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Transkript:

Inhalt der Pressemappe Ausstellungsdaten Pressetext Künstlerbiografie Rahmenprogramm zur Ausstellung

Ausstellungsdaten Pressekonferenz Eröffnung 13. März 2012, 10 Uhr 13. März 2012, 18.30 Uhr Dauer 14. März 10. Juni 2012 Anschließend ist die Ausstellung von 3. Juli bis 23. September im J. Paul Getty Museum, Los Angeles zu sehen. Ausstellungsort Kuratorin Werke Katalog Kontakt Öffnungszeiten Kuratorinnenführung Propter Homines Halle Marian Bisanz-Prakken 160 Zeichnungen Mit einem Vorwort von Klaus Albrecht Schröder und David Bomford Ca. 304 Seiten, 150 Farbtafeln und 95 Abbildungen in Farbe, 24,5 29 cm, gebunden Der Katalog erscheint im Hirmer Verlag in einer deutschen und englischen Ausgabe und ist im Shop der Albertina sowie unter www.albertina.at um 29 Euro erhältlich. Albertinaplatz 1, 1010 Wien T +43 (01) 534 83 0 info@albertina.at www.albertina.at Täglich 10-18 Uhr, Mittwoch 10-21 Uhr Mittwoch, 21. März.2012, 17-18 Uhr Öffentliche Führungen Samstag, 17. und 24. März 2012, 15:30 16:30 Uhr Mittwoch, 28. März 2012, 18:30 19:30 Uhr Sonntag, 1., 8. und 29. April, Samstag, 21. April, 15:30 16:30 Uhr Mittwoch, 11. und 25. April, 18:30 19:30 Uhr Tickets an der Kassa erhältlich (am Tag der Führung) EUR 4,- zzgl. Eintritt Begrenzte Teilnehmerzahl Presse Mag. Verena Dahlitz (Leitung) T +43 (01) 534 83-510, M +43 (0)699.121 78 720, v.dahlitz@albertina.at Mag. Barbara Simsa T +43 (01) 534 83-512, M +43 (0)699.109 81743, b.simsa@albertina.at Sarah Wulbrandt T +43 (01) 534 83-511, M +43 (0)699.121 787 31, s.wulbrandt@albertina.at Partner der Albertina Sponsor

Gustav Klimt. Die Zeichnungen 14.3. 10.6.2012 Anlässlich der 150. Wiederkehr seines Geburtstages würdigt die Albertina den phänomenalen Zeichner Gustav Klimt. Die Albertina besitzt 170 seiner bedeutendsten Blätter, darunter Werke aus allen Arbeitsphasen des Künstlers. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht das einzigartige zeichnerische Talent Gustav Klimts, dessen Denk- und Arbeitsweise sich in den zahlreichen Figurenstudien, den monumentalen Werkzeichnungen und preziös ausgeführten Allegorien unmittelbar offenbart. Erstmals seit 50 Jahren werden diese einzigartigen Arbeiten in der Albertina - dem Zentrum der Erforschung von Klimts Zeichnungen in einer Soloausstellung präsentiert. Der Zeichner Gustav Klimt Als brillanter Zeichner nimmt Gustav Klimt eine weltweit einzigartige Stellung ein. Im Mittelpunkt seiner über 4000 Blätter steht die menschliche vor allem weibliche Figur. Ab 1900 revolutioniert er die Wiedergabe der nackten Gestalt: Seine raffinierten erotischen Studien sind bahnbrechend für die enttabuisierte Menschendarstellung der österreichischen Expressionisten, vor allem für Egon Schiele und Oskar Kokoschka. Aber auch durch seine Die Leiden der Menschheit allegorisierenden Figurenstudien bereitet Klimt seinen jüngeren Kollegen den Weg. Maßgebend für Klimt bleibt das täglich praktizierte Zeichnen nach dem nackten oder bekleideten Modell. Zahllose Studien von Frauen und Männern jeden Alters wie auch von Kindern entstehen im Rahmen seiner gemalten Lebensallegorien. Durch das unermüdliche Studium der Stellungen und Gesten seiner Figuren geht er der Essenz von bestimmten Gefühlswerten oder existentiellen Situationen auf den Grund. Wie in Trance fügen sich seine in der Fläche verankerten Gestalten einer unsichtbaren Ordnung, sei es im Zustand des Traumes, der Meditation oder der erotischen Ekstase. Im Hintergrund dieser Darstellungsweise steht die Idee der schicksalhaften Verbundenheit der Menschheit mit dem Kreislauf des Lebens, der von Eros, Liebe, Geburt, Leben und Tod bestimmt wird. Auch die vielen Studien für die Damenbildnisse vermitteln den Eindruck eines majestätischen Entrückt-Seins. Klimts Figuren wirken gleichermaßen sinnlich und transzendent. Kennzeichnend für seine Arbeitsweise