DIE VORAUSSICHTLICHE BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG BIS 2025

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Transkript:

DIE VORAUSSICHTLICHE BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG BIS 2025 Annahmen und Ergebnisse der 5. Regionalisierten Bevölkerungsprognose 2008 bis 2025 für Sachsen-Anhalt Die 5. Regionalisierte Bevölkerungsprognose für Sachsen-Anhalt bildet die Planungsgrundlage für alle Vorhaben und Maßnahmen der Landesregierung. Gleichzeitig fließen die neuen Prognosezahlen in die derzeitige Fortschreibung des Handlungskonzeptes der Landesregierung für eine nachhaltige Bevölkerungspolitik ein. Besonderer Handlungsbedarf besteht hier in der Sicherung der Daseinsvorsorge in ländlichen Räumen. Hier werden teilweise Bevölkerungsrückgänge von über 20 Prozent laut Prognose erwartet. Das Handlungskonzept soll eine abgestimmte Planungsgrundlage zwischen den Ressorts bilden und besonders für diese Räume langfristige Perspektiven für die Gestaltung des Demografischen Wandels geben. Berechnungsmodell und Annahmen Basis 2008 Die Ergebnisse der 5. RBP beruhen auf der Fortschreibung der Bevölkerungszahl nach Jahren und Geschlecht des Ausgangsbestandes am 31. 12. 2008. Die Trendannahmen und Vorausberechnungen für das Land wurden auf die kreisfreien Städte und Landkreise umgesetzt. Die Bevölkerung des Basisjahres 2008 wird mittels altersspezifischer Geburtenund Sterbeziffern unter Berücksichtigung voraussichtlicher Zu- und Fortzüge jahrgangsweise bis 2025 fortgeschrieben. Die Berechnung erfolgt getrennt für jeden der 11 Landkreise und die 3 kreisfreien Städte nach einzelnen Jahren und nach Geschlecht. Für die kreisfreien Städte Magdeburg und Halle wurde das spezifische Wanderungsverhalten von Studenten in der Berechnung der Prognosezahlen berücksichtigt. 1. Annahme: steigende Geburtenziffer Nachdem die Geburtenziffer seit dem Jahr 2003 stetig von 1,21 auf 1,38 Kinder je Frau gestiegen ist und im Jahr 2008 erstmalig über dem Durchschnitt der alten Länder lag, wurde von einem weiteren gedämpften Anstieg auf knapp1,5 bis zum Jahr 2025 ausgegangen. Das entspräche der zusammengefassten Geburtenziffer des Jahres 1990 und kann daher als realistisch angenommen werden. 1

2. Annahme: weiterer Anstieg der Lebenserwartung Die Lebenserwartung für Neugeborene stieg von 1991 bis 2007 rasch und stetig von 76,8 auf 81,7 Jahre für Mädchen und von 69,4 auf 75,3 Jahre für Knaben. Bis 2025 wird, orientiert am Bundestrend, ein weiterer gedämpfter Anstieg auf 84,5 bzw. 79,3 Jahre angenommen. 3. Annahme: ab 2025 allmählich ausgeglichene Wanderungsbewegungen Seit dem Jahr 2005 stiegen die Wanderungsverluste von 12.610 auf 18.566 Personen wieder an. Für das Jahr 2009 deutet sich eine erste Erholung an. In der Vergangenheit konzentrierten sich die Fortzüge vor allem auf junge Menschen zwischen 18 und 30 Jahren. Ab 2009 gelangt jährlich einer der geburtenschwachen Jahrgänge in diese Altersgruppe, so dass die Zahl der Abwanderungen zurückgehen könnte. Ein Magnet für Zuwanderung sind die Hochschulstandorte in Sachsen-Anhalt. Günstige Studienbedingungen ziehen Studierende auch aus anderen Bundesländern nach Sachsen- Anhalt. Für die Hochschulstandorte wurde diese Entwicklung berücksichtigt. Gleichzeitig sinkt die Zahl der Auszubildenden und der Berufsanfänger, so dass freie Kapazitäten auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt das Abwanderungsverhalten bremsen und die Zuwanderung nach Sachsen-Anhalt positiv beeinflussen dürften. Aus diesen Gründen wurde angenommen, dass sich die seit Jahren ungünstige Entwicklung auf Landesebene wieder verbessert, so dass die jährlichen Wanderungsverluste von 18.566 Personen im Jahre 2008 stetig fallen. 30.000 Personen 5. Regionalisierte Bevölkerungsprognose Sachsen-Anhalt 20.000 10.000 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025-10.000-20.000-30.000 Lebendgeborene Geburtendefizit Wanderungssaldo Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt 2

