Der gestiefelte Kater

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Transkript:

Der gestiefelte Kater (Deutsches Märchen nach den Brüdern Grimm) Die Personen sind: der Müllerssohn, der Kater, der König, die Prinzessin, der Zauberer, Wachsoldaten, der Koch und der Kutscher im Schloss, Arbeiter auf einer Wiese, auf einem Kornfeld, in einem Wald und der Erzähler. Ein Müller hatte drei Söhne, seine Mühle, einen Esel und einen Kater. Als der Müller starb, teilten die Söhne den Besitz des Vaters. Der älteste Sohn bekam die Mühle, der zweite Sohn bekam den Esel. Für den dritten Sohn blieb nur der Kater übrig. 1. Bild: In einer Kammer in der Mühle 3. Sohn: Ich habe den schlechtesten Teil bekommen. Mein ältester Bruder hat Glück. Er kann Mehl mahlen. Der andere Bruder hat es auch gut. Er kann auf seinem Esel reiten. Aber was mache ich mit dem Kater? Soll ich mir Handschuhe aus seinem Fell machen lassen? Nein! Dann muss ich ja sterben! Sei nicht traurig! Ich werde dir helfen. Lass mir nur ein Paar Stiefel machen! Dann will ich auf Wanderschaft gehen.

2 Der Müllerssohn wunderte sich über seinen Kater. Konnte der Kater wirklich helfen? Der Müllerssohn ließ dem Kater Stiefel machen. Bald waren sie fertig. Der Kater zog sie an. Er setzte auch einen Hut auf. Nun nahm er einen Sack und füllte etwas Korn hinein. Er band eine lange Schnur daran, damit er den Sack zuziehen konnte. Dann wanderte er auf zwei Beinen los - wie ein Mensch. Ein König regierte damals das Land. Er aß sehr gern Rebhühner. Der Kater ging in den Wald. Er wollte Rebhühner für den König fangen. Er legte den geöffneten Sack ins Gras und streute einige Körner aus. Die lange Schnur legte er hinter einen Busch. Dort versteckte er sich dann. Bald kamen einige Rebhühner. Sie pickten die Körner auf und suchten noch mehr. Dabei krochen sie in den Sack. Schnell zog der Kater den Sack mit der Schnur zu. Dann nahm er den Sack auf den Rücken und ging zum Schloss des Königs. Wachsoldat: Halt! Wohin? 2. Bild: Im Schloss des Königs Zum König! Wachsoldat: Bist du verrückt? Ein Kater will zum König? Anderer Wachsoldat: Lass ihn gehen! Vielleicht freut sich der König über den Kater. Der Kater ging zum König. Er nahm den Hut ab und verbeugte sich tief. Mein Herr ist ein Graf. Ich bringe seine Grüße. Und ich bringe einige Rebhühner, die der Graf für den König gefangen hat. Das ist ein wunderbares Geschenk! Ich werde den Sack mit Gold füllen lassen. Bring deinem Herrn das Gold und sage meinen Dank für die Rebhühner! Der Kater konnte den Sack kaum tragen, so schwer war das Gold. Endlich war er wieder bei seinem Herrn. Er schüttete das Gold auf den Tisch. Der Müllerssohn wunderte sich sehr.

3 Müllerssohn: Was ist das? 3. Bild: In der Kammer in der Mühle Das ist Gold. Damit bezahle ich dir die Stiefel. Müllerssohn: Woher hast du das Gold? Der König schickt dir das Gold. Er grüßt dich und dankt für die Rebhühner. Müllerssohn: Was für Rebhühner? Ich habe Rebhühner gefangen und zum König gebracht. Ich habe gesagt, dass du ein Graf bist und dass du dem König die Rebhühner schickst. Müllerssohn: Du bist ein kluger Kater. Ich habe nicht geglaubt, dass du mir wirklich helfen kannst. Du bist jetzt schon reich. Aber du sollst noch reicher werden. Morgen ziehe ich meine Stiefel wieder an und fange wieder Rebhühner. Am nächsten Tag und an vielen anderen Tagen ging der Kater nun zur Rebhuhnjagd. Und jedes Mal brachte er Gold nach Hause. Im Schloss war er sehr beliebt. Einmal wärmte er sich in der Schlossküche. Da sprachen der Koch und der Kutscher miteinander. 4. Bild: In der Schlossküche Koch: Kutscher: Wohin sollst du die Prinzessin denn heute fahren? Ach, sie will jeden Tag etwas anderes sehen. Heute soll ich am See entlang spazieren fahren. Der Kater hatte gut zugehört und lief schnell zu seinem Herrn nach Hause. Er hatte eine Idee. 5. Bild: In der Kammer in der Mühle Wenn du ein richtiger Graf werden willst, dann komm schnell mit mir zum See! Du musst darin baden. Der Müllerssohn folgte dem Kater zum See. Er zog alle seine Kleider aus und sprang nackt ins Wasser. Schnell versteckte der Kater die Kleider.

