Es gilt das gesprochene Wort



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Transkript:

Oberbürgermeister Andreas Starke zur Beerdigung von Alt-Oberbürgermeister Paul Röhner am Freitag, 2. Januar 2015, um 12 Uhr, Friedhof, Hallstadter Straße Sperrfrist: 2. Januar 2015 - Ende der Rede- Es gilt das gesprochene Wort Liebe Familie Röhner, verehrte Trauergemeinde, wir nehmen Abschied von einem großen Mann, dem Bamberger Ehrenbürger und Altoberbürgermeister Paul Röhner. Im gesegneten Alter von 87 Jahren ist Paul Röhner nach einem langen, über die Maßen eindrucksvollen, ganz und gar ungewöhnlichen, streckenweise schweren Leben am Heiligen Abend friedlich eingeschlafen. Die Stadt Bamberg verneigt sich heute in tiefer Trauer vor Paul Röhner. Wir tun dies aber auch mit großer Bewunderung für sein gelungenes Lebenswerk, seine beachtlichen politischen Leistungen und seine charakterstarke Persönlichkeit. Wir tun dies vor allem mit tiefer Dankbarkeit. Paul Röhner hat enorm viel für die Stadt bewirkt. Im Namen der Bamberger Bürgerschaft, des gesamten Stadtrates und meiner beiden Bürgermeisterkollegen möchte ich diesen Dank von Herzen hier zum Ausdruck bringen. Paul Röhner war gegeben, die Zustimmung der Menschen zu gewinnen. Vor knapp zweieinhalb Jahren hatte man ihn letztmals in der Öffentlichkeit gesehen, als wir gemeinsam seinen 85. Geburtstag in Schloss Geyerswörth feierten. Schon damals war er stark geschwächt, doch er konnte bewusst miterleben, welche Sympathie und Wertschätzung ihm aus allen Bevölkerungskreisen entgegengebracht worden war. Sein Tod hat ein großes Mitgefühl und eine herzliche Anteilnahme ausgelöst, denn die Bürgerinnen und Bürger haben ihren ehemaligen Bundestagsabgeordneten und Oberbürgermeister geschätzt und verehrt. Nicht wenige sprechen von unserem Paul und im Grunde ist er trotz aller Erfolge und trotz aller hohen Ämter, die er im Laufe seines Lebens bekleidet hatte, immer ein Mann des Volkes geblieben. Seine Bürgernähe, seine Tuchfühlung zu den Menschen, war so eng, dass

ihm dabei viel abverlangt worden ist. Er schonte sich nicht und sein Pflichtgefühl führte zu Entbehrungen in der eigenen Familie, so wie das bei vielen Spitzenpolitikern üblich ist. Auch er selbst musste manchen persönlichen Preis für seine hohe Einsatzbereitschaft und sein bereitwilliges Engagement bezahlen. Paul Röhner verstand es, über alle Parteigrenzen hinweg, Respekt zu gewinnen und Freundschaften zu knüpfen. Der frühere Leiter der Lokalredaktion des FT, der unvergessene Willy Heckel, gehörte zu den Menschen, die Paul Röhner besonders gut kannten. Heckel hat in einer seiner lesenswerten Publikationen definiert, welche Bedingungen jemand erfüllen muss, damit er in Bamberg als prominent gilt. Er schrieb: Wer in Bamberg prominent sein will, muss einen Greiner im Wohnzimmer hängen haben, der Erzbischof muss ihn grüßen und Paul Röhner muss ihn duzen. Man achte auf den feinen Unterschied: Nicht der Oberbürgermeister muss ihn duzen, nein, einfach Paul Röhner muss ihn duzen. Er drückt damit aus, wie volksnah Röhner war und wie verschmolzen Amt und Person wahrgenommen wurden. Diese menschliche Nähe und die enge Verbundenheit zu seiner Heimatstadt, in der er ab 1959 lebte, durften auch ungezählte Vereine, Organisationen, Verbände und Institutionen erfahren. Fast überall wurde er Ehrenmitglied. Dies war für ihn mehr als eine geschäftsmäßige Ernennung, sondern eine persönliche Verpflichtung, immer da zu sein, wenn man ihn brauchte und die Anliegen ernst zu nehmen. Dieses erarbeitete Vertrauen durfte er nach seinem Wechsel von Bonn nach Bamberg bei der Oberbürgermeisterwahl 1982 eindrucksvoll erleben: drei von vier Bambergern hatten ihn gewählt und damit ein starkes Mandat erteilt. Mit der ihm eigenen Energie und seiner vorbildlichen Heimatliebe hat er für das Wohl Bambergs gekämpft, gestritten und meist gesiegt. Viele der hier Anwesenden wissen aus eigener Erfahrung, mit welcher Standfestigkeit Paul Röhner für seine Überzeugungen eingetreten ist. Wenn er sich für etwas entschieden hatte, dann setzte er sich konsequent dafür ein, notfalls auch mit harten Bandagen. Doch immer fair und mit Respekt für den Andersdenkenden. Zweifellos war er aufgrund seiner Professionalität für seine politischen Rivalen ein harter 2

