Eine Taufe tausend Fragen

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Transkript:

Steffen Kern Uwe Rechberger Eine Taufe tausend Fragen Wie wir ein Gottesgeschenk neu entdecken

Inhalt Anstelle eines Vorworts... 9 1. Warum taufen wir eigentlich?... 13 2.»Auf den Namen des dreieinigen Gottes«was bedeutet das?... 15 3. Was geschieht in der Taufe?... 17 4. Warum ließ Jesus sich taufen?... 20 5. Was gehört unbedingt zu einer Taufe dazu?... 21 6. Wasserbecken oder Taufstein wo und wie soll getauft werden?... 22 7. Wer handelt in der Taufe?... 24 8. Trost, Freude, Heilsgewissheit wie finde ich das in der Taufe?... 26 9. Wie hängen Taufe und tägliche Buße zusammen?... 29 10. Ist die Taufe ein Bekenntnis?... 31 11. Ist die Taufe ein Symbol?... 34 12. Bin ich als Getaufter automatisch Mitglied der Kirche?... 37 13. Inwiefern ist die Taufe ein Sakrament?... 40 14. Was hat die Taufe mit dem Abendmahl zu tun?... 43

15. Müssen Glaube und Bekenntnis nicht der Taufe vorausgehen?... 45 16. Können Säuglinge glauben?... 48 17. Wie hängen Glaube und Taufe zusammen?... 51 18. Kann ich Christ sein, ohne getauft zu sein?... 54 19. Macht die Taufe uns zu Christen?... 56 20. Ist die Taufe heilsnotwendig?... 58 21. Kann man als Getaufter verloren gehen?... 60 22. Welche Voraussetzungen hat eine Taufe?... 61 23. Wird bei der Taufe der Heilige Geist empfangen?... 64 24. Gibt es eine gesonderte Geisttaufe?... 66 25. Wie hängen Taufe und ein neuer Lebensstil zusammen?... 68 26. Aus der Taufe leben wie geht das?... 70 27. Hat Jesus eigentlich auch getauft?... 72 28. Haben die Apostel Kinder getauft?... 74 29. Ist die Kindertaufe biblisch?... 78 30. Ist die Kindertaufe nicht nur ein Mittel zur Mitglieder gewinnung der Landeskirchen?... 82 31. Wäre es nicht sinnvoll, die Säuglingstaufe durch eine Kleinkindertaufe zu ersetzen?... 84

32. Welche biografischen und intellektuellen Voraussetzungen hat die Taufe?... 86 33. Sollte man sich an seine Taufe erinnern können?... 88 34. Ist es biblisch angemessener, Kinder zu segnen, anstatt sie zu taufen?... 90 35. Welche Verantwortung haben Eltern und Paten?... 92 36. Wie hängen Taufe und Konfirmation zusammen?... 94 37. Welche Verpflichtung hat die Gemeinde gegenüber getauften Kindern und deren Eltern und Paten?... 95 38. Kann eine Taufe verweigert werden?... 98 39. Wie ist eine Wiedertaufe zu beurteilen?... 99 40. Wie können wir die Tauf erinnerung gestalten?... 102

8. Trost, Freude, Heilsgewissheit wie finde ich das in der Taufe? Die Taufe ist schon etwas Geheimnisvolles. Etwas Großartiges. Sie ist vielleicht der größte Schatz, den wir Christen haben. Nicht weil die Taufe alles wäre und alles andere nichts, als käme es weder auf meinen Glauben noch auf Christus an. Nein, der Ritus an sich macht gar nichts. Aber die Taufe ist ja nicht nur ein Ritual, sondern vielmehr ein Geschenk Gottes, ein großartiges Geschenk. Alles steckt drin, wirklich alles. Zugespitzt formuliert: das ewige Leben, mein persönliches Heil, selbst die Garantie, in den Himmel zu kommen und für immer erlöst zu sein. All das steckt in der Taufe, weil Christus darin steckt. Getauft auf den Namen des dreieinigen Gottes das ist das Siegel buchstäblich höchster, nämlich himmlischer Qualität. In der Taufe wird mir auf den Leib geschrieben, was Jesus für mich und die ganze Welt am Kreuz getan hat: Er ist für mich gestorben, er ist nach drei Tagen auferstanden, er hat den Tod besiegt. Ich darf mit ihm leben. Sein Sieg gilt mir. Das größte Wunder der Weltgeschichte betrifft mich ganz In der Taufe wird mir auf den persönlich. In der Taufe wird Leib geschrieben, was Jesus Gott ganz persönlich. Er für mich und die ganze Welt handelt nicht nur global als am Kreuz getan hat. Retter der Welt. Er wendet sich mir zu. Er will es direkt jedem Menschen zusprechen, jeden eintauchen in sein Heil, es jedem auf den Kopf zusagen, ins Herz schreiben. Deshalb die Taufe. Deshalb hat Jesus sie geboten. Deshalb der Taufbefehl als letzter Auftrag von Jesus an seine Jünger. Jeder und jede soll es leibhaftig erfah- 26

