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Transkript:

Richtlinie zur Förderung umwelt- und tiergerechter Haltungsverfahren Verwaltungsvorschrift des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Vom 2009 VI 330e Das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz erlässt im Einvernehmen mit dem Finanzministerium und nach Anhörung des Landesrechnungshofes folgende Verwaltungsvorschrift: 1. Zuwendungszweck, Rechtsgrundlage 1.1 Das Land gewährt zur Einführung sowie Beibehaltung besonders umwelt- und tiergerechter Verfahren in der Nutztierhaltung Zuwendungen. Diese sollen landwirtschaftlichen Unternehmen einen Anreiz geben, ihre Produktionsstrukturen an die weiter steigenden Anforderungen im Hinblick auf eine extensive Agrarproduktion, an die Sicherung der natürlichen Produktionsgrundlagen und an den Tierschutz anzupassen. Mit dieser Förderung sollen Einkommensverluste, die mit dem zusätzlichen Aufwand für besonders umwelt- und tiergerechte Verfahren in der Nutztierhaltung verbunden sind, ausgeglichen werden. 1.2 Die Zuwendungen werden nach Maßgabe dieser Verwaltungsvorschrift und unter Berücksichtigung folgender Vorschriften gewährt: 1.2.1 Verordnung (EG) Nr. 1698/2005 des Rates vom 20. September 2005 über die Förderung der Entwicklung des ländlichen Raums durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) (ABl. EU Nr. L 277 S. 1), 1.2.2 Verordnung (EG) Nr. 1974/2006 der Kommission vom 15. Dezember 2006 mit Durchführungsbestimmungen zur Verordnung (EG) Nr. 1698/2005 des Rates über die Förderung der Entwicklung des ländlichen Raums durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) (ABl. EU Nr. L 368 S. 15), 1.2.3 Verordnung (EG) Nr. 1975/2006 der Kommission vom 7. Dezember 2006 mit Durchführungsbestimmungen zur Verordnung (EG) Nr. 1698/2005 des Rates hinsichtlich der Kontrollverfahren und der Einhaltung anderweitiger Verpflichtungen bei Maßnahmen zur Förderung der Entwicklung des ländlichen Raums (ABl. EU Nr. L 368 S. 74), 1.2.4 Verordnung (EG) Nr. 73/2009 des Rates vom 19. Januar 2009 mit gemeinsamen Regeln für Direktzahlungen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik und mit bestimmten Stützungsregelungen für Inhaber landwirtschaftlicher Betriebe und zur Änderung der Verordnungen (EG) Nr. 1290/2005, (EG) Nr. 247/2006, (EG) Nr. 378/2007 sowie zur Aufhebung der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 (ABl. EU Nr. L 30 S. 16), 1.2.5 Verordnung (EG) Nr. 796/2004 der Kommission vom 21. April 2004 mit Durchführungsbestimmungen zur Einhaltung anderweitiger Verpflichtungen, zur Modulation und zum Integrierten Verwaltungs- und Kontrollsystem nach der Verordnung (EG) Nr. 1782/2003 des Rates mit gemeinsamen Regeln für Direktzahlungen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik und mit bestimmten Stützungsregelungen für Inhaber landwirtschaftlicher Betriebe (ABl. EU Nr. L 141 S. 18), 1

1.2.6 GAK-Gesetz in der Fassung der Bekanntmachung vom 21. Juli 1988 (BGBl. I S. 1055), zuletzt geändert durch Artikel 189 der Verordnung vom 31. Oktober 2006 (BGBl. I S. 2407), und der entsprechende Rahmenplan 2008 bis 2011 sowie 1.2.7 des 44 der Landeshaushaltsordnung Mecklenburg-Vorpommern und der dazugehörigen Verwaltungsvorschriften. 1.3 Ein Rechtsanspruch des Antragstellers auf Gewährung der Zuwendungen besteht nicht. Vielmehr entscheidet die jeweils zuständige Bewilligungsbehörde nach pflichtgemäßem Ermessen im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel. Übersteigt das Antragsvolumen das verfügbare Finanzvolumen, erfolgt eine anteilige Kürzung der Zuwendungen für alle Antragsteller. 1.4. Die Zuwendung wird vorbehaltlich der Genehmigung der Änderung des Entwicklungsplans für den ländlichen Raum Mecklenburg-Vorpommern 2007-2013 durch die EU-Kommission gewährt. 