Fachhochschule Südwestfalen Ina Bauschke. September 2014 bis Dezember Ina Bauschnke. Erfahrungsbericht

Ähnliche Dokumente
Auslandspraktikum in Oxford, England 18. Oktober bis 15. November Motivation zum Praktikum

Auslandspraktikum bei einem Incoming Tour Operator! in London!

Marissa Michels. Zeitraum 7. April Mai Oxford, Wallingford (England)

Praktikum in Stockholm Bauleitung Tunnel-/Brückenbauprojekt

IPP 2014 Miele immer Besser Abingdon, England

Jasmin Rentschler / 21 Jahre. Industriekauffrau, 2. Ausbildungsjahr MEVA Schalungs-Systeme GmbH. August 2015, Repro Engineering in Hampshire

Erfahrungsbericht - Auslandspraktikum (Spanien) von. Abelardo Rodríguez González

10 Wochen in Kroatien

Mein Auslandspraktikum in Irland

15. November 2014 Oxford, Wallingford (England)

Erfahrungsbericht: über das Auslandspraktikum im Kindergarten Scuola dell infanzia paritaria e centro sportivo Snupi in Bari, Italien.

ERFAHRUNGSBERICHT LENA WEIGAND BACHELOR OF ARTS (BWL-INDUSTRIE)

Erfahrungsbericht. Erasmussemester in Belgien an der Universiteit Gent von September 2014 Februar 2015

! Angaben zum Studium/Praktikum Studienfächer Vorhaben (z. B. Studium, Praktikum, Sprach- o. Fachkurs) Zielland/ Stadt Gastinstitution Aufenthaltszeit

Politikwissenschaft, Sinologie, Interkulturelle Kommunikation (9. Fachsemester)

Auslandspraktikum am Centre for Bioimaging Sciences der National University of Singapore

Wilo China Ltd. Peking, VR China Sebastian. Fakultät Maschinenbau Maschinenbau 3. Fachsemester

Auslandspraktikum in Salzburg Erfahrungsbericht

AUSLANDSSEMESTER AN DER DUBLIN BUSINESS SCHOOL

Erfahrungsbericht Auslandsstudium

Erfahrungsbericht Auslandspraktikum Rebecca Schulz. gefördert durch das PROMOS-Stipendium des DAAD

Praktikumsbericht EuroMobility

ERASMUS+ PRAKTIKUM ERFAHRUNGSBERICHT BENTLEY MOTORS LIMITED HOCHSCHULE MÜNCHEN / FAKULTÄT FÜR DESIGN FK12 6. SEMESTER

Erfahrungsbericht Praktikum im Ausland

Praktikum in Vancouver, Kanada. bei. Infinity Engineering Group Ltd.

ERASMUS Erfahrungsbericht

Ubuntu4Africa; Hout Bay, Südafrika Nina. Fakultät 13, Rehabiliationswissenschaften, 5. Fachsemester

PROMOS Stipendium Erfahrungsbericht

ERASMUS Auslandssemester University of Leeds. Erfahrungsbericht

Praktikumsbericht. Mexiko-Stadt,

International Office Erfahrungsbericht Hochschulaustausch Erasmus+ PROMOS International Office Domstraße 8, Greifswald Telefon: +49 (0)

ERASMUS+ - Erfahrungsbericht

IN THE MIDDLE OF NOWHERE

Erfahrungsbericht zum ERASMUS-Austausch am UCL

Erfahrungsbericht Türkei. 06. Januar 2013 bis 31. Mai 2013

Erfahrungsbericht Auslandspraktikum

Erfahrungsbericht Auslandspraktikum Pflege in Wil

Mein Auslandspraktikum auf Malta 12. Juli 24. August 2014

Praktikumsbericht. Inhalt. 1. Allgemeiner Eindruck. 2. Über LiveseySolar

Praktikum in Irland Inhaltsverzeichnis

Erfahrungsbericht. Hallo zusammen,

Erfahrungsbericht ERASMUS-Programm

Erfahrungsbericht. Auslandspraktikum in Toronto, Kanada

Erfahrungsbericht Mein Auslandspraktikum in Kapstadt, Südafrika

CERLECO I San Pedro, Ecuador. Rehabilitationswissenschaften BA Rehapädagogik 8. Fachsemester

