TRENNKOST ihr ratgeber für vermeiden trennen verwerten
Abfalltrennung ist ein Thema, das uns alle angeht. Die vorliegende Broschüre mit dem markigen Titel TRENNKOST soll den Kreislauf der Abfälle zeigen und Ihnen ein Ratgeber für Abfallvermeidung, -trennung und -verwertung sein. 586 kg Abfälle erzeugt jeder von uns Jahr für Jahr. Davon können ca. zwei Drittel stofflich verwertet werden, nur ein Drittel muss in der Müllverbrennungsanlage entsorgt werden. Die Voraussetzung, dass der Anteil an verwertbaren Abfällen so bleibt oder sich sogar noch erhöht, ist die richtige Mülltrennung. Altstoffe, die in der Restmülltonne entsorgt werden, sind unwiederbringlich für den Stoffkreislauf verloren. So macht Abfallwirtschaft Sinn.
Fehlwürfe in den Altstofftonnen (Altglas, Altpapier, Bioabfall, Gelbe Tonne/Gelber Sack) erschweren deren Verwertung. Verordnen Sie daher Ihrer Mülltonne eine TRENNKOST, denn nur so ist es möglich, im Sinne unserer Umwelt erfolgreich zu sein. LAbg. Bgm. Martin Schuster Obmann des GVA Mödling und das Team des Abfallverbandes Vizebürgermeister MSc Robert Weber Obmann-Stellvertreter
Glas ist für Lebensmittel eines der besten Verpackungsmaterialien. In Niederösterreich machen Glasverpackungen ca. 5 Prozent des Gesamtabfalls aus Haushalten aus. Verpackungsglas wird nach Weiß- und Buntglas getrennt gesammelt. Es wird zu 86 Prozent wiederverwertet und ist damit eine der am besten verwertbaren Abfallarten. So entstehen neue Verpackungsgläser ohne jeden Qualitätsverlust. lust DAS GEHÖRT HINEIN DAS GEHÖRT NICHT HINEIN Foto AGR z. B. Glasflaschen Konservengläser Flakons Sonstige Hohlglasbehälter z. B. Glasgeschirr Fensterscheiben Drahtglas Spiegel Glühbirnen
Produktion neuer Glas - flaschen. Anlieferung in der Glasfabrik. Sammlung und Transport in geteilten LKWs werden Bunt- und Weißglas zur Glasverwertung transportiert. VERMEIDUNGSTIPPS Mehrwegglas hat den Öko-Vorteil: Pfandflaschen können durchschnittlich bis zu 30-mal wiederbefüllt werden! ALTGLAS Fremdstoffe wie Porzellan, Kunststoff und Metalle werden mechanisch und händisch entfernt. Flaschen oder Gläser können für selbstgemachte Säfte und Marmeladen verwendet werden.
Papier begegnet uns im Alltag auf vielfältige Art und Weise. Ob als Karton oder als Werbeprospekt, täglich nutzen wir es, danach fällt es als Abfall an. In Niederösterreich macht Altpapier ca. 18 Prozent des Gesamtabfalls aus Haushalten aus. Das gesammelte Altpapier wird zur Gänze in Österreich zu Papier und Karton verarbeitet und ist damit eine der am besten verwertbaren ertb en Abfallarten. DAS GEHÖRT HINEIN z. B. Zeitungen, Illustrierte, Kataloge, Prospekte Bücher (ohne Einband) Packpapier, Papiertragetaschen Geschenk-, Schreib-, Kopierpapier Briefe, Telefonbücher Papiersäcke restentleert kleine Kartons und Schachteln DAS GEHÖRT NICHT HINEIN z. B. Milch- und Getränkepackerl Schmutziges Papier Tapeten, Ordner, Fotos Papiertaschentücher, -küchenrollen
Aus Altpapier werden wieder neue Produkte erzeugt. Im Durchschnitt sammelt jeder Einwohner pro Jahr ca. 78 kg Altpapier. Das gesammelte Altpapier wird nach Papierart sortiert. Papier kann den Kreislauf von Produktion und Verwertung bis zu sechsmal durchlaufen. VERMEIDUNGSTIPPS Werbung abbestellen auf unnötige Verpackungen verzichten ALTPAPIER Das Papier wird in Wasser gelöst, gesiebt, getrocknet und gewalzt. Fehldrucke als Notizzettel verwenden
