Management im Gesundheitswesen Krankenversicherung und Leistungsanbieter Rettungsdienst Natalie Baier FG Management im Gesundheitswesen, Technische Universität Berlin (WHO Collaborating Centre for Health Systems Research and Management) & European Observatory on Health Systems and Policies 29. Oktober 2014 1 Krankenversicherung und Leistungsanbieter
Allgemeine Struktur Notfallversorgung Patient Haus-/Facharzt Kassenärztlicher Bereitschaftsdienst Selbsteinweisung Rettungsdienst Notfallaufnahme Stationäre Versorgung 29. Oktober 2014 Krankenversicherung und Leistungsanbieter 2
Gesetzliche Regelung auf Ebene der Bundesländer Bundesebene: Anspruch auf Leistungen durch den Rettungsdienst in 60 und 133 SGB V Die Krankenkasse übernimmt nach den Absätzen 2 und 3 die Kosten für Fahrten einschließlich der Transporte nach 133 (Fahrkosten), wenn sie im Zusammenhang mit einer Leistung der Krankenkasse aus zwingenden medizinischen Gründen notwendig sind. ( 60 Absatz 1 SGB V) Rettungsdienst beinhaltet Leistungen des Krankentransport und der Notfallrettung Aufgabe der Notfallrettung: Durchführung lebensrettender Maßnahmen bei lebensbedrohlich Verletzten oder Erkrankten am Einsatzort, der Herstellung der Transportfähigkeit, fachgerechten Betreuung, Beförderung in eine für die weitere Versorgung geeignete Behandlungseinrichtung. (Quelle: GBE Bund, SGB V) 29. Oktober 2014 Rettungsdienst in Deutschland Krankenversicherung und Leistungsanbieter 3
Bundesland Gesetz Stand / aktualisiert Baden-Württemberg (BW) Gesetz über den Rettungsdienst 25.01.2012 Rettungsdienstplan 2014 Baden-Württemberg 18.02.2014 Bayern (BY) Bayerisches Rettungsdienstgesetz 22.07.2014 Verordnung zur Ausführung des Bayerischen Rettungsdienstgesetzes 30.11.2010 Berlin (BE) Gesetz über den Rettungsdienst für das Land Berlin 17.03.2005 Brandenburg (BB) Gesetz über den Rettungsdienst im Land Brandenburg 14.07.2008 Verordnung über den Landesrettungsdienstplan 10.06.2014 Bremen (HB) Bremisches Hilfeleistungsgesetz 02.10.2013 Rettungsmittelbedarfsplan für den bodengebundenen Rettungsdienst in der Stadtgemeine Bremen 11.12.2002 Hamburg (HH) Hamburgisches Rettungsdienstgesetz 19.04.2011 Hessen (HE) Hessisches Rettungsdienstgesetz 13.12.2012 Rettungsdienstplan des Landes Hessen 01.04.2011 Mecklenburg-Vorpommern Gesetz über den Rettungsdienst für das Land Mecklenburg-Vorpommern 17.01.2004 (MV) 1 Rettungsdienst-Plan 02.02.2000 Niedersachsen (NI) Niedersächsisches Rettungsdienstgesetz 07.12.2012 Verordnung über die Bemessung des Bedarfs an Einrichtungen des Rettungsdienstes 04.01.1993 Gesetz über den Rettungsdienst sowie die Notfallrettung und den Krankentransport durch Unternehmer Nordrhein-Westfalen (NW) 1 18.12.2012 StGB NRW-Mitteilung 533/2009 - Bedarfsplanung zum Rettungsdienst 01.10.2009 Rheinland-Pfalz (RP) Landesgesetz über den Rettungsdienst sowie den Notfall- und Krankentransport 18.06.2013 Landesrettungsdienstplan