ren:»der Sohn Gottes ist für dich gestorben und auferstanden. Du darfst leben.«bevor es um mich und meinen Glauben geht, bevor ich überhaupt gefragt bin und reagieren kann, sagt mir die Taufe, was mir von Gott her gilt. Und von ihm her gilt: Er ist mir gnädig, er nimmt mich an, weil Jesus alles für mich getan hat. Ob ich dieses Geschenk annehme das freilich entscheidet sich an meinem Glauben. In der Taufe steckt alles drin, ja eigentlich sogar die Garantie, in den Himmel zu kommen. Nur und das wollen wir genauso deutlich sagen ohne Glauben ist die Taufe nichts wert. Wer dem Versprechen von Jesus nicht glaubt, besteht nicht im Gericht Gottes. Das ist der ernste Horizont, in dem jede Taufe geschieht. Jesus sagt unmissverständlich:»wer da glaubt und getauft ist, der wird selig (wörtlich: gerettet) werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden.«(markus 16,16) Es ist die größte Tragödie, die ein Mensch erleben kann, wenn er getauft ist und doch ungläubig bleibt. Er gleicht einem Ertrinkenden, der den Rettungsring schon in der Hand hat, aber sich daran nicht festhält, und aus eigener Kraft ans Ufer schwimmen will. Aus eigener Kraft kommt keiner in den Himmel, nicht ein Einziger. Es werden nur Gerettete dort sein. Die Taufe ist ein so großartiges Geschenk, weil sie mir deutlich macht: Jesus rettet mich. Er schenkt mir ein neues, herrliches Leben. Ich werde aus tödlichen Wellen herausgezogen eben nicht durch meine Kraft, sondern durch seine. Deshalb ist die Taufe der Schlüs- 27

sel zur Heilsgewissheit, zu tiefem Trost und echter Lebensfreude. Sie wendet meinen Blick weg von mir und meinen Schwächen hin auf Jesus Christus, meinen Retter. Martin Luther hat immer wieder mit Zweifeln gerungen. Er hatte buchstäblich den Teufel vor Augen, der ihm immer und immer wieder seine Fehler, seine Schuld, die ganze Sünde seines Lebens vorgehalten hat. Das hat ihn innerlich fast zerrissen. Er zweifelte daran, gerettet zu werden. Er zweifelte daran, dass Gott ihm noch gnädig sei. Er zweifelte an allem, was er je gelesen, geglaubt und gelehrt hatte. Seine Zweifel trieben ihn fast zur Verzweiflung. In solchen Momenten hat er sich immer wieder einen Satz gesagt:»ich bin getauft.«in diesen drei Worten hat er Trost gefunden.»ich bin getauft.«diese drei harmlosen Worte haben Teufel und Zweifel in die Flucht geschlagen:»ich bin getauft.«denn das heißt so viel wie: Ich gehöre zu Jesus Christus. Ich bin sein Eigentum. Was er durch seinen Tod und seine Auferstehung erworben hat, das gilt mir. An ihm allein hängt mein Heil. Egal, was ich getan habe. Egal, wie groß meine Schuld auch immer war und ist. Völlig gleichgültig, ob der Teufel recht hat mit seinen Anklagen oder nicht Gott spricht mich gerecht, weil er in meinem Gesicht zugleich seinen Sohn sieht. Wer also glaubt, der findet in der Taufe alles: Trost, Freude und Heilsgewissheit. Wir meinen, wir sollten wieder mehr aus der Taufe heraus leben. Denn aus der Taufe leben heißt: aus der Gnade leben. So gewinnt unser Glaube eine neue Tiefe. So gewinnt unser Leben eine neue Ausstrahlung. Nur so gewinnen auch unsere Gemeinden einen neuen Glanz. 28