besondere Dank gilt. Michael Kühberger Wasserwirtschaftsamt Deggendorf 6

Grußwort des Planers Die Erhaltung unserer Umwelt und insbesondere des Lebensmittels Nummer eins, das Wasser, haben wir uns zur Aufgabe gemacht. Mit dem neuen Klärwerk Ortenburg wurde wieder ein Baustein geschaffen, der unsere Lebensqualität auch in Zukunft sichert. Der notwendige, gute Zustand aller unserer Bäche, Flüsse und Seen erfordert, dass gewisse Höchstkonzentrationen an schädlichen Stoffen unterschritten werden und die gute Gewässerqualität erhalten bleibt bzw. wieder hergestellt wird. War es in den Anfängen der Abwasserbeseitigung das Ziel, die absetzbaren Stoffe und später dann die gelösten organischen Kohlenstoffverbindungen zu entfernen, so müssen heute auch die Nährstoffe Stickstoff und Phosphor eliminiert werden. Das neue Klärwerk Ortenburg erfüllt alle diese Aufgaben. Zur Einweihung des neuen Klärwerkes übermittle ich im Namen der Roland Richter Ingenieur GmbH die besten Grüße. Ich wünsche dem Markt Ortenburg, dass das neue Klärwerks stets unfallfrei betrieben wird und die Ablaufwerte immer eingehalten werden können. Weiters darf ich den am Bau Beteiligten, die zum Gelingen des Projektes beigetragen haben, für die gute und angenehme Zusammenarbeit danken. Nicht zuletzt darf ich mich beim Rat der Marktgemeinde Ortenburg mit Herrn Bürgermeister Halser an der Spitze, für die Auftragsvergabe und das uns entgegengebrachte Vertrauen bedanken. Josef Rehrl Ingenieurgesellschaft für Infrastruktur und Umwelt Prinz-Eugen-Straße 21 + 21a, 94034 Passau Tel: 0851 / 94929-0 Fax: 0851 / 94929-20 Passau@RichterIngenieure.de www.richteringenieure.de 7

Übersichtslageplan des Klärwerkes Abwasserreinigung: Abwasserfluss 1 Zulaufpumpwerk 2 Betriebsgebäude 1 mit Rechen, Sand- und Fettfang 3 Betriebsgebäude 2 mit Gebläse, Dosieranlage und Fällmitteltank 4 Belebungsbecken Vges = 2400 m³ 5 Nachklärbecken Oberfläche 523 m² 6 Mengenmessung Schlammbehandlung Schlammweg 7 Rücklaufpumpwerk 8 Schlammstapelbehälter Vges = 500 m³ 9 Schlammpresse 10 Solare Schlammtrocknung 12 x 72 m 11 Verladefläche 12 Fäkalschlammannahme 8

Geschichte der alten Kläranlagen Kläranlage Ortenburg Kläranlage Blindham Aufnahme der Kläranlage Ortenburg 2009 Baujahr / Inbetriebnahme: 1964 Anlagentyp: Schreiber Tropfkörperanlage Ursprüngliche Ausbaugröße: 7.000 EW Die im Bau befindliche Kläranlage Blindham Baujahr / Inbetriebnahme: 1979 Anlagentyp: Schreiber Gegenstromanlage Ursprüngliche Ausbaugröße: 5.000 EW 9

