Atemschutz in der Feuerwehr Gengenbach

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Transkript:

Atemschutz in der Feuerwehr Gengenbach FOTO: JOACHIM W. KÖLMEL Inhaltsverzeichnis Vom Rauch und giftigen Stoffen...1 Die Technik...2 Die persönliche Eignung...3 Die fachliche Eignung...4

S e i t e 2 1. Vom Rauch und giftigen Stoffen Bei Bränden im Innenbereich von Gebäuden, sowie bei allen Einsätzen, bei denen unter Umständen giftige Stoffe freigesetzt werden könnten, ist das Tragen von umluftunabhängigen Atemschutzgeräten erforderlich. Ohne Atemschutz würden die Feuerwehrangehörigen durch Sauerstoffmangel oder Atemgifte großen gesundheitlichen Gefahren ausgesetzt sein. QUELLE: DER FEUERWEHR-KAMERAD 1925

S e i t e 3 QUELLE: PROSPEKT DER FA. AUER DEGEA FEUERWEHRMASKE 1932

S e i t e 4 2. Die Technik Seit Jahrhunderten wurden Schwämme und Mundtücher als Atemschutz verwendet. Wer mit seinem Bart zwischen den Zähnen bei der Brandbekämpfung lange aushalten konnte, galt als guter Feuerwehrmann. Diese Art von Atemschutz wurde zu Beginn des vorigen Jahrhunderts von der Gasmaske abgelöst. QUELLE: DER FEUERWEHR-KAMERAD 1935 Die für den militärischen Bereich entwickelten Heeresmasken wurden zu Beginn aus gummierter Leinwand, später aus Leder gefertigt. Nach dem ersten Weltkrieg wurden diese mit einem rotlackierten Filter auch an die Feuerwehren ausgegeben.

S e i t e 5 Ende der 30er Jahre wurde die Fertigungstechnik umgestellt. Nun wurden die Masken aus einem Stück als sogenannte Formgummimasken hergestellt. FOTO: FEUERWEHR GENGENBACH Die runden Maskengläser wurden zuerst durch dreieckige, gewölbte, später durch eine große Sichtscheibe ersetzt. Es entstand die sogenannte Einscheibenmaske. FOTO: FEUERWEHR GENGENBACH

S e i t e 6 Die zunehmende Gefährlichkeit der Brandgase durch Zersetzung von Kunststoffen bei Bränden führte sehr früh zur allgemeinen Einführung von Pressluftatmern. Herkömmliche Maskenfilter fanden kaum noch Verwendung. So wurden In den 50er Jahren auch bei der Feuerwehr Gengenbach erstmals diese neuartigen Atemschutzgeräte eingesetzt. FOTO: FEUERWEHR GENGENBACH In den 60er und 70er Jahren erfolgten weitere Veränderungen. Eine zusätzliche Innenmaske mit Ein- und Aus-Atemventil verhinderte ein Beschlagen der Gläser und verringerte den Atemwiderstand massiv.

S e i t e 7 FOTO: FEUERWEHR GENGENBACH Eine weitere Verbesserung erfolgte durch den Einbau der Sprechmembran, die der besseren Verständigung der Atemschutzgeräteträger untereinander diente. FOTO: MITTELBADISCHE PRESSE

S e i t e 8 Durch die heutige Atemschutztechnologie ist die bestmögliche Sicherheit für den Geräteträger gewährleistet: FOTO: GEROLD SCHULZ

S e i t e 9 3. Die persönliche Eignung Neben den Anforderungen an die persönliche Schutzausrüstung bestehen auch hohe Erwartungen an die Atemschutzgeräteträger. Eine regelmäßige, arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchung nach dem berufgenossenschaftlichen Grundsatz G 26.3 stellt die körperliche Eignung des Feuerwehrangehörigen fest. Die Tätigkeit unter Atemschutz ist die größte Herz-Kreislauf-Belastung, welche der Arbeitsmediziner kennt. Die Belastungen im Atemschutzeinsatz übersteigen teilweise die Leistungsfähigkeit der Feuerwehrangehörigen. Neben den üblichen Einsatzrisiken liegt die Gefährdung des Feuerwehrangehörigen daher insbesondere in der Kreislaufbelastung / -überlastung (körperliche Arbeit, Gerätegewicht, Hitzestau durch Schutzkleidung, erhöhter Atemwiderstand.) Deshalb ist die körperliche und geistige Fitness unabdingbar, um Überlastungen psychischer und physischer Art auf Dauer unbeschadet zu überstehen.

S e i t e 10 4. Die fachliche Eignung Nach der Feuerwehrdienstvorschrift FwDV 7 Atemschutz werden darüber hinaus fachliche Anforderungen an Atemschutzgeräteträger gestellt. FOTO: GEROLD SCHULZ Dazu gehören neben der erfolgreichen Absolvierung der Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger auch die regelmäßige Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen und Wiederholungsübungen.

S e i t e 11 FOTO: FEUERWEHR GENGENBACH Ziel der jährlichen Fortbildung ist es, die Befähigung zum Einsatz unter Atemschutz zu erhalten und die körperliche Belastbarkeit zu überprüfen. Somit kann sichergestellt werden, dass die Voraussetzungen für erfolgreiche und unfallfreie Übungen und Einsätze geschaffen sind. Gengenbach, 01.03.2011 Gerold Schulz, FF Gengenbach