Western Washington University - Bellingham, USA Simon. Ingenieurwesen - Konstruktiver Ingenieurbau - 8. Fachsemester

Erfahrungsbericht zum Anwaltspraktikum in einer Kanzlei in Dublin, Irland

Abschlussbericht über das Erasmus+ Praktikum an der Universitat

Wochenberichte Frederik Woit

Abschlussbericht Auslandspraktikum in Irland Cashel

Mettler Toledo Shanghai, China Johanna. WiWi Wirtschaftswissenschaften- 6. Fachsemester

Erfahrungsbericht Florenz SoSe 2018

DB Schenker (H.K.) Ltd. Taiwan Branch Taipeh Tim. Fakultät Maschinenbau B.Sc. Logistik 6. Fachsemester

Kurzbericht - Auslandpraktikum in Lodz (PL) Yvonne Urbaniak. Kurzbericht. über das Auslandspraktikum in. Lodz / Polen. vorgelegt von: Yvonne Urbaniak

Am Anfang musste ich meinen Stundenplan an der Universität zusammenstellen, das war nicht ganz einfach. Ich musste erst einmal das Wahlsystem der

Dublin, Irland Sina. Fakultät 12- Grundschullehramt- 2. Fachsemester

Ein Jahr ganz anders erleben

Erfahrungsbericht an der State University of New York in Stony Brook

Vorbereitung (Planung, Organisation und Bewerbung bei der Gasthochschule)

Angaben zum Studium/Praktikum Studienfächer o. Vorhaben (z. B. Fachkurs) Zielland/ Stadt Gastinstitution Aufenthaltszeitraum (mm/jjjj bis mm/jjjj) Hum

Abschlussbericht: Praktikum bei der Abendzeitung-München (November 2011 Januar 2012)

Bericht: Ein sechswöchiges Praktikum in London

- Erfahrungsbericht-

Praktikum am Institut für Meereswissenschaften in Florida

ERASMUS Erfahrungsbericht

Infinity Engineering Group Ltd.

GMAC Bank Wales FAKULTÄT FÜR BETRIEBSWIRTSCHAFT. Praxissemester 4. Semester SS 2016

Erfahrungsbericht Auslandssemester Oslo, WS 2016/17

Universitätsallianz Ruhr, São Paulo, Brasilien Melissa. Kulturwissenschaft Angewandte Sprachwissenschaft 7. Semester

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Erfahrungsbericht Auslandsstudium

Praktikumsbericht. Anreise:

Erfahrungsbericht. Erasmus + Praktikum bei Proyecto Español, Alicante, Spanien ( ) Vorbereitung

Brooklyn Amity School, NY, NY Brooklyn Fatma. Fakultät Kulturwissenschaften, Lehramt Sek II, Englisch und Deutsch

ERASMUS Erfahrungsbericht Wintersemester 2017/2018 in Kosice, Slowakei

Erfahrungsbericht Auslandsjahr Physiotherapie in Winterthur, Zürich und St. Gallen

Erfahrungsbericht über mein Auslandssemester an der University of West Florida in Pensacola

Erfahrungsbericht. Deutsch, Englisch. Alena Matsiukhevich. Oktober Februar Baden-Württemberg Stiftung

Niculin Prinz ERFAHRUNGSBERICHT. Doppelabschlussprogramm an der Tongji-University, Shanghai

Erfahrungsbericht: KAHU YOUTH TRUST. Feldstudienphase in Ne useeland vom

Anonymisiertes Unternehmen London, Großbritannien Anonym. Statistik Datenwissenschaft, M.Sc. 4. Fachsemester

in Jugendkursen Es ist wichtig, sich kennenzulernen

Erfahrungsbericht Auslandssemester an der Universidad de Guadalajara, Mexiko August Dezember 2016