Geschichte des neuen Klärwerkes 1. Pressetermin bei Baubeginn Bereits in den 60er und 70er Jahren investierten die Gemeinden Ortenburg und Wolfachau in den Bau von Kläranlagen in einer dem damaligen Stand der Technik entsprechenden Form. Über viele Jahre hinweg leisteten die beiden Anlagen gute Dienste. Mit der zunehmenden Schmutzwasserfracht infolge der sinnvollen und notwendigen Erweiterung des Schmutzwasserkanalnetzes (Baugebiete, Erschließung der Außenbereiche), der Zusammensetzung des Abwassers sowie den wachsenden Anforderungen an die Reinhaltung und den Schutz der Gewässer war schließlich auch die jetzige Großgemeinde Ortenburg gefordert, in die Erweiterung und Ertüchtigung seiner Abwasseranlage zu investieren. Bereits frühzeitig stellte der Marktgemeinderat fest, dass eine Sanierung der baulich in schlechtem Zustand befindlichen Tropfkörperanlage in Ortenburg aufgrund des ungelegenen Standorts inmitten des bebauten Bereichs kaum vorstellbar sei. Vielmehr erschien dem Gremium der Ausbau bzw. die Ertüchtigung der Kläranlage Blindham als die wesentlich sinnvollere Alternative. Ohnehin hielt es der Marktrat insbesondere aus wirtschaftlichen Erwägungen für vernünftiger, den Kläranlagenbetrieb auf einen Standort zu reduzieren. Der Anschluss des Ortenburger Einzugsgebietes ließe sich relativ unproblematisch in Form eines Verbindungskanals entlang des Radweges von der Kläranlage Ortenburg nach Kamm sicherstellen; in Kamm könne das Abwasser schließlich in den bestehenden Hauptsammler entlang der Wolfach eingeleitet werden, stellten Marktrat und Planer fest. Für den Ausbau der Kläranlage Blindham wurden sodann verschiedene Systeme untersucht. Das Gremium erachtete die konventionellste Variante als die Wirtschaftlichste den Betrieb einer Belebungsanlage. Sie gewährt eine hohe Betriebssicherheit mit verhältnismäßig geringem Betriebs- und Überwachungsaufwand. Die Anforderungen an die Einleitung in den Vorfluter können problemlos erfüllt werden. Nicht zuletzt können auch die vorhandenen Bauwerke in die neue Anlage integriert werden. Bei der Schlammbehandlung entschied sich das Gremium für eine Entwässerung mit anschließender solarer Trocknung des Klärschlamms. Der Energiebedarf der Trocknung kann durch eine Photovoltaikanlage gedeckt werden. In der Sitzung am 21. 10. 2010 beschloss der Marktrat sodann das vom beauftragten Ingenieurbüro erarbeitete Konzept. In drei Bürgerversammlungen wurde den Bürgerinnen und Bürgern die zwingende Notwendigkeit der Maßnahme erläutert. Nachdem schließlich in der Marktratssitzung am 14. 04. 2011 erste Bauaufträge vergeben werden konnten, fand am 31. 05. 2011 der offizielle Spatenstich für die zu diesem Zeitpunkt größte kommunale Baustelle im Landkreis Passau statt. 10

Beschreibung des Klärwerkes Zulaufpumpwerk Der bautechnische Teil des vorhandenen Zulaufpumpwerks, ein Schacht mit 2,00 m Durchmesser und einer Tiefe von 5,55 m wurde saniert und weiter verwendet. Die Zu- und Abläufe, sowie der Pumpensumpf wurden der neuen Situation angepasst. Das Zulaufpumpwerk wurde mit drei neuen Unterwassertauchmotorpumpen, zwei Schmutzwasserpumpen für den Trockenwetterzulauf und einer Regenwasserpumpe ausgestattet. Bei Trockenwetterzufluss arbeiten die Schmutzwasserpumpen im Wechselbetrieb. Bei maximalem Regenwetterzufluss laufen alle drei Pumpen gemeinsam. Die Steuerung der Pumpen erfolgt wasserstandsabhängig. Durch eine niveaugesteuerte Drehzahlregelung wird die Förderleistung der Schmutzwasserpumpe und der Regenwasserpumpe dem momentanen Bedarf angepasst. Mit einer induktiven Durchflussmessung wird die Förderleistung der Pumpen überwacht und im Maximum begrenzt. Die Steuerung des Zulaufpumpwerkes erfolgt in der Schaltwarte. Technische Daten: Schmutzwasserpumpen Regenwasserpumpe Förderleistung 2 x 25 l/s 1 x 50 l/s Förderhöhe 10,50 m 10,50 m Motorleistung 2 x 7,5 kw 1 x 16 kw Pumpstation mit Betriebsgebäude 2 Technische Ausrüstung Pumpstation 11