ist die subtile Gratwanderung zwischen linearer Gelöstheit und formaler Disziplin. Seine meisterhafte Kunst der Linie offenbart sich in jeder Phase seiner Entwicklung sei es in der fotografisch-realistischen Präzision der 1880er Jahre, in der fließenden Linearität um 1900, in der metallisch-linearen Schärfe des Goldenen Stils oder in der nervösen Expressivität der späten Strichführung. Bei aller Verbundenheit mit den Gemälden Klimts sind die Zeichnungen eine Welt für sich und vermitteln durch die Unmittelbarkeit ihres Ausdrucks einen tiefen Einblick in die Arbeitsmethoden und in das geistige Universum des Künstlers.

Die Klimt-Sammlung der Albertina Die Albertina besitzt mit 170 Werken eine der umfassendsten und qualitätsvollsten Sammlungen der Zeichnungen Gustav Klimts. Vertreten sind alle Schaffensphasen, Techniken und Darstellungsgattungen. Klimt arbeitet häufig mit schwarzer, roter oder weißer Kreide, später mit dem Bleistift, gelegentlich mit Feder in Tusche oder mit Aquarellfarben. Das Spektrum der Funktionen reicht von der Figurenstudie über die Buchillustration und die monumentale Arbeitsvorlage bis zur sorgfältig detaillierten Allegorie. Neben Studien von weiblichen und weniger häufig männlichen Köpfen ist die exklusive Gattung der vollständig durchgeführten Bildniszeichnung exzellent vertreten. Eine besondere Position nehmen die Serien von Studien im Zusammenhang mit den einzelnen Bildprojekten ein, die in der Ausstellung erstmals vollständig gezeigt werden. Die Albertina als Zentrum der Erforschung der Zeichnungen Gustav Klimts Die Position der Albertina als Zentrum der Erforschung der Zeichnungen Gustav Klimts ist in der Ausstellungs- und Forschungstätigkeit von Alice Strobl begründet, die zunächst Kuratorin, dann Vizedirektorin der Albertina ist. Ab den 1960er Jahren dokumentiert und erforscht sie alle weltweit verstreuten Zeichnungen des Künstlers. Zwischen 1980 und 1989 gibt die Albertina das von ihr verfasste vierbändige Werkverzeichnis der Zeichnungen Gustav Klimts heraus, das nahezu 4000 Katalognummern enthält bis heute ein Meilenstein der Klimt-Forschung. Bei der zeitlichen Einordung der Blätter wird sie ab 1975 von der späteren Albertina-Kuratorin Marian Bisanz-Prakken unterstützt, die die Katalogisierungsarbeit seit 1991 alleinverantwortlich weiterführt und alle Neuzugänge in einem Ergänzungsband publizieren wird. Durch diese Kontinuität im Bereich der Klimt-Forschung ist die Albertina seit Jahrzehnten die internationale Instanz für die Beurteilung der Zeichnungen dieses Künstlers. Für das Museum ist es daher eine Selbstverständlichkeit, die 150. Wiederkehr seines Geburtstages mit einer umfassenden Ausstellung seines zeichnerischen Werks zu würdigen. Die letzte ausschließlich den Zeichnungen Klimts gewidmete Ausstellung war hier 1962 anlässlich seines 100. Geburtstages zu sehen; 1968 wurde anlässlich des 50. Todestages von Gustav Klimt und Egon Schiele das zeichnerische Werk beider Künstler in einer Ausstellung gewürdigt. Zur Ausstellung Von den insgesamt 170 Klimt-Zeichnungen der Albertina werden in dieser Ausstellung rund 130 Blätter gezeigt, ergänzt von etwa 30 herausragenden Leihgaben aus österreichischen und internationalen Sammlungen. Darunter befinden sich erstmals in Wien gezeigte Werke wie die lebensgroße Übertragungsskizze für Die drei Lebensalter, die ikonenhafte, mit Gold bearbeitete Zeichnung des stehenden Liebespaares im Zusammenhang mit Der Kuss und Erfüllung oder die unlängst in Privatbesitz aufgetauchte Tuschzeichnung Fischblut. In vier Abschnitten werden die Hauptphasen der Entwicklung des Künstlers vorgeführt und analysiert, wobei der Vergleich mit den Gemälden eine wichtige Rolle spielt. Betont wird dabei die Autonomie der Zeichnung in Klimts Werk. Jedes Blatt ist Welt für sich, wobei Klimt oft weit über die darstellerische Umsetzung der Themen in den Gemälden hinausgeht.