Rheinland-Pfalz 15.04.2013 Saarland (SL) Saarländisches Rettungsdienstgesetz 25.11.2011 Sachsen (SN) Sächsisches Gesetz über den Brandschutz, Rettungsdienst und Katastrophenschutz 01.03.2012 Verordnung des Sächsischen Staatsministeriums des Innern über die Rettungsdienstplanung im Freistaat Sachsen 09.05.2013 Sachsen-Anhalt (ST) Rettungsdienstgesetz des Landes Sachsen-Anhalt 17.07.2014 Schleswig-Holstein (SH) Gesetz über die Notfallrettung und den Krankentransport 04.04.2013 Landesverordnung zur Durchführung des Rettungsdienstgesetzes 04.04.2013 Thüringen (TH) 2 Thüringer Rettungsdienstgesetz 10.06.2014 Landesrettungsdienstplan für den Freistaat Thüringen 02.06.2009 1 Aktuell in der Gesetzesnovellierung 2 Neues Rettungsdienstgesetz tritt zum 1.1.2015 in Kraft Rettungsdienstgesetze 29. Oktober 2014 Krankenversicherung und Leistungsanbieter 4
Rettungsmittel Rettungswagen (RTW) Krankentransportwagen (KTW) Mehrzweckfahrzeug (MZF) Notarztwagen (NAW) Notarzteinsatzfahrzeug (NEF) Spezial-/Sonderfahrzeuge Intensivtransportwagen (ITW) Baby-Notarztwagen Infektionsrettungswagen 29. Oktober 2014 Krankenversicherung und Leistungsanbieter 5
Struktur Rettungsdienst (I) Rettungsdienstbereich: Bereich, für den eine rettungsdienstliche Versorgung planerisch und organisatorisch unter Berücksichtigung der Bevölkerungsdichte und Struktur erfolgt ist Leitstelle Integrierte Leitstelle: ständig besetzte Einrichtung zur Annahme von Notrufen und Meldungen sowie zum Alarmieren, Koordinieren und Lenken des Rettungsdienstes, des Brandschutzes, der technischen Hilfe und des Katastrophenschutzes Aktuelle Entwicklungen: Aufnahme Kassenärztlicher Bereitschaftsdienst Leitstelle 29. Oktober 2014 Krankenversicherung und Leistungsanbieter 6
Struktur Rettungsdienst (II) Rettungswache: Einrichtung des Rettungsdienstes zur Vorhaltung von Einsatzkräften und Rettungsmitteln Notarztstandort Stationssystem: NAW (Notarztwagen), der in der Regel an einem Krankenhaus stationiert ist, rückt mit dem Notarzt zum Notfallort aus Rendezvous-System: Notarzt fährt von seinem Tätigkeitsort (Krankenhaus, Praxis) mit dem Notarzteinsatzfahrzeug zum Einsatzort. RTW (Rettungswagen) startet gleichzeitig von der nächsten Rettungswache mit dem Rettungsteam zum Einsatzort. 29. Oktober 2014 Krankenversicherung und Leistungsanbieter 7
Struktur Rettungsdienst (III) 1994 2000 Rettungswachen insgesamt 1.788 1.832 ständig besetzt 1.612 1.649 zeitabhängig besetzt 53 145 saisonal besetzt 77 2 Reine Krankentransportwachen 46 36 Rettungsleitstellen 347 270 Notarztstandorte 1009 1051 Rettungshubschrauber 52 51 Quelle : GBE Bund 29. Oktober 2014 Krankenversicherung und Leistungsanbieter 8