Beschreibung des Klärwerkes Kompaktanlage Die mechanische Abwasserreinigung erfolgt in einer Kompaktanlage, die aus Siebanlage, einem Sandfang und einem Fettfang besteht. Die Siebanlage ist im Winkel von 35 in die Kompaktanlage eingebaut. Das Abwasser gelangt durch die offene Stirnseite in die Siebtrommel und durchströmt das Spaltsieb, wobei bei der Spaltweite von 4 mm die mitgeführten Schwimm-, Sink- und Schwebestoffe abgeschieden werden. Durch die besondere Form des Spaltsiebes ist gewährleistet, dass sich das Siebgut nur an der Trommel anlegt und ein Verstopfen der Siebfläche weitestgehend ausgeschlossen ist. Wird aufgrund der Siebflächenbelegung ein gewisser Wasserstand vor der Anlage erreicht, so schaltet sich die Maschine ein. Durch das Drehen der Siebtrommel wird das Siebgut entnommen und mit Unterstützung einer Abstreifbürste und einer Spritzdüsenleiste in den zentrisch in der Trommel angeordneten Auffangtrichter abgeworfen. Die im Trichter befindliche Förderschnecke transportiert das abgeworfene Siebgut in das geschlossene Steigrohr, wobei während dieser Phase durch die integrierte Rechengutauswaschung die löslichen Bestandteile aus dem Rechen ausgewaschen und wieder in den Abwasserstrom zurückgeführt werden können. Die Austragsschnecke transportiert, entwässert und kompaktiert vollkommen geruchsgekapselt das Siebgut und wirft dieses in den bereit gestellten Container aus. Skizze Kompaktanlage Siebanlage 12

Beschreibung des Klärwerkes Rechengut und Sandwäsche Die Sandabscheidung erfolgt über einen in der Kompaktanlage integrierten, belüfteten Langsandfang. Die abgeschiedenen Sandfraktionen werden mittels horizontaler Sandförderschnecke zur schrägen Klassierschnecke gefördert, welche das Sandfanggut bei gleichzeitiger statischer Entwässerung austrägt. Der Sand wird weitgehend stichfest in einen bereitgestellten Container abgeworfen. Das Fett wird in einer durch eine geschlitzte Tauchwand von der Sandfangkammer getrennten Fettfangkammer gesammelt. Die sich durch die Belüftung in der Sandfangkammer bildende Strömungswalze schiebt das Fett durch die geschlitzte Tauchwand in die Fettkammer. Das abgeschiedene Fett wird mit einem axial zum Sandfang verlaufenden Räumer in eine separate Pumpenvorlage geschoben. Dieser Zwangsräumer, das sogenannte Fettpaddel, ist ein an einem Seil geführtes Räumschild, das die Fettschicht betriebssicher aus der Fettkammer herausschiebt. Mit diesem Fettpaddel wird sichergestellt, dass der Fettfang über die gesamte Länge vollständig beräumt wird. Ablagerungen und damit verbundene Faulprozesse werden sicher ausgeschlossen. Aus der Kompaktanlage läuft das mechanisch gereinigte Abwasser im Freispiegelkanal zur biologischen Abwasserreinigung. Sandaustrag Fettpaddel 13