Praktikumsbericht von Lena Ulbrich

Erfahrungsbericht Newcastle Northumbria University

Erasmus-Semester an der University of Ljubljana (Slowenien)

Erfahrungsbericht über das Auslandssemester an der University of Economics in Katowice

Erfahrungsbericht ERASMUS+ Praktikum - Camphill Community Glencraig Nord Irland Faktukltät 11 - Soziale Arbeit Zeitraum: Wintersemester 2015/16 (24.

International Staff Training Week

Bericht über das Praktikum im Heimatland

Abschlussarbeit von Yasmin Kellerhals

Erfahrungsbericht MolMed

Erfahrungsbericht Stellenbosch

Berufliche Neuorientierung

Bericht über mein Praktikum im Heimatland

Auslandssemester ESC Clermont 09/2017 bis 12/2017

Frühjahrs- und Sommerpraktikum

Erfahrungsbericht für BayBIDS-Stipendiaten

namibiakids e.v., Rehoboth, Namibia

Abschlussbericht für mein Praktikum in Sibiu/ Hermannstadt September- Dezember 2016

Transkript:

September 2014 bis Dezember 2014 Ina Bauschnke Erfahrungsbericht 1

Eine gewisse Zeit im Ausland zu verbringen, war schon immer ein großes Ziel von mir. Nach langen Überlegungen entschied ich mich schlussendlich nach Beendigung meines 6. Fachsemesters dieses Projekt in Angriff zu nehmen. Meine Erwartungen an diese Zeit beschränkten sich nicht nur auf die Verbesserung meiner Sprachkenntnisse, sondern auch auf eine persönliche und fachliche Weiterentwicklung. Außerdem erwartete ich eine spannende Zeit, gerade auch außerhalb des Praktikums. Zu Beginn meiner Überlegungen standen natürlich einige Fragen im Raum: In welcher Stadt möchte ich das Praktikum machen? In welchem Unternehmen bzw. in welchem -bereich möchte ich das Praktikum absolvieren? Wie lange soll dieses Praktikum dauern? Wann soll dieses Praktikum stattfinden? Wie will ich das Praktikum und die Unterbringung finanzieren? Unterstützung bekam ich in meinen Fragen u. a. durch das akademische Auslandsamt der FH-SWF. Nach einer ersten Beratung zu grundsätzlichen Angelegenheiten konnten sich meine Pläne konkretisieren. Mit den gegebenen Tipps und Hinweisen fiel es mir schon viel leichter diesen großen Schritt zu wagen und meine Planungen weiter zu führen. Vorbereitungen und Planungen Mit den konkreten Vorbereitungen, also der Praktikums- und Unterbringungssuche, startete ich ca. sieben Monate vor Antritt des Praktikums. Für mich war es sehr wichtig, alles so früh wie nur möglich in trockenen Tüchern zu haben, da ich dieses Auslandspraktikum inmitten meiner Studienzeit absolvieren würde. Wäre es mir nicht möglich gewesen ein entsprechendes Praktikum zu finden, hätte ich mit der Suche eines Praktikums zur Erarbeitung meiner Bachelorarbeit beginnen müssen. Zur Suche eines Praktikumsplatzes nahm ich die Hilfe einer Vermittlungsagentur in Anspruch. Durch Hinweise des akademischen Auslandsamtes und anderer Kontakte habe ich erfahren, dass es nicht so einfach sein würde auf eigene Faust zügig und problemlos ein Praktikum zu finden. Wobei ich damit nicht sagen möchte, dass immer eine Agentur notwendig ist. In meiner Zeit hier in London, habe ich einige Praktikanten getroffen, die auch ohne Agentur einen Praktikumsplatz finden konnten. Nachdem ich der Agentur meine Bewerbungsunterlagen bereitstellte, bekam ich relativ schnell positive Rückmeldungen und die erste Einladung zu einem Vorstellungsgespräch via Skype. Vor diesem Gespräch war ich wahnsinnig nervös, denn es war das erste Vorstellungsgespräch in Englisch und das erste per Videotelefonie. Ich überlegte, welche Fragen mir wohl gestellt werden könnten und bereitete mich sehr gründlich darauf vor. Das Gespräch verlief letztlich ganz gut. Ich konnte meinem Gesprächspartner gut folgen und war auch in meinen Antworten sehr sicher. Schon zum Ende des Gesprächs ließ mein Gesprächspartner durchsickern, dass er sehr daran interessiert wäre, dass ich das Praktikum bei ihm in der Firma 2