Luftrettung Ergänzend zum bodengebundene Rettungsdienst bei Primär-, Sekundär und Tertiäreinsätzen Primäreinsätze: Durchführung lebensrettender Maßnahmen und Herstellung der Transportfähigkeit Sekundäreinsatz: Weiterverlegung von intensivpflichtigen Patienten Tertiäreinsatz: Transport von Blut, Medikamenten, u.ä. Besetzung: 3-4 Personen (Luftfahrzeugführer/_in, Rettungsassistent, Notarzt) Rettungsmittel: Rettungshubschrauber und Intensivtransporthubschrauber Betreiber von Luftrettungsstationen: ADAC, Ministerium des Inneren, DRF Luftrettung, Johanniter 29. Oktober 2014 Krankenversicherung und Leistungsanbieter 9
Luftrettung (II) BL Anzahl Standorte Einsätze 2009 2010 2011 2012 2013 BW 8 10489 10134 10524 10592 10310 BY 16 16743 16865 18308 18342 19207 BE 2 3390 3233 2933 3269 4254 BB 6 6206 6370 6858 6897 6506 HB 1 2022 2023 2103 2386 2483 HH 1 3901 3255 3396 3379 3091 HE 5 4438 4325 4689 5081 5213 MV 5 3784 3734 3684 3571 3503 NI 6 8464 7934 8168 8183 8051 NRW 11 12377 12539 12766 12977 13184 RP 4 6370 6241 6871 7167 7236 SL 1 1588 1321 1682 1508 1438 SN 5 6533 6398 6402 6361 6237 ST 3 2753 2787 3313 3406 3095 SH 4 3957 4091 4012 4055 3662 TH 4 4794 4483 4804 5060 5050 Quelle: ADAC, DLR, Internetseiten der Rettungshubschrauber 29. Oktober 2014 Krankenversicherung und Leistungsanbieter 10
Einsatzzahlen Notarzteinsatzfahrzeug 1994/1995 1996/1997 1998/1999 2000/2001 2004/2005 2008/2009 Einsatzanlässe insgesamt 11,7 12,4 13,7 13,5 16,7 17,8 Verkehrsunfall 24,4 25,9 22,2 22,2 18,8 16,6 Arbeitsunfall 21,2 22,8 19,8 16,8 19,5 16,5 sonstiger Unfall 9,4 10,9 10,2 10,4 10,0 14,1 internistischer Notfall 28,7 30,2 32,1 29,8 31,5 33,1 sonstiger Notfall 17,5 19,3 25,1 25,6 28,9 29,0 Quelle: GBE Bund Quelle: Behrendt und Schmiedel 2004 29. Oktober 2014 Krankenversicherung und Leistungsanbieter 11
Notfallindikationen Zur Unterscheidung zwischen ärztlichem und nichtärztlichem Notfall u.a. NACA Score Unterschiedliche Regelungen in den Bundesländern Vor allem in städtischen Gebieten standardisierte Notrufabfrage (SNAP/SMAP) Entscheidungskriterium für die Leitstelle Hilfreich bei der Aus- und Fortbildung Ermöglicht Qualitätsmanagement Allerdings: keine Berücksichtigung regionaler Besonderheiten, individuelle Entscheidungsfreiheit des Disponenten darf nicht eingeschränkt werden 29. Oktober 2014 Krankenversicherung und Leistungsanbieter Quelle: Gauger 2010 12
Hilfsfrist (I) Zeit zwischen Beginn und Ende der Notfallrettung, wobei der Beginn und das Ende unterschiedlich von den Bundesländern definiert werden Hilfsfrist - maßgeblichste Planungsgröße zur Entwicklung der rettungsdienstlichen Infrastruktur Zahl, Standorte und Ausstattung der Rettungswachen sind so zu bemessen, dass Hilfsfrist eingehalten werden kann Festgelegte Hilfsfrist liegt in den Bundesländern zwischen 8 (NRW) und 20 Minuten (Sachsen-Anhalt) Erreichungsgrad Maßstab ob Hilfsfrist als erreicht gilt Vor allem bei Traumapatienten Erweiterung zur Golden Hour medizinische Versorgung 60 Minuten nach Unfall 29. Oktober 2014 Krankenversicherung und Leistungsanbieter 13