1.5 Soweit die Europäische Kommission im Rahmen der Förderung gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1698/2005 oder deren Folgeverordnungen Anpassungen bei den bestehenden Förderbeträgen oder Auflagen und Verpflichtungen vornimmt, sind die erlassenen Bewilligungsbescheide entsprechend anzupassen. 2. Gegenstand der Förderung 2.1. Förderungsfähig sind für die Dauer von fünf Jahren (Verpflichtungszeitraum) die Einführung und Beibehaltung besonders umwelt- und tiergerechter Haltungsverfahren in mindestens einem der folgenden Betriebszweige: - Milchkühe - Aufzuchtrinder, (mit Mutterkühen gemeinsam gehaltene Rinder zählen nicht als Aufzuchtrinder im Sinn dieser Verwaltungsvorschrift) - Rindermast außer Mutterkuhhaltung (mit Mutterkühen gemeinsam gehaltene Rinder zählen nicht als Mastrinder im Sinn dieser Verwaltungsvorschrift) - Zuchtschweinehaltung oder - Mastschweinehaltung. 2.2 Gefördert werden können nachfolgend aufgeführte besonders umwelt- und tiergerechte Haltungsverfahren: 2.2.1 Haltung von Milchkühen, von Rindern zur Aufzucht, von Mastrindern oder Mastschweinen in Laufställen mit planbefestigten oder teilperforierten Flächen mit Weidehaltung (Laufstall + Weidehaltung), 2.2.2 Haltung von Milchkühen, von Rindern zur Aufzucht, von Mastrindern oder Schweinen in Laufställen mit planbefestigen oder teilperforierten Flächen sowie Aufstallung auf Stroh (Laufstall + Aufstallung auf Stroh), 2.2.3 Haltung von Milchkühen, von Rindern zur Aufzucht, von Mastrindern oder Schweinen in Laufställen mit planbefestigten oder mit teilperforierten Flächen jeweils mit planbefestigtem Außenauslauf sowie Aufstallung auf Stroh (Laufstall mit Außenauslauf + Aufstallung auf Stroh). 2.2.4 Die Förderung nach Nummer 2.2.1 kann mit der Förderung nach Nummer 2.2.2 mit Ausnahme von Zuchtschweinen kombiniert werden (Laufstall + Aufstallung auf Stroh + Weidehaltung). 2

2.2.5 Die Förderung nach Nummer 2.2.1 kann mit der Förderung nach Nummer 2.2.3 kombiniert mit Ausnahmen von Zuchtschweinen werden (Laufstall mit Außenauslauf + Aufstallung auf Stroh + Weidehaltung). 2.3 Je Betriebszweig wird nur ein Haltungsverfahren gefördert. 2.4 Die Begriffsdefinitionen sind in Anlage 1 dargestellt. 3. Zuwendungsempfänger Zuwendungsberechtigt sind Betriebsinhaber nach der Verordnung (EG) Nr. 73/2009. 4. Zuwendungsvoraussetzungen 4.1 Allgemeine Voraussetzungen 4.1.1 Die nach Maßgabe dieser Richtlinie gehaltenen Tierbestände müssen sich auf dem Territorium von Mecklenburg-Vorpommern befinden. 4.1.2 Weitere Voraussetzungen für die Gewährung der Zuwendung sind, dass der Antragsteller 4.1.2.1 den Betrieb für die Dauer der Verpflichtung selbst bewirtschaftet und 4.1.2.2. sich für die Dauer von fünf Jahren verpflichtet, im Durchschnitt eines jeden Verpflichtungsjahres mehr als 0,3 Großvieheinheiten (GVE) je Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche (LF) jedoch höchstens 2,0 GVE je Hektar LF zu halten. Der Umrechnungsschlüssel ist in Anlage 2 dargestellt. 4.1.3 Der Antragsteller ist verpflichtet, während des gesamten Verpflichtungszeitraumes folgende für die jeweiligen Haltungsverfahren geltenden Anforderungen für alle Tiere in jeweils sämtlichen Abteilen aller Ställe des beantragten Betriebszweiges zu erfüllen: 4.1.3.1 Maßnahmen nach den Nummern 2.2.1, 2.2.2, 2.2.3, 2.2.4 oder 2.2.5 anzuwenden, 4.1.3.2 allen in die Förderung einbezogenen Tieren einen Stall zur Verfügung zu stellen, dessen tageslichtdurchlässige Fläche mindestens den Anforderungen nach Anlage 3 entspricht. 4.1.3.3 jedem Tier eine Nutzfläche, eine Liegefläche und einen Tränke/Fressplatz gemäß Anlage 3 zur Verfügung zu stellen. 4.1.4 Die Anbindehaltung ist für sämtliche Rinder eines Betriebszweiges ausgeschlossen. 4.2 Besondere Voraussetzungen 4.2.1 im Falle Nr. 2.2.1 4.2.1.1 Milchkühen und Aufzuchtrindern oder Mastrindern im Zeitraum zwischen dem 01. Juni und dem 01. Oktober soweit Krankheit oder zu erwartende Schäden des Tieres dem nicht entgegenstehen täglich Weidegang mit freiem Zugang zu einer Tränkewasserversorgung zu gewähren und 3