Das sind jene Abfälle, die wegen ihres hohen organischen Anteils biologisch abbaubar sind und zu Humus umgewandelt werden. Dieser dient den Pflanzen als Nahrung. Auch Bioabfälle aus Küche und Garten sind Teil dieses natürlichen Kreislaufs. DAS GEHÖRT HINEIN z. B. Obst-, Gemüse- und Gartenabfälle DAS GEHÖRT NICHT HINEIN Schalen von Bananen z. B. Plastiksackerl und Zitrusfrüchten Nicht kompostierbare Speisereste Katzenstreu, Hygieneartikel, Kaffee- & Teesud samt Filter & Papierbeutel Windeln, Staubsaugerbeutel, Eierschalen, Federn, Haare Kehricht, Asche von Stein-, Verschmutzte Küchenrollen Braunkohle und Koks Schnittblumen, Topfpflanzen Verpackungen aus Kleintiermist Verbund-/Kunststoff Kompostierbare Katzenstreu Asche von Holzkohle
Kompost entwickelt je nach Reifegrad eine unterschiedliche Düngewirkung. Die Sortenreinheit der Bioabfälle ist die Grundlage für eine gute Kompostqualität. Organische Abfälle werden im Garten kompostiert oder der Inhalt der Bio tonne wird zu einem Kompostplatz transportiert. Der aufgesetzte Kompost muss umgesetzt und gesiebt werden. Wichtig ist eine regelmäßige Kontrolle, damit er nicht zu feucht oder zu trocken wird. In NÖ werden ca. 240.000 t über die Biotonnen und die Grünschnittsammlung verwertet. Etwa gleich große Mengen werden in den Gärten über die Eigenkompostierung verarbeitet. Das bringt umweltfreundlichen Dünger und entlastet zusätzlich die CO 2 -Bilanz unseres Landes. BIOABFALL
Kunststoff-Verpackungen, die im gelben Sack oder in der Gelben Tonne gesammelt werden, können verwertet werden und tragen zur Ressourcenschonung bei. Kunststoff- Verpackungen wie z. B. Getränkeflaschen (PET-Flaschen), Essig, Speiseöl, Ketchup, destilliertes Wasser, Kühlmittel, Scheibenreiniger, Frostschutz Flaschen für Wasch-, Putz- und Spülmittel, Haushaltsreiniger, Weichspüler Behälter für Körperpflegemittel (Shampoo, Duschgel usw.) Andere Kunststoffverpackungen z. B.: Einkaufssackerln, Folien, Joghurtbecher, Margarinebecher, Getränkepackerln. DAS GEHÖRT HINEIN DAS GEHÖRT NICHT HINEIN Andere Kunststoffabfälle z. B.: Spielzeug, Haushalts- waren, Gartengeräte, Wasserschlauch. Motorölflaschen
Aus alt wird neu z. B. Fleecepulli, Schuhabsatz Rund 23.000 Tonnen Kunststoffverpackungen wurden in NÖ gesammelt. Anschließend werden sie zu Ballen gepresst und in einer kunststoffverarbeitenden Fabrik granuliert. Im Sortierwerk werden die Kunststoffverpackungen nach Kunststoffart aussortiert. VERMEIDUNGSTIPPS unverpackte Produkte Platzsparen mit dem KNICK-TRICK: den Schraubverschluss aufdrehen, in der Flaschenmitte draufdrücken, den Boden umknicken und den Schraubverschluss schließen. Mehrweg-Getränkeflaschen KUNSTSTOFF
Aluminium wird u. a. als Folie, für Getränkedosen und als Joghurtbecherdeckel eingesetzt. Stahlblech bildet das Ausgangsmaterial für Dosen, Kanister und Verschlüsse. Verpackungsmetalle werden zu 100 % wiederverwertet. DAS GEHÖRT HINEIN z. B. Weißblechdosen Aludosen und -folien Deckel von Joghurtbechern pinselreine Lackdosen Kronenkorken Tierfutterschalen Menüschalen DAS GEHÖRT NICHT HINEIN z. B. Kaffeeverpackungen Metalle, die keine Verpackung sind (z. B. Schrauben) Elektrogeräte