Hilfsfrist (II) BY BE BB NW ST TH Paragraph Vorgabe Erreichungsgrad Beginn Ende Art. 1 Satz 2 BayRDG Flächendeckende Versorgung k.a. k.a. k.a. 2 Abs. 1 AVBayRDG 12 Minuten i.d.r. Ausrücken des Rettungsmittels Erreichen der Notfälle 2 Abs. 1 RDG Bedarfs- und fachgerechte Versorgung 1 k.a. k.a. k.a. 8 Abs. 2 BbgRettG 15 Minuten 3 Abs. 1 LRDPV k.a. k.a. 6 Abs. 1 RettG NRW Gesetzesentwurf der Landesregierung - Drucksache 11/3181 (Kommentar zu 13 Abs. 3 RettG NRW) StGB NRW-Mitteilung 533/2009 2 Abs. 17 und 7 Abs. 4 RettDG LSA 12 Abs. 1 Nr. 1 ThürRettG Kap. 3.2 LRDP Flächendeckende und bedarfsgerechte Versorgung 8 Minuten im städtischen Gebiet 3 12 Minuten im ländlichen Raum 12 Minuten (RTW, NAW) 20 Minuten (Notärzte) 12 Minuten / 15 Minuten (Fahrzeit) 12 Minuten / 15 Minuten (Fahrzeit) 14 Minuten / 17 Minuten (Hilfsfrist) 95% aller Fälle an einer öffentlichen Straße gelegenen Einsatzort Eingang der Notfallmeldung in der integrierten Leitstelle Nach Eingang einer Notfallmeldung und nach der Einsatzentscheidung k.a. k.a. k.a. k.a. 90% der auswertbaren hilfsfristrelevanten Notfallanfahrten 95% aller Notfälle i.d.r. / dünn besiedelten Gebieten 95% in dicht / dünn 4 besiedelten Gebieten Eingang der Notfallmeldung in der zuständigen Leitstelle Anfang der Disposition des Leitstellendisponenten (Einsatzeröffnung) Eingang der Notfallmeldung bei der zuständigen Rettungsleitstelle Beginn der Fahrt des Rettungsmittels von der Rettungswache Beginn des Eingangs der Notfallmeldung Erreichen des Einsatzortes durch das ersteintreffende Rettungsmittel Eintreffen des ersten geeigneten Rettungsfahrzeuges am Einsatzort an der Straße Eintreffen des ersten Rettungsmittels am Notfallort Eintreffen des ersten geeigneten Rettungsmittels an der dem Notfallort nächstgelegenen öffentlichen Straße Eintreffen eines Rettungsmittels an der dem Ziel nächst gelegenen Stelle an einer öffentlichen Straße Erreichen eines jeden Ortes an einer öffentlichen Straße Eintreffen am Einsatzort an einer öffentlichen Straße 29. Oktober 2014 Krankenversicherung und Leistungsanbieter 14
Berufsbilder Notarzt - Notarztqualifikationen und/oder gleichwertige Qualifikationen werden von den zuständigen Ärztekammern definiert Notfallsanitäter neuer Ausbildungsberuf seit 2014, 3 jährige schulische Ausbildung, mehr fachliche Verantwortung Leitstellendisponent keine spezifische Ausbildung Rettungshelfer Rettungssanitäter Rettungsassistent 160 Std. theoretische Grundlagen 80 Std. klinisches Praktikum 80 Std. Praktikum Rettungswache 160 Std. theoretische Grundlagen 160 Std. klinisches Praktikum 160 Std. Praktikum Rettungswache 2 jährige schulische Ausbildung (1200 Stunden) 1 jähriges Praktikum 29. Oktober 2014 Krankenversicherung und Leistungsanbieter 15