4.2.1.2 Mastschweinen Weidegang nach Nummer 4.2.1.1 zu ermöglichen, 4.2.1.3 die Liegeflächen im Stall ausreichend mit geeigneter trockener Einstreu oder mit Komfortmatten oder gleichwertigen Bodenbelägen zu versehen, die im Rahmen der Gebrauchswertprüfungen der Deutschen Landwirtschafts- Gesellschaft (DLG) e.v. anerkannt sind. 4.2.2 im Falle Nr. 2.2.2 und Nr. 2.2.3 4.2.2.1 die Liegeflächen regelmäßig mit Stroh einzustreuen, so dass die Liegeflächen trocken und weich sind; bei Schweinen darf das Stroh nicht gehäckselt sein. 4.2.3 im Falle Nr. 2.2.3 jedem Tier eine planbefestigte Außenfläche ganzjährig und mit ganztägigem Zugang gemäß Anlage 3 zur Verfügung zu stellen. Aufgrund des endemischen Vorkommens von Brucellose bei Wildschweinen in Mecklenburg- Vorpommern ist für Zuchtschweine die Außenfläche zusätzlich so abzusichern, dass Erreger nicht durch Wildtiere (z.b. Vögel, Füchse usw.) eingeschleppt werden können. 4.3 Der Zuwendungsempfänger hat die Tierhaltung entsprechend den Mustern eines Tierbestandsnachweises (Anlagen 4a und 4b), eines Stallbuches (Anlagen 6a und 6b) und eines Weidetagebuches (Anlagen 7a und 7b) zu dokumentieren. Die Anlagen sind Bestandteil dieser Verwaltungsvorschrift. 4.4 Der Tierbestand gemäß Anlage 4a (1) und 4a (2) muss mit dem zum Herkunftssicherungs- und Informationssystem für Tiere (HIT) gemeldeten Tierbestand übereinstimmen. 5. Art und Höhe der Zuwendung 5.1 Die Zuwendung wird als Projektförderung in Form eines nicht rückzahlbaren jährlichen Zuschusses für die Dauer von fünf Jahren im Wege einer Festbetragsfinanzierung gewährt. 5.2 Die Höhe der Zuwendung beträgt jährlich 5.2.1 im Falle Nr. 2.2.1 (Laufstall + Weidehaltung) je Großvieheinheit (durchschnittlicher Jahresviehbestand) - für Milchkühe 88 Euro - für Aufzuchtrinder (ab 6 Monate) 61 Euro - für Mastrinder (ab 6 Monate) 94 Euro - für Mastschweine 121 Euro 5.2.2 im Falle Nr. 2.2.2 (Laufstall + Aufstallung auf Stroh) je Großvieheinheit (durchschnittlicher Jahresviehbestand) -für Milchkühe 37 Euro - für Aufzuchtrinder (ab 6 Monate) 36 Euro - für Mastrinder (ab 6 Monate) 167 Euro - für Mastschweine 115 Euro - für Zuchtschweine 146 Euro 4

5.2.3 im Falle Nr. 2.2.3 (Laufstall mit planbefestigtem Außenauslauf + Aufstallung auf Stroh) je Großvieheinheit (durchschnittlicher Jahresviehbestand) - für Milchkühe 54 Euro - für Aufzuchtrinder (ab 6 Monate) 53 Euro - für Mastrinder (ab 6 Monate) 183 Euro - für Mastschweine 129 Euro - für Zuchtschweine 158 Euro 5.2.4. im Falle Nr. 2.2.4 (Kombination von Nr. 2.2.1 und Nr. 2.2.2) je Großvieheinheit (durchschnittlicher Jahresviehbestand) - für Milchkühe 100 Euro - für Aufzuchtrinder (ab 6 Monate) 74 Euro - für Mastrinder (ab 6 Monate) 203 Euro - für Mastschweine 167 Euro 5.2.5 im Falle Nr. 2.2.5 (Kombination von Nr. 2.2.1 und Nr. 2.2.3) je Großvieheinheit (durchschnittlicher Jahresviehbestand) - für Milchkühe 116 Euro - für Aufzuchtrinder (ab 6 Monaten) 94 Euro - für Mastrinder (ab 6 Monaten) 219 Euro - für Mastschweine 182 Euro 5.3 Bei Betrieben, die eine Förderung nach einer Extensivierungsrichtlinie (Förderung ökologischer Anbauverfahren) erhalten, wird der jährliche Zahlungsbetrag (gegebenenfalls vor Kürzungen/Sanktionen) um 10 Prozent abgesenkt. 6. Berechnungsgrundlage Die in eine Maßnahme nach Nummer 2.2 einbezogenen GVE sowie der GVE- Besatz je Hektar LF nach Nummer 4.1.2.2 des Betriebes werden nach dem in Anlage 2 aufgeführten Umrechnungsschlüssel ermittelt. 7. Rückforderungen und Sanktionen 7.1. Bei Abweichungen zwischen beantragten und ermittelten Tieren wird die Rinder- und Schweinehaltung getrennt behandelt; innerhalb dieser beiden Tierhaltungen aber nicht zwischen Betriebszweigen nach Nummer 2.1 differenziert. Zur Bestimmung der in den folgenden Nummern genannten Prozentsätze wird die Gesamtzahl der in dem betreffenden Verpflichtungszeitraum beantragten Tiere, bei denen Unregelmäßigkeiten festgestellt wurden, durch die Gesamtzahl der für diesen Verpflichtungszeitraum ermittelten Tiere dividiert. Die Ermittlung der Tiere erfolgt entsprechend Artikel 57 der Verordnung (EG) Nr. 796/2004. 7.1.1 Wird bei der Tierhaltung eine Differenz zwischen der angegebenen Zahl der Tiere und der gemäß Nummer 7.1 ermittelten festgestellt, so ist der 5