absolvieren würde. Da auch ich ein gutes Gefühl nach dem Gespräch hatte, nahm ich die spätere Zusage direkt an. Nachdem klar war, in welchem Unternehmen ich die drei Monate verbringen würde, ging es nun mit der Suche einer Unterbringung weiter. Zuerst war ich mir nicht sicher, welche Art der Unterbringung ich bevorzugen würde. Studentenwohnheim, Gastfamilie oder auch eine Wohngemeinschaft wären in Frage gekommen. Da Studentenwohnheime und Wohngemeinschaften jedoch sehr teuer sein können bzw. teilweise gar nicht für kürzere Zeiträume als 6 Monate zur Verfügung stehen, entschied ich mich letztendlich für eine Gastfamilie. Nun war es an der Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, welches Budget ich benötigen würde. Weltweit betrachtet, gehört London zu den teuersten Städten der Welt. Dennoch war ich mir sicher, dass ich für die drei Monate ganz gut selbst aufkommen könne. Trotzdem war ich froh, dass es finanzielle Unterstützungen wie z. B. die Erasmus-Förderung gibt. Außerdem nutzte ich die Zeit vor meiner Abreise für einen Ferienjob, in dem ich die Möglichkeit hatte, mein Budget noch weiter aufzustocken und ich mir eine finanzielle Freiheit für den Praktikumszeitraum erarbeiten konnte. Die Wochen vergingen und das Praktikum rückte immer näher. Neben einigen kleineren Angelegenheiten gab es in puncto Versicherungen oder Gesundheitsvorsorge nicht besonders viel zu beachten. Mit ein paar Telefonaten im Vorfeld war soweit alles geklärt und vorbereitet. Start ins Praktikum Der Start ins Praktikum und die Anreise nach London verliefen problemlos. Meine Nervosität hielt sich in Grenzen, ich freute mich einfach auf die spannende und interessante Zeit, die vor mir lag. Natürlich machte ich mir Gedanken darüber, was passieren könnte oder wie ich mich verhalten sollte, wenn Praktikum oder Gastfamilie nicht meinen Erwartungen entsprechen würden. Doch von solchen negativen Gedanken habe ich mich nicht zu sehr beeindrucken lassen. Ich reiste bereits einige Tage vor dem eigentlichen Praktikumsstart an. Von der Gastfamilie wurde ich sehr herzlich empfangen, was mir den Start in diese neue Zeit unheimlich erleichterte. Ich fühlte mich zu keiner Zeit in der Familie fremd oder unwohl. Am ersten Wochenende besuchte ich bereits einige Sehenswürdigkeiten und ließ das Großstadtleben auf mich wirken. Ebenso erkundete ich vorab den Arbeitsweg mit der Tube das Londoner Transportsystem kann anfangs doch sehr verwirrend sein. Mein Praktikum bei Fit For Sport Ltd. startete am darauffolgenden Montag. Das Büro liegt im Westen Londons. Das Unternehmen ist im Großraum London ein sehr renommierter Anbieter für Extended School Services und Activity Camps und arbeitet mit rund 250 Schulen zusammen. Im Hauptbüro sitzen 15 bis 20 Angestellte, doch die Firma beschäftigt rund 400 weitere Mitarbeiter, die an den Schulen direkt arbeiten und nur gelegentlich im Büro vorbeischauen. 3