Besetzung der Rettungsmittel BW Paragraph Rettungswagen Notarzteinsatzfahrzeug Transportführer Fahrer Beifahrer Fahrer 9 RDG RA Geeignete Person Notarzt RA Kap. VI. 1.1 RDP RA RS (Soll-Vorgabe) Notarzt RA BY Art. 43 BayRDG RA Geeignete Person Arzt mit Notarztqualifikation RS BE 9 RDG RA RS Notarzt 3 ( 7 Abs.1 und 3 RDG) BB 6 LRDPV NS RS HB Notarzt mit Zusatzweiterbildung Notfallmedizin (vgl. 14 Abs. 1 Satz 3 BbgRettG) 30 BremHilfeG RA RS RA Notarzt mit Fachkundenachweis Rettungsdienst RMBPlan 5 RA RS RA HH 21 HmbRDG RA RS Arzt mit Bezeichnung Rettungsmedizin oder Notfallmedizin k.a. HE 25 RettDGV RA RS Notarzt mit Nachweis Notfallmedizin und jährlichen Fortbildungen MV 4 RDG M-V RA RS Arzt mit Fachkundenachweis Rettungsdienst RA Fachlich geeignete Person NS / RA RA od. RS NI 10 NRettDG RA Gesundheitlich & fachlich geeignete Person k.a. Gesundheitlich & fachlich geeignete Person NW 4 RettG NRW RA RS/RAiP Arzt mit Fachkundenachweis Rettungsdienst RA RP 22 RettDG RA RS/RAiP Arzt mit Zusatzbezeichnung Notfallmedizin oder Fachkundenachweis Rettungsdienst SL 4 SRettG RA Sanitätsausbildung Arzt mit Zusatzbezeichnung Notfallmedizin RA SN 7 SächsLRettDPVO RA RS Notarzt RA ST 18 RettDG LSA RA RS Notarzt RA SH 3 RDG RA RS Arzt mit Fachkundenachweis Rettungsdienst RA TH 16 ThürRettG NS oder RA Geeignete Person Arzt mit Zusatzbezeichnung Notfallmedizin ( 7 Abs.2 ) RA Kap. 6.5 LRDP RA RS Notarzt RA RS/RAiP 29. Oktober 2014 Krankenversicherung und Leistungsanbieter 16
Kosten/Finanzierung Gesundheitsausgaben nach Einrichtungen Einrichtung 2010 2011 2012 Gesundheitsausgaben 288 340 293 585 300 437 Arztpraxen 43 485 44 254 44 889 Krankenhäuser 74 388 76 869 78 819 Rettungsdienst 3 095 3 297 3 471 Anteil an den Gesundheitsausgaben 1.15% 86% durch GKV, ca.4% durch PKV, ca. 5% durch Unfallversicherung Quelle: GBE Bund Hoher Anteil an Fixkosten (bis zu 90%), ausschlaggebend hierfür Personalkosten (70-80% der Gesamtkosten) 29. Oktober 2014 Krankenversicherung und Leistungsanbieter 17
Finanzierungsstruktur Regelung in den Rettungsdienstgesetzten der Ländern Polygenes Finanzierungssystem mehr als zwei Finanzierungsträger 1. Externe Finanzierung (Kostenübernahme öffentliche Haushalte) 2. Tariffinanzierung (Gebühren/Benutzungsentgelte) 3. Interne Finanzierung (Eigenleistungen, Spenden) 4. Finanzierungsbeiträge Dritter (Zuschüsse Stiftungen) Anteile in Abhängigkeit der länderspezifischen Regelungen Heterogene Rahmenbedingungen hinsichtlich der Kosten sowie Finanzierung erschweren eine Überprüfung der Wirtschaftlichkeit des Rettungsdienst Quelle: Schmiedel, 2012 29. Oktober 2014 Krankenversicherung und Leistungsanbieter 18
Träger/Durchführung Rettungsdienst Originäre Aufgabenträger des Rettungsdienstes: Landkreise, kreisfreien Städte, spezielle Rettungszweckverbände, in Stadtstaaten Länder selbst Übertragung der Aufgaben an Dritte ( z.b. Hilfsorganisationen) Ausnahme: Baden Württemberg Innenministerium schließt auf Landesebene Verträge mit Dritten Bevorzugung von in der Gefahrenabwehr oder dem Katastrophenschutz beteiligten Organisationen (Bremen, Hessen, Niedersachsen, Thüringen) Bevorzugung von freiwilligen Hilfsorganisationen gegenüber sonstigen Privaten Anbietern (Nordrhein Westphalen) 29. Oktober 2014 Krankenversicherung und Leistungsanbieter 19