Gesamtbetrag, auf den der Antragsteller für diese Tierhaltung in dem betreffenden Verpflichtungszeitraum Anspruch hat, um den gemäß Nummer 7.1 Satz 2 zu bestimmenden Prozentsatz zu kürzen, wenn bei höchstens drei Tieren Unregelmäßigkeiten festgestellt werden. 7.1.2 Werden bei mehr als drei Tieren Unregelmäßigkeiten festgestellt, so ist der Gesamtbetrag, auf den der Antragsteller für diese Tierhaltung in dem betreffenden Verpflichtungszeitraum Anspruch hat, wie folgt zu kürzen: 7.1.2.1 um den gemäß Nummer 7.1 Satz 2 zu bestimmenden Prozentsatz, wenn dieser nicht mehr als 10 Prozent beträgt; 7.1.2.2 um das Doppelte des gemäß Nummer 7.1 Satz 2 zu bestimmenden Prozentsatzes, wenn dieser mehr als 10 Prozent jedoch nicht mehr als 20 Prozent beträgt. 7.1.3 Beträgt der gemäß Nummer 7.1 Satz 2 bestimmte Prozentsatz mehr als 20 Prozent, so wird für das betreffende Verpflichtungsjahr für diese Tierhaltung keine Förderung gewährt. 7.1.4 Beträgt der gemäß Nummer 7.1 Satz 2 bestimmte Prozentsatz mehr als 50 Prozent, so ist der Antragsteller darüber hinaus ein weiteres Mal bis zur Höhe eines Betrags, der der Differenz zwischen der angegebenen Zahl der Tiere und der ermittelten entspricht, von der Förderung auszuschließen. Dieser Betrag wird mit den Beihilfezahlungen im Rahmen der Beihilferegelungen gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1698/2005 verrechnet, auf die der Antragsteller im Rahmen der Anträge Anspruch hat. 7.1.5 Sind die Differenzen zwischen der angegebenen Zahl der Tiere und der gemäß Nummer 7.1. Satz 2 ermittelten auf vorsätzlich begangene Unregelmäßigkeiten zurückzuführen, so wird für das betreffende Verpflichtungsjahr und die betroffene Tierhaltung keine Förderung gewährt. Beläuft sich die gemäß Nummer 7.1. Satz 2 bestimmte Differenz auf mehr als 20 Prozent, so ist der Antragsteller ein weiteres Mal bis zur Höhe eines Betrags, der der Differenz zwischen der angegebenen und der ermittelten Zahl der Tiere entspricht, von der Förderung auszuschließen. Dieser Betrag wird mit den Beihilfezahlungen im Rahmen der Beihilferegelungen gemäß der Verordnung (EG) Nr. 1698/2005 verrechnet, auf die der Antragsteller im Rahmen der Anträge Anspruch hat, die er in den auf das Kalenderjahr der Feststellung folgenden drei Kalenderjahren stellt. Kann der Betrag nicht vollständig mit diesen Zahlungen verrechnet werden, so verfällt der verbleibende Saldo. 7.1.6 Bei Differenzen zwischen dem Tierbestand gemäß Anlage 4a (1) und 4a (2) und dem gemeldeten Tierbestand (HIT) von mehr als 2 Prozent erfolgt für das betreffende Jahr keine Auszahlung. 7.2 Verstoß gegen Förderkriterien Werden mit der Zuwendung verbundene Verpflichtungen, außer solche im Zusammenhang mit den angegebenen Tieren, nicht erfüllt, so wird die beantragte Zuwendung entsprechend der Schwere, des Ausmaßes, der Dauer und den Auswirkungen gekürzt oder insgesamt abgelehnt. In Anlage 5 ist sind die Sanktionen differenziert aufgeführt. 6