3 Brocken. Doch es fällt auf: In vielen Fällen sind aus politischen Gegnern von einst echte Freunde geworden und Paul Röhner war stets mittendrin. Der Wille, etwas zu bewirken, was dem Gemeinwohl dienlich ist, begründet die Würde der Politik. Paul Röhner war so ein würdevoller Politiker, der das Gesicht dieser Stadt wie kaum ein anderer geprägt hat: In seiner Zeit als Bundestagsabgeordneter in Bonn von 1965 bis 1982, und hier insbesondere als Parlamentarischen Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion von 1975 bis 1982. Nachdem er sich entschieden hatte, sein Bundestagsmandat aufzugeben und erfolgreich für das Amt des Oberbürgermeisters der Stadt Bamberg zu kandidieren, hat er sich von 1982 bis 1994 für die Belange der gesamten Region eingesetzt, und zwar mit Leib und Seele. Es gibt wichtige Meilensteine aus der jüngsten Stadtgeschichte, die untrennbar und unbestreitbar mit Paul Röhners Namen verbunden sind: So hat er den Bamberger Symphonikern mit der Konzert- und Kongresshalle die lang erhoffte Spielstätte verschafft, die einem hervorragenden Orchester von Weltruhm würdig ist. Gleichzeitig hat er mit dieser Halle an der Regnitz die entscheidenden Voraussetzungen dafür geschaffen, dass Bamberg heute als Kongress- und Tagungsstätte überaus erfolgreich ist. Durch sein geschicktes Verhandeln und seine guten Beziehungen war es möglich, eine Ausnahmeförderung bei der Finanzierung des Projekts durch den Freistaat zu erreichen. Neben München gab es übrigens auch in Bayreuth oder in Bonn als damaliger Bundeshauptstadt keine geldversprechende Tür, deren Klinke von Paul Röhner nicht eigenhändig geputzt worden ist, um Fördergelder für Bamberg locker zu machen. In seine Amtszeit fällt nicht nur die Inbetriebnahme des Klinikums am Bruderwald, sondern auch die komplette Sanierung unserer Altenheime St. Getreu und Antonistift, wo Paul Röhner zuletzt gelebt hat. Der Gesundheitsstandort Bamberg wurde von ihm gezielt gefördert und zukunftsorientiert weiterentwickelt. Auch unsere Otto-Friedrich-Universität hat durch den Ausbau und die Schaffung eines zweiten Standortes in der Innenstadt während der Ära Paul Röhners einen gewaltigen Entwicklungssprung gemacht. Zahlreiche, vor allem denkmalgeschützte Gebäude wurden saniert und für Bildungszwecke ertüchtigt. Die Universität zählt heute zu den