Leistungserbringer Hilfsorganisationen: Deutsches Rotes Kreuz Malteser-Hilfsdienst Arbeiter-Samariter-Bund Johanniter-Unfall-Hilfe Berufsfeuerwehren Privatunternehmen: Falk 29. Oktober 2014 Krankenversicherung und Leistungsanbieter 20
Konzessionsmodell Vergabemodelle Rettungsdienst Träger Rettungsdienst Vergabe der Dienstleistungskonzession Krankenkassen Leistungserbinger Verhandeln über Budget Submissionsmodell Träger Rettungsdienst Zahlt anteilig Gebühren Leistungserbinger Träger refinanziert sich bei den Krankenkassen Krankenkassen 29. Oktober 2014 Krankenversicherung und Leistungsanbieter 21
Rettungsdienstgebühren Brandenburg Bemessungsgrundlage (alle Angaben in Euro Rettungsdienstbereich Landkreis/RZV/Stadt Jahr RTW (Notfallrettung) Notarztwagen NEF RDB Brandenburg an der Havel Stadt Brandenburg an der Havel 2005 247.90 379.90 150.60 RDB Cottbus Stadt Cottbus 2014 249.80 161.70 RDB Dahme-Spreewald Landkreis Dahme-Spreewald 2014 472.00 833.00 255.20 RDB Elbe-Elster Landkreis Elbe-Elster 2014 647.80 913.80 251.70 RDB Frankfurt/Oder Stadt Frankfurt (Oder) 2013 366.80 244.10 RDB Havelland Landkreis Havelland 2013 455.90 697.90 198.90 RDB Märkisch-Oderland Landkreis Märkisch-Oderland 2012 343.80 501.80 198.80 RDB Oberhavel Landkreis Oberhavel 2014 435.50 634.50 154.00 RDB Oberspreewald-Lausitz Landkreis Oberspreewald-Lausitz 2013 422.60 595.60 195.00 RDB Oder-Spree Landkreis Oder-Spree 2013 393.90 635.90 165.80 RDB Ostprignitz-Ruppin Landkreis Ostprignitz-Ruppin 2013 572.30 860.30 206.90 RDB Potsdam-Stadt Landeshauptstadt Potsdam 2014 181.10 126.90 RDB Potsdam-Mittelmark Landkreis Potsdam-Mittelmark 2013 454.60 200.50 RDB Prignitz Landkreis Prignitz 2014 865.00 1120.00 326.00 RDB Spree-Neiße Landkreis Spree-Neiße 2012 561.20 834.20 241.70 RDB Teltow-Fläming Landkreis Teltow-Fläming 2013 505.60 210.50 RDB Uckermark Landkreis Uckermark 2014 695.00 1047.00 346.90 29. Oktober 2014 Krankenversicherung und Leistungsanbieter 22
Gesundheitsökonomisches Zentrum Berlin Vier Gesundheitsökonomische Zentren in Deutschland Gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung 1. Förderphase bis 2016 Ziel: gesundheitsökonomische Forschung in Deutschland stärken Ausrichtung des Zentrums in Berlin: Leistungsbewertung Verschiedene Teilprojekte: Ungleichheiten, Patientenzufriedenheit, Qualität im stationären Sektor, Aber auch eine Projekt zur rettungsdienstlichen Versorgung in Deutschland 29. Oktober 2014 Krankenversicherung und Leistungsanbieter 23
Rettungsdienstprojekt Gründe für ein Projekt im Rettungsdienst: Steigende Inanspruchnahme des Rettungsdienstes Versorgungsengpässe im ländliche Raum Notarztmangel Herausforderungen eines solchen Projektes: Rettungsdienst auf Ebene der Bundesländer geregelt unterschiedliche gesetzliche Grundlagen Daten Blackbox Rettungsdienst 29. Oktober 2014 Krankenversicherung und Leistungsanbieter 24