Beschreibung des Klärwerkes Biologische Abwasserreinigung Das nun von Grobstoffen, Sand und Fetten befreite Abwasser fließt dem Belebungsbecken zu. Hier befinden sich Mikroorganismen, die den biologischen Abbau der Abwasserlast übernehmen. Durch die Stoffwechselprozesse der Organismen des belebten Schlammes werden die Schmutzstoffe (Kohlenstoffverbindungen) auf zwei Wegen aus dem Abwasser entfernt. Ein Teil wird im sogenannten Energiestoffwechsel unter Sauerstoffverbrauch und Energiegewinn zu anorganischen Endprodukten umgesetzt. Der andere Teil wird im Baustoffwechsel in Biomasse (Belebtschlammflocken) umgewandelt. Der Reinigungsträger (Belebtschlamm) wird durch Eintragung von Energie (Luft) in Schwebe gehalten, stark durchgemischt und mit dem für den intensiven Lebensprozess notwendigen Sauerstoff versorgt. In Abhängigkeit von der in der Biologie verbrachten Sauerstoffmenge (Luft) erfolgt die Regelung des Lufteintrages. Dadurch ist gewährleistet, dass Luft nur in dem Umfang verdichtet und zum Stabilisierungsbecken geführt wird, als sie für eine optimale Abwasserreinigung erforderlich ist. Die Steuerung der Anlage ist automatisiert, so dass eine gezielte Nitrifikation und Denitrifikation im intermittierenden Betrieb erfolgt. Durch die Aufteilung in zwei Becken mit einem Volumen von je 1200 m³ (gesamt 2400 m³) kann für Wartungs- und Reparaturarbeiten ein Becken außer Betrieb genommen werden. Installation der Belüfterplatten Belebungsbecken 14

Beschreibung des Klärwerkes Elimination von Phosphor aus dem Abwasser Durch gesetzliche Vorschriften ( 7a WHG, AbwV) ist der zulässige Phosphatgehalt im Ablauf kommunaler Kläranlagen begrenzt. Phosphor ist ein Abwasserinhaltsstoff, der bei Einleitung in ein langsam fließendes Gewässer zur Eutrophierung (Nährstoffeintrag) führen kann. Zur Elimination des Phosphors wird im Ablaufschacht des Belebungsbeckens Fällmittel zudosiert. Dies unterstützt die Adsorptionseigenschaften der Schlammflocke. Die Absetzeigenschaften des Schlammes werden verbessert und es wird eine bindungsfreudige Flockenoberfläche geschaffen, die einen größtmöglichen Anteil des Phosphates und andere nicht abbaubare Stoffe an sich bindet. Das Flockungsmittel wird in einem Fällmitteltank, der hinter dem bestehenden Betriebsgebäude aufgestellt ist, gelagert. Über die Dosierstation, die im bestehenden Betriebsgebäude installiert ist, erfolgt in Abhängigkeit vom Abwasserstrom die Dosierung des Fällmittels. Unter Betriebsbedingungen wird die Dosiermenge eingestellt, so dass der geforderte Ablaufwert eingehalten wird, jedoch keine Überdosierung erfolgt. Dosiermitteltank Dosiermittelstation 15

Beschreibung des Klärwerkes Nachklärbecken Das Kombibecken der alten Kläranlage wurde zum Nachklärbecken umgebaut. Hierfür wurden die vorhandene Zwischenwand ausgebaut und die Umfassungswände um 0,80 m erhöht. Die notwendige Beckentiefe ist damit erreicht. Nach einer ausreichend langen Reaktionszeit im Belebungsbecken gelangt das Belebtschlammwassergemisch in das Nachklärbecken, in dem der belebte Schlamm durch entsprechend geringere Fließgeschwindigkeit sedimentiert. Der Rücklauf- bzw. Überschussschlamm sinkt durch Schwerkraft zu Boden. Über einen Rundräumer mit Räumschild wird der sedimentierte Schlamm zur Beckenmitte transportiert. In der vertieften Beckenmitte sammelt sich der Schlamm, der über eine Schlammabzugleitung zum Rücklaufpumpwerk transportiert wird. Über das Rücklaufpumpwerk wird ein Teil des Schlammes wieder dem Belebungsbecken zugeführt. Der überschüssige Schlamm wird in das Schlammsilo abgepumpt. An der Wasserspiegeloberfläche zieht der Rundräumer auch den Schwimmschlamm ab, der über eine Schwimmschlammpumpe direkt in das Schlammsilo gepumpt wird. Über getauchte Rohre wird das gereinigte Abwasser in den Vorfluter Wolfach eingeleitet. Dabei durchläuft es noch die Mengenmessung. Auch die Temperatur und der ph-wert werden dabei ermittelt und protokolliert. Nachklärbecken mit Räumer Rücklaufpumpwerk 16