Ursprünglich war es geplant, dass ich für den CEO arbeiten würde. Durch interne Umstrukturierungen wurde ich jedoch nach einer Woche in den Bereich Marketing versetzt, da diese Abteilung bis dato lediglich aus einer Person bestand und dringend Unterstützung brauchte. Von meinem neuen Ansprechpartner wurde ich sehr gut aufgenommen und in die alltägliche Arbeit eingebunden, sodass ich meinen Kollegen ziemlich schnell im Tagesgeschäft unterstützen konnte. Er nahm sich häufig die Zeit, mich an seinen Projekten teilhaben zu lassen, auch wenn ich aufgrund fehlender Erfahrungen nicht daran mitarbeiten konnte. In den drei Monaten bekam ich einen ziemlich guten Einblick in die Welt des Marketings und konnte einige theoretische Kenntnisse aus dem Studium mit in die tägliche Arbeit einfließen lassen. Auch wenn es nicht mein Ziel sein wird, im späteren Berufsleben im Bereich Marketing tätig zu sein, werde ich trotzdem das ein oder andere Mal auf die Fachkenntnisse, die ich hier lernen konnte, zurückgreifen können. Am Anfang des Praktikums hatte ich oftmals den Eindruck, dass mein Englisch doch nicht so gut ist, wie ich es immer angenommen hatte. Ich hatte Probleme meine Kollegen zu verstehen und entsprechend darauf zu antworten. Doch bereits nach einigen Tagen merkte ich eine Verbesserung. Ich denke, dass ich mich einfach erst mal an die Art und Weise der Aussprache und den Akzent gewöhnen musste. Meine Arbeitszeiten waren sehr entgegenkommend. Mein Arbeitstag begann um 9.30 Uhr und endete je nach Arbeitsaufkommen um 17.00 oder 17.30 Uhr. Leider bekam ich für meine Zeit hier keine reguläre Vergütung, lediglich eine Aufwandsentschädigung von 150 per Monat für die Ausgaben für meine Travelcard. Das Betriebsklima hat mir persönlich nicht sehr zugesagt. Ich fühlte mich nicht richtig integriert. Eine Einführung in das Unternehmen und deren Dienstleistungen fand so gut wie gar nicht statt. Ebenso hatte ich das Gefühl, dass einige der Mitarbeiter im Büro gar kein Interesse an mir, oder an Praktikanten generell hatten. Während meiner Praktikumszeit waren noch zwei weitere Praktikanten in der Firma beschäftigt, die meine Eindrücke teilten. Eine Praktikantin fühlte sich sogar so unwohl, dass sie das Praktikum nach drei Wochen abbrach und einen anderen Platz suchte. Da ich mir zu jeder Zeit bewusst war, dass ich nur für drei Monate hier sein werde, hat mich dieser Umstand nicht so sehr bedrückt, dass ich über einen Abbruch nachgedacht hätte. Mit den mir anvertrauten Aufgaben und meinem direkten Ansprechpartner kam ich ja ganz gut klar und somit war ich soweit zufrieden. 4

