ERASMUS Erfahrungsbericht

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1 ERASMUS Erfahrungsbericht Personenbezogene Angaben (bei Veröffentlichung wird der Bericht anonymisiert und ausschließlich mit Vorname, Gastland, Gastinstitution, Studienfach veröffentlicht) Vorname: Jana Studienfach: Psychologie Gastland: Tschechische Republik Gastinstitution: Südböhmische Universität České Budějovice Erfahrungsbericht (ca. 2 DIN A4 Seiten) Mein Name ist Jana und ich habe mein Erasmus Semester in Tschechien verbracht, genauer gesagt in Budweis, was auf Tschechisch Ceské Budejovice heißt und in Südböhmen liegt. Die Entscheidung nach Tschechien zu gehen fiel bei mir sehr spontan. Eigentlich hatte ich mich zunächst für ein Auslandsstudium in Irland für das nächste Wintersemester bei meinem Fachbereich der Psychologie beworben. Da allerdings der Kooperationsvertrag mit der betreffenden Universität zu diesem Zeitpunkt noch nicht gesichert war, wurde mir kurzfristig noch ein freier Platz in Tschechien für das kommende Sommersemester angeboten. Die Organisation musste daher sehr schnell bewältigt werden. Anders als von mir gedacht, stellte sich heraus, dass das Semester in Tschechien bereits Mitte Februar anfing, was für mich etwas stressig war, da ich noch mitten in der Klausurphase steckte. So hatte ich nur knappe zwei Monate Zeit das Learning Agreement und alle weiteren Dinge zu organisieren. Was mir ein bisschen half war, dass ein Kommilitone aus meinem Studiengang, der ebenfalls nach Tschechien gehen sollte in der Organisation schon weiter war und mit den betreffenden Professoren bereits Vereinbarungen bezüglich der Anerkennung von Prüfungsleistungen im Ausland getroffen hatte, die für mich auch galten. So hat trotz knapper Zeit alles sehr gut geklappt. Da mein Kommilitone und ich die ersten Studenten unseres Fachbereichs waren, die nach Budweis gingen, gab es für uns nicht die Möglichkeit sich vorab Informationen und Erfahrungen von bereits dort gewesenen Studenten einzuholen und auch unser akademischer Betreuer war aufgrund der neuen Kooperation noch nicht über alles informiert. So wurde mir zum Beispiel vor meinem Aufenthalt mitgeteilt, dass viele Kurse vor Ort in Englisch angeboten werden, darunter auch die, die ich vorhatte zu belegen. Dies erwies sich leider nur als halbe Wahrheit. Anstatt am normalen Uni Leben teilzunehmen, gab es für Erasmus Studenten hauptsächlich individuelle Treffen mit den Dozenten, alleine zu zweit oder in Kleingruppen, je nach Nachfrage, da die reguläre Lehre nur auf Tschechisch stattfand. Auch wenn dadurch die akademische Betreuung sehr persönlich war und die betreffenden Dozenten sehr engagiert und bemüht waren, hatte man dennoch nicht wirklich das Gefühl im Uni Leben vor Ort integriert zu sein. Aus diesem Grund habe ich dann begonnen an Englisch Sprachkursen und an Angeboten aus dem Studiengang Anglistik zusätzlich teilzunehmen, was natürlich rein freiwillig war und ich mir nicht anrechnen lassen konnte. Die Kurse waren aber dennoch gut und haben mit Sicherheit dazu beigetragen mein Englisch zu verbessern. Darüber hinaus gab es selbstverständlich auch die Option tschechisch zu lernen. Da die Sprache allerdings sehr fremd und kompliziert ist, besteht kaum die Chance sie in der Kürze der Zeit zu lernen, es sei denn man investiert sehr viel Zeit und Mühe. Ein paar hilfreiche Wörter und Ausdrücke für den Alltag bekommt man aber auch so mit und sind auch sehr hilfreich, da viele Menschen in Tschechien gar nicht oder nur sehr eingeschränkt englisch sprechen, zumindest dort wo ich gelebt habe.