Beschreibung des Klärwerkes Schlammstapelbehälter Der Schlammstapelbehälter dient zur Eindickung und Zwischenlagerung des Überschussschlammes. Zur Durchmischung und zur Homogenisierung des gelagerten Schlammes sind entsprechende Umwälzeinrichtungen vorgesehen. Über entsprechende Einrichtungen am Schlammstapelbehälter ist die Abfüllung in Transportbehälter möglich. Da mittelfristig die landwirtschaftliche Klärschlammverwertung an Bedeutung verlieren wird, bzw. durch Überschreitung der Grenzwerte der Klärschlammverordnung nicht mehr möglich sein wird, erfolgt die Aufbereitung des Klärschlammes für eine thermische Verwertung. Der Schlammstapelbehälter wurde als Rundsilo mit einer Zwischenwand in Systembauweise aus Stahlbeton errichtet. Er hat eine Speicherkapazität von 2 x 250 m³. Dies entspricht in etwa dem eingedickten Nassschlammanfall von rund einem Monat. Schlammstapelbehälter 17

Beschreibung des Klärwerkes Schlammentwässerung Die mechanische Entwässerung dient der Mengenreduktion des Schlammgemisches durch die Verringerung des Wassergehaltes. Die Entwässerung ist für die weitere Behandlung des Schlammes notwendig, um die solare Trocknungsanlage in wirtschaftlichen Grenzen zu halten. Für die Schlammentwässerung wurde aus wirtschaftlichen Überlegungen eine Schneckenpresse gewählt, da diese sowohl von den Investitionskosten, als auch von den laufenden Betriebskosten her die günstigste Möglichkeit der Schlammentwässerung bietet. Für die Schlammentwässerung wurde ein separates Gebäude errichtet. In dem Gebäude sind die Schlammentwässerungsmaschine, das Konditionierungsmittel, sowie in einem getrennten Raum die Schalt- und Steueranlage untergebracht. Von der Schlammentwässerung führt eine Förderschnecke zur Trocknungsanlage. Das bei der Schlammentwässerung anfallende Zentrat wird über das Zulaufpumpwerk wieder der Kläranlage zugeführt. Schlammentwässerungsgebäude Schneckenpresse 18

Beschreibung des Klärwerkes Solare Klärschlammtrocknung Die Trocknung von Schlamm dient zur Entfernung des verbleibenden Außen- und des größten Teils des Innenwassers. Das chemisch gebundene Wasser kann dadurch nicht entfernt werden. Als Trocknungsverfahren wurde die solare Technologie gewählt. Dieses Verfahren benötigt am wenigsten elektrische Energien, zudem können bei der anschließenden thermischen Mitverwertung in Verbrennungsanlagen nahezu 50 % an CO 2 Emissionen eingespart werden. Der Energieverbrauch der solaren Trocknung beträgt 20 30 kwh/t Wasserentzug, eine thermische Trocknung würde 900 1000 kwh/t Wasserentzug benötigen. Die Trocknungsanlage besteht im Wesentlichen aus: Asphaltierte Trocknungsfläche mit Rangierflächen Seitliche Wände (Betonfertigteile, ca. 85 cm Höhe) zur Begrenzung des Trockenbeetes und als Fahrschiene für die Wendebrücke Trocknungshalle mit UV-5-Doppelfolie, mit Firstlüftung, Schiebetoren, Gebläse (72 m x 12 m) Ventilatoren mit Steuerung Elektrifizierung der Wendebrücke, der Ventilatoren, der Firstlüftung Wendebrücke Verladefläche, die sich im Anschluss an die Trocknungshalle befindet Trocknungshalle Solartiger 19