7.2.1 Bei einem Verstoß gegen die allgemeinen Voraussetzungen nach Nummer 4.1.1 und Nr. 4.1.2 erfolgt für das betreffende Jahr keine Auszahlung. 7.2.3 Bei Nichterfüllung einer allgemeinen Voraussetzung nach Nummer 4.1.3 bis 4.1.4 beziehungsweise bei einem unzulässigen Wechsel der Haltungsform nach Nummer 2.2 wird für den betreffenden Betriebszweig keine Zuwendung gewährt und der Zuwendungsempfänger von der Förderung ausgeschlossen. Die Auszahlungsbescheide und der Bewilligungsbescheid wird im Ganzen aufgehoben. Bereits gezahlte Beträge für den bisherigen Verpflichtungszeitraum sind gemäß Nr. 7.5 zuzüglich Zinsen zu erstatten. 7.2.4 Bei einem Verstoß gegen die besonderen Voraussetzungen nach Nummer 4.2 erfolgt für das betreffende Verpflichtungsjahr im relevanten Betriebszweig keine Auszahlung. 7.2.5 Bei einem wiederholten Verstoß gegen die besonderen Voraussetzungen nach Nummer 4.2 werden die Auszahlungsbescheide und der Bewilligungsbescheid im Ganzen aufgehoben. Bereits gezahlte Beträge für den bisherigen Verpflichtungszeitraum sind gemäß Nr. 7.5 zuzüglich Zinsen zu erstatten. 7.2.6 Bei einem Verstoß gegen die Anzeigepflicht nach Nummer 8.4 und 8.6 erfolgt für das betreffende Jahr keine Auszahlung. 7.3 Beruhen die Verstöße auf absichtlichen Falschangaben, so ist der Betriebsinhaber in dem betreffenden Verpflichtungsjahr und dem darauf folgenden Jahr von der Gewährung der Zuwendung auszuschließen. 7.4 Im Fall der schriftlichen Anzeige des Abgangs von Tieren, von Fehlern im Antrag oder der Nichteinhaltung von Verpflichtungen vor einer Verwaltungsoder Vor-Ort-Kontrolle wird die gemäß Nummer 5 gezahlte Zuwendung für den bisherigen Verpflichtungszeitraum ohne Sanktionen zurückgefordert. 7.5 Wird der Zuwendungsempfänger aus seuchenhygienischen Gründen an der Erfüllung der Fördervoraussetzungen gehindert, z.b. Aufstallungspflicht wegen tierseuchenrechtlicher Maßnahmen, so wird die Förderung für den betreffenden Betriebszweig und das betroffene Haltungsverfahren für den entsprechenden Zeitraum ausgesetzt. Voraussetzung, dass eine Rückerstattung der bisher gezahlten Zuwendungen entfällt, ist die unverzügliche Anzeige bei der Bewilligungsbehörde. 7.5 Bei Feststellung des Abgangs von Tieren im Rahmen einer Verwaltungskontrolle oder Vor-Ort-Kontrolle wird die gemäß Nummer 5 gezahlte Zuwendung für den bisherigen Verpflichtungszeitraum gemäß Nummer 7.1 und Nr. 7.2 zurückgefordert und sanktioniert. 7.6 Zu Unrecht gezahlte Beträge sind durch den Betriebsinhaber zuzüglich Zinsen ab Bekanntgabe des Rückforderungsbescheides zurückzuerstatten. 7.7 Die Sanktionsregelungen gelten nicht im Falle höherer Gewalt gemäß Nummer 8.5. 7.8 Der Zuwendungsempfänger ist verpflichtet, während des Verpflichtungszeitraumes die anderweitigen Verpflichtungen (Cross Compliance) der Artikel 5 und 6 und der Anhänge II und III der Verordnung (EG) Nr. 73/2009 im gesamten Betrieb einzuhalten, auch wenn die Zuwendung lediglich für die Bewirtschaftung einzelner Betriebsteile oder -zweige beantragt oder gewährt wird. Bei Verstößen gegen die Einhaltung anderweitiger 7

Verpflichtungen (Cross Compliance) wird der jährliche Zuwendungsbetrag in Abhängigkeit der Schwere des Verstoßes entsprechend der Empfehlung der Kontrollbehörde wie folgt gekürzt: - ein Prozent bei leichtem Verstoß - drei Prozent bei mittlerem Verstoß - fünf Prozent bei schwerem Verstoß Die Zahlstelle kann in begründeten Ausnahmefällen in Abhängigkeit der Schwere, Dauer und Auswirkung des Verstoßes gemäß den Artikeln 66 und 67 der Verordnung (EG) Nr. 796/2004 die von den einzelnen Fachbehörden festgesetzten Verstöße korrigieren. Erhält der Betriebsinhaber weitere Zuwendungen im Rahmen flächenbezogener Maßnahmen der Förderung der Entwicklung des ländlichen Raums durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (zum Beispiel Naturschutzgerechte Grünlandnutzung, Vogelrastplatzprogramm, Integrierte Obst- und Gemüseproduktion, Extensivierungsrichtlinien, Erosionsrichtlinien, Blühflächen) und die Ausgleichszulage für benachteiligte Gebiete sowie Direktzahlungen, wird der jährliche Zuwendungsbetrag bei jeder betroffenen Maßnahme entsprechend sanktioniert. 7.9. Die Verweigerung einer Prüfung der Einhaltung der Bestimmungen gemäß Nummer 7 führt zum Förderausschluss. Bereits gezahlte Beträge sind durch den Zuwendungsempfänger zuzüglich Zinsen ab Bekanntgabe des Rückforderungsbescheides zurückzuerstatten. 