Ergebnisse Rückgang der Bevölkerung hält vor allem wegen der ungünstigen Altersstruktur an Unter den getroffenen Annahmen wird nach den Ergebnissen der 5. Regionalisierten Bevölkerungsprognose das Land Sachsen-Anhalt bis zum Jahr 2025 18,6 Prozent seiner Einwohner verlieren. Das ist ein prognostizierter Rückgang von 442.530 Personen. Im Jahr 2023 wird voraussichtlich erstmals die Zwei-Millionen-Einwohnergrenze in Sachsen-Anhalt unterschritten. Hauptanteil an dieser Entwicklung hat das anhaltende Geburtendefizit, da die älteren Jahrgänge erheblich stärker besetzt sind als die jungen Jahrgänge. Durch geburtenschwache Jahrgänge nach der Wende und durch die überproportionale Abwanderung junger Frauen in den letzten Jahren sind die Frauenjahrgänge zunehmend schwächer besetzt. Obwohl sich die Geburtenzahlen stabilisiert haben und die Geburtenziffer in Sachsen-Anhalt Ende 2008 sogar bei 1,38 Kindern je Frau lag, wurden nur halb so viele Geburten wie in den 80er Jahren gezählt. Auch bei steigender Geburtenziffer wird die Zahl der Lebendgeborenen von 17.697 im Jahr 2008 auf 12.790 im Jahr 2020 und auf 9.300 im Jahr 2025 sinken. Trotz des angenommenen Geburtenanstiegs je Frau wird sich die Zahl der Kinder und Jugendlichen unter 15 Jahren bis zum Jahr 2025 um 17,5 Prozent verringern. Die Zahl der 65jährigen und Älteren steigt um 6,9 Prozent an, nicht zuletzt durch die steigende Lebenserwartung und die starke Besetzung der nachrückenden Jahrgänge. Der Anteil der unter 15jährigen am Land insgesamt bleibt relativ konstant und erhöht sich um 0,1 Prozentpunkte bis zum Jahre 2025. Geht man bei der erwerbsfähigen Bevölkerung von den Altersgruppen der 20 bis 65jährigen aus, so wird sich der Anteil dieser Altersgruppe um 7,6 Prozentpunkte verringern. Der Anteil der über 65jährigen wird von 23,7 Prozent auf 31,2 Prozent steigen, eine Zunahme von 7,5 Prozentpunkten. Anteil der Altersgruppen Sachsen-Anhalt 5. Regionalisierte Bevölkerungsprognose Altersgruppe Anteil Entwicklung 2008 2025* 2008/2025 unter 15 10,4 10,5-17,5 unter 20 14,8 15,0-17,8 20-64 61,4 53,8-28,6 65 und älter 23,7 31,2 6,9 Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt *Prognose 3