Unterbringung in der Gastfamilie Über die Entscheidung eine Gastfamilie als Unterbringung gewählt zu haben, war ich sehr froh. Durch die Unterbringung in einer Familie hatte ich direkt zu Beginn soziale Kontakte. Bei Fragen und Problemen konnte ich jederzeit auf die Gastfamilie zukommen. Ebenso hat mich die Familie des Öfteren zu Familien- oder Schulveranstaltungen mitgenommen, sodass ich einen recht guten Eindruck über das typische und alltägliche Leben einer britischen Familie bekam. Gerade mit der Mutter verstand ich mich so gut, dass wir uns auch über private Dinge austauschen konnten und beispielsweise gemeinsam Sport machten. Im Vorfeld hatte ich nicht erwartet, so gut in die Familie aufgenommen und integriert zu werden. Viele Familien in London bieten Wohnräume zur Miete an, jedoch sind die meisten nicht an einer persönlichen Beziehung zum Mieter interessiert, sondern nur an den Einnahmen, die sie dadurch generieren können. Freizeitaktivitäten In London gibt es vielfältige Möglichkeiten seine Freizeit zu gestalten. In der Anfangszeit besuchte ich natürlich erst mal die bekannten Touristenattraktionen, wie Museen, Parks und bekannte Plätze. Als ich dann nach einigen Wochen weitere Praktikanten kennenlernte, unternahmen wir auch Ausflüge in Regionen außerhalb von London. LONDON EYE 5

Eine große Auswahl an Freizeitmöglichkeiten zu haben, war mir bei der Wahl meiner Zielstadt sehr wichtig, denn ich wollte auch außerhalb des Praktikums interessante und spannende Dinge erleben. Leben in London In all den Wochen, in denen ich hier war, fühlte ich mich trotz der Arbeit und des Alltagsleben wie ein Tourist. Ich denke, es braucht schon einige Wochen und Monate mehr, bis man sich hier als Einheimischer fühlt. Gerade für mich war die Umstellung sehr groß. Zu Hause lebe ich in einem Dorf mit weniger als 500 Einwohnern und hier lebte ich in einer Stadt mit mehr als 8 Millionen Einwohnern. Tubes im 5-Minuten Takt und Geschäftsöffnungszeiten bis spät in den Abend oder auch an Sonntagen sind nur einige der Punkte, die das Leben hier sicherlich sehr positiv begünstigen. Doch in so einer großen Stadt zu leben, bringt nicht immer nur Vorteile mit sich. Gerade zum Feierabendverkehr können die Tubes so überfüllt sein, dass man gar nicht mehr einsteigen will und freiwillig auf die nächste wartet. Auch sind viele Touristenattraktionen und Shops gerade am Wochenende sehr überfüllt. Da kann es schon sehr anstrengend werden, sich durch die Massen zu kämpfen. 6

Extreme kulturelle Unterschiede habe ich nicht wahrnehmen können. In London leben so viele unterschiedliche Nationalitäten und Kulturen zusammen, sodass sich vieles vermischt und sich die stereotypischen Klischees gar nicht erkennen lassen. Trotzdem war es interessant so viele Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen kennenzulernen und dadurch Einblicke in die unterschiedlichsten Kulturen zu bekommen. Fazit Auf die Zeit hier in London, werde ich mein Leben lang, zurückschauen können. Es war eine tolle Erfahrung mit positiven, aber auch mal mit nicht so positiven Eindrücken. Jede einzelne Erfahrung hat mich wieder ein Stück weitergebracht. Ich kann mir nun sicher sein, dass ich in der Lage bin, mich in einer unbekannten Umgebung zu Recht zu finden. Es wird mir in Zukunft bestimmt leichter fallen auf mir fremde Menschen zuzugehen und Kontakte zu knüpfen. Ich würde diese Reise jederzeit wiederholen und tatsächlich wäre ich gerne noch länger geblieben. Auch bin ich stolz darauf, mir diese Reise selbst finanziert zu haben. Es war sicherlich manches Mal nicht leicht und die ganzen Planungen und Überlegungen können ganz schön mühselig und nervenaufreibend sein, jedoch hat sich all der Aufwand definitiv gelohnt. Ich kann jedem nur empfehlen, solch einen Schritt zu wagen und sich die Zeit zu nehmen, solche Erfahrungen zu sammeln! Zum Schluss möchte ich noch mal die Chance nutzen und mich beim akademischen Auslandsamt für die Beratung und die Unterstützung bei der Beantragung der Erasmus-Förderung herzlich zu bedanken. London, Dezember 2014 7