Mehr als 7.000 Tonnen werden in Niederösterreich einer Verwertung zugeführt. Mittels Magneten werden die Weißblechdosen von den Aludosen getrennt. Gemahlen und per Bahn werden sie zur Verwertung transportiert. Einsatz als Legierung oder in Metallteilen. Die Metallressourcen unserer Erde sind begrenzt. Altmetalle sind somit ein wichtiger Beitrag zur Einsparung von Rohstoffen und Energie. METALLVERPACKUNGEN
Restmüll ist der nicht mehr stofflich verwertbare Abfall, der nach der Mülltrennung überbleibt. Seit 2004 wird Restmüll in Müllverbrennungsanlagen verbrannt oder in mechanisch-biologischen Anlagen behandelt. DAS GEHÖRT HINEIN z. B. verschmutzte Altstoffe, Hygieneartikel (z. B. Windeln, Taschentücher) Kunststoffe, die keine Verpackung sind (z. B. Zahnbürsten, altes Spielzeug) alle Verpackungskunststoffe (außer Kunststoff-Verpackungen) Glas, das keine Verpackung ist (z. B. Fensterglas, Bleiglas, Geschirr) Gummi und Leder sonstige Reste (Porzellan, Asche, Kehricht) DAS GEHÖRT NICHT HINEIN z. B. verwertbare Altstoffe (Papier, Verpackungsglas, Metalle, Kunststoff- Verpackungen), Bioabfälle, Problemstoffe, Elektroaltgeräte
Vom Verwertungsprozess bleiben ca. 30 % Schlacke übrig, die auf Deponien gefahrlos abgelagert werden. Unverwertbare Abfälle werden als Restmüll gesammelt und von der Müllabfuhr abgeholt. Über Umladestationen kommt 90 % des Rest- und Sperrmülls mittels Spezialcontainern per Bahn zur Müllverbrennungsanlage. Die Anlage in Zwentendorf/Dürnrohr hat eine Kapazität von 300.000 t/jahr. Der Müll verbrennt bei ca.1000 C Betriebstemperatur. Durch die Müllverbrennung wird die im Abfall gespeicherte Energie für die Wärme- und Stromerzeugung genutzt. Das ist nicht nur wirtschaftlich sinnvoll sondern auch ein Beitrag zum Klimaschutz. TIPP Sollten Sie einmal mehr Restmüll haben, als in Ihre Restmüll tonne passt, erhalten Sie speziell bedruckte Restmüllsäcke. Diese stellen Sie am Abfuhrtag neben Ihre Restmülltonne. RESTMÜLL
Abfälle, die nicht in den normalen Mülltonnen entsorgt werden, können beim Sammelzentrum abgegeben werden. Die meisten dieser Abfälle können wiederverwertet werden. PROBLEMSTOFFE (ASZ) Diese enthalten Inhaltsstoffe, die eine Gefahr für Gesundheit und Umwelt darstellen. Sie müssen daher getrennt gesammelt werden (Problemstoffsammelstelle oder ASZ). Der Großteil wird behandelt oder verbrannt. Einige Problemstoffe wie z. B. Batterien und Gasentladungslampen können recycelt werden. Zu den Problemstoffen zählen: z. B. Altmedikamente (bitte ohne Schachteln), Injektionsspritzen und Nadeln (in durchstichsicherem Behälter), Altmineralöle, e wie Motor-, Getriebeöle, Schmierfette, Säuren, Laugen, VERMEIDUNGSTIPPS Fotochemikalien, ie Fleckputz- und Reinigungsmittel, Spraydosen (auch Accu statt Batterien leere), er e) Farben, Lacke, Verdünnungs-, Reinigungs- und Holzschutzmittel, Chemiekästen, Kleber, Emailfarben, Unkrautvertilgungs- Kleinere Farben- und Lackgebinde statt Reste im Kübel mittel, Quecksilber-Fieberthermometer, -schalter, unbekannte, nicht identifizierbare Stoffe (bitte mit Pumpspraydosen statt Treibgasdosen Verpackung).