8. Sonstige Zuwendungsbestimmungen 8.1 Änderung der Verpflichtung Vergrößert sich im Verpflichtungszeitraum der Tierbestand eines in eine Förderungsmaßnahme nach Nr. 2.2 einbezogenen Betriebszweiges, muss der Beihilfeempfänger die zusätzlichen Tiere nach den eingegangenen Verpflichtungen halten und kann hierfür eine Zuwendung beantragen, wenn die Restlaufzeit der Verpflichtung noch mindestens 2 Jahre beträgt. 8.2 Wechsel der Verpflichtung Überträgt ein Betriebsinhaber während des Verpflichtungszeitraums seinen Betrieb ganz oder teilweise auf einen anderen Betriebsinhaber, so kann dieser die Verpflichtung für den restlichen Verpflichtungszeitraum übernehmen. Im Falle einer Übernahme haften der Betriebsinhaber oder dessen Erben und der Übernehmer nach Nummer 7 gemeinsam für die Einhaltung der Verpflichtungen, die aus Anlass der Zuwendung eingegangen worden sind. Sowohl der Betriebsinhaber als auch die übernehmende Person sind als Gesamtschuldner verpflichtet, ausgezahlte Zuwendungsbeträge - auch soweit sie an die jeweils andere Person ausgezahlt worden sind - zurückzuerstatten, wenn die eingegangenen Verpflichtungen, sei es vom Betriebsinhaber oder von der übernehmenden Person, nicht oder nicht vollständig eingehalten worden sind. Erfolgt eine Übernahme nach Satz 1 nicht, hat der Betriebsinhaber die bisher erhaltenen Zuwendungen anteilig oder ganz zurückzuerstatten. 8.3 Die Rückerstattung nach Nummer 8.2 Satz 4 findet keine Anwendung, wenn der Betriebsinhaber seine Verpflichtungen bereits drei Jahre erfüllt hat, er seine landwirtschaftliche Tätigkeit aufgibt und sich die Übernahme seiner Verpflichtungen durch einen Nachfolger als nicht durchführbar erweist. 8

8.4 Der Zuwendungsempfänger kann während des Verpflichtungszeitraumes eine Änderung der eingegangenen Verpflichtungen nach Nummer 2.2 beantragen, sofern damit unzweifelhafte Vorteile für die Umwelt und den Schutz der Tiere verbunden sind und die bereits eingegangene Verpflichtung erheblich verschärft wird. Wird die ursprüngliche Verpflichtung des Beihilfeempfängers durch eine neue Verpflichtung ersetzt, so müssen die Beihilfevoraussetzungen der neuen Verpflichtung mindestens genauso den Anforderungen genügen wie die der ursprünglichen Verpflichtung. 8.5 Bei Betriebszweigaufgabe aus wirtschaftlichen Gründen kann der Zuwendungsempfänger einen Wechsel in einen anderen Betriebszweig beantragen. 8.6 Verringert sich während des Verpflichtungszeitraumes der Tierbestand eines in eine Förderungsmaßnahme nach Nummer 2.2 einbezogenen Betriebszweiges, so muss der Beihilfeempfänger dies der zuständigen Behörde unverzüglich anzeigen. In diesem Fall verringert sich die Beihilfe nach Maßgabe der Nr. 6.1. 8.7 In Fällen höherer Gewalt kann die Bewilligungsbehörde Ausnahmen von den eingegangenen Verpflichtungen zulassen. Unbeschadet besonderer Umstände des Einzelfalls ist höhere Gewalt insbesondere in folgenden Fällen anzunehmen: a) Todesfall des Betriebsinhabers, b) länger andauernde Berufsunfähigkeit des Betriebsinhabers, c) Enteignung eines wesentlichen Teils des Betriebs, soweit sie am Tag der Unterzeichnung der Verpflichtung nicht vorhersehbar war, d) schwere Naturkatastrophe, die die landwirtschaftlich genutzte Fläche des Betriebes erheblich in Mitleidenschaft zieht, e) unfallbedingte Zerstörung der Stallungen des Betriebsinhabers, f) Seuchenbefall des Tierbestandes oder eines Teils davon. Fälle höherer Gewalt sind der zuständigen Bewilligungsbehörde schriftlich und mit entsprechenden Nachweisen innerhalb von zehn Werktagen anzuzeigen, gerechnet ab dem Zeitpunkt, ab dem der Betroffene hierzu in der Lage ist. 8.8 Die Betriebsinhaber haben der Bewilligungsbehörde Änderungen unverzüglich mitzuteilen. 