2 Auch die Kursvielfalt in meinem Fachbereich und die Möglichkeit erbrachte Leistungen vor Ort in meiner Heimatuni anrechnen zu lassen war sehr eingeschränkt. Auch wenn mir dies im Vorhinein bewusst war habe ich mich dennoch für das Auslandssemester entschieden. Die Universität an der ich in Tschechien studiert habe, war zwar recht klein aber nach meinem Empfinden sehr engagiert. So gab es zum Beispiel einen Internationalen Studentenclub, der viele Events, Ausflüge und Veranstaltungen für Erasmus Studenten organisiert hat. Dazu zählte zum Beispiel zu Beginn ein Orientation Walk durch die Stadt oder auch die Besichtigung der berühmten Bierbrauerei. Zudem wurde jedem Erasmus Studenten ein Mentor bereitgestellt, der vor allem in den ersten Tagen, aber auch vor der Ankunft und während des gesamten Semesters als Ansprechpartner zur Verfügung stand. Ich hatte sehr viel Glück mit meiner Mentorin und es hat sich eine Freundschaft entwickelt, sodass ich sie zum Ende des Semesters in ihrer Heimat in der Slowakei besucht habe. Die Universität bietet ebenfalls zahlreiche Sportmöglichkeiten an, an denen man kostenlos oder für sehr wenig Geld teilnehmen kann. Ich selber bin mit Freunden in ein Fitnessstudio gegangen, was sehr modern war und tolle sowie sehr vielfältige Kurse im Programm hatte. Während meines Aufenthalts habe ich in einem der insgesamt sechs Wohnheime gewohnt. Die Bewerbung für einen Wohnheimplatz habe ich bereits vor Beginn meines Auslandsstudiums per Mail mit Hilfe eines vorgefertigten Formulars abgeschickt. Vorteil des Wohnheims sind die geringen Kosten, die einfache Organisation, die Nähe zum Campus und das Miteinander mit den anderen Studenten. Anders als in Deutschland ist es in Tschechien jedoch üblich sich das Zimmer mit einer anderen Person zu teilen. Obwohl ich am Anfang Bedenken hatte, erwies sich das Zusammenleben als sehr unkompliziert, was aber auch mit Sicherheit daran lag, dass ich eine sehr nette tschechische Mitbewohnerin hatte, die praktischerweise auch noch Englisch studiert hat. Gegen einen Aufpreis ist es allerdings auch möglich ein Zimmer für sich alleine zu mieten oder man kann auch mit anderen Erasmus Studenten zusammenleben. Darüber hinaus kann man sich natürlich auch privat auf eigene Faust auf die Suche nach einer WG oder einem eigenen Apartment machen, würde ich allerdings nicht empfehlen, da man ansonsten das Zusammenleben mit den anderen Erasmus Studenten verpasst. Auch wenn die Wohnheime keine Augenweide sind und man sie nicht unbedingt als modern bezeichnen kann, war alles Nötige vorhanden wie etwa Möbel, Waschmaschinen und ein Internetzugang. Mein Erasmus Semester war eine tolle Gelegenheit Menschen aus anderen Ländern kennen zu lernen, was sicherlich mit zu meiner wertvollsten Erfahrung im Ausland gehört. Zusammen hatten wir eine einmalige und fantastische Zeit. Neben den üblichen Dingen, wie kochen, feiern und Kaffee trinken gehen sind wir auch viel zusammen gereist. Dazu gehörten sowohl Reisen innerhalb Tschechiens, als auch außerhalb. Viele Reisen wurden auch von dem Internationalen Studentenclub organisiert, an denen man für relativ wenig Geld teilnehmen konnte, unter anderem nach Prag, Wien, Berlin, Bratislava und Krumau. Ich glaube ich kann sagen, dass ich nie zuvor in so kurzer Zeit so viel von der Welt gesehen habe. Auch wenn es in Tschechien sehr viel Landschaft gibt und immer noch viele ärmlichere Dörfer, ist Tschechien längst nicht mehr so rückständig, wie man vielleicht denken würde und hat mit Prag eine wunderschöne Hauptstadt sowie viele nette kleine Städte und Burgen wie zum Beispiel in Hluboka. Die Stadt in der ich gewohnt habe war ebenfalls eher klein und hatte keine besonderen Sehenswürdigkeiten, der Stadtkern war aber dennoch sehr schön. Vorteil einer etwas kleineren Stadt ist meiner Meinung nach auch, dass es einfacher ist mit Leuten in Kontakt zu kommen und man sich schneller einlebt. Auch wenn ich zu Anfang nicht wirklich begeistert war von der Stadt hab ich mich schon nach kurzer Zeit sehr wohl gefühlt, was auch zu großen Teilen an meinen Freunden lag. Ich würde sagen es kommt mehr auf die Menschen an, mit denen man seine Zeit verbringt, als auf den Ort selber. Dadurch dass Tschechien nicht so weit entfernt liegt, habe ich auch mehrmals Besuch von Freunden aus Deutschland bekommen, worüber ich mich natürlich auch sehr gefreut habe.

3 Alles in allem war mein Auslandssemester eine Zeit, die ich in meinem Leben nicht missen möchte und niemals vergessen werde. Das Zentrum von Budweis Die Wohnheime Das Wohnheim auf dem Campus von innen und außen

4 Krumau (Český Krumlov) Krumau (Césky Krumlov) Prag Die Lohn Lennon Wall

5 Bratislava Das Schloss in Hluboká Venedig Rom Die Brauerei in Budweis

6 Testimonial oder Meine Auslandserfahrung in ein bis zwei Sätzen zusammengefasst! Mein Auslandssemester war eine tolle Gelegenheit Menschen aus anderen Ländern kennen zu lernen. Die gesammelten Erfahrungen haben mich weltoffener und selbstbewusster gemacht und ich werde immer gerne an diese Zeit zurückdenken. Wie kann man Studierende auf das ERASMUS-Programm aufmerksam machen? Infoveranstaltungen an Universitäten, Werbung innerhalb des Fachbereichs von Dozenten Einverständnis Mein Erfahrungsbericht (inkl. Bilder) darf auf den Internetseiten des Akademischen Auslandsamtes oder des International Students Team der Bergischen Universität veröffentlicht werden. ja nein Meine -Adresse darf für Interessierte, bzw. zukünftige ERASMUS-Studierende mit veröffentlicht werden wenn diese z.b. Erfahrungen zu Wohnraum, Stadt und Gastuniversität austauschen möchten. ja, nur nach Absprache nein Der Erfahrungsbericht ist im PDF-Format via an das zu senden. Ihr Einverständnis zur Veröffentlichung ist damit auch ohne Unterschrift gültig.