1. Historismus und früher Symbolismus (1882 1892) Dieses Kapitel umfasst die letzte Phase von Klimts Ausbildung an der Kunstgewerbeschule bis zum Krisenjahr 1892, in dem er sowohl seinen jüngeren Bruder und Malergenossen Ernst als auch seinen Vater verliert. Höhepunkte dieser Gruppe sind die Kopf- und Figurenstudien für die Malereien des Burgtheaters und die spektakuläre Allegorie der Skulptur, in der sich Klimts Wende zum Symbolismus bereits ankündigt. 2. Aufbruch zur Moderne und Secession (1895-1903) In den Allegorien, Neue Folge bekennt Klimt sich erstmals offen zum Symbolismus. 1897 wird er zum Präsidenten der neugegründeten Wiener Secession ernannt. Gezeigt werden Illustrationen für Ver Sacrum, anonyme Bidnisdarstellungen, zahlreiche Studien für die Fakultätsbilder Philosophie, Medizin und Jursiprudenz sowie für den Beethovenfries. Ein eigenes Kapitel bilden die Studien für das von Klimt neu entwickelte Genre der Porträtgemälde von Damen der Wiener Gesellschaft. 3. Der Goldene Stil (1903-1908) 1908) Parallel zu den Gemälden des Goldenen Stils erreicht Klimts zeichnerische Kreativität einen Höhepunkt. Um 1904 wechselt er von den Medien Packpapier und schwarze Kreide zu Japanpapier und Bleistift. In den im Rahmen von Wasserschlangen I und II entstandenen Studien thematisiert Klimt erstmals die Tabuthemen der lesbischen Liebe und der Autoerotik. Zu sehen sind Studien von Schwangeren für Die Hoffnung I und II, Die drei Lebensalter, Der Kuss, Erwartung und Erfüllung im Stoclet Fries, Judith II (Salome) sowie für die erste Fassung von Tod und Leben. Neben autonomen, bildhaften Porträtdarstellungen wird eine Reihe von Studien für verschiedene Bildnisgemälde präsentiert. 4. Die späten Jahre (1910 10-1918) 1918) Als Zeichner widmet Klimt sich ab 1910 zunehmend der erotischen Thematik. In diesem Rahmen entstehen nicht nur ganze Reihen von Studien für die Hauptwerke Die Jungfrau und Die Braut, sondern auch zahlreiche autonome Zeichnungen. Einen breiten Raum nehmen die Studien für die Damenbildnisse ein, zu denen er mehrfach beauftragt wird. Zudem widmet er sich den anonymen, auf bestimmte Typen konzentrierten Halb- oder Brustbildnissen. Die Kooperation mit dem J. Paul Getty Museum in Los Angeles Nach Ausstellungsende wird ein Großteil der Blätter ergänzt von einigen wichtigen Leihgaben - im J. Paul Getty Museum in Los Angeles gezeigt werden, das von der Albertina sowohl das Konzept als auch den ins Englische übersetzten Katalog übernimmt. An der Westküste der USA ist dies die erste Gustav Klimt gewidmete Ausstellung.