Beschreibung des Klärwerkes Betriebsgebäude 1 Im neu errichteten Betriebsgebäude sind folgende Anlagenkomponenten untergebracht: Kompaktanlage zur mechanischen Abwasserreinigung mit Steuereinheit Werkstatt für Instandhaltungs-, Wartungs- und Reparaturarbeiten an den maschinellen und elektrischen Einrichtungen Schaltwarte Betriebslabor Sanitärräume (Dusche, WC, Umkleide) Aufenthaltsraum Abstellraum Brauchwasserversorgung Betriebsgebäude 2 Das vorhandene Betriebsgebäude wurde innen erneuert und in die Konzeption des neuen Klärwerkes mit einbezogen. Im Betriebsgebäude befinden sich: der Gebläseraum Teile der Schaltanlage und die Dosieranlage 20

Beschreibung des Klärwerkes Mess- und Regeltechnik, Anlagenüberwachung und Labor In der Schaltwarte werden Betriebszustände und Messwerte aus dem Klärwerk angezeigt. Dies erfolgt auf einem PC. Das Klärwerkspersonal wird über alle für den Betriebsablauf notwendigen Zustände der Gesamtanlage informiert. Die wichtigsten Messwerte werden ständig registriert. Das sind die Durchflussmessanlage, ph-messungen, Temperaturmessungen und erforderliche Messungen für die Prozessregelungsanzeige. Außerhalb der Dienstzeiten werden Störungen automatisch über eine Telefonwarneinrichtung an den jeweiligen Bereitschaftsdienst gemeldet. Hierfür wurde für die gesamte Abwasseranlage Ortenburg eine neue Fernwirktechnik aufgebaut. Mit Hilfe der EDV können die verschiedensten Messwerte, Ganglinien, Protokolle usw. ausgedruckt werden. Gerhard Urmann bei der Überwachung des Klärwerkes an der Schaltwarte und Prüfung der Betriebszustände. Heinrich Eppner bei der Auswertung der Probenahme zur Überwachung der Reinigungsleistung des neuen Klärwerkes. 21

Impressionen während der Bauphase Aushubarbeiten für das neue Belebungsbecken (14. 06. 2011) Blick auf die während der Bauzeit in Betrieb befindliche Kläranlage Blindham (15. 06. 2011) Bewehrung der Bodenplatte des neuen Belebungsbeckens (06. 07. 2011) Insgesamt 1.500 m³ Beton und 150 Tonnen Baustahl wurden auf dem neuen Klärwerk verbaut (11. 07. 2011) 22

Impressionen während der Bauphase Bürgermeister Hans Halser beim Einziehen der Trinkwasserleitung per Seilwinde selber im Einsatz (04. 04. 2012) Aufstellen der Halle für die Solare Trocknung (06. 06. 2012) Montierte PV-Anlage auf der Firstöffnungsklappe der Solaren Trocknungshalle (15. 06. 2012) Montage des Belüftungssystems (12. 07. 2012) 23

Impressionen während der Bauphase Reinwasserversuch im Belebungsbecken (20. 08. 2012) Ein Teil des neuen Belebungsbeckens wurde für den Zwischenbetrieb umfunktioniert (22. 08. 2012) Abbruch des Trennbauwerks im ehemaligen Kombibecken (03. 09. 2012) Nahezu fertig gestelltes künftiges Nachklärbecken nach den Umbauarbeiten (04. 12. 2012) 24