Der Altersdurchschnitt der Gesamtbevölkerung von Sachsen-Anhalt stieg von 1990 bis zum Jahre 2008 kontinuierlich an. 1990 lag er bei 38,4 Jahren, 2008 bei 46 Jahren und im Jahr 2025 wird der Altersdurchschnitt bei etwa 50 Jahren liegen. Der Altersdurchschnitt wird für Frauen von 48 auf 52 Jahre und für Männer von 44 auf 48 Jahre bis zum Jahr 2025 ansteigen. Nicht nur der Altersdurchschnitt, sondern auch die Lebenserwartung steigt spürbar an. Mittlerweile hat ein neugeborenes Mädchen eine Lebenserwartung von 81 Jahren und ein neugeborener Junge eine Lebenserwartung von 75 Jahren. Eine weitere Zunahme auf 84 Jahre bei Frauen und 79 Jahre bei Männern wird bis zum Jahre 2025 in Übereinstimmung mit dem Bundestrend erwartet. Zusammenfassung In Sachsen-Anhalt lebten im Jahr 2008 2.381.872 Einwohner. Nach der 5. Regionalisierten Bevölkerungsprognose wird die Zahl der Einwohner bis zum Jahr 2025 voraussichtlich um 442.530 Personen bzw. 18,6 Prozent abnehmen. In Sachsen-Anhalt werden dann nach der 5. Regionalisierten Bevölkerungsprognose 1.939.342 Personen leben. Im Jahr 2023 wird Sachsen-Anhalt erstmals mit 1.994.454 Personen die Zwei-Millionen-Einwohnergrenze unterschreiten. Die Veränderungen innerhalb Sachsen-Anhalts stellen sich jedoch sehr differenziert dar. Sowohl Intensität, Altersstruktur als auch Verlauf der Bevölkerungsentwicklung variieren deutlich zwischen den Kreisen. Die Landeshauptstadt Magdeburg wird ihre Entwicklung fortsetzen und die Bevölkerungszahl bis 2020 relativ konstant halten, der Rückgang bis 2025 wird hier ca. 2 Prozent betragen. Auch Halle als Universitätsstadt wird sich wesentlich positiver entwickeln als die Landkreise, hier wird ein Rückgang der Bevölkerung von 10 Prozent bis zum Jahr 2025 erwartet. Die beiden kreisfreien Städte Magdeburg und Halle profitieren vor allem als Hochschulstandorte. Von den Landkreisen schneiden der Saalekreis und der Landkreis Börde am günstigsten ab, Rückgänge von 18 bzw. 19 Prozent bis zum Jahr 2025 sind hier zu erwarten. Beide Landkreise profitieren noch von den Stadt-Umland-Wanderungen der Vergangenheit. Zwischen 1990 und 2000 konnten diese Landkreise sogar Bevölkerungszuwachs verzeichnen. Der starke Suburbanisierungsprozess der 90er Jahre mit der Abwanderung vieler junger Familien in das Umland der Großstädte ist längst zum Stillstand gekommen bzw. hat sich vereinzelt umgekehrt, so dass jetzt vor allem die kreisfreien Städte Halle und Magdeburg von dem Rückzug junger Leute in die Städte profitieren. 4

Landkreise mit starkem Einwohnerrückgang wie Mansfeld-Südharz und Wittenberg stehen Kreisen mit positiveren Verläufen (Saalekreis, Landkreis Börde, Landkreis Harz) gegenüber. In den strukturschwachen Regionen ist die Abwanderung der jungen Personen besonders stark, was sich auf die Altersstruktur und die Geburtenentwicklung auswirkt. So stehen beispielsweise 100 Personen im erwerbsfähigen Alter im Landkreis Wittenberg 68 Personen im Alter von über 65 Jahren im Jahr 2025 gegenüber. In den kreisfreien Städten Magdeburg und Halle liegt dieser Wert bedeutend günstiger. Hier kommen auf 100 Erwerbsfähige 42,1 bzw. 45,9 Personen (siehe Karte). Entwicklung der Bevölkerung nach Kreisen 2008/2025 5. Regionalisierte Bevölkerungsprognose Sachsen-Anhalt Bevölkerung Kreisfreie Städte Veränderungen Landkreise 2008 2025 2008/2025 2008/2025 Personen Prozent Dessau-Roßlau 88.693 70.021-18.672-21,1 Halle (Saale) 233.013 209.726-23.287-10,0 Magdeburg 230.047 225.694-4.353-1,9 Altmarkkreis Salzwedel 91.922 72.363-19.559-21,3 LK Anhalt-Bitterfeld 182.023 143.805-38.218-21,0 LK Börde 182.866 147.359-35.507-19,4 Burgenlandkreis 199.186 156.127-43.059-21,6 LK Harz 237.653 190.061-47.592-20,0 LK Jerichower Land 98.122 76.762-21.360-21,8 LK Mansfeld-Südharz 155.255 112.255-43.000-27,7 Saalekreis 201.273 165.334-35.939-17,9 Salzlandkreis 215.591 164.586-51.005-23,7 LK Stendal 125.429 97.291-28.138-22,4 LK Wittenberg 140.799 107.957-32.842-23,3 Sachsen-Anhalt 2.381.872 1.939.342-442.530-18,6 davon Landkreise 1.830.119 1.433.900-396.219-21,6 kreisfreie Städte 551.753 505.441-46.312-8,4 Quelle: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt 5

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