Erfahrungsbericht Praktikum im Ausland

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1 Erfahrungsbericht Praktikum im Ausland Praktikumszeitraum: Name: Carina Geiger Heimathochschule: PHWeingarten Praktikumsgeber: SK Poseidon Lund Studiengang: Bewegung und Ernährung Studienabschluss: Bachelor of Arts Fachsemester: 2

2 Im Rahmen meines Bachelorstudiengangs Bewegung und Ernährung absolvierte ich für 2 Monate ein Praktikum beim Schwimmverein SK Poseidon in Lund, Schweden. Ein Praktikum im Ausland war für mich aufgrund meines großen Interesse an Ländern, Kulturen und Sprachen sowie meiner bisherigen Auslandserfahrungen etwas ganz Besonderes. Da es in meinem Studiengang nicht ganz einfach ist ein Auslandssemester zu absolvieren, wollte ich die Chance auf ein Praktikum im Ausland auf keinen Fall missen. Aufmerksam auf den Verein wurde ich durch eine schwedische Freundin, die ich 2013 auf meiner Reise durch Australien kennen gelernt habe. Das Bewerbungsgespräch fand ein halbes Jahr vorher über Skype statt und verlief sehr positiv, sodass ich mich gleich um die Praktikumsanmeldung an der Hochschule und die Verträge kümmern konnte. Vom Akademischen Auslandsamt wurde ich bei der Bewerbung und Vorarbeit für die Erasmus-Förderung bestens unterstützt. Glücklicherweise braucht man für Schweden weder ein Visum noch eine Arbeitsgenehmigung, was mir meine weiterevorbereitung sehr erleichtert hat. Schweden ist Deutschland bis auf Währung und Sprache sehr ähnlich, weshalb es einfach ist, sich in der Kultur zurechtzufinden. Schwedisch zu lernen war im Voraus nicht nötig, denn jeder schwedische Bürger spricht fließend Englisch. Man wächst dort schon beinahe zweisprachig auf - das mir meinen Aufenthalt zusätzlich sehr erleichtert. Vorab musste ich mich aber selbst noch um eine Unterkunft in der Studentenstadt Lund kümmern. Ich dachte an Gastfamilien oder WGs, doch egal was, es war sehr schwer überhaupt ein Zimmer zu finden. Zudem sind die Mietpreise sehr hoch, da Schweden eines der teuren europäischen Länder ist und zusätzlich unzählig viele Studenten auf der Suche nach einem Zimmer sind. Letztendlich hatte ich großes Glück und habe über eine Internetseite ein Zimmer bei einer alleinlebenden Frau gefunden, deren Wohnung 5 Gehminuten vom Stadtzentrum und 10 Gehminuten vom SK Poseidon - Büro entfernt lag. So habe ich mich dann am voller Vorfreude auf die Reise nach Südschweden gemacht. Von Anfang an durfte ich selbständig arbeiten und wurde in der Rolle als Praktikant sehr ernst genommen. Der Schwimmverein Poseidon ist ein sehr großer Verein, in dem es verschiedenste Gruppen von Babyschwimmen bis zu Elite-Wettkampfschwimmen gibt. Neben Schwimmen gibt es eine zweite Abteilung bei Poseidon, das Turmspringen. Alle Gruppen sind nach Alter und Können eingeteilt. Meine Aufgaben lagen hauptsächlich im Ernährungsbereich, ich habe vor allem mit den Wettkampfschwimmern gearbeitet. Mit zwei verschiedenen Altersgruppen (11-14 Jahre und Jahre) habe ich Workshops durchgeführt, in denen wir verschiedene Ernährungsthemen im Zusammenhang mit Sport, v.a. Schwimmen behandelt haben. Ich habe versucht den Jugendlichen einen groben Überblick zu verschaffen, indem ich sowohl grundlegende Informationen über Ernährung vermittelt habe als auch auf für sie interessante Themen wie z.b. Wettkampfernährung eingegangen bin.