Biografie Gustav Klimt 1862 Gustav Klimt wird am 14. Juli als Sohn des Goldgraveurs Ernst Klimt in Baumgarten bei Wien geboren. 1876 1883 Mit 14 Jahren tritt Klimt in die Wiener Kunstgewerbeschule ein. Wie sein jüngerer Bruder Ernst soll er Zeichenlehrer werden. Nach zwei Jahren wechselt er zum Fach der Dekorationsmalerei; sein wichtigster Lehrer ist Professor Ferdinand Laufberger. 1879 Gemeinsam mit Franz Matsch gründen die Brüder Klimt eine Ateliergemeinschaft, die als Künstler- Compagnie zunehmend erfolgreich wird. 1882/83 beginnt die Zusammenarbeit mit den Architekten Ferdinand Hellmer und Hermann Helmer, die sich in verschiedenen Teilen der Monarchie mit der Ausführung von Theatergebäuden befassen 1886 1888 Die Künstler-Compagnie erlebt mit den Deckenmalereien der rechten Feststiege des Wiener Burgtheaters einen durchschlagenden Erfolg. 1890/91 Mit den Dekorationen der Treppenhäuser des Wiener Kunsthistorischen Museums feiert die Künstler-Compagnie ihren letzten großen Triumph. 1892 Nach dem Tod seines Vaters und seines Bruders Ernst durchlebt Klimt eine persönliche wie künstlerische Krise. Er wendet sich zunehmend dem Symbolismus zu. 1894 Klimt und Matsch erhalten den Auftrag, die Decke der Aula Magna der Wiener Universität mit Allegorien der Wissenschaften zu dekorieren. Klimt widmet sich der Philosophie, der Medizin und der Jurisprudenz. 1897 Klimt wird zum Präsidenten der neu gegründeten Wiener Secession erwählt. 1898 Klimt gestaltet das Plakat für die erste Ausstellung der Secession und zeichnet zahlreiche Illustrationen für die Zeitschrift Ver Sacrum. Sein Porträtgemälde Sonja Knips eröffnet die große Reihe seiner modernen Damenbildnisse. 1900 Die Präsentation des ersten Fakultätsbilds Philosophie in der Secession löst heftige Kontroversen aus. Klimts neuartige Wiedergabe der nackten Menschen wird vom Großteil des Publikums und der Presse als anstoßerregend empfunden. In der Pariser Weltausstellung wird das Bild mit der Goldmedaille ausgezeichnet. 1901 Mit der Präsentation des zweiten Fakultätsbilds Medizin nehmen die Angriffe auf Klimts Kunst zu.

1902 Klimts Beethovenfries in der XIV. Ausstellung der Secession (Beethovenausstellung) markiert die Wende zu einem neuen Monumentalstil. Seine Figurendarstellung ist von der Konzentration auf die Umrisslinie sowie von geometrisierten Stellungen und Gesten geprägt. 1903 Klimt reist nach Italien und begeistert sich für die Mosaiken in Ravenna. In der XVIII. Ausstellung der Wiener Secession, einer ihm gewidmeten Personale, wird das Fakultätsbild Jurisprudenz präsentiert. Die Gründung der Wiener Werkstätte durch Josef Hoffmann, Kolo Moser und Fritz Waerndorfer leitet eine neue Phase des Wiener Gesamtkunstwerks ein. 1905 Klimt kauft seine letztendlich abgelehnten Fakultätsbilder zurück. 1945 verbrennen diese zusammen mit anderen Hauptwerken des Künstlers in Schloss Immendorf in Niederösterreich. Zusammen mit einer Gruppe von gleichgesinnten Künstlern verlässt Klimt die Secession. 1908 Klimt eröffnet die Wiener Kunstschau, in der 16 Hauptwerke seines Goldenen Stils präsentiert werden, darunter Der Kuss und das Bildnis Adele Bloch-Bauer. 1909 In der zweiten internationalen Kunstschau in Wien ist Klimt als Präsident wiederum mit weiteren neuen Werken vertreten. Seine Parisreise bringt neue Impulse und markiert das Ende des Goldenen Stils. 