8.9 Die Erhebung der personenbezogenen Daten in den Antragsformularen erfolgt zur Prüfung der Zuwendungsvoraussetzungen und der ordnungsgemäßen Durchführung der Antragsverfahren. Die Behörde ist aufgrund folgender Vorschriften zur Erhebung und Verarbeitung der Daten verpflichtet: Artikel 7 Abs. 1, Artikel 8 Abs. 1 der Verordnung (EG) Nr. 885/2006 der Kommission vom 21. Juni 2006 mit Durchführungsvorschriften zur Verordnung (EG) Nr. 1290/2005 des Rates hinsichtlich der Zulassung der Zahlstellen und anderen Einrichtungen sowie des Rechnungsabschlusses für den EGFL und den ELER (ABl. EU Nr. L 171 S. 90) in Verbindung mit Artikel 1 und Anhang III Nr. 2 der Verordnung (EG) Nr. 1481/2006 der Kommission vom 6. September 2006 zur Festlegung von Form und Inhalt der der Kommission im Rahmen des Rechnungsabschlusses des EGFL und des ELER sowie zwecks Beobachtung und Prognose vorzulegenden Buchführungsdaten (ABl. EU Nr. L 276 S. 3). Die Angabe der 9

persönlichen Daten ist auf das für die Durchführung der Antragsverfahren und die Einhaltung von gegenüber der Europäischen Gemeinschaft bestehenden Melde- und Veröffentlichungspflichten erforderliche Maß beschränkt. Werden die im Antragsformular anzugebenden Daten verweigert, muss der Antrag wegen Nichterfüllung der Antragsvoraussetzungen abgelehnt werden. Die Daten werden in einer zentralen Datenbank des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz bis 2020 gespeichert (Artikel 9 Abs. 1 der Verordnung (EG) Nr. 885/2006). Die Anschrift der verantwortlichen Stelle für die Datenbank lautet: Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Referat 350 Paulshöher Weg 1 19048 Schwerin Über diese Anschrift erhalten die Betroffenen Auskünfte über die Verarbeitung personenbezogener Daten. Die Daten stehen den Bewilligungsbehörden, den Einrichtungen der Europäischen Gemeinschaft sowie den Prüfeinrichtungen des Landes und des Bundes zur Verfügung. Darüber hinaus muss entsprechend der Transparenzinitiative der Europäischen Gemeinschaft über alle gewährten Zuwendungen mindestens einmal jährlich ein Verzeichnis veröffentlicht werden, das Auskunft gibt über die einzelnen Begünstigten, die geförderten Vorhaben beziehungsweise Maßnahmen, für die die Zuwendung gewährt wurde sowie die Höhe der jeweils bereitgestellten Mittel. 8.10 Die Anlagen 1-7 sind Bestandteil dieser Verwaltungsvorschrift. 9. Verfahren Antrags- und Bewilligungsbehörde ist das Amt für Landwirtschaft, in dessen Zuständigkeitsbereich sich der Betriebssitz des Unternehmens befindet. Betriebsinhaber mit dem Unternehmenssitz außerhalb von Mecklenburg- Vorpommern können einen Antrag auf Förderung nach dieser Verwaltungsvorschrift bei dem Amt für Landwirtschaft stellen, in dessen Zuständigkeitsbereich der überwiegende Teil der Tiere gehalten wird. 9.1 Antragsverfahren 9.1.1 Die Zuwendungen werden auf Antrag gewährt. Der Antrag auf Zuwendungen ist für den gesamten Verpflichtungszeitraum bis zum 15. Mai bei dem zuständigen Amt für Landwirtschaft zu stellen. Anträge, die nach diesem Termin eingehen, werden abgelehnt. Das Verpflichtungsjahr beginnt jeweils am 15. Mai des laufenden Kalenderjahres und endet am 14. Mai des folgenden Kalenderjahres. 9.1.2 Für Anträge auf Zuwendungen sind die bei der Bewilligungsbehörde erhältlichen Antragsformulare zu verwenden. 9.1.3 Soweit ein Betriebsinhaber nicht bereits an Agrarfördermaßnahmen teilnimmt, sind dem Antrag der Sammelantrag und die Anlage Flächen und ggf. die Anlage Landschaftselemente, für das Antragsjahr, beizufügen. 9.1.4 Antragsteller mit Unternehmenssitz außerhalb des Landes Mecklenburg- Vorpommern können den Antrag bei dem Amt für Landwirtschaft stellen, in dessen Bereich die Tiere gehalten werden. 9.1.5 Dem Antrag sind beizufügen: 10