3 Zusätzlich durften die Sportler selbst in kleinen Spielen aktiv sein und ihren individuellen Energiebedarf berechnen. Ein großes grundsätzliches Problem ist, dass der Großteil der Schwimmer nicht genügend isst und dadurch den täglichen Energiebedarf nicht deckt. Das war für mich am Anfang sehr ungewöhnlich, denn in Deutschland hört man so viel über übergewichtige Kinder, die mehr Sport treiben sollten. In Lund waren auch die Sportler selbst sehr überrascht, dass die Lücke zwischen ihrem täglichem Energiebedarf und eigentlicher Zufuhr so groß ist. So war es hier in die andere Richtung eine Herausforderung die Jugendlichen auf den richtigen Weg zu führen. Mit der Elitegruppe (14-20 Jahre) habe ich ein eigenes Projekt durchgeführt, bei dem einige Schwimmer ihr Essen für 4-7 Tage mit einer Küchenwaage gewogen haben und dies in einem Ernährungsprotokoll festgehalten haben. Meine Aufgabe war es den Kalorienbedarf mit der Energiezufuhr zu vergleichen, die Verteilung von Fett, Kohlenhydraten und Proteinen zu berechnen und mögliche Verbesserungen auszuarbeiten. Der Vergleich von Ist - und Soll-Zustand war dabei im Mittelpunkt. Die verschiedenen Aspekte habe ich dann in individuellen Gesprächen wie in einer kleinen Ernährungsberatung mit den Athleten besprochen und versucht ihnen weiter zu helfen. Ernährungsworkshop mit 11- bis 14-järigen Wettkampfschwimmern Für einige Eltern habe ich einen kleinen Vortrag zum Thema Schwimmen und Kinderernährung gehalten. Außerdem habe ich verschiedenstes Informations- und Anschauungsmaterial für Sportler und Trainer gestaltet und erstellt. Beim Wettkampfwochenende Anfang September konnte ich eine Vielzahl an Inspirationen und Ideen mitnehmen.

4 Poseidon Team Cup, , Lund Sprachbarrieren gab es während meines Praktikums wenn dann nur sehr kleine, auf Englisch hat im Großen und Ganzen alles bestens funktioniert. Meine Arbeitszeiten waren flexibel, ich konnte mir meine 40-Stunden Woche im Prinzip einteilen wie ich es wollte, solange ich alles geschafft habe was zu tun war. Insgesamt hatte ich sehr gute Arbeitsbedingungen und nette, hilfsbereite Kollegen im Büro. Mein Ansprechpartner Thorbjörn Holmberg hatte allzeit ein offenes Ohr für mich, war immer für neue Ideen offen und hat mich bei meiner Arbeit unterstützt. Meine Arbeit beim Schwimmverein Poseidon wurde von allen sehr geschätzt, da im Bereich Ernährung bisher sehr wenig unternommen wurde. Zurückblickend habe ich alle meine Aufgaben zeitlich gut unterbringen können und bin sehr zufriedenen mit dem, was ich erreicht habe. Auch außerhalb des Praktikums konnte ich das Leben im Ausland gut meistern. Ich habe mich schnell eingelebt, habe im Laufe der Zeit sogar ein bisschen Schwedisch gelernt und an den Wochenenden viel von Südschweden gesehen. Ich habe eigenständig viel unternommen, um das Land kennen zu lernen. Durch Freundschaften, die ich während meines Aufenthaltes mit anderen Praktikanten und jungen Arbeitskollegen geschlossen hatte, habe ich mich sehr wohl gefühlt. Schweden strahlt mit seinen nur 9,5 Mio. Einwohnern sehr viel Ruhe und Idylle aus. Die so abwechslungsreiche und wunderschöne Landschaft war für mich sehr beeindruckend und wunderschön. Das Netz der öffentlichen Verkehrsmittel in Südschweden ist sehr gut, sodass es mit dem Transport keinerlei Probleme gab.

5 Natürlich muss man sich am Anfang erst einmal an fremde Leute, fremde Währung, hohe Preise, fremde Sprache und viele neue Eindrücke gewöhnen, aber das fiel mir zum Glück aufgrund bisheriger Auslandsaufenthalte nicht schwer. Bei Fragen wurde ich vom Akademischen Auslandsamt während meines gesamten Aufenthaltes in Schweden jederzeit unterstützt. Leuchtturm im Kullaberg Nationalpark, Westküste Zusammenfassend kann ich sagen, dass ich mein Praktikum im Ausland sehr genossen habe und sehr positive Eindrücke von Praktikumsstelle und Land mit nach Hause nehmen kann. Es hat riesen Spaß gemacht in einem solchen Schwimmverein mitwirken zu können und solche Einblicke zu bekommen. Ich hatte tolle Aufgaben, konnte bisher Gelerntes anwenden und habe viel für meine berufliche sowie auch persönliche Zukunft gelernt. Das Praktikum beim SK Poseidon war eine super Chance, die ich sehr glücklich bin genutzt zu haben, und kann es deshalb nur weiter empfehlen!

6 Hiermit stimme ich zu, dass mein Erfahrungsbericht auf der Homepage des Akademischen Auslandsamtes der Pädagogischen Hochschule Weingarten veröffentlicht werden darf. Carina Geiger Lund,