4 Da kam die Kutsche des Königs. Der König und die Prinzessin saßen darin. 6. Bild: Am See (leise zum Müllerssohn): Bleib im Wasser! (dann laut): Hilfe! Hilfe! Gnädiger König! Mein Herr, der Graf, hat im See gebadet. Da ist ein Dieb gekommen und hat ihm die Kleider gestohlen. Nun ist der Herr Graf im Wasser und kann nicht heraus. Er wird sich erkälten und sterben. Sofort schickte der König einen Diener ins Schloss. Er musste königliche Kleider für den Grafen holen. Der Graf zog die prächtigen Kleider an und durfte sich in die Kutsche setzen. Die Prinzessin freute sich, weil der Graf ihr gut gefiel. Er war jung und schön. Der Kater war schon weitergegangen. Er kam an eine große Wiese. Dort arbeiteten mehr als hundert Leute. Sie machten Heu.

5 7. Bild: Unterwegs Ein Mann: Ein Bauer: Ein Waldarbeiter: Wem gehört die Wiese, liebe Leute? Dem großen Zauberer. Passt auf! Bald fährt der König in seiner Kutsche vorbei. Er wird fragen, wem die Wiese gehört. Dann müsst ihr antworten: dem Grafen. Wenn ihr das nicht sagt, dann schlage ich euch alle tot. Der Kater ging weiter. Er kam an ein riesengroßes Kornfeld. Mehr als zweihundert Leute mähten das Korn. Wem gehört das Korn, liebe Leute? Dem großen Zauberer. Passt auf! Bald wird der König hier vorbeifahren. Er wird fragen, wem das Korn gehört. Dann müsst ihr antworten: dem Grafen. Wenn ihr das nicht sagt, dann bestrafe ich euch. Schließlich kam der Kater an einen großen Wald. Mehr als dreihundert Waldarbeiter fällten hohe Eichen. Wem gehört der Wald, liebe Leute? Dem großen Zauberer. Passt auf! Gleich wird der König hier vorbeifahren. Er wird fragen, wem der Wald gehört. Dann müsst ihr antworten: dem Grafen. Wenn ihr das nicht sagt, töte ich euch alle. Der Kater ging weiter und kam bald an das Schloss des Zauberers. Ohne Angst ging er hinein. 8. Bild: Im Schloss des Zauberers Was willst du hier, Kater? Ich habe gehört, dass du ein großer Zauberer bist. Die Leute sagen, du kannst dich in ein Tier verwandeln. Stimmt das? Kannst du dich auch in einen Elefanten verwandeln? In einen Elefanten? Das kann ich. Das ist leicht für mich. Und im gleichen Augenblick stand ein großer Elefant vor dem Kater.

6 Du bist ein guter Zauberer. Du hast dich wirklich in einen Elefanten verwandelt. Kannst du dich auch in einen Löwen verwandeln? Natürlich! Das ist auch nicht schwer für mich. Und schon stand ein Löwe vor dem Kater. Oh! Jetzt bekomme ich bald Angst vor dir. Du bist wirklich der beste Zauberer im Land. Aber kannst du dich auch in eine kleine Maus verwandeln? Das glaube ich nicht. Aber ja, mein liebes Katerchen, das kann ich natürlich auch. Schau nur! Und schon sprang eine kleine Maus im Zimmer herum. Der Kater beobachtete sie genau, machte plötzlich einen großen Sprung, fing die Maus und fraß sie auf. Der König war mit dem Grafen und der Prinzessin weitergefahren. Die Kutsche kam an der großen Wiese vorbei. 9. Bild: Unterwegs Alle Leute: Wem gehört das Heu, ihr Leute? Dem Herrn Grafen. Das ist eine gute Wiese, Herr Graf. Dann kam die Kutsche an das große Kornfeld.

7 Alle Leute: Alle Leute: Wem gehört das Korn, ihr Leute? Dem Herrn Grafen. Oh, Herr Graf! Das ist ein großes, schönes Feld. Nun fuhr die Kutsche durch den großen Wald. Wem gehört der Wald, ihr Leute? Dem Herrn Grafen. Mein Wald ist nicht so schön, Herr Graf. Ihr seid ein reicher Mann. Zuletzt kamen sie an das Schloss des Zauberers. Der Kater stand schon oben auf der Treppe. 10. Bild: Am Schloss des Zauberers Herr König, herzlich willkommen im Schloss des Grafen! Wir freuen uns über euern Besuch. Der König staunte sehr über das schöne Schloss. Es war schöner und größer als das Königsschloss. Der König sah, dass der Graf der Prinzessin gefiel. Da wurde Hochzeit gefeiert. Der König vermählte die Prinzessin mit dem Grafen. Als der König starb, wurde der Müllerssohn König. Aus Dankbarkeit machte er den gestiefelten Kater zu seinem Minister. illustriert von Uschi Kosa