4 beliebtesten Hochschuleinrichtungen in ganz Deutschland. Der Ausbau der Universität mitten in der Stadt war richtungsweisend und ein Herzensanliegen von Paul Röhner. Erinnert sei auch an den Erhalt und die Sanierung des Stadtarchivs in der ehemaligen Chirurgie, an das Hotel Residenzschloss im leerstehenden alten Krankenhaus oder die Volkshochschule im Alten E- Werk, das schon dem Abriss preisgegeben war. Die Verkehrsinfrastruktur unserer Stadt wurde unter seiner Regie nachhaltig gestärkt, etwa durch die Errichtung einer Nordtangente am Regensburger Ring mit der Friedens- und der Europabrücke. Eine Verkehrsader, die aus unserem Straßennetz nicht mehr wegzudenken ist. Besonders hervorheben möchte ich jedoch die Verleihung des Welterbetitels 1993. Paul Röhner hat die großartige Idee nachhaltig unterstützt und tatkräftig verfolgt. Glücklicherweise fand die Übergabe der Welterbe-Urkunde durch einen Vertreter der UNESCO 14 Tage vor seiner Verabschiedung aus dem Amt des Oberbürgermeisters statt. Ein würdiger Abschluss seiner überaus fruchtbaren und erfolgreichen Arbeit und ein Prädikat, das uns als Welterbestadt eine besondere Verantwortung verliehen hat. Paul Röhner hat sich in seiner aktiven Zeit als Oberbürgermeister auch in die Verbandsarbeit für den Bayerischen Städtetag eingebracht. Von 1984 bis 1993 führte er die kreisfreien Mitgliedsstädte des Bayerischen Städtetages in Oberfranken und vertrat den Bayerischen Städtetag in verschiedenen überregionalen Organisationen. Von 1984 bis 1987 war er als Vertreter der Kommunen im Bayerischen Rundfunkrat, ebenso im bayerischen Rat der Europäischen Bewegung sowie im Beirat des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege. Von 1990 bis 1993 war Paul Röhner auch Mitglied im Personalausschuss sowie im Rechts- und Verfassungsausschuss des Deutschen Städtetages. Der Präsident des Bayerischen und des Deutschen Städtetages, der Nürnberger Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly, hat mich zwischen den Jahren angerufen und sich für die Teilnahme an der heutigen Beisetzungsfeierlichkeit entschuldigt. Er hat mich gebeten, den herzlichen Dank und die große Wertschätzung der Städtetagsmitglieder für Paul Röhner zu übermitteln, die sich unser Altoberbürgermeister

durch seine kenntnisreichen und konstruktiven Beiträge in den jeweiligen Gremien erworben hat. 5 Die Gründung und die Pflege von Städtepartnerschaften waren für Röhner willkommene Schritte zur Völkerverständigung und zum Gewinn von internationalen Beziehungen. Von den insgesamt sechs Städtepartnerschaften gehen zwei, nämlich mit Prag und Esztergom, auf seine Initiative zurück. Alle Vertreter unserer Partnerstädte haben sich in den letzten Tagen bei mir gemeldet und kondoliert, viele sind heute hier. Ich danke dafür sehr herzlich. Sie ehren damit die Verdienste unseres Verstorbenen auf ganz besondere Weise. Paul Röhner wirkte aber auch im Stillen. Er hatte einen wachen Blick für Schwache und Hilfsbedürftige. Die Unterstützung von sozialen Projekten - auch jenseits der öffentlichen Bühne - konnte er deswegen so zielgerichtet voranbringen, weil er immer ein offenes Ohr für alle Mitbürger hatte. Im Auftrag des Rotary Clubs Bamberg, wo Paul Röhner Mitglied war, danke ich ihm für sein aufopferungsvolles Engagement und seinen freundschaftlichen Dienst am allgemeinen Wohl. Liebe Familie Röhner, ich habe Euren Vater in den 70-er Jahren am Franz-Ludwig-Gymnasium kennengelernt. Er war damals Elternbeiratsvorsitzender, ich Schülersprecher. Damals stritt man sich in den Schulen noch über große politische und weltverbessernde Themen. Unsere vorübergehende Konkurrenz im Jahr 1988, als wir beide für das Amt des Oberbürgermeisters kandidierten, nahm er sportlich und wir kamen uns im Laufe der Jahre menschlich so nahe, dass er mich von Anfang an in meiner Amtszeit unterstützt hat. Für diese konstruktive und stets loyale Begleitung bedanke ich mich bei unserem Paul von Herzen. Die Stadt Bamberg verliert einen außergewöhnlichen Menschen, einen unermüdlichen Arbeiter und einen verantwortungsvollen Bürger, der seine Stadt über alles geliebt hat. Wir werden ihm ein ehrendes Gedenken bewahren.