Grundrisse der Stallanlagen mit Angabe der metrischen Angaben hinsichtlich der Grundflächen, Nutzflächen, Liegeflächen, lichtdurchlässigen Flächen, Fressplätze sowie der Stalleinrichtungen für die Betriebszweige, für die Zuwendungen beantragt werden. 9.1.6 Soweit ein Betriebsinhaber die mit einem Bewilligungsbescheid geförderte Maßnahme nach Nr. 2.2 für den restlichen Verpflichtungszeitraum nach Nr. 8.1 erweitern will, ist dies bis zum 15.05. (Beginn des jeweiligen Verpflichtungsjahres) zu beantragen. Eine rückwirkende Beantragung ist nicht möglich. 9.2 Bewilligungsverfahren Die Bewilligungsbehörde entscheidet über den Antrag durch schriftlichen Bewilligungsbescheid. 9.3 Auszahlungsverfahren 9.3.1 Die Zuwendung wird jährlich nach Ablauf des Verpflichtungsjahres auf Antrag gezahlt. 9.3.2 Die Zahlungen erfolgen auf der Grundlage eines Zahlungsantrages des Zuwendungsempfängers, der nach Ablauf des Verpflichtungsjahres jährlich bis spätestens 31. Mai beim zuständigen Amt für Landwirtschaft einzureichen ist. 9.3.3 Für den jährlichen Zahlungsantrag sind die beim Amt für Landwirtschaft erhältlichen Antragsformulare zu verwenden. 9.3.4 Dem Zahlungsantrag sind der Tierbestandsnachweis (Anlage 4), das Stallbuch (Anlage 6) sowie das Weidetagebuch (Anlage 7) beizufügen. 9.3.5 Außer in Fällen höherer Gewalt verringern sich bei verspäteter Einreichung des jährlichen Zahlungsantrages die von dem Antrag betroffenen Auszahlungsbeträge pro Werktag Verspätung um ein Prozent der Beträge, auf die der Betriebsinhaber im Fall rechtzeitiger Einreichung Anspruch hätte. Beträgt die Terminüberschreitung mehr als 25 Kalendertage, wird der Zahlungsantrag abgelehnt und es entfällt die Förderung für das betreffende Verpflichtungsjahr. 9.3.6 Sofern der Betriebsinhaber keinen Antrag auf Agrarförderung stellt, sind dem Zahlungsantrag zwingend der Sammelantrag und die Anlage Flächen und ggf. die Anlage Landschaftselemente für das Antragsjahr beizufügen. 9.4 Verwendungsnachweisverfahren Der Sammelantrag und der Zahlungsantrag sind zugleich der Nachweis nach Nummer 6 der Allgemeinen Nebenbestimmungen für Zuwendungen zur Projektförderung (ANBest-P). 9.5 Zu beachtende Vorschriften 9.5.1 Für die Bewilligung, Auszahlung und Abrechnung der Zuwendung sowie für den Nachweis und die Prüfung der Verwendung und die gegebenenfalls erforderliche Aufhebung des Bewilligungsbescheides und die Rückforderung der gewährten Zuwendungen gelten 44 der Landeshaushaltsordnung Mecklenburg-Vorpommern und die dazugehörigen Verwaltungsvorschriften, 11

soweit nicht in dieser Verwaltungsvorschrift abweichende Bestimmungen zugelassen sind, und das das Verwaltungsverfahrens-, Zustellungs- und Vollstreckungsgesetz des Landes Mecklenburg-Vorpommern (Landesverwaltungsverfahrensgesetz VwVfG M-V). 9.5.2 Der Betriebsinhaber ist verpflichtet, die sich auf die Zuwendung beziehenden Unterlagen für die Dauer von fünf Jahren nach Vorlage des letzten Zahlungsantrages aufzubewahren. 9.5.3 Die Europäische Kommission, der Europäische sowie der Bundes- und der Landesrechnungshof, das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Mecklenburg-Vorpommern, das Finanzministerium Mecklenburg-Vorpommern und die Bewilligungsbehörden haben das Recht, die Einhaltung der Bestimmungen durch Besichtigung an Ort und Stelle und durch Einsichtnahme in die Bücher, Belege und sonstigen Unterlagen zu prüfen oder durch Beauftragte prüfen zu lassen und Auskünfte einzuholen. Dies gilt auch gegenüber jedem neuen Inhaber des geförderten Betriebes oder der bewirtschafteten Flächen. 9.5.4 Subventionserheblich nach 264 Abs. 7 des Strafgesetzbuches sind alle Angaben, die nach dem Zuwendungszweck, bestehenden Rechtsvorschriften, 44 der Landeshaushaltsordnung Mecklenburg-Vorpommern und den dazugehörigen Verwaltungsvorschriften, den Bestimmungen dieser Verwaltungsvorschrift oder sonstigen Zuwendungsvoraussetzungen für die Bewilligung, Gewährung, Rückforderung, Weitergewährung oder das Belassen der Zuwendung von Bedeutung sind. 10. Inkrafttreten, Außerkrafttreten Diese Verwaltungsvorschrift tritt am Tag nach ihrer Veröffentlichung in Kraft und am 31. Dezember 2013 außer Kraft. Schwerin, 2009 Dr. Till Backhaus Der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz 12