1910 Seine in der Wiener Galerie Miethke ausgestellten erotischen Aktzeichnungen tragen ihm den Vorwurf der Pornografie ein. 1911 In der Internationalen Kunstausstellung in Rom erhält Klimt für das Gemälde Tod und Leben den ersten Preis. Zur Montage des von ihm entworfenen Mosaikfrieses für das Palais Stoclet reist er nach Brüssel. 1912 Klimt zieht in sein letztes Atelier in Hietzing ein. 1912/13 Klimt beteiligt sich an Ausstellungen in Dresden, Budapest, München und Mannheim. Sein Mal- und Zeichenstil lockert sich auf. 1914 1918 Der Erste Weltkrieg lähmt das öffentliche Kunstleben. Mit Egon Schiele, Oskar Kokoschka und Anton Faistauer nimmt Klimt in der Berliner Secession an der Ausstellung des Bundes österreichischer Künstler teil. 1916/17 Klimt wird Ehrenmitglied der Akademien der bildenden Künste in Dresden und Wien. Er bereitet seine Ausstellungsteilnahme in Stockholm vor. 1918 Klimt erleidet am 11. Januar einen Schlaganfall und stirbt am 6. Februar. Er wird am Hietzinger Friedhof beigesetzt.

Rahmenprogramm zur Ausstellung: Erlebnistheater in der Albertina KLIMT Mittwochs von 14. März bis 18. April 2012, 19:00 Uhr bis 20:00 Uhr Im Zuge der Ausstellung Gustav Klimt. Die Zeichnungen präsentiert die Albertina ein Schauspielevent der besonderen Art: Eine Produktion des Erlebnistheaters Gigga Neunteufel nach einem Buch von Lennie Johnson entführt von März bis Juni 2012 die BesucherInnen in die Welt Gustav Klimts und seiner Muse Emilie Flöge. Die Grenzen zwischen Bildender Kunst und Theater werden verwischt und auf diese Weise ein neuer Zugang zu dieser vielfältigen Künstlerpersönlichkeit geschaffen. Ticketpreis: 39,- pro Person (inkl. MwSt.) Im Preis inbegriffen ist der Ausstellungseintritt. Kontakt: Katrin Brenner, Leitung Events: k.brenner@albertina.at, T+43(0)1 53483 DW 520 / Gigga Neunteufel: Giggas Welt Erlebnistheater, www.gigga.at, T +43 664 383 0711 WORKSHOP Zeichnen wie Klimt Für Kinder und Jugendliche von 6 bis 14 Jahren Samstag, 24. März, 15 18 Uhr / Sonntag, 22. April, 10 13 Uhr Samstag, 12. Mai, 13 15 Uhr Gustav Klimt war ein großartiger Zeichner: Mit nur einer Linie konnte er alles ausdrücken. Davon kannst du dich vor unseren Originalen der Ausstellung überzeugen. In unserem Workshop versuchst du dich ebenfalls in der Disziplin des Zeichnens, probierst unterschiedliche Materialien dieser Technik aus und versuchst, die Motive auf Wesentliches zu reduzieren. EUR 35,- pro Termin (ermäßigt für ARTivity Mitglieder EUR 30,-), Anmeldung unter T (01) 534 83-540, begrenzte Teilnehmerzahl ALBERTINA FAMILY SONNTAG Gustav Klimt. Das Geheimnis der Linie Sonntag, 1. April 2012, 15.30 bis 18.00 Uhr Muttertags-Special: Sonntag, 13. Mai 2012, 15.30 bis 18.00 Uhr Wer kennt sie nicht, die goldfarbenen Gemälde von Gustav Klimt? Aber wusstest du, dass er ein hervorragender und sehr fleißiger Zeichner war - Klimt war ein Meister der Linie, und im Gegensatz zu seinen Ölbildern verraten die Arbeiten auf Papier viel über die Person des Künstlers: davon kannst du dich bei unserer Mitmachführung überzeugen. Im Atelier versuchst du dich dann selbst in der Kunst des Zeichnens. Anmeldung erforderlich: T +43 (0)1 534 83-540, E besucher@albertina.at