Das Projekt EMSiG (preclinical Emergency Medical Services in Germany) Ziel des Projektes: eine systematische und umfassende Analyse des deutschen Rettungsdienstes/Notfallversorgung 1. Analyse der rechtlichen Rahmenbedingungen 2. Erhebung von Strukturdaten 3. Analyse der Finanzierung 4. Präferenzen der Bevölkerung hinsichtlich des Rettungsdienstes 29. Oktober 2014 Krankenversicherung und Leistungsanbieter 25
Strukturerfassung (I) Ziel: Darstellung der Struktur des Rettungsdienstes, z.b. in Form von Deutschlandkarten Methode: Online-Fragebogen auf Ebene der ärztlichen Leiter Rettungsdienst (Rettungsbezirksebene), aber auch für Mitarbeiter vor Ort Verteilung der Rettungswachen und Leitstellen Materielle Struktur: Anzahl Rettungswagen Notarzteinsatzfahrzeug, etc. und Dienstzeiten Einsätze Personelle Struktur: Anzahl hauptamtliches Personal und Ausbildung, Tarifverträge und Besetzungsvarianten 14. November 2014 14. Rettungsdienstsymposium 26
Finanzierung Ziel: Vergleich der finanziellen Regularien Methode: Vergleich der gesetzlichen Vorgaben und Gebührensatzungen Finanzstruktur: externe Finanzierung, Tariffinanzierung, interne Finanzierung, Finanzierungsbeiträge Dritter Informationen aus den Rettungsdienstgesetzen Übernahme Investitionskosten durch die Bundesländern Gebührensatzungen der Rettungsdienstbezirke Vergleich der veranschlagten Gebühren Reichen Gebühren aus um Kosten zu decken? 14. November 2014 14. Rettungsdienstsymposium 27
Präferenzen der Bevölkerung (I) Ziel: Ermittlung der Präferenzen der Bevölkerung hinsichtlich der Versorgung durch den Rettungsdienst Vorgehen: Fokusgruppen und Befragung Fokusgruppen moderierte Diskussion mehrerer Teilnehmer, Orientierung an einem Leitfaden Erwartungen hinsichtlich des Rettungsdienstes herausstellen 14. November 2014 14. Rettungsdienstsymposium 28
Präferenzen der Bevölkerung Ziel: Ermittlung der Präferenzen der Bevölkerung hinsichtlich der Versorgung durch den Rettungsdienst Vorgehen: Fokusgruppen und Befragung Fokusgruppen moderierte Diskussion mehrerer Teilnehmer, Orientierung an einem Leitfaden Erwartungen hinsichtlich des Rettungsdienstes herausstellen Befragung Ziel: Abwägung der in den Fokusgruppen ermittelten Erwartungen/Eigenschaften (bspw. Zeit oder Personal) Methode: Discrete Choice Experiment 14. November 2014 14. Rettungsdienstsymposium 29
Präferenzen der Bevölkerung Ziel: Ermittlung der Präferenzen der Bevölkerung hinsichtlich der Versorgung durch den Rettungsdienst Vorgehen: Fokusgruppen und Befragung Fokusgruppen moderierte Diskussion mehrerer Teilnehmer, Orientierung an einem Leitfaden Erwartungen hinsichtlich des Rettungsdienstes herausstellen Befragung Ziel: Abwägung der in den Fokusgruppen ermittelten Erwartungen/Eigenschaften (bspw. Zeit oder Personal) Methode: Discrete Choice Experiment 14. November 2014 14. Rettungsdienstsymposium 30