Das Klärwerk in Zahlen Ablaufqualität: Anforderung nach AbwV Erreichte Werte BSB5 < 20 mg/l 5 mg/l CSB < 90 mg/l 16 mg/l NH 4 N < 10 mg/l 0,30 mg/l Nges < 18 mg/l 0,53 mg/l Pges < 2 mg/l 1,80 mg/l Baubeginn am 01. 06. 2011 mit Spatenstich Abwassermengen: Tageszufluss Qd = 1640 m³/d Trockenwetterzufluss Qt = 33 l/s Regenwetterzufluss Qm = 100 l/s Nährstofffrachten: BSB 5 B = 660 kg/d Stickstoff N = 91 kg/d Phosphor P = 20 kg/d Ausbaugröße: 11 000 Einwohnerwerte (EW) einschließlich Zukunftsreserve entfallen auf die Einwohner............. rd. 7 900 EW auf den Fremdenverkehr.......... rd. 900 EW auf Schulen / Kindergärten........ rd. 200 EW auf Industrie / Gewerbe.......... rd. 1 800 EW auf sonstige Einrichtungen......... rd. 200 EW Finanzierung: Klärwerk.................. 4.355.000,00 Verbindungskanal............. 225.000,00 Stauraumkanal............... 380.000,00 Fernwirktechnik.............. 40.000,00 Gesamtkosten der Anlage... 5.000.000,00 Das Klärwerk wurde im Juni 2013 fertig gestellt. Klärwerk Brauchwasserversorgung Nachklärbecken Schlammpresse 25

Beschreibung der Maßnahmen am Kanalnetz Verbindungskanal Wegen beengter Platzverhältnisse und der naheliegenden Bebauung konnte die alte Kläranlage Ortenburg an ihrem Standort nicht ausgebaut werden. Es bot sich daher aus wirtschaftlichen Überlegungen eine Ableitung des Abwassers aus dem Einzugsgebiet der alten Kläranlage Ortenburg zum neuen Klärwerk in Blindham an. Dies erfolgte über den im Zuge der Maßnahme errichteten Verbindungskanal. Stauraumkanal: Zur Lösung der Fremd- und Regenwasserproblematik wird im Gänswinkl ein Stauraumkanal errichtet. Darin wird der anfänglich auftretende Spülstoß gespeichert. Erst nachdem der Stauraumkanal vollständig gefüllt ist, erfolgt eine Mischwasserentlastung in die Wolfach. Der Inhalt des Stauraumkanals wird zur Kläranlage abgeleitet. Die Steuerung des Abflusses zur Kläranlage erfolgt über eine mechanische Abflussdrossel. 26 Diem Eizenhammer Stauraumkanal Marktmühle

Ihr Partner für anspruchsvolle Bauvorhaben modernes bauen. kreativ. www.bergerbau.eu ELEKTROTECHNIK PAINTNER GMBH Jägerfeldweg 6-94152 Neuhaus am Inn mail@et-paintner.de Schaltanlagenbau & Automatisierung Messtechnik & Prozessleittechnik Fernwirktechnik WASSER UND ABWASSER INDUSTRIE- UND VERFAHRENSTECHNIK ENERGIE WASSERWELTEN SERVICE UND SUPPORT Pumpentechnik und Elektro Pauli GmbH Lindenstraße 35 Gewerbepark Rappenhof 94104 Witzmannsberg Fon: + 49 (0) 8504/9546-0 Fax: + 49 (0) 8504/9546-20 info@pumpenpauli.de www.pumpenpauli.de Solartiger Technologie Solare Klärschlammtrocknung Von der Entwässerung bis zum trockenen Granulat Ihr innovativer Partner Planung - Ausführung - Wartung Flüssiggasanlagen Erdgasversorgungsanlagen Dampfanlagen Tankanlagen Rohrnetze für alle Medien Abwasserhebeanlagen Klärtechnik Trinkwasseranlagen SCHARR TEC GmbH & Co. KG Bogener Straße 6a Fon: 09961 9418 0 info@scharr-tec.de 94362 Neukirchen Fax: 09961 9418 18 www.scharr-tec.de 27

28