ALTSPEISEFETT UND -ÖL (NÖLI) (ASZ) Altes Speisefett und -öl wird im NÖLI gesammelt, einem 3-Liter-Behälter mit geruchsdichtem Deckel. In der Übernahmestation in Langenlois werden die NÖLIs entleert, das Fett gefiltert und die Behälter in speziellen Industrie-Spülern gereinigt. Die gereinigten Behälter werden wieder an die Haushalte ausgegeben. In niederösterreichischen Biodiesel-Raffinerien wird das Material unter Zugabe von Methanol verestert. Aus einem Liter altem Speiseöl entsteht zirka ein Liter Biodiesel. Altspeisefett (wenn es in Ausguss oder WC geleert wird) verlegt das Kanalsystem und belastet die Kläranlage. ELEKTROALTGERÄTE (ASZ) Mit dem Anstieg an Elektro- und Elektronikgeräten in den Haushalten nimmt die Menge an Bauteilen mit gefährlichen Inhaltsstoffen, aber auch verwertbaren Bestandteilen ständig zu. Elektrogeräte enthalten: Bauteile mit gefährlichen Inhaltstoffen Batterien, Leiterplatten, LCD-Anzeigen, Kondensatoren und Quecksilberschalter. Diese müssen vor einer weiteren Behandlung getrennt erfasst werden. hohe Anteile an Sekundärrohstoffen Eisen/Stahl, Buntmetalle wie Kupfer, Messing und Aluminium, Edelmetalle (z. B. Gold). Die Sammlung erfolgt in den Kategorien: Bildschirmgeräte Gasentladungslampen Haushaltsgroßgeräte Kleingeräte Kühl- und Klimageräte SAMMELZENTRUM
SAMMELZENTRUM SPERRMÜLL (ASZ) Das ist Restmüll, der zu groß für die Restmülltonne ist (die Größe und nicht die Menge ist ausschlaggebend), wie z. B. Teppiche, Polstermöbel, Reisekoffer, großes Kinderspielzeug. Der Sperrmüll wird gemeinsam mit dem Restmüll in der Müllverbrennungsanlage verbrannt. METALLSCHROTT (ASZ) Dazu zählt sperriger Schrott wie etwa Fahrräder, Eisenöfen, Betteinsätze, aber auch Kleinmetalle, wie z. B. Nägel, Schrauben, Werkzeuge, Töpfe. Hauptabnehmer ist die Stahlindustrie. ALTHOLZ (ASZ) Gegenstände aus Holz, wie z. B. Tische, Betten, Kästen, Sessel, Türen, Obststeigen, Paletten. Das Material wird entweder zu Hackschnitzeln geshreddert und thermisch verwertet oder zur Herstellung von Pressspanplatten verwendet. BAUM- STRAUCHSCHNITT (ASZ) Baum- und Strauchschnitt ist meist zu sperrig, um ihn in der Biotonne zu sammeln. Er wird in Kompostwerken als Strukturmaterial zur Durchlüftung des Komposthaufens eingesetzt. BAURESTMASSEN (BAUSCHUTT) (ASZ) Zum Bauschutt zählen z. B. Ziegel, Beton, Fliesen, Schotter, Steine. Bauschutt wird in Recyclinganlagen aufgetrennt (Schotter, Sand, ) und wiederverwertet. Unverwertbare Anteile werden auf Bauschuttdeponien abgelagert.
KARTONAGEN (ASZ) Kleine Kartonagen können auch über die Altpapiertonne entsorgt werden. Größere Kartonagen werden beim Sammelzentrum gesammelt. Sie werden von der Papierindustrie wieder bei der Kartonproduktion eingesetzt. STYROPOR (ASZ) Styropor ist geschäumter Kunststoff, der vor allem als Ver packung verwendet wird. Die Styroporteile werden granuliert und können in der Baustoffindustrie eingesetzt werden (Wärmedämmung von Häusern, Estrich, Schüttdämmung). AUTOREIFEN (ASZ) Die Reifen werden geshreddert und in der Zementindustrie thermisch verwertet. Der in den Reifen enthaltene Schwefel wird in den Zement eingebunden. ALTTEXTILIEN (ASZ) Es werden gereinigte Damen-, Herren- und Kinderbekleidung, Schuhe sowie Tisch-, Bett- und Haushaltswäsche gesammelt. Die Sammelware wird in verwendungsfähige Bekleidung, Putzlappen und Regeneratrohstoff sortiert. Die Bekleidung wird in Secondhand-Läden, in Osteuropa und in den Entwicklungsländern vermarktet. Putzlappen gehen vor allem in den Industriebereich, aus dem unbrauchbaren Rest (Regeneratrohstoff) wird in Reißereien, Wolle rückgewonnen. SAMMELZENTRUM
2344 Ma. Enzersdorf Tel.: 02236/739 40 Abfallverband Mödling E-Mail: gvamoedling@kabsi.at www.abfallverband.at/moedling Impressum: Gemeindeverband für Abfallwirtschaft und Umweltangelegenheiten im Bezirk Mödling; Südstadtzentrum 1/20; 2344 Maria Enzersdorf; Tel.: 02236/73940-0; Fax.: DW-16; E-Mail: gvamoedling@kabsi.at; www.abfallverband.at; Redaktion: DI Monika Kirchmeyer; Ing. Angelika Büchler; DI Daniela Jordan und Ing. Yves Mattis. Grafik und Layout: krahphix P. Uhl. Druck: Rabl, Schrems auf